King of Birness and Dudwick, Baron Eythin und Baron Sandshult [Kieg, Kinge, Kyng, Kingy, Kink, Kurden], James [Jakob]

King of Birness and Dudwick, Baron Eythin und Baron Sandshult [Kieg, Kinge, Kyng, Kingy, Kink, Kurden], James [Jakob]; Generalleutnant [1589- 9.6.1652]james_king James King of Eythin, Sohn des David King of Warbester von der Insel Hoy in Orkney[1] und der Bruder des David King,[2] stammte aus Schottland und trat bereits 1615 in schwedische Dienste. 1622 war er Hauptmann in Patrick Ruthvens Regiment, 1632 bereits Generalmajor und später Generalleutnant.[3]

Der Hildesheimer[4] Arzt und Chronist  Dr. Jordan schreibt unter dem 24.9./4.10.1632 in sein Tagebuch: „Die Bappenheimische unter dem Grafen [Jost Maximilian v.; BW] von Gronßfeld kom̃en ins Amt Woldenbergk,[5] nehmen kegen Morgen ihren Weg uff Gebershagen[6] nach Wolfenbüttel.[7]

Schlagen das Lüneburgische Lager uff und treffen das Unglück sonderlich das Zeutzephalische [Metzfall; BW] und Königsche Regiment. Kieg [King; BW] ward gefangen, Gral.-Majeur Lohausen retirirt sich nach Goßlar,[8] Herzog Georg von Lüneburg nach und in Braunschweig“.[9]

Der Pfarrer Möser [um 1570-1644][10] in Staßfurt[11] erinnert sich: „Den 24. Septbr. [a. St. 1632; BW] zur Nacht kommt [Johann II. v.; BW] Merode mit ein 1200 Mann von der Weser, zu Roß u. Dragoner, wieder in Wolfenbüttel, so von den Schwedischen blocquiret war, um dasselbige zu proviantiren, und mit anderer Nothwendigkeit zu versehen, nimmt ein 300 Musketier aus der Stadt mit sich, und fällt flugs darauf, indem seine Reiter nicht einmal absitzen dürfen, heraus, und schlägt die Bloquirung auf. Die Reiterei reißt aus, lassen das Fußvolk im Stich, davon in die 800 nieder gemacht und ein 700, nebenst dem Obersten King, so verwundet, in die Stadt gefangen bracht soll worden sein. Da war aber groß Schrecken und viel Ausreißens der Leute hin und wieder, inmaßen ihnen denn auch mein Gn. Herr Fürst Augustus von Anhalt nicht trauete, sondern also bald über die Elben nach Zerbst[12] sich retirirte mit den Seinen, wie denn auch den 26. Bürgermeister Werdensleben, der Stadtschreiber u. andere mehr gegen Abend sich hinweg über die Elbe begeben und erst den 2. October wiederkommen“.[13]

Am 25.9.1632 stand das King’sche Regiment unter den Truppen Herzog Georgs von BraunschweigLüneburg bei der Belagerung Wolfenbüttels. Beim Entsatz durch kaiserlich-ligistische Truppen durch Graf Jost Maximilian von Gronsfeld, ligistischer Generalwachtmeister und Stellvertreter Pappenheims[14] an der Weser, wurde King verwundet und geriet vorübergehend in Gefangenschaft.

„Wilhelm [IV. v. Sachsen-Weimar; BW] hatte sich durch die Zurücksetzungen Oxenstiernas[15] nicht entmutigen lassen. Er plante, die sich in Thüringen sammelnden Resttruppen zu einer selbstständigen Armee unter seiner Führung zusammenzuschließen. Obwohl Oxenstierna gegen den Plan war, forderte Wilhelm einige Infanterieregimenter von dem schwedischen Statthalter in Magdeburg,[16] Ludwig von Anhalt (ebd. S. 109/110). Dieser schickte Mitte März 1633 das Regiment Lohausen, welches unter dem Befehl des Oberstleutnants Ilefeld stand. Der Generalmajor Lohausen befand sich ja bekanntlich um diese Zeit bei den Truppen Bernhards in Franken. Außerdem schickte Anhalt das Regiment Tiesenhausen unter dem Obersten Detlof von Tiesenhausen, einem livländischen Edelmann, und das Regiment des Schotten Jakob King, welcher als Generalmajor auch den Oberbefehl über dieses Truppenkontingent hatte“.[17] Die Regimenter lagen am 29.3. bei Querfurt.[18]

„Herzog Wilhelm von Sachsen-Weimar hatte ursprünglich selbst daran gedacht, im Frühjahr 1633 nach Franken zu gehen, um dort als Generalleutnant den Oberbefehl über die Fränkische Armee zu übernehmen (Huschke, S. 95). Bernhard kümmerte sich indes wenig um die Ansprüche seines Bruders. Er hatte schon von Schweinfurt[19] aus Befehle an Lohausen und Bulach erteilt, ohne die Zustimmung Wilhelms einzuholen. Als er im März 1633 dessen Aufforderung, sich zur Armee zu begeben, erhielt, war er schon in Bamberg[20] (ebd. S. 107). Wilhelm verzichtete schließlich auf die eingangs erwähnte Vorgehensweise, weil er seinen Bruder Bernhard nicht düpieren wollte, auch fehlte ihm die Unterstützung Oxenstiernas. Er änderte seine Pläne und dachte daran, einen konzentrierten Angriff auf Böhmen und Österreich vorzunehmen (ebd. S. 109). Mit seiner Armee wollte er gegen Eger[21] und Elbogen[22] und weiter gegen die Donau vorrücken. In enger Fühlung mit ihm sollte Bernhard in die Oberpfalz eindringen, auf Regensburg[23] ziehen und nach dem Fall der Stadt ins Österreichische einbrechen.

Aufgrund der ablehnenden Haltung Oxenstiernas gab Wilhelm jedoch diesen Feldzugsplan auf, wollte sich zuerst nach Eger und die Oberpfalz wenden und, als auch dieses von Oxenstierna mißbilligt wurde, wandte er sich gegen Franken und den Main. (Ebd. S. 116, 118). Er gedachte aber auf dem Weg nach Bamberg wenigstens das fürstbischöflich-bambergische Kronach[24] in seine Hand zu bekommen. Er wollte diesem ‚großen Hindernis und Unheil ein Ende machen‘ und hatte dafür bei seinem Onkel, dem Coburger Herzog Johann Casimir viel Beifall gefunden (ebd. S. 122). Nach Aussage eines nach Würzburg[25] geschickten Leutnants begehrte man die Eroberung der Stadt, ‚um dann endlich einmal vor Forchheim[26] ziehen zu können‘ (Soden II, S. 158).

Wilhelm forderte Taupadel auf, alle seine Truppen bei Hof[27] zusammenzuziehen und kommandierte auch die Obersten Steinau und Rosen dorthin. Außer seinen magdeburgischen Regimentern (Lohhausen, King, Tiesenhausen) hatte er nur noch sein Leibregiment zu Fuß unter Oberst Georg Friedrich von Brandenstein und das Regiment des Obersten Johann Schenck. Die Infanterie, zum Großteil frisch geworben und gemustert, hatte eine für 5 Regimenter relativ geringe Stärke von 3500 Mann (StA Weimar, Abt. H 260, Bl. 230) ‚darunter viel Lumpengesindel‘ (Droysen/Holcks Einfall in Sachsen) und ‚Jungen, so noch keinen Mann bestehen können‘. Diese Aussage deckt sich auch mit der Anweisung in einem Truppenverzeichnis des Herzogs vom 24. März 1633, 3000 Mann aus dem Landesausschuß in die damals recht schwachen Regimenter einzugliedern, die aber großteils wieder entliefen (Skrifter II Bd. 7, S. 32).

Am 10. Juni führte Wilhelm die Regimenter aus den Quartieren bei Saalfeld[28] nach Ludwigsstadt[29] und befahl Taupadel, seine Truppen heranzuführen, da zu Hof der Proviant auszugehen drohte (H. 235, Bl. 37f. u. H. 252, Bl. 155ff.). Reiterei, Dragonerverbände und Fußvolk eingeschlossen, belief sich die Gesamtstärke von Wilhelms Armee vor Kronach auf insgesamt etwas mehr als 6000 Mann. Nicht zu vernachlässigen ist allerdings der Troß, welcher bei dergleichen Kommandounternehmen zwar nicht so zahlreich wie gewöhnlich war, jedoch mindestens nochmals die Hälfte der kämpfenden Truppen erreichte und damit die Zahl der subjektiv sichtbaren Streitmacht erheblich vergrößerte. Die Chronik des Johann Nikolaus Zitter spricht von ‚9 Regimentern zu Fuß und 8 zu Roß‘ und einer ‚gewaltigen Macht‘ von 20.000 Mann, die vor Kronachs Mauern aufzog. Der Kronacher Dechant Franz August Bauer will diese Zahlen gar mit den Kompaniestärken deutscher Landsknechte errechnen. Auch der Mitwitzer[30] Tagebuchschreiber Andreas Dötschel spricht von 9 Regimentern zu Fuß und 9 zu Pferd sowie 16 Artillerie-Stücken (Dötschel/Tagebuch. In: Heimatkundliches Jahrbuch des Landkreises Kronach 13/1984).

Die Verwechslung rührt daher, daß zur leichteren Bildung von Brigaden die schwedischen Fußregimenter in jeweils zwei ‚Squadrons‘ zu 4 Kompanien aufgeteilt waren, so daß die Regimenter Lohausen, King, Leibregiment und Schenck zusammen 8 Squadrons bildeten, das Regiment Tiesenhausen hatte nur 4 Kompanien und bildete die 9. Squadron. Die 5 Kavallerieregimenter Taupadels bildeten 8 Esquadrons zu je 4-6 Kompanien. Die von Zitter erwähnte Truppenstärke der ‚Schweden‘ von 20.000 Mann, welche Zahl bezeichnenderweise in der handschriftlichen Chronik Zitters eine Korrektur von fremder Hand aufweist, ist völlig aus der Luft gegriffen, wird jedoch immer wieder gerne zitiert, obwohl auch die realistische Zahl der heldenhaften Verteidigung Kronachs keinerlei Abbruch tut. Die Stärke der wehrhaften Kronacher Bürger dürfte, wie bei der ersten Belagerung, bei etwa 500 Personen gelegen haben, der in der Regel unzuverlässige Ausschuß belief sich laut eines Verzeichnisses vom April 1633 auf 277 Mann (Fehn VI, S. 215). Den bei Kurfürst Maximilian von Bayern und bei dem kaiserlichen Feldmarschall-Leutnant Melchior von Hatzfeld angeforderten Sukkurs blieben diese leider schuldig.

In Kronach kommandierte seit dem Vorjahr der Italiener Francesco de Melon. Das Statthalteramt hatte nach wie vor des Fürstbischofs Vetter, Wolfgang Philipp Fuchs von Dornheim, inne.

Der außerordentlich verläßliche ‚Hofhistoriograph‘ Bogislav Philipp von Chemnitz unterstellte den Plänen Wilhelms von vornherein keine großen Erfolgsaussichten: ‚In Thüringen hatte Herzog Wilhelm zu Sachsen / Weimar ein klein Corpo beysammen: Welchem der Herzog zu Coburg und Markgraf Christian zu Brandenburg versprochen / da Er etwas auf Cronach tendieren könnte / mit Stücken und munition zustatten zu kommen. Wodurch Er bewogen sich den ersten Brach-Monats [1. Juni a. St./10. Juni n. St.] von Saalfelde mit etlichen trouppen erhub / über den Thüringer Wald marchierte / und gerade nach Cronach das haupt streckte: Solches / ungeachtet der Feind von Eger / vnd aus der OberPfalz / vber neun meilen [1 Meile ca. 7, 5 km] zum Secours nicht hatte / anzugreiffen / vnd zu versuchen; Ob er mit einem sonderbaren [besonderen] vortheil sich der Stadt bemächtigen / auch zugleich das Schlos / ehe der Feind zeit zum entsatz gewünne / occupieren möchte‘. (Chemnitz II, S. 166).

Bereits am 18. Mai hatte Herzog Wilhelm mit einer Abteilung von gefähr 2000 Mann unter dem Kommando des Generamajors Jakob (James) King die Festung und Stadt Kronach ‚recognosciren‘ lassen.[31] Die Abteilung kam in der Nacht nach Friesen und rückte dann am folgenden Morgen vom Vogelherd kommend hinter die Festung Rosenberg.[32] Dabei machte man sich das bereits stehende Getreide zu nutze und kam unbemerkt, die Hänge der hinteren Haingasse hinaufsteigend, bis zu der Anhöhe hinter der Festung bei der Schwedenwiese, wo sich eine Abteilung Kronacher Musketiere hinter den dortigen Steinmauern zur Erkundung des Feindes verschanzt hatte. Bei dem überraschenden Zusammenstoß kam es zu einem Schußwechsel, wobei aber niemand verletzt wurde. Obwohl aus der Festung Rosenberg mit Geschützen ‚hinausgespielet‘ wurde, mußten sich die Kronacher zurückziehen und es gelang den King’schen Truppen, sich 3 Stunden lang in dieser Stellung zu halten, wobei ein Ingenieur einen Lageplan der Festung und Umgebung anfertigte.

Am 12. Juni brach die Infanterie Wilhelms aus dem Feldlager von Ludwigsstadt,[33] wo man 2 Tage gerastet hatte, auf und vereinigte sich am 13. mit der von Hof über Nordhalben[34] heranziehenden ca. 2000 Mann starken Reiterei unter Taupadel bei Poseck nördlich von Kronach (StA Weimar, Abt. H 235, Bl. 37f.). Der fürstbischöflich-bambergische Markt Nordhalben, welcher am 21. Mai eine Aufforderung des Herzogs, zwecks Kontributionsverhandlungen eine Abordnung nach Lehesten[35] zu senden, ‚andernfalls militärische Execution erfolge‘ (Fehn VI, S. 217), ignoriert hatte, war von den durchziehenden Taupadel’schen Truppen in die Asche gelegt worden.

Am 13. Juni erreichten die berittenen Regimenter und etwa 450 kommandierte Musketiere (100 Mann aus jedem Fußregiment) Kronach.  Zur Einschüchterung der Bürger stellte sich die Reiterei am Steinbruch an der Hofwiese in Schlachtordnung, während die kommandierten Musketiere mit einigen ausgefallenen Kronachern ‚chargirten‘ (StA. Weimar Abt. H. 252 u. H. 235, Bl. 37). ‚Da war bey uns in Ansehung einer so gewaltigen Macht / das Lachen zuverbeissen / die Reüterey hielten in batalia biß in die Nacht das wir nit ersehen kunden, wo deren Marsch hinauß gienge / im Läger bliesen jhre Trompeter die gantze Nacht / das es bey jhnen zwar schön, bey vns aber erschröcklich zuhören war‘ (Zitter, S. 31). Herzog Wilhelm traf, gemäß seinem Bericht an Oxenstierna und den weimarischen Quartierlisten, zusammen mit der Infanterie erst am 4./14. Juni vor Kronach ein (H. 260, Bl. 82f. u. H. 235, Bl. 37). Vom Lager hinter der Festung unternahm er am gleichen Tag mit etlichen Reitern einen Erkundungsritt, wobei der Major des Ausschusses, Hans Rudolph Mayer, mit ihm ‚scharmutzierte‘. Die Fußtruppen begaben sich, über Bernsrot,[36] mit ‚schönen neuen Fahnen‘ (es handelte sich ja zum großen Teil um neugeworbenes und noch unerfahrenes Kriegsvolk) sowie den Geschützen, Munition und Bagagewägen, auf das Gelände des alten Hastver’schen Lagers von 1632 am Westhang des Rosenberges. Von Markgraf Christian von Brandenburg-Kulmbach erbat sich der Herzog in einem Schreiben vom selben Tage Verstärkung und Munition. Christian antwortete ihm, die verlangten 50-60 Ztr. Pulver stünden bereit, jedoch forderte er die Wagen mit Bespannung zurück. Er wünschte ‚glücklichen Succeß darzu, vnnd das Sie sich dieses platzes […] baldt bemächtigen mögen‘ (Abt. H. 260, Bl. 24f.).

Die Kronacher besetzen ihre Wachen und Laufgräben entlang der Trüllengaß (heute Rosenbergstraße) so gut wie möglich und errichteten oberhalb des Friesener Tores eine neue Batterie aus Bretten des Wasenmüllers (späteres Sägewerk Brückner). In der Nacht zum 15. Juni 1633 nach Mitternacht (Die ‚EhrenCron‘ vermeldet unrichtig den 16.6.) begann der Angriff der weimarischen Truppen, wobei die Regimenter den aufgestauten Mühlbach oberhalb der Wasenmühle ‚über halben leib-tieff‘ durchwaten mußten und zwischen den Häußern in die Strauer Vorstadt einfielen. Trotz heftiger Gegenwehr der Kronacher aus der neuen Verschanzung oberhalb des ‚Strauiger Thors‘ und den Laufgräben entlang der ‚Trüllengaß‘ waren diese schließlich genötigt, sich in die Stadt zurückzuziehen. Der Wache auf dem Kaulanger war der Rückzug abgeschnitten, so daß etliche, die in Richtung des Strauer Tors eilen wollten, von den ‚Schwedischen‘ niedergemacht wurden. Dem Rest gelang es, sich an den Scheunen entlang und über die Spitalbrücke zum gegenüberliegenden ‚vndern Thor‘ (heute Bamberger Tor) und von dort in die Stadt zu retten.

Das King’sche Regiment stürmte nun in Richtung auf das Strauer Tor, wohinein sich noch immer Kronacher Bürger ‚retirirten / vnd die Statt in eüsserster Gefahr stunde / in dem einer Namens Erhard Pantzer zwo Kühe hinein treiben liesse, deren die letzte nit geschwind durch den Schlagbaum zu bringen / der Feind vnder Commando deß Majors Kött vom Kinckischen Regiment mit gantzer Macht die Gassen die Straw genent herein setzete‘. Dem tollkühnen Obristwachtmeister (Major) des King’schen Regiments, Jörg Kött, war es gelungen, eine Pike zwischen Stachet (Fallgitter) und Mauer zu schieben, wodurch ein Ratsmitglied namens Lorenz Zimmermann verletzt: ‚[…] da greiffen die jnnerhalb des thors befindliche Wacht mit Gewalt an die Picken, ziehen dem Major solche auß der Hand und lasten das Stachet vollents zufallen. Der Major schreyt allzeit gut Freund gut Freund, welches aber vnserer Sprach nit ehnlich. Do schiest ihm vnser Schildwacht auß dem Schüllerhäußlein, so ober dem Stachet ausser deß Thors stund, eine Kugel in Leib, das er gleich Todt alldort lage. Der Feind stunde in batalia in der Gassen vnd besetzte die Häuser vff beeden seiten in der Straw, geben continuirlich Fewer vff das Stachet vnd in die Zwinger. Wir theten auch nit feyern, besetzeten die Zwinger und schossen manchen für den Kopff das der Feind die Todten vff Wägen hinwegführen liesse‘.

Die Gefahr, welche durch den Ansturm einer so großen Anzahl feindlicher Truppen bei Nacht für die Stadt bestand, war immens, so daß die Kronacher sehnlich den Tag herbeiwünschten. Bei Tagesanbruch (15.6.), und während die Musketiere von der Stadtmauer, dem Tor und dem Zwinger Feuer auf die gegenüberliegenden Häuser der Strau gaben, beschloß die Bürgerschaft, einen Ausfall zu machen. Mit 200 Mann rückte man durch das obere Stadttor und an der Mauer entlang durch die sich anschließenden Gärten und besetzte die Häuser der Friesener Straße auf der zur Festung gerichteten Seite. Auf der gegenüberliegenden Seite hatten sich jedoch die feindlichen Truppen verschanzt, so daß sich ein regelrechter Straßenkampf mit einem Feuergefecht von Fenster zu Fenster entwickelte. Währenddessen lag der Leichnam des Majors Kött immer noch vor dem Strauer Tor auf offener Strasse. ‚Nach deme nun der Feind den todten Leichnamb ihres Herrn Majors Kött gern mit sich genommen, welcher unweit des Stackets herunter vff freyer gassen gelegen, sein Pferdt aber gantz ledig mit einem roth Sammeten Sattel und pistoln schön mundiert die Gassen auff vnd abgelauffen, haben werder sie [der Feind] noch einer aus uns [der Kronacher Bürgerschafft] sich wagen dörffen, in deme geschwind 20. in 30. Schüß vff dahin giengen. Biß endlich unsere Bürger etlich Flößhäcken ergrieffen, lange Stangen daran gemacht vnd nach vnd nach herüber in Hanß Stauffen Hauß den todten Leichnamb geschleifft, welches ein schöner langer Cavalier gewesen, von ansehlichen stattlichen Kleydern. Dene aber diejenigen so es gewagt, so balden biß vffs Hembt außgezogen, und den Leib hernacher gantz Erbahr in die St. Martins Kirchen getragen. Das Pferdt haben etliche andere von uns auch ertapt, Sattel, Pistolen und Pferdt unter sich verteilt‘.

Die Kronacher beschlossen nun, den Feind von der Seite her anzugreifen um ihn aus der Strauer Vorstadt zu vertreiben. Zu diesem Zweck rückten sie durch das Haßlacher Tor (heute Bamberger Tor) und weiter um die Stadtmauern herum bis zu den ‚Gärten des dicken Schneiders Haus‘ (hinter der späteren Korbwarenfabrik Gebr. Heim), fielen in die feindlich besetzten Häuser der Strau und machten etliche nieder, etliche nahmen sie gefangen, darunter einen Furier, der sich im Gasthaus des Wirtes Panzer (an der Stelle der heutigen evangelischen Kirche) in einer Truhe versteckt hatte. Es gelang, den Feind bis zum Brücklein beim Haus der Siebenhünerin zurückzudrängen, wo er sich hinter Floßböden verschanzte und den Kronachern erhebliche Verluste beibrachte, darunter die erprobten ‚Musquetierer Mottla Latz / Stöltzlein Metzger / Fritz Drexel / und andere / wie auch etliche durch Armb / Achsel vnd Kopff geschossen und verwundt‘. Zur Erfrischung der abgematteten Bürger ließen die Bürgermeister Bier in Butten hinaustragen, ‚damit bißweilen einer einen Trunck zur Labung thun können‘. Der Feind hielt die Kaulangerbrücke besetzt und konnte erst zum Rückzug gezwungen werden, nachdem die Kronacher ‚bey des Muglers Schmidten‘ (Johann-Nikolaus-Zitter-Str. 1) über die Mangstraße von unten heraufdrangen und mit geballter Feuerkraft die Schweden mit ihrem bei sich geführten Munitionswagen zum Rückzug über die Brücke zwangen. Eine verfolgung war, wegen der feindlichen Reiterei, und weil von der Festung mangels Unterscheidungsmöglichkeit von Freund oder Feind keine Artillerieunterstützung gegeben werden konnte, nicht möglich.

Unterdessen ‚kombt das Geschrey daß der Feind vffm Ziegelanger jenseits der Stadt [zum Sturm] ansetzte / wie dann das platzen und beschiessen gegeneinander unauffhörlich gehört / und die Sturmb Glocken vffn Stadt-Thurn geleutet wurde‘. Die Kronacher ließen an der verbarrikadierten Kaulangerbrücke eine starke Wache zurück und wandten sich mit allen verfügbaren Kräften zur gegenüberliegenden, westlichen Stadtseite gegen den Ziegelanger (heute Bahnhofsplatz). Das Regiment Tiesenhausen hatte sich dieses Platzes bereits bemächtigt und war bis zur Brücke an der Haßlach (heute Bahnhofsbrücke) vorgedrungen, als sich die Kronacher ihm mit vereinten Kräften entgegenwarfen. Dabei erhielt der Obrist Detlof von Tiesenhausen gleich zu Anfang einen Bauchschuß, worauf das Regiment anfing zu weichen, jedoch von den Offizieren so hart angetrieben wurde, daß es standhielt, bis man einen Mietwagen zum Abtransport des verwundeten Obristen aufgetrieben hatte. Als die Kronacher merkten, daß es sich bei dem Verwundeten um eine vornehme Person handelte, fielen sie die Angreifer mit solcher ‚furi‘ und Entschlossenheit an, daß viele[n] von ihnen ihre Musketen wegwarfen und die Flucht gegen den Haßlacher Berg ergriffen, wo sie bermeinten, sich hinter den dortigen Steinmäuerchen zu einzugraben. Die Kronacher rückten jedoch entschlossen nach und warfen den Feind schließlich in einem Sturmangriff aus den Stellungen, so daß dieser sich genötigt sah, sich unter Verlusten von 10 Toten und etlichen Verwundeten in das Hauptlager zurückzuziehen.

‚Des andern Tags [16.6.] schickte Hertzog Wilhelm von Weimar einen Trommelschlager aus dem Lager herein / vnd liesse vmb den todten Leichnamb / des gebliebenen Obristen Wachtmeisters Kött anhalten, meldent daß sein Liebste denselben umb ein ansehlige Ranzion lösen wollte / deme man zur Antwort gab / man brauche ihres Geldes nicht / Ihr Herr sollte schon ehrlich begraben werden / welcher damals noch in der Martins Kirchen lag / vnd liessen den Trommelschlager also damit hinziehen‘ (Zitter, S. 32ff.). Außer dem Major Kött vom King’schen Regiment waren von den weimarischen Offizieren ein Fähnrich (ebenfalls vom Regiment King) und der Hauptmann Gersdorf vom Regiment Schenk gefallen (StA Weimar, Abt. H. 235, Bl. 38).

Am 16.6., nach nur 3 Tagen, brach Wilhelm die Belagerung ganz unerwartet ab. Der Troß machte sich bereits früh um 5 Uhr auf den Weg und zog in Richtung Coburg.[37] Gegen Mittag brachen dann auch die Truppen auf. Die Regimenter zu Roß unter Taupadel sammelten sich auf der Ebene des Rosenbergs hinter der Festung gegen den Vogelherd. Sobald die Kronacher den Aufbruch des Feindes bemerkten, liefen sie, Männer und Frauen, ohne Befehl ober- und unterhalb der Haingasse hinaus, füllten die Laufgräben ein und plünderten das verlassene Lager. Der Major des Ausschusses Hanß Rudolph Mayer, der dabei, wie schon bei der 1. Belagerung Kronachs ‚daß von Gott verliehene glückh mißbrauchte'[,] setzte mit den wehrhaften Bürgern den abziehenden Truppen trotz allgemeiner Warnungen nach, wobei man ununterbrochen Feuer unter die Regimenter zu Fuß gab, so daß diese glaubten[,] es wäre bereits Unterstützung seitens der kaiserlichen Armee angekommen und sich in Schlachtordnung stellten. solche Eskapaden konnte man sich jedoch bei Gegnern vom Schlage eines Georg Christoph von Taupadel nicht leisten. Dieser bediente sich einer Finte. Er ließ die Kronacher vom ‚Königl-Schwedischen Fußvolk so weit an sich ziehen, das sie ins feld gebracht worden‘ (Chemnitz II, S. 167)[,] und befahl dann dem Oberstleutnant Reinhold von Rosen, ‚welcher bis zu diesem Zeitpunkt mit 600 Reitern auf dem Bergrücken ‚en embuscade‘ gelegen hatte[,] ‚auf sie zu chargiren‘ (Soden II, S. 158). Die Rosen’schen Reiter schnitten den Kronachern unweit des Schloßwalles den Weg ab: ‚da ging es an ein jagen, als wenn es Füchs oder Hasen weren, vnd war der Fleck neben das Loch gesetzt daß man des Feinds Lauffgraben zu bald eingefüllet, dahin man sich sonst retiriren vnd den Feind aufhalten können. Vnd wann sich die unserigen nicht hinder und durch die Dorn-Rhein vnd Steinmauern, deren es diß Orths viel hat, salvirt, vnd die Flucht gegen dem Thal, alwo mit reithen nicht gar wol fortzukommen, genommen, were alles im stich geblieben‘. Etwa 30 Kronacher bezahlten diesen Leichtsinn mit dem Leben, darunter der Stadtvogt und ‚Hexendenunziant‘ Friedrich Fleischmann, der nur aus reiner Neugier hinausgegangen war, um dem Spektakel zuzusehen, der ‚Bürger-Hauptmann‘ Jeremias Rainfalt, Clauß Meußel, Zacharias Dürckerß, und der Feldscherer Balthasar Steinmetz. Der Obristwachtmeister Hanß Rudolph Mayer wurde gefangengenommen. (Zitter, S. 36). Einen letzten Hinweis auf Mayer bietet ein Verhörprotokoll vom 7./17. Juni aus Coburg, welches auch bestätigt, daß er ‚ein geborner Türckh‘ sei (StA Weimar, H. 260, Bl. 56). Sein weiteres Schicksal liegt im Dunklen.

Für die lokalen Verbündeten kam der Rückzug völlig überraschend. Wilhelm hatte nicht einmal die avisierte markgräfliche Pulverlieferung aus Kulmbach[38] abgewartet. Dort war man völlig perplex. An den Lichtenberger[39] Kommandanten und Amtmann Hans von Pudewels auf Wildenreuth schrieb man: ‚[…] daß wir die Uhrsach von der Seckßischen Armée vffbruch von Cronach ganz nichts wißendt, vnd verwundert sich wohl mancher darüber, do man sonderlichen so viel wochen darauf praeparatoria [Vorbereitung] gemachet‘. (Fehn VI, S. 222). Der überstürzte Abzug Wilhelms hatte mehrere Gründe. Er selbst schreibt in seinem Bericht vom 13./23. Juni an Oxenstierna, er habe den Ort so beschaffen gefunden, ‚das er in geringer Zeit vndt mit wenigen Volgk nicht zu gewinnen, haben wier bedacht getragen vnß weder zu engagirn, oder einig bey vnß gehabtes Stück draufzurichten, zumal weil die einkommende avisen des feindes starcken Secours bestetigt […], derwegen vor rathsam gehalten, in guter order abzuziehen‘ (StA Weimar, Abt. H. 260, Bl. 82ff.). Hier finden wir auch die Bestätigung Herzog Wilhelms, daß während der Belagerung die mitgeführten Geschütze gar nicht zum Einsatz kamen. Der schwedische Reichskanzler Oxenstierna war mit Wilhelms Aktion überaus unzufrieden. Zu seinem Bericht meinte er, der Erfolg wäre größer gewesen, ‚wenn E. f. G. mir einige Wissenschaft vorher zugefügt, damit eine bessere Vorbereitung mit Verordnung etlicher mehrer Truppen und anderer Bereitschaften hätte können gemacht werden‘ (ebd. H. 264).

Tatsächlich gab es verstärkte Anzeichen für eine baldige Unterstützung durch die Kaiserlichen. So zum Beispiel aus Nürnberg,[40] von wo man schrieb, daß 7 Fähnlein Reiter und 3000 Mann zu Fuß mit 2 Stücken in Auerbach/Oberpfalz[41] angelangt seien. Ebenso daß zu Pottenstein[42] 7000 Kaiserliche angelangt wären und aus Forchheim 6 halbe Kartaunen mit 300 Man[n] zu Fuß dahin abgegangen wären. (Ebd.). Zu groß kann die Gefahr eines Entsatzes allerdings nicht gewesen sein, denn Zitter schreibt in seiner Chronik, man habe zwar nach Eger um ‚Succurs‘ geschickt, der dortige (stellvertretende) Kommandant, Oberstleutnant Veit Dietrich von Steinheim (vom Regiment Neu-Hatzfeld) hätte daraufhin auch an die umliegenden Ämter Anweisung gegeben die Wege instand zu setzen und Brot zu backen, mit der Begründung, daß die ganze ‚Keyserische Armee heraußwarts in Anzug begriffen‘. Dies sei jedoch nur ‚proforma‘ geschehen, um dem Feind einen Schrecken einzujagen. Es war lediglich ein größeres Kavalleriekorps an Kroaten aus Böhmen in Richtung Eger kommandiert worden.

Die Frage stellt sich, warum Herzog Bernhard seinen Bruder bei dieser Aktion nicht unterstützte. Gerade er, der kurz vor der Verleihung seines ‚Fürstenthums Franken'[43] (bestehend aus den Bistümern Würzburg und Bamberg) stand, mußte an einer Beseitigung dieses Bollwerks im nördlichen Hochstift Bamberg besonders interessiert sein. Bernhard befand sich aber, wie wir bereits erfahren haben, zum Zeitpunkt der Belagerung am 16. Juni mit dem schwedischen Reichskanzler Oxenstierna auf einer Reise zu einer Fürstenversammlung nach Heidelberg.[44] Gerade hier ging es um die für Bernhard essentiell wichtigen Themen der offiziellen Belehnung seines Fürstentums und die Besoldung und Kompensation seiner vor Donauwörth[45] liegenden meuternden Armee. (Soden II, S. 162). Bernhard hatte jedoch nach eigener Aussage seinen Bruder zu einer Einnahme Kronachs gedrängt, die Gründe für dessen vorzeitigen Abzug kannte er am 20. Juni nicht. ‚Bernhard habe gehofft, seinen Bruder Herzog Wilhelm dahin disponiert zu haben, daß er Kronach emportieren sollte; er müsse jetzt das Gegentheil erfahren‘, so berichtet der nürnbergische Gesandte Johann Jakob Tetzel zum selben Zeitpunkt an den Rat von Nürnberg (ebd. S. 170).

Die Kronacher jedenfalls waren erleichtert und schrieben den glücklichen Erfolg dem Umstand zu, daß alle Frauen und Kinder zweimal täglich die Kirche besucht und mit dem Lied ‚O Unüberwindlicher Held St. Michael‘ ihren Schutzpatron um Gnade angefleht hatten.

Die Truppen Herzog Wilhelms, der sich selbst nach Neustadt[46] und weiter nach Coburg begab, wurden in die verschiedensten Richtungen abkommandiert. Oberstleutnant von Rosen sollte mit seinem Regiment auf Wunsch des Markgrafen Christian zum Schutz gegen feindliche streifende Rotten nach Bayreuth,[47] Oberst Taupadel mit 600 Dragonern und 3 Squadrons (zu je 2 Kompanien) Reitern nach Hof[48] rücken. Oberst Steinau zog nach Staffelstein[49] und Lichtenfels.[50] Die Regimenter zu Fuß (Tiesenhausen, Schenck und Leibregiment) wurden in die Grafschaft Henneberg[51] und gegen Gräfenthal[52] logiert und das Lohausische Regiment nach Magdeburg entlassen. (Chemnitz II, S. 167; StA Weimar, H. 260, Bl. 80f.). – Das Regiment King sollte nach Schweinfurt[53] marschieren.[54] – Das eigenmächtige Handeln Herzog Wilhelms blieb nicht ohne Folgen. Der schwedische Reichskanzler Oxenstierna entzog ihm nun einen großen Teil seiner Regimenter und stellte diese mit Datum 29. Juni unter den Befehl Herzog Bernhards von Weimar (Röse I, S. 232). Dies betraf besonders die Regimenter unter Georg Christoph von Taupadel und Wilhelms Leibregiment zu Fuß unter Oberst von Brandenstein. Durch die geänderten Befehlsstrukturen fühlten sich Taupadels Dragoner und einige der anderen Regimenter nicht mehr an die alten Instruktionen gebunden. Mitte Juli 1633 finden wir deshalb die Regimenter Taupadel, Steinau, Sattler, Oberstleutnant Rosen, King, Schenck, Tiesenhausen und Muffel in Bamberg vereint. Sie waren am 8./18. Juli dort angekommen, nach Soden 8000 zu Roß und zu Fuß. Nach einer dortigen Verpflegungsordonnanz brauchten diese Truppen täglich für die Reiterei 4600 und für die Infanterie 2900 Pfund Brot. (Soden II, S. 219, 229)„.[55]

Der Schmalkaldener[56] Chronist Johann Georg Pforr [1612  – 1687] berichtet: „Den 13. Jun: [23.6.; BW] ist der Obriste Jacob King mit 12 compagnia zu fueß alhier ankommen und uff Hertzoch Wilhelms gegebene ordre hat sich der obrist mit 4 Compagnia in die statt /: worzu etzliche dörffer contribuiren müßen :/ und die ubrige 8 comp: uff die andere dörffer eingeleget. Den 21. Jun: ist ein capitän von bemeltem regiment, Junker Christoff von Sanderßleben, so vor Cronach geschossen worden, alhier gestorben und in die pfarrkirchen begraben worden. Den 1. Jul: sint bemelte völcker wieder uffgebrochen. Solche völcker haben sich schlecht genug gehalden, den sie haben den bürgern über die verpflegungsordinantz viell gelt abgeprest, den leuthen deß nachts in die heußer gebrochen, viehe und andereß darauß gestohlen. Statt und ambt hat specificirt, daß sie uff dießes volck in 24 tag[en 11919 rthlr verwendet“.[57]

„Er selbst [Wilhelm v. Sachsen-Weimar; BW] reiste in Begleitung von der Heydens am 28. November von Magdeburg[58] ab und traf am Abend desselben Tages in Brandenburg[59] beim Kurfürsten ein. Hier kam am 30. November zwischen beiden ein Abkommen zustande. Herzog Wilhelm erklärte sich bereit, seine und die Truppen, die Baner schicken werde, an die Oder zu führen und sie zur Rückeroberung Frankfurts[60] und Landsberg[61] mit denen Arnims zu verbinden. Nach gemeinsamem Beschluß sollten die kriegerischen Maßnahmen getroffen werden, jeder Heerführer seine Truppen aber selbst befehligen und keiner dem andern untertan sein. Zunächst aber sollten Wilhelms Truppen sofort nach Brandenburg zur Deckung der Havel- und Spreepässe marschieren. Die brandenburgischen Truppen unter Oberst Volkmann, die später dem Kommando des Herzogs unterstellt werden sollten, sollten inzwischen an die Oder zur Belagerung Frankfurts[62] vorangehen. Wilhelm hatte außerdem gefordert, auch alle übrigen, jetzt noch Arnims Befehl unterstehenden brandenburgischen Regimenter von Sachsen abzuziehen und ihm zu unterstellen. Georg Wilhelm ließ sich aber darauf nicht ein. Er meinte, es würde Sachsen befremden, zumal die sächsische Armee[63] schon in brandenburgischen Landen stehe und diese vom Feind befreien wolle. Dagegen war er bereit, diese Regimenter bei sich zurückzubehalten, wenn Arnim nach Sachsen zurückgehe, und sie neben dem Obersten Volkmann zu den schwedischen Truppen und ihren Verbündeten zu stoßen. Er behielt sich jedoch das Oberkommando darüber vor. Auch Wilhelm sollte seine Truppen jederzeit, wenn er sie nötig hätte, abfordern zu können.

Diese Abmachungen waren von großer Tragweite. Georg Wilhelm, dessen Truppen bisher immer den Befehlen der Schweden oder Sachsen hatten gehorchen müssen, erlangte dadurch in militärischen Dingen die Selbständigkeit. Dagegen hatte Wilhelm die Zusicherung bekommen, daß die unter sächsischem Kommando stehenden Brandenburger der schwedischen Führung untergeben werden sollten.

Seine Zusagen zu erfüllen, eilte Herzog Wilhelm nach Wittenberg,[64] wo er am 2. Dezember anlangte. Hier verhandelte er wegen des Durchmarschs seiner Truppen durch sächsisches Gebiet mit dem Obersten Christoph Vitztum von Eckstädt. Auch den Kurfürsten Johann Georg bat er um Erlaubnis zum Durchzug, da er wegen des Eises seine Regimenter nur bei Wittenberg über die Elbe bringen könnte. Den Fürsten Ludwig und Baner aber bat er zu einer Unterredung nach Dessau,[65] wohin er selbst eilte. Hier traf er jedoch nur Ludwig an, den er bewog, einige Werbungen durchzuführen und mit dem Oberstleutnant Ilefeld vom Regiment Lohausen, den er besonders schätzte, zu diesem Zweck in Verbindung zu treten. Er selbst bestallte den bisherigen Oberstleutnant Pierre de Brossard zum Obersten über das Leibregiment zu Roß und gab ihm den Auftrag, von 12 Kompanien Reiter und 6 Kompanien Dragoner zu werben. Der Oberst mußte sich verpflichten, dem Herzog auch dann zu gehorchen, wenn er Schweden und den protestantischen Ständen nicht mehr folgen wollte.

Von Dessau reiste der Herzog nach Egeln[66] zu Baner, der wegen Krankheit seiner Aufforderung nicht hatte Folge leisten können und dem er deshalb eine Abschrift des Brandenburger Rezesses zugestellt hatte. Hier traf er den schwedischen Sekretär Grubbe an, den Oxenstierna mit mündlichen Auftrag zu ihm und Baner geschickt hatte. In einem Schreiben, das Grubbe dem Herzog übergab, lehnte Oxenstierna jede Vereinigung mit Arnim ab und bezeichnete die Deckung der Havel als das wichtigste Ziel, da man sonst durch den vordringenden Feind von der Ostsee abgeschnitten werde. Er wiederholte dringend die Bitte an den Herzog, seine Truppen zu Baner zu senden; im nächsten Frühjahr werde dann ‚zu verhoffter völliger Redressierung des Werks schon andere Disposition gemacht werden‘.

Als Baner und Grubbe von der Brandenburger Abrede hörten, waren sie unangenehm überrascht. Sie waren der Überzeugung, daß nur der Reichskanzler derartige Abkommen zu schließen befugt sei, und hielten die Zugeständnisse des Herzogs an den Kurfürsten für zu groß gegenüber dem Vorteil für die schwedische Sache. Sie mißtrauten dem Herzog. War doch dessen Abneigung gegen Oxenstierna allzu deutlich hervorgetreten. So lehnten sie es ab, sich irgendwie an das Abkommen gebunden zu fühlen, und besonders Baner dachte gar nicht daran, seine Truppen mit denen Arnims zu vereinigen.

Herzog Wilhelm mußte sich dazu verstehen, ein gemeinsames Entschuldigungsschreiben an Georg Wilhelm abzusenden: Sie seien durch das harte Wetter an ihrem Sukkurs gehindert worden, auch solle Arnim gegen Greifenhagen[67] marschiert sein und habe sich dadurch so weit von ihnen entfernt, daß die Vereinigung mit ihm unmöglich sei, zumal der Feind sich zwischen sie drängen könne. Es genüge, wenn die Oder und die Havel geschützt seien, da der Feind in der jetzigen Winterszeit doch nichts vornehmen werde. Zum Schutz der Havel kämen die beiden herzoglichen Leibregimenter und die Artillerie nach Brandenburg. Mehr Volk ruiniere das brandenburgische Land nur und verbrauche den Proviant zur Unzeit. Der Kurfürst möge zunächst erst Arnim um seine Absichten befragen. Inzwischen wollten sie das Korps zusammenziehen, damit man ihm dann die nötige Hilfe bringen könne.

Der Herzog hatte zwar durchgesetzt, daß seine Regimenter, wie er dem Kurfürsten versprochen hatte, nach Brandenburg marschierten, aber sein Plan war gescheitert, er selbst Brandenburg gegenüber bloßgestellt. Die Behandlung, die er auch jetzt wieder von schwedischer Seite erfahren hatte, war dazu angetan, seine Abneigung und sein Mißtrauen weiter zu steigern. Seine beiden Regimenter unterstellte er dem Obersten King, der durch einen Revers versprechen mußte, nur den Befehlen des Herzogs zu gehorchen, und befahl ihm, nach Brandenburg zu marschieren. Da Johann Georg den Durchmarsch gestattete, war kein Hindernis mehr im Wege, so daß King um den 15. Dezember in Brandenburg anlangte“.[68] Dort verblieb Kings Regiment bis zum März 1634.

„In Kronach hatte nach wie vor Wolfgang Philipp Fuchs von Dornheim, Vetter des inzwischen verstorbenen Fürstbischofs Johann Georg, das Statthalteramt inne. Die Nachfolge Johann Georgs hatte seit dem 3. August 1633 der neue Fürstbischof Franz von Hatzfeld angetreten. Dessen Bruder, der kaiserliche Feldmarschall-Leutnant Melchior von Hatzfeld, war am 27.6.33 persönlich nach Kronach gekommen, und hatte auf Veranlassung Wallensteins[69] den Leutnant Hans Wilhelm Amman aus dem Hatzfeldischen Regiment ‚Adoltzhofen‘ als Hauptmann über die Bürgerschaft vorgestellt. Amman warb eine Kompanie zu 300 Mann in der Hauptmannschaft Kronach, wurde jedoch im Herbst des Jahres wieder nach Eger abkommandiert. Anstatt seiner wurde der Hauptmann Johann Jacob Bruckher zum Kommandanten ernannt. (Zitter 1666, S. 37). Bruckhner warb bis Ende des Jahres 2 Kompanien, je eine zu Roß und zu Fuß. Der Ausschuß der Hauptmannnschaft drang hingegen auf die Errichtung zweier selbstständiger Kompanien aus den eigenen Reihen (Fehn, S. 224). Die von Bruckher geworbenen beiden Kompanien zu Roß und Fuß wurden deshalb, auch auf nachdrückliches Betreiben der Kronacher Bürger, welche diese mit unerträglichem Aufwand unterhalten hatten, gegen Ende Dezember 1633 an das Regi-ment Neu-Hatzfeld zurückgeschickt. Eine gewisse Anzahl Reiter (nach Zitter zwischen 20 und 30 Pferde) waren jedoch unter dem Wachtmeister Ratlisch (s. weiter unten) in der Stadt verblieben, bzw. bis zum Frühjahr 1634 neu geworben worden. Von weiteren Werbungen, auch von Vergrößerung des Ausschusses, wird nicht berichtet. Die Ausschußtruppen unter dem Kapitän Michael Steinmüller werden deshalb wohl auch im Frühjahr 1634 die 130 Mann, welche am 28.7.1633 gemustert worden waren (Fehn, S. 226), nicht wesentlich überschritten haben. Die wehrhafte Bürgerschaft bestand nach wie vor aus etwa 500 Mann.

– – „Seine wertvollsten Regimenter, das Leibregiment zu Fuß unter Oberstleutnant Günter, das Leibregiment zu Roß unter Oberst Brossard und die Artillerie unter dem gemeinsamen Oberbefehl Oberst Kings standen Anfang März [1634; BW] noch in Brandenburg. Ihnen befahl Oxenstierna, ohne den Herzog zu fragen, nach Hildesheim[70] zu marschieren. Da Wilhelm fürchtete, daß sie ihm entrissen werden könnten, gab er ihnen Befehl, bei Helmstedt[71] und Braunschweig[72] liegen zu bleiben“.[73] – –

Seit Februar 1634 hatte Bamberg wieder eine schwedische Besatzung. Provoziert durch die kontinuierlichen Übergriffe der Forchheimer Garnison waren unter dem Kommando des weimarischen Generalmajors Georg von Uslar am 22.2. die bisher in der Umgebung Schweinfurts liegenden Regimenter zu Pferd Uslar und Johann Bernhard von Öhm [Ehm], zu Fuß das Regiment Bartholomäus von Zerotin sowie die beiden schottischen Abteilungen der Obersten Jakob (James) King und Ludowick Leslie in Bamberg eingerückt (BHVB 48, S. 58).

Zu Anfang März kamen diese Regimenter unter den Befehl des erst im Januar in schwedische Dienste übergewechselten, designierten Feldmarschalls, Grafen Johann Philipp Cratz von Scharfenstein. Bereits am 13. März 1634 gegen Abend war die Nachricht in Kronach eingetroffen, daß sich etliche Squadrons Reiter in Hummendorf,[74] Küps[75] und den umliegenden Dörfern einquartiert hätten. Die Kronacher Bürgerschaft war beunruhigt, und der Kommandant Bruckher schickte etliche Berittene nach Neuses (Dorf südlich von Kronach) um die Situation zu erkunden. Diese wurden jedoch von den überlegenen feindlichen Truppen bedrängt und wieder zum Rückzug nach Kronach gezwungen.

‚Den 14. Martij praesentirn sich etliche Regimenter von General Graff Kratzen, welcher nun in Schwedischen Diensten vnd zu Bamberg logirte, oberhalb Neusses herauf bis vffn Sand [bei der Hammermühle], schickte etliche parthey herüber zum Gericht welche vnsere wenige Teüther unter welchen sich der Rittmeister Ratlitsch, so damals noch Wachtmeister, sich befande, sich stelleten vnd den gantzen Tag mit ihnen im Veld scharmutzierten, tapffer Feüer vff einander gaben, biß zween vom Feind herabgeschossen wurden, der Feind kombt mit stärckern Partheyen angehieben, jagte unsere Reuther herauff, vnd da sie von vnsern Mußqvetirern, so im Sieghaus[76] lagen nicht secundirt, den kürtzern gezogen haben möchten.

Den 15. Dito stellete sich obernante Kratzische Reütherey nicht allein unterhalb der Statt, sondern giengen auch die Trouppen gerings herumb, daß sich niemand mehr hinaus wagen dorffte, gegen den Haßlacher Berg aber, allwo sich unterschiedliche truppen sehen liessen, setzten die Burger vnd Mußqvetirer an sie vnd scharmutzirten mit ihnen, daß unterschiedliche von Pferden gefallen, vnd den Unserigen zu theil worden.

Derweilen wir Uns nun anders nichts als einer Belägerung zu versehen, unangesehen noch von keinem Fueßvolck Nachrichtung bekommen köndten, in dem alle Lutherische Dörffer vnd Innwohner noch gut Schwedisch, so wurden allerhand nützliche Vorsehung vnd Anstalt gemacht, bevorab daß die hohen Häuser in der Vorstadt, welcher der Stadtmauern zu nahe waren, abzudecken, vnd die Gibelwänd zu Boden zulegen. Item auch die drey Brucken in der Vorstadt als Kaulängerer, Spithal, vnd Haßlacher mit Plöchern zuverpolwercken, die Schranken zu repariren vnd alle päß in obacht zunehmen weren, wie dann beschehen.

Den 16. Dito und 17ten parthierte des Feinds Reütherey vmb die Vorstädte, da es jederzeit scharmützel gab, vnd brachten auch unsere Reüther etliche gefangene ein, die berichten, daß der Hertzog Bernhard von Sachsen Weinmar [!] mit seiner Armee von Regenspurg aus im march begriffen vnd derentwegen der General Graff Cratz von Scharpffenstein die stadt solang ploquirt halten solte, biß ermelter Hertzog mit der Armee darbey komme‘.

Die Tatsache, daß Bernhard von Weimar die Belagerung Kronachs nicht auf die leichte Schulter nahm, geht aus seinem ausführlichen Brief vom 18. März 1634 aus dem ‚Haubtquartier Neuses[77] vor Cronach‘ an den schwedischen Reichskanzler Oxenstierna hervor: ‚Nun finden wir zwar solchen plaz, [mehr] alls irgend einen andern wol versehen, so wohln wegen der stärck der guarnison unnd werck [Befestigungen] an ihme selbsten, alls [auch] seiner provision [Vorräte], hingegen der umbliegenden landen ruin und beschwernuss, darinn zu leben; unndt dann des feinds anwesen- und gelegenheit ess zu entsetzen, dahero die belagerung nicht allein viel zeit und ceremonien erfordern, sondern auch ein zimblichen hazard auf sich tragen, da [wenn] selbige nicht mit sonderm eyfer manuteniert [in Angriff genommen] unndt den hindernussen in zeiten vorgebauet würde. […] hoffen daher mitt göttlicher hülff in wenig tagen weit zu kommen, wann wir nur von dem feind auss Böheimb nicht gehindert werden. Ess ist aber derselbe umb Eger zimblich starck unnd in vollem motu [Bewegung], kan in wenig stunden hier sein unnd unss in difficulteten setzen […]‘ (Skrifter II Bd. 7, S. 157f.).

Chemnitz schreibt über die Truppen Bernhards vor Kronach, daß ‚er mehr nicht / als sein Regiment zu pferde [Leibregiment] vnd drey Brigaden zu fus / nemlich das alte blawe / Mizlaffische / vnd seine eigne bey sich gehabt‘, welche Tatsache Bernhard in seinem Brief an Oxenstierna bestätigt (Chemnitz II, S. 338). Die schwedischen Brigaden waren Formationen, die nur für den Kampfeinsatz gebildet wurden und setzten sich ab dem Jahr 1631 aus jeweils 3 ‚Squadrons‘ oder Halbregimentern zu je 4 Kompanien oder effektiv 1512 Mann plus 128 Offizieren zusammen. Anfang 1634 waren die Regimenter Bernhards jedoch so stark zusammengeschmolzen, daß mit Ausnahme des generell starken ‚Alten Blauen‘ Regiments, welches für sich eine Brigade bildete, die übrigen Brigaden, anstatt aus Squadrons, aus jeweils 2 bis 3 schwachen Regimenter[n] zusammengesetzt werden mußten.

Für das Frühjahr 1634 liegen uns leider nur teilweise Regimentslisten des weimarischen Korps vor, allerdings lassen sich aus den bekannten Grundformationen der Regimenter, wie auch der Kenntnis um die Sollstärke der betreffenden Brigaden, relativ zuverlässige Zahlen ableiten. Demnach hatte Herzog Bernhards Leibregiment zu Pferd unter Oberstleutnant Bouillon 12 Kompanien in einer Gesamtstärke zwischen 600 und 800 Pferden aufgeteilt auf 2 Squadrons. Die ‚Alte Blaue Brigade‘ bestand im Prinzip nur aus dem ‚Alten Blauen‘ Regiment unter Oberst Hans Georg aus dem Winckel, dessen Sollstärke 16 Kompanien umfaßte. Oberst Winckel war jedoch mit einigen Kompanien dieses Regiments in Garnison in Augsburg[78] zurückgeblieben, wo er seit April 1633 die Stelle eines Stadtkommandanten bekleidete. Für dieses Regiment liegt eine Verpflegungsordonnanz vom Ostermontag 1634 aus Nördlingen[79] vor, wonach es zu diesem Zeitpunkt 980 Mann plus Offiziere zählte (Brzezinski/Cavalry, S. 47). Das Regiment war kurz vor Kronach mit einigen neugeworbenen Kompanien verstärkt worden. Dennoch dürfte seine Stärke 1100-1300 Mann nicht überschritten haben.

Die Brigade Mitzlaff bestand aus den Regimentern Gersdorf (dessen ehemaliger Kommandant, Oberst Gersdorf, war bei Lützen[80] gefallen, der Oberstleutnant ist nicht bekannt) mit ca. 500 Mann in 8 Kompanien, Joachim Mitzlaffs eigenem Regiment mit ca. 700 Mann in 12 Kompanien und dem Regiment des Obersten Friedrich (Fritz von Rosen) mit ca. 600 Mann in 8 Kompanien, insgesamt ca. 1800 Mann. Bernhards eigene Brigade, auch ‚Grüne Brigade‘ genannt, bestand aus folgenden Regimentern: Herzog Bernhards Grünem Leibregiment zu Fuß mit ca. 800 Mann in 12 Kompanien. Dessen Oberstleutnant Johann Winckler war bei Lützen gefallen. Das Regiment wurde seither von Oberstleutnant Rüdiger von Waldau kommandiert. Das ursprünglich zu dieser Brigade gehörige Regiment Wildenstein (Georg Wulff von Wildenstein war ebenfalls bei Lützen gefallen) hatte dessen ehemaliger Oberstleutnant von Limbach als Oberst übernommen. Dieses Regiment war jedoch nach der Belagerung Regensburgs derart dezimiert, daß nach einer Musterungsanweisung Herzog Bernhards 566 Mann fehlten (Skrifter II Bd. 7, S. 113). Schließlich gehörte zu Herzog Bernhards Brigade noch ein schottisches Regiment unter Oberst Ludovick Leslie und dem Major Alexander Barclay mit 400-600 Mann in 8 Kompanien. Zusammen dürfte die Stärke von Bernhards Brigade 1800 Mann betragen haben.

Die Gesamtstärke von Herzog Bernhards Truppen vor Kronach umfaßte also etwa 4700-5000 Mann zu Fuß und 800-1000 zu Pferd. Dazu kamen einige Kompanien des Markgrafen Christian von Brandenburg-Kulmbach. Unklar ist, welchen Anteil die um Bamberg logierenden Truppen des Feldmarschalls Johann Philipp Cratz von Scharfenstein an der eigentlichen Belagerung Kronachs hatten. Cratz‘ Infanterie war, bis auf Ludovick Leslies Regiment, welches zu Bernhards Grüner Brigade gehörte, in Bamberg verblieben (vgl. BHVB 53, S. 176). Seine Reiterei umfaßte ca. 800 Pferde. Jedenfalls berichtet Bernhard in dem erwähnten Brief an Oxenstierna: ‚[…] haben über die Blaue, Mizlafische und unsere Brigade, neben unserm regiment zu pferdt, die in Bamberg gelegene trouppen bey unss, dabey ein zimblichen canon unnd materialia‘.

‚Den 18. Martij Nachmittag sahe man die Weinmarische Armee über den Krautsberg in batalia herein marchiren, da allzeit 3. in 4. Brigaden nebeneinander hielten, vnd allgemach fort gieng ungezweiffelt uns zum Schrecken, daß wir die grosse Macht erkennen vnd sehen sollten, wie dann in Ansehung dieses so Sieghafften Fürsten, bey uns das Lachen gar theüer war. Die Regimenter zu Fueß marchirten bey Höffles [Höfles[81]] hinab vff Vockendorf [Vogtendorf[82]] vnd ferner durch das Holtz den Sternberg neben der Rodach herab, biß vff den Seeg-Anger, da sie viel PfälHoltz antraffen, vnd sich verbaueten, ruckten theil am Mittelgriß unter der Stein-Mühl, vnd hätte die gantze Infanterij diß zum Vortheil, daß man wegen unserer hohen Kirchen vnd des Pfarrhoffs aus dem Hauß Rosenberg [Festung] keinen gewissen Schuß aus Stucken in ihr Läger thun kondte, man muste dann durch die Tächer also blind schiessen, welches sie gleichwohl nicht ohne Schaden empfunden haben.

Des andern Abends [18.3.] hat zwischen 4. vnd 5. Uhren ein Schwedischer Trompeter unweit der Brucken bei dem Spital [Spitalbrücke] mit der Trompeten angestossen, welchen die daselbst befindliche Wacht die Augen verbunden, zu dem Regierenden Bürgermeister [Barthel Sünder, gen. Mahler] in die Stadt vnd fürters zu mehrgemeltem Stadthaltern Wolff Philipp Fuchs von Dornheimb, etc. vnd Herrn Commendanten Hanß Jacob Pruckern vffs Hauß Rosenberg geführt, die Herrn Bürgermeister vnd Rath auch so balden zu dessen Anbringen vnd Außsag beruffen worden. Welcher mündlich angebracht, daß sein Fürste Hertzog Bernhard von Sachsen Winmar etc. Ihne abgesandt, vnd befohlen, daß er mit seiner Armada hier vor der Stadt ankommen, vnd in Nahmen der Cron Schweden das Schloß vnd die Stadt hiemit auffgefordert haben wolte, es were nun alles vergebens, und kein Hoffnung mehr, ob man sich schon biß Dato gegen der Cron Schweden vnd dero Bevollmächtigte gewehret, vnd darbey grosse insolentien gegen die benachbarte Fürsten vnd den Adel verübt; daß unser Bischoff sein Lebtag das Bistumb [nicht] mehr betretten, oder Uns ferner schützen werde, welcher nur ein Edelmann, sein Herr aber ein geborner Fürst were, vnd eine grosse Macht uff den Beinen hätte; würde man sich ergeben, so wolte er den Commendanten nicht allein hoch erheben, sondern auch den Rath vnd Burgerschafft in seinen Schutz vnd Schirm nehmen, mit einer gar geringen Guarnison belegen, wo aber nicht, hätte man sich nichts anders zugetrösten, als daß er seine Macht vnd Gewalt anlegen, vnd das Kind im Mutterleib nicht verschonen würde.

Dem Trompeter gab man Essen und Trincken, tractirt ihn wohl, vnd wiederumb diß mündlich zur Antwort, daß man gegen der Röm. Keyserl. Majest. vnd dem Hochstifft Bamberg wie auch gegen Unsern Gnädigen Landes-Fursten vnd Herrn, Herrn Francisco Bischoffen zu Bamberg vnd Würtzburg solches nicht verantworten, [noch viel] weniger in dieses Begehren einwilligen köndten; were sein Herr ein gebohrner Fürst, liessen wirs darbey bewenden. Unser Lands-Fürst aber aus dem Uralten Adeligen Geschlecht deren von Hatzfeld, [welcher] zu einem Dombherrn, vnd fürters wegen seiner grossen Tugenden, als das vornehmste subjectum zum Fürsten des Römischen Reichs erwehlet, welcher keinem gebohrnen Fürsten an hohen Verstand vnd Fürstl. Sitten das wenigste zuvor liesse [um nichts nachstünde], deme hätten wir Pflicht geleistet, bey diesem wolten wir leben vnd sterben; da [wenn] sein Fürst gegen uns einige feindseligkeit vornehmen werde, hätte er nichts gewissers, als daß wir nothwendiger Gegenwehr uns gebrauchen müsten.

Als wir nun diese Nacht, weiln der Trompeter noch nicht abgereist, und keines Einfals vom Feind besorgten, jedoch aber alle Posten vnd Wachten vffs beste bestelleten, unterdessen der Trompeter als ein listiger schlauher Gast viel Vffschnied [Aufschneiderei] vorbracht, vmnd vnder andern daß sich der Bischoff zu Eystätt [Eichstätt] vnd mehr Catholische Bischoffen auch damals erst seinem Herrn untergeben hätten, dahero wir es zu keinem Gewalt kommen lassen solten, hätten uns doch keiner Hülffe zugetrösten‘.

‚Zu Nacht umb 10 Uhr [18.3.] wird Lermen [Alarm] in der Vorstadt, kombt die ganze Wacht, so wir hinter die Steinmühl gestelt, welches der nechste Posten an den Feind war vor das Haßlacher Thor, vnd berichtet, der Feind setze mit gantzer Macht an, sie haben ihn angeschreit, er darauff geantwortet gut Freund, gleichwohl aber hab die Wacht nicht gewust, ob sie Feuer geben dörffen, oder nicht, in deme der Trompeter noch vffm Schloß vnd nit abgefertiget, alß [also] hetten sie sich zurück begeben; diß war eine einfältige Rotte, welche dem Feindt viel Mannschafft erlegen können, ehe er in die Mühl kommen, lassen also den Feind in die Vorstadt einbrechen, ohne einigen Schuß, da wurde Lermen vff allen Posten, die Wachten vff der Spittal Brucken vnd Ziegelanger [heute Bahnhofsplatz] musten ihre Posten verlassen, vnd hatten grosse Zeit das ihnen der Paß [Zugang] in die Stadt nicht abgeschnitten wurde.

Der Feind bemächtiget sich der Vorstadt umb den Spittal, der Rosenau vnd Ziegelanger vnd stelleten so balden ein Wacht in des Knellendorffers Haus am Mühlgraben gegen dem Pfarrhof hinüber, die Schildtwacht stundte heraussen am Eck [bei der Steinmühlgasse] vnd fieng gegen den unserigen im Zwinger vnd oben vff der Stadtmauern zuschreyen, zuschänden vnd zuschmähen, unsere Leuth begegneten ihnen mit dergleichen, vnd gaben auch vielmahls Feuer hinaus, diese Nacht war man nun allerseits allert vnd in armis. Den Trompeter wolten die Burger todtschlagen, daß sein Herr Feindlich angesetzet, ehe er die Antwort zuruck bekommen, derentwegen [er] mit etlichen Officirern vom Schloß hinab zu den seinigen begleitet werden mußte.

Des andern Tags [19.3.] sahe man daß der Feind zwo Battry am Haßlacher Berg neben dem Mahlers Garten bauete vnd hernach etliche Veldschlangen vnd Feuer Mörschner darauff pflanzete, dann in das Haus vor der Steinmühl bey der Stigen genant, oben vffm Boden zwey Stücklein brachte, vnd sobalden gegen den Pfarrthurn, Pfarrhoff, in Zwinger und in die Stadtmauern zuspielen anfienge, daß sich fast niemand mehr vffm Pfarr-Saal erblicken lassen dörffte. Wir begegneten denen vffm hauß weiln es gantz nahe, mit kleinen Stücklein vnd Doppelhäcken von dem Thurn hindern Pfarrhoff [Pfarrturm] dapffer, daß sie manchmal in 2. Stunden keinen Schuß mehr auffbringen kondten vnd viel darbey sitzen blieben.

Der Feind fienge den dritten Tag [20.3.] an vom Haßlacher Berg mit Stucken in die Stadt zuspielen vnd wurffe viel Feuer-Ballen [Brandgeschosse] vnd Centners Granaten herein, deren eine eine Wand in Pfarrhoff heraus schluge, die ander des Hansen Stöltzlein sein Hauß am Kirchhof durch Fall vnd Schlag in einem Augenblick zu Boden legte, darinnen 14. Menschen, deren man 13. durch Abräumen der Palcken vnd Raiser darunter sie gesteckt, salvirt, die Haußfrau [Anna Stöltzlein] aber todt blieben. Andere solche schwere Granaten so er diese Täg über herein wurffe, geriethen vff das Pflaster, vnd schlugen tieffe weite Löcher hinein, mit Außwürffung der Pflastersteinen Haußhoch, doch Gottlob ohne Schaden der Menschen. Mit Stucken spielete er deßgleichen vom Haßlacher Berg herüber vnd thäten die Kirchen vnd Häußer dort darumb sehr zerlestern, dem steinern Gang, so vom Pfarrhof hinüber in den Thurn gehet, legte er mit schiessen zu boden, daß niemand mehr hinüber kondte, vnd dieselbe schöne Wehr uns benommen wurde.

Uffm Hauß Rosenberg feyrete man zwar auch mit stucken nicht [war man mit Geschützen auch nicht untätig], vnd spielete gegen ihre Batteryen am Haßlacher Berg, wie auch in ihr Läger, aber mit geringen effect, weiln wir mit schlechten Constabeln versehen, vnd der beste wie vorn gemeldet erschossen worden. Der Feind besätzte alle nahe gelegene Häuser an der Stadtmauern mit Mußquetierern, daß ehe sich einer von uns vff der Mauern erblicken ließe, geschwind 10. Oder mehr Schüß vff ihne geschahen, wie dann durch solches hinaußsehen, Herr Michael Steinmüller Capitain über den Außschuß, Herr Paulus Leicht des Raths, vnd Erasmus Glaidsman Wachtmeister erschossen worden. Es war gar ein gefährlicher Handel, indeme der Feind in denen Häusern nechst der Stadt der Stadtmauern logirte, auch in des Wolff Frölichs Wirthshauß zwey Stücklein vffm Saal hinauff vnd ein großes Stuck in der untern Stuben pflantzen ließ, welche vff unsere Wercklein von Holtz gebauet, vnd vff die Stadtmauern continuirlich Feuer gaben‘.

