Waldenfels auf Stibarreuth, Hans Sebastian von

Waldenfels auf Stibarreuth, Hans Sebastian von; Obrist [ – vor 1637] Waldenfels auf Stibarreuth[1] war kaiserlicher Obrist. Er war ein Sohn des Wolf Sebastian von Waldenfels auf Losau[2] und Rugendorf[3] bei Kronach.[4]

Sein Geburtsdatum ist nicht bekannt. Seit 1622 stand er in fürstbischöflich-bambergischen Diensten. Seine Beförderung erfolgte im Juni 1631, als der Bamberger Bischof Johann Georg Fuchs von Dornheim zwei Kompanien zu Fuß und eine zu Pferd anwerben ließ, welche letztere Hans Sebastian als Rittmeister kommandierte.

Ende 1631 befand er sich bei der Hauptarmee Tillys, zu der der Bischof von Bamberg 900 Mann zu Fuß und eine Kompanie von 100 Reitern gestellt hatte.

Am 3.4.1633 war Hans Sebastian Obristleutnant im Dragoner-Regiment Cratz von Scharfenstein und lag bei Viechtach[5] in der Oberpfalz. Am 31. Mai stellte ihm Kurfürst Maximilian I. ein Werbepatent über ein Regiment von 500 Dragonern aus und ernannte ihn zum Obristen. Waldenfels hatte sich ausgebeten, seine Werbungen im Hochstift Bamberg durchführen und die Stadt Kronach2 und Festung Rosenberg[6] als Sammelplatz seiner Musterungen verwenden zu dürfen. Die Werbeaktivitäten gestalteten sich jedoch äußerst mühsam, da das Bamberger Domkapitel, trotz mehrmaliger Befürwortungen und auch Anweisungen des Kurfürsten, jegliche Aktivitäten in dieser Richtung hintertrieb. Der kaiserliche Feldmarschall-Leutnant Melchior von Hatzfeldt hatte in einem Schreiben an die bambergischen Statthalter Ende Juni 1633 geschrieben, „des von Wallenfels Werbung sei verdächtig, man möge sich, um nicht betrogen zu werden, vor ihm und seiner Gesellschaft hüten“. Waldenfels beschwerte sich dagegen, in Ermangelung eines festen Werbeplatzes liefen ihm viele geworbene Knechte wieder davon. Zudem müsste er alle Unkosten aus eigener Tasche decken.

Ende August/Anfang September 1633 wechselte Waldenfels aus Verärgerung in kaiserliche Dienste.

Er gehörte zu den Mitunterzeichnern des 1. Pilsener Schlusses vom 12.1.1634.[7] Gordon hatte sich bei Gallas im März 1634 über das Verhalten von Waldenfels während der „Friedländischen Händel“ beschwert.[8]

Sein weiterer Werdegang liegt im Dunkeln. Er war verheiratet mit Eva Sabina von Redwitz, die ihm einen Sohn Joachim Rudolf und eine Tochter gebar.

Waldenfels ist vor 1637 gestorben, da seine Witwe in diesem Jahr ein zweites Mal heiratete.

[1] ENGERISSER, Von Kulmbach, S. 219f., Anm. 128 (die derzeit beste kriegsgeschichtliche Darstellung).

[2] Nicht identifiziert.

[3] Rugendorf [LK Kulmbach].

[4] Kronach [LK Kronach]; HHSD VII, S. 375f.

[5] Viechtach [LK Regen]; HHSD VII, S. 770.

[6] Rosenberg, Festung: Die Festung Rosenberg ist wohl das bedeutendste Geschichtsdenkmal des südlichen Frankenwalds. Der Grundfläche nach ist sie das ausgedehnteste Festungsbauwerk Deutschlands. Sie gilt als ein herausragendes Beispiel deutscher Wehrbaukunst und steht seit Jahrhunderten beschützend über der Stadt Kronach. Die Festung wurde in einer Höhe von 378 Metern über Normalnull auf dem Rosenberg in einer strategisch hervorragenden Lage erbaut. Die drei zu ihren Füßen zusammenlaufenden Täler, der Haßlach, der Kronach und der Rodach wurden von ihr beherrscht und sie konnte dadurch wichtige Übergänge nach Thüringen und in den Frankenwald sperren oder kontrollieren. Vom Steinernen Haus über die gotische Burg und das Schloss der Renaissance wurde die Festung Rosenberg von berühmten Baumeistern der Kriegsbaukunst des Barocks zu einer der stärksten mittelalterlichen Festungsanlagen Deutschlands ausgebaut. Im Laufe ihrer langen Geschichte wurde die Festung Rosenberg nie von feindlichen Angreifern eingenommen. [wikipedia]

[7] LORENZ, Quellen zur Geschichte Wallensteins, S. 374, Anm. 2.

[8] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 30.

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