Wetringhoven, Reinhold von
Wetringhoven, Reinhold von; Kapitän [ – ] Wetringhofen stand als Kapitän in schwedischen Diensten. „Am 29. Januar [1641] kamen die Schweden unter den Kapitänen Reinhold von Wetringhofen und Hundertmark nach Burglengenfeld.[1] 40 Dragoner wurden auf die Burg gelegt. Von der ganzen Umgebung wurden Kontributionen gefordert, die aber in mäßigen Grenzen gehalten waren. Von Kallmünz[2] z. B. wöchentlich 1 1/2 Schäffel Korn, 1 Schäffel Hafer, je 1 Fuder Heu und Stroh. Die Angabe in Hubmanns Chronik von Schwandorf[3] – wahrscheinlich dem Theatrum Europäum entnommen – , daß die Schweden Burglengenfeld in Asche gelegt hätten, wird durch die Berichte des Schreibers Zeller widerlegt. Dieser ersuchte den nach Regensburg[4] geflüchteten Landrichter von Labrique, er möchte die ebenfalls dahin geflohenen Bürgermeister und 30 Bürger zur Rückkehr nach Burglengenfeld veranlassen, da der Kapitän gedroht habe, bei deren ferneren Weigerung, Kontribution zu zahlen, ihre Häuser einzureißen. Zur Beruhigung der Geflüchteten fügte Zeller hinzu: ‚denn sie ja sowohl als ich bleiben können‘. Als die geflohenenen Bürger immer noch nicht zahlten, drohte der Kommandant am 14. März, die ganze Stadt niederzubrennen, wenn die Zahlung nicht erfolge. Die Drohung wurde jedoch nicht verwirklicht. Am 17. März zogen die Schweden ab, nachdem sie die Naabbrücke zerstört hatten. Der Kommandant verlangte, daß ihm 500 fl nachgesandt würden, widrigenfalls er bei seiner Rückkehr alles niederbrennen werde. Zeller erwähnte wohl Brände, die in der Zeit der Anwesenheit der Franzosen in der Umgebung wahrgenommen wurden, aber kein Wort von einem Brand in Burglengenfeld. Am 22. März kamen von Österreich 36 Reiter des bayer. Rgt. de Puich [Puech; BW], die in die offenbar unversehrte Burg gelegt wurden und von den Bürgern zu verpflegen waren. […] Kein einziger Bericht Zellers erwähnt etwas von einer Missetat der Schweden in Burglengenfeld. Nach einem Bericht vom 10. Februar hatte 1 schwedischer Leutnant dort einen Wagen gekauft, was bei den Kaiserlichen und Bayern niemals vorkam. Diese haben solche Sachen einfach weggenommen und bestenfalls die Bezahlung der betreffenden Gemeinde überlassen. Auch über die Behandlung seiner Person seitens der Schweden führte Zeller niemals Klage. Beim Abmarsch am 17. hinterließen sie einen großen Vorrat an Proviant“.[5]
[1] Burglengenfeld [LK Schwandorf]; HHSD VII, S. 117f.
[2] Kallmünz [LK Regensburg]; HHSD VII, S. 337f.
[3] Schwandorf i. Bay. [LK Schwandorf]; HHSD VII, S. 684.
[4] Regensburg; HHSD VII, S. 605ff.
[5] HELML, Dreißigjähriger Krieg, S. 198f. (die ausführlichste Darstellung der Kriegesereignisse in der Oberen Pfalz).
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