‚Kein Mittel war zufinden, den Feind aus der Vorstadt zubringen, als durch das Feuer, derentwegen vom grösten biß zum kleinsten Burger beschlossen wurde, es möcht treffen, wem es wolte, die Vorstadt anzuzünden, gleich wie unsere Vor-Eltern vor 200 Jahren in An. 1430 gethan, da die Hußiten aus Böhmen herausser gezogen, das Land verheeret vnnd verbrandt, sich der Vorstadt allhie bemächtiget, vnd nicht wider hinaus zubringen gewesen, biß die Vorstadt an unterschiedlichen Orthen angezündet, vnd die Ketzer also vertrieben. Also spendirten Herr Stadthalter, H. Comendant, wie auch Bürgermeister vnd Rath, denen Personen so sich darzu gebrauchen liessen viel Geld aus, daß sie sich hinaus wagten, und Feuer in die Vorstadt, wo sie heimlich beykommen kondten, einlegten. Man wurffe auch Feuer Ballen mit eisernen Zacken gemacht von der Mauern hinder der Kirchen hinaus vff die Häuser der Vorstadt unter der Mauern, welche mit Schindeln gedeckt waren, die da stecken blieben, und die Häuser von obenhinein anzündeten.

Durch diese Mittel wurde die Vorstadt umb und umb in Brand angesetzt, daß die Flammen herein in die Stadt schlugen, die inner Stadt in grosser Gefahr stunde, vnd man vff der seiten gegen der Haßlach die Häuser an den Gibel-Wänden continuirlich mit wasser begießen mußte. Der Feind wurde aus den Häusern vnd vielen Posten zuweichen genöthiget, gleichwol aber als das Feuer hinab in des Tampiers Hauß vffm Platz am Mühlgraben gegen dem Pfarrhof hinüber geriethe, dessen Flammen des Heinrich Murmans Hauß so jenseits des Mühlgrabens gelegen, welches unten mit einem steinern Stockwerck versehen, den Gibel berührte vnd anzündete, hat solches der Feind dermassen zuleschen sich unterstanden, daß unangesehen wir mit gezogenen Feuer-Rohrn vffm Pfarr-Saal vnd Mußqueten in Zwinger ihme biß in die Mitternacht stettig auffgepast, vnd wo sich einer nur erblicken ließ, wie die Spatzen von Tächern herunder geschossen.

Gleichwohl aber [haben] die Officirer, wie wir augenscheinlich gesehen, die Mußquetirer mit kurzen Wehren vnd blossen Degen, dermassen dieses Hauß, alwo sie ihr Hauptwacht gehabt, zuleschen angetrieben, daß [indem] sie große Wisch mit Stroh an die Stangen gebunden [und] sowohl aus denen Bodenlöchern als unten vff der erden in dem fürüberfliessenden Mühlgraben eingetunckt [und] das Wasser an die Gibelwändt geschlagen. Do sich dan diejenigen von Bodenlöchern gantz frey herausser begeben müssen, vnd ob wir zwar einen nach den andern hinweg bürtschten [pirschten], wurde doch allezeit widerumb ein frischer dahin vermüssiget, auff diese weiß zuleschen, welches Hauß vffs wenigst dem Feind in 30. Mann gekostet, biß endtlich deß vorgemelten Tampiers Hauß zugrund gienge, vnd die flammen sich legten, das es keines leschens mehr gebrauchet, vnd der Feind vff solche weiß selbiges zu seinem Vortheil erhalten, hernach aber zu [bei] seinem Abzug selbsten angezündet, vnd biß vff das Gemäuer abgebrendt.

Vnder wehrenter diser action mit dem Feind, setzete mit den Prücknerschen Reutern dessen Wachtmaister der Ratlitsch ein Croat in 20. oder 30. Pferden starck täglich zum obern Thor [nördl. Stadttor in Richtung Festung] hinauß vnder den Feindt, stellete sich alß wan er jhres Volcks were, daß er manchmal, wie man vffm Schloß alles sehen könde, durch vil FeindsTrouppen geritten, vnd vmgeben war. Wan er alßdan seinen Vortheil ersahe, namb er etlich gefangen, vnd führete sie herein; deren er so viel einbrachte, das aller Thürn vnd Gefengnus zu wenig, vnder welchen auch der Hauptmann Muffel von Culmbach sich befunde, vnd etliche Wochen vff dem Hauß Rosenberg gefangen saß, jedoch seinen Tisch bey Herrn Statthaltern Wolff Philipp Fuchsen von Dornheim etc. hette, biß er sich hernach rantionierte, viel Landsknecht oder Trossen, weilen man sie nit zuerhalten wüste, schuß er [Ratlitsch] negst der Waßmühl nider, und ließ sie liegen, das er also dem Feind nit geringen Abbruch thete.

Vnd nach dem wir oben an der Haßlach beim Biengäßlein von Erden vnd Stein zuvorhin ein Schänzlein gebauet, selbiges nur des tags über mit Mußquetirern ungefehr 15 oder 20 besetzten, dem Feind bißweilen etwas abzuzwacken, kombt der Hertzog Bernhard von Weinmar mit in 10 oder mehr Cavalirn unten vom Ziegel-Anger hinder den Häusern die gärten herauff zu recognosciren [erkunden] geritten, welches unsere Mußquetirer gewahr worden, und sich in die Schußlöcher einlegten, bis er etwas näher hinzu kommen möchte, solte auch unfehlbar in unsere Hand kommen sein, wo nicht das Unglück einen Stadtknecht aus der Stadt unversehens darzu geführt, welcher, nach dem er ersehen, daß die gantze Wacht in postur ligt, angeschlagen, vnd gleich Feuer geben will, vffs lauteste zuschreyen anfängt, halt inn, halt innen, es seind heüt unsere Reüther hinausgeritten, das möchten diese sein, vff welches Geschrey der Hertzog der unserigen gewahr wird, sich vff die Seiten wendet, vnd die Flucht gegen den Haßlacher Berg nimbt, alwo sie dann so balden mit Stucken vff das Schänzlein Canonirn, daß sich keiner mehr ersehen lassen dörffte.

In dem nun die mehrste Vorstadt hinweg gebrandt, unter welcher Zeit wir gleichwohl des Feinds intent etwas vffgezogen [verzögert], umb Keyserl. Succurs in Böhmen geschickt, vnd das Feuer sich gelegt, hat mehrermelter Hertzog und seine Generaln getrachtet, wie sie grobe Stuck in die Vorstadt pflantzen möchten, der Stadtmauern etwas nähender zusein, dahero etliche gemäuer, alwo die Häuser zwar abgebrandt gewesen angetroffen, unter andern in Andreas Pohrnschlegels Metzgers gewesenen Schlachthauß am Mühlgraben hinder der unter Badstuben gelegen, zwo halbe Carthaunen [24-Pfünder], neben diesen in Hanß Christen Haus eine halbe Carthaunen, vnd neben des alten Behrn Mistung ein drey viertel Carthaunen [33-35-Pfünder] gebracht, vnd vorn sich gegen der Stadtmauern etwas vergraben, an welchen sie Tag und Nacht starck gearbeitet, nach dem nun alles fertig, vnd wie vorgemelt nechst darober in Wolfen Fröhligs Hauß auch drey Stuck eingepflantzet waren, fieng der feind an von Tag zu Tag mehrer aus Stucken, wie auch vom Haßlacher Berg aus gegen die Stadt zuspielen, Granaten und Feuer einzuwerffen, daß es sausete und krachte, vnd einem die haar gegen Berg gestanden sein möchten. Alle Wehren nahm er uns mit Stucken hinweg, vom Hauß Rosenberg aus kundte man ihme diß Orts den wenigsten Schaden zufügen, wie man dann auch wegen der hohen Pfarrkirchen das Läger, so hinter der Steinmühl vffm Mittelgrieß bis hinab vffm Seeganger geschlagen, mit Stucken fast nicht berühren [konnte], man muste dann durch das Kirchentach schiessen‘.

An dieser Stelle ist es aufschlußreich, einen Blick auf die Belagerungstaktik der weimarischen Truppen zu werfen. Bei Betrachtung des ersten genauen Stadtplan Kronachs von 1853 zeigt sich, daß noch zu dieser Zeit die Häuser der heutigen Schwedenstraße einreihig standen, also noch keine Hinterhäuser besaßen. Eine Ausnahme bildete die untere Badstube (heute Rosenau 1, die Reste der Badstube sind dort noch zu sehen). hinter dieser, zum Mühlgraben hin, hatten die Belagerer zwei halbe Kartaunen in Andreas Bornschlegels Schlachthaus gepflanzt, und gleich daneben, in das Haus des Hans Christ, an Stelle des heutigen Hinterhauses der Schwedenstraße Nr. 8, eine weitere halbe Kartaune in Stellung gebracht. Die beiden davorliegenden Häuser (heute Schwedenstr. 9 und 10) waren bis auf die Grundmauern abgebrannt. Die damals angewandte Methode, eine Mauerbresche zu schießen, sah so aus, daß man eine Geschützbatterie frontal auf die zu brechende Mauer richtete und zwei kleinere Batterien im Winkel von ca. 30-45 Grad zu beiden Seiten anlegte, durch welche die gelockerte Mauersubstanz zusätzlich herausgehebelt wurde. Die erwähnten drei schweren Geschütze bildeten also die mauerbrechende Mittelbatterie. Zur südlichen Seite (bei der Mistung des alten Behr – wahrscheinlich anstelle des Hinterhauses Schwedenstraße 7) hatte man die dreiviertel Kartaune plaziert, während auf der nördlichen Seite (im Gasthaus des Wolf Frölich anstelle Schwedenstr. 11) ein weiteres schweres Geschütz positioniert war. Auf den Saalboden des Gasthauses im ersten Stock hatte man zwei kleinere Kanonen geschafft, die dazu dienten, die Verschanzungen der Verteidiger auf der Mauer zu zerstören und die Kronacher daran hindern sollten, die Bresche auszubessern.

Nach der damaligen Belagerungstheorie (z. B. Schildknecht etc.) lag die optimale Entfernung zum Brescheschießen bei 200-250 Schritt, den Schritt zu 2, 5 Fuß, d. h. ca. 0, 75 m gerechnet. Diese konnte hier natürlich nicht eingehalten werden. Trotzdem muß man davon ausgehen, daß die Belagerer sich, allein schon aus Gründen der eigenen Sicherheit, ziemlich nahe an den Mühlgraben zurückbegeben hatten. Belagerungsgeschütze dieser Zeit, wenn es sich nicht um Steilfeuergeschütze, also Mörser oder Haubitzen handelte, konnten bis zu einer maximalen Erhöhung von 10 bis 13 Grad gerichtet werden. Das bedeutet, daß bei maximaler Elevation eine Entfer-nung von mindestens 50 Metern zur Mauer hätte eingehalten werden müssen, um diese in einer Höhe von 9-11, 5 Metern zu treffen. Wollte man höher schießen, mußte der Lafettenschanz eingegraben werden, was für das Material sehr strapaziös war, da die Lafette beim Schuß auf diese Weise nicht mehr zurücklaufen konnte. Ein weiteres problem war die überwindung des Mühlgrabens. Eine halbe Kartaune wog einschließlich Lafette annähernd 3, 5 Tonnen, die dreiviertel Kartaune mehr als 4 Tonnen. Von der Rosenau kommend führten noch im letzten Jahrhundert nur kleinere Holzstege für Fußgänger über den Mühlgraben. Man hatte also diesen entweder teilweise verfüllt oder eine massive Notbrücke errichtet. Der Aufwand war in jedem Fall erheblich, und man kann davon aus, daß man, nach dem die Feuersbrunst abgeklungen war, den 20. März und die darauffolgende Nacht für diese Vorbereitungen benötigte.

Die Bürgerschaft Kronachs, von der Verteidigung der Stadt völlig ermattet, rechnete fest mit einem erneuten Ansturm der Belagerungstruppen. Bürgermeister und Stadtrat ließen zur Stärkung der Moral etliche Eimer Bier unter die Verteidiger austeilen. Am mächsten Morgen (22.3.1634) sah man jedoch mit Erleichterung, daß der Feind in Richtung Neuses abzog. Zwei Squadrons Reiter deckten den Abzug und begannen im Anschluß damit, die übriggebliebenen Häuser der Vorstadt, die Schneidmühlen und Holzlagerplätze anzuzünden. Einzig und allein die Steinmühle, obwohl bereits in Brand gesteckt, konnte durch die Kronacher  von den Flammen gerettet werden.

Mit dem Abtransport der schweren Belagerungsgeschütze, die am Haßlacher Berg oberhalb des Scharfengartens in Stellung gebracht worden waren, hatte die weimarische Artillerie Probleme. Obwohl man zwischen 24 und 30 Pferde an eines spannte und sich den ganzen Vormittag bemühte, konnte man sie nur mit Mühe wieder aus den Schanzen den Berg hinauf bringen. Da nur etliche Cornets Reiter zu deren Schutz abkommandiert waren, versuchten die Kronacher einen Ausfall zur Eroberung der Geschütze. Dieser scheiterte jedoch an der fehlenden Unterstützung durch die Festungsartillerie, welche aus Mangel an guten Konstablern ‚nicht ein Mann oder Pferd getroffen, dahero unser Anschlag vergebens‘ (Zitter 1666, S. 48). Dies war vielleicht gut so, denn wir erinnern uns an mehrere Situationen der vorhergehenden Belagerungen, in denen die Kronacher, ermutigt durch den Abzug des Feindes, voreilig ausfielen und jeweils bitter einbüßen mußten. Die Bürger taten also gut daran, ihrem Schutzpatron zu danken. ‚Wurde also mit der Hülff Gottes vnd deß H. ErtzEngels Michaels, deme wir alß Patronum Ecclesiae jnständig vmb Beystand anruffeten, dieses Stättlein von eines so grausamen Feinds Belegerung wiederumb befreyet‘.

Der Grund des Abzuges wird von etlichen Quellen mit einem drohenden Entsatz Kronachs durch kaiserliche Truppen unter dem General Gallas erklärt. Tatsächlich hatten die Kronacher während der Belagerung den kaiserlichen Rittmeister Georg Erasmus Heuß von Eusenheim mit der Bitte um Hilfe zu Gallas nach Eger geschickt. Dieser schrieb auch am 5. April nach Kronach und sagte Unterstützung zu. Gleichzeitig instruierte er den uns bekannten Kommandanten von Eger, den Obersten Johann Gordon, die Kronacher mit einer Lieferung Pulver zu unterstützen. Dieser berief sich hingegen auf den Generalwachtmeister Rudolf von Morzin (Marazin), welcher gerade dabei war, mit einem Korps von ca. 5000 Mann über Marktredwitz[83] in das Fichtelgebirge vorzurücken, wo er in Waldershof[84] ein Lager bezog. Beider Schreiben, Gordons vom 7. April und Morzins vom 5. bzw. 8. April (n. St.), kamen erst einige Tage später in Kronach an.

Währenddessen plünderte Morzin mit seinen aus Ungarn, Polen, Kroaten, Italienern, Franzosen und nur wenigen Deutschen bestehenden Truppen die Gegend um Weißenstadt,[85] Münchberg[86] und Helmbrechts[87] aus. Bad Steben,[88] Helmbrechts und Naila[89] wurden gebrandschatzt. Die Stadt Lichtenberg bei Bad Steben wurde am Montag den 31. März/10. April von streifenden Kroaten samt Kirche und dem erst 5 Jahre zuvor von Markgraf Christian neu aufgebauten Schloß komplett eingeäschert. Die Lichtenberger Chronik vermutet, daß diese streifende Abteilung unter einem Obristen ‚Corbitz‘ aus der Kronacher Garnison kam. Die Kronacher Garnison stand aber unter dem kroatischen Leutnant Ratlitsch, welcher mit seinen Reitern erst im Mai, allerdings auf dem Weg über Bayreuth nach Eger zog. In den kaiserlichen Kriegslisten von 1634 von 1634 ist ein Oberst oder Befehlshaber Namens ‚Corbitz‘ nicht verzeichnet. Möglicherweise handelte es sich um Reste des am 5.3.1634 von Christoph von Taupadel zersprengten kroatischen Regiments des Obersten Marcus Corpes, wahrscheinlich jedoch um eine streifende Abteilung Morzins. Nach der kaiserlichen Musterungsliste vom Frühjahr 1634 (Theatr. Europ. III, S. 283) hatte Rudolf von Morzin in seinem Reiterregiment 4 Kompanien Kroaten. Auch erfolgte der Angriff nicht aus Kronacher[,] sondern Hofer Richtung über die Selbitzmühle, wie auch Georg Leopold in seiner Chronik bestätigt, daß die von Wunsiedel[90] her streifenden Morzin’schen Kroaten am 10. Lichtenberg ganz abbrannten. (Zitter, S. 50f.; Holle/Dreißigjähriger Krieg, S. 30-34; Braun/Leopold, S. 41, 43; Sticht, S. 192; Lichtenberger Chronik des Pfarrers Friedrich Küffner von 1699; Chemnitz II, S. 337).

Eine wesentliche Verstärkung Kronachs war, trotz vieler wohlwollender Schreiben und einer Lieferung Morzins über 8 Zentner Pulver, für welches gefangene Frauen in Münchberg[91] die Säcke nähen mußten, nicht in Kronach eingetroffen. Vielmehr mußten der Kronacher Stadtfähnrich und Rat Nikolaus Zitter und der Viertelmeister Tobias Fleischmann vom Rat der Stadt Kronach nach Eger zu dem Kommandanten Gordon geschickt werden, um zusätzliches Pulver und Munition abzuholen. Die beiden Kronacher durften sich nun zwar die Geschichte der Ermordung Wallensteins von Johann Gordon persönlich erläutern lassen, mußten sich dann aber selbstständig wieder auf den Heimweg machen, wobei ihnen Pferd und Wagen zum Transport von etlichen Fäßlein Pulver und 50 Handgranaten nur bis Hohenberg an der Eger[92] geliehen wurden. Dafür gab ihnen Gordon zur Weiterbegleitung seinen Hauptmann und Kommandanten von Hohenberg Voit von Rieneck mit, der, anstatt Verstärkung heranzuführen, in Kronach ‚viel Völcker vor das Cordonische Regiment alhie geworben‘ hat.

Zu allem Unglück für die Stadt und für die markgräflichen Untertanen wurden im Frühjahr 1634 die in Kronach liegende Bruckner’sche Reiterkompanie unter dem kroatischen Leutnant Ratlitsch von dem Oberstleutnant Veit Dietrich von Steinheim nach Eger abgefordert, welche sich plündernd über Bayreuth[93] nach Eger auf dem Weg machte. Bürgermeister und Rat der Stadt Kronach waren über diese Entscheidung gelinde gesagt äußerst ‚befrembd‘, wie sich Zitter ausdrückt, der stets bemüht war, die schwachen Unterstützungsaktionen der kaiserlichen Generalität in Eger wohlwollend zu umschreiben. Die Stadträte Johann Nikolaus Zitter und Johann Pottu der Ältere wurden deshalb zusammen mit dem jüngeren Hans Stauff wieder nach Eger zu dem besagten Oberstleutnant Steinheim (seit 23. Juni Kommandant in Eger) expediert. Dieser ließ die Herren erst einmal vierzehn Tage warten, um sie dann ohne Unterstützung nur mit der frohen Botschaft der kaiserlichen Wiedereroberung Regensburgs versehen (26.7.) versehen, wieder nach Kronach abzufertigen, wohin sie ‚in gröster Gefahr Leibs vnd Lebens durch des Feinds Land […] passirt, vnd allein die Nacht zu Hülff nehmen musten‘. […]

Bernhard von Weimar war mit seinen Truppen, wie wir wissen, bereits am 22. März 1634 (n. St.) von Kronach in Richtung Süden abgezogen und begab sich nach Coburg, wo das Heer 14 Tage lagerte. Die Bedrohung durch kaiserliche Truppen kann nicht der ausschlaggebende Grund für den Rückzug gewesen sein, denn Generalwachtmeister Morzins Truppenkontingent, nicht mehr als 5000 Mann stark, befand sich nach seinem eigenen Schreiben am 8. April (n. St.), also mehr als 2 Wochen später, erst in Wunsiedel. Man kann vielmehr davon ausgehen, daß die großen Verluste seiner Regimenter vor Kronach und seine relativ schwache Truppenstärke, ihn die Zwecklosigkeit seiner Aktion einsehen ließen. Dies wog um so mehr, da er Kronach eben nur mal schnell im Vorbeizug zu erobern gedachte, quasi zur Überbrückung der Wartezeit bis zu einer Antwort aus Kursachsen. Die Verluste des weimarischen Heeres waren, wie gesagt, erheblich. Die vor Ort Gefallenen begruben die Regimenter zum Teil selbst, ein Teil wurde nach dem Abzug von den Kronachern begraben. 6 Wagen mit Toten führten die protestantischen Truppen mit nach Coburg. Etwa 300 Verwundete wurden ebenfalls mit nach Coburg genommen, und im dortigen Konvent, Spital und Seelenhaus untergebracht, welche jedoch fast alle dort gestorben sind. Unter den Gefallenen befand sich ein großer Teil an Offizieren, wie Oberstleutnants, Majore, Hauptleute und Rittmeister, welche in der Moritzkirche zu Coburg begraben wurden, wo man noch geraume Zeit die dort aufgesteckten Fahnen und Totenschilde sehen konnte, deren Inschriften den Tod der Betroffenen vor Kronach bezeugten (Karche I, S. 200; Zitter, S. 49). Im Gegensatz zu den vielen überlieferten Namen der in der Kirche in Wöhrd bei Nürnberg begrabenen schwedischen Gefallenen, sind uns aus der Coburger Moritzkirche keine Namen der Bestatteten erhalten geblieben.

Die Zeit in Coburg nutzte Herzog Bernhard für die Vorbereitung seiner weiteren Aktionen. Für die Verproviantierung seiner Truppen, vor allem derjenigen, welche noch in der Oberpfalz weilten, mußte das Fürstentum 120 Wagen bereitstellen, um das aus Thüringen ankommende Getreide im April und Mai 1634 nach Nürnberg zur Armee schaffen zu können. Den angeheuerten Fuhrleuten wurden allerdings pro Wagen 17 Reichstaler als Fuhrlohn vergütet. Zur Bedeckung dieser Transporte mußte der General Cratz eine Kompanie Reiter stellen, welche die Stadt neben zwei Monro’schen und vier limbachischen Kompanien zu Fuß für mehrere Wochen zu verpflegen hatte“.[94]

„Herzog Bernhard weilte am 26. März/5. April noch in Coburg. Zusätzlich zu den Proviantlieferungen, die er aus Thüringen nach Nürnberg schaffen ließ, kümmerte sich Bernhard auch um den Nachschub an Kriegsmaterial. Binnen weniger Tage mußten aus dem Schloß in Würzburg 100 Zentner Pulver, 45 Zentner Lunten, 50.000 Musketenkugeln sowie 750 dreipfündige, 400 zwölfpfündige und 300 halbe Kartaunenkugeln (24pfündige) nach Schweinfurt transportiert werden. In Coburg erwartete man vergeblich den Zuzug von zusätzlich 9 kursächsischen Regimentern[,] die sich mit Bernