Sänger, N

Sänger, N; Obristleutnant [ – ] Sänger war schwedischer Obristleutnant und lag 1634 mit 1200 Mann in Garnison in Heilbronn.[1]

„Die Reichsstadt Heilbronn versuchte sich der kaiserlichen Einnahme mit Entschlossenheit zu widersetzen. Dort lag eine 1200 Mann starke Garnison unter dem schwedischen Oberst Sänger. Die Bürgerschaft hatte zusammen mit der Besatzung beschlossen, sich bis zum letzten Mann zu wehren. Dazu wurden etliche Vorbereitungen getroffen und einige Häuser der Vorstadt zur besseren Verteidigung niedergebrannt. Am Donnerstag, dem 28. September, begann die kaiserliche Armee unter Gallas mit der Belagerung. Im Süden der Stadt, auf der Fleiner Höhe, wurden einige Geschützbatterien errichtet und ab 10 Uhr Granaten und Brandkugeln in die Stadt geworfen. Der daraufhin von Gallas zur Übergabeaufforderung hereingeschickte Trommelschläger wurde von Sänger abgewiesen, worauf die Beschießung zwischen 8 und 9 Uhr abends fortgesetzt wurde. Dabei wurde der südwestliche Stadtteil zwischen Fleinertor und Götzenturm in Brand geschosssen und 60 Gebäude in die Asche gelegt. Am Samstag, dem

20./30. September, lenkte der Kommandant schließlich ein, nachdem er von der Bürgerschaft aufs Heftigste bedrängt worden war und willigte in den Akkord. Während die Kaiserlichen morgens zwischen 9 und 10 Uhr einzogen, zog die Besatzung zum Brückentor hinaus, wobei sich die meisten Soldaten, wie üblich unter Gewaltandrohung, bei den Kaiserlichen unterstellten“.[2]

In dem „Extract Schreibens vom Rheinstrom vom 30. Septemb.“, aus der anti-kaiserlichen „43. Zeitung dieses 1634. Jahrs“:  „Demnach bey währender Belägerung in Heylbronn nach Granaten eynwerffung das Magazin / vnd in 150. Häuser in die äschen gelegt worden / hat die Burgerschafft endtlich mit den Kayserischen accordiert / warzu dann die Gwarnison auch eynzuwilligen gedrungen worden“.[3]

[1] Heilbronn [Stadtkr.]; HHSD VI, S. 315ff.

[2] ENGERISSER, Von Kronach, S. 353f. (die zurzeit beste kriegsgeschichtliche Darstellung).

[3] ADRIANS, Journalismus, S. 155.

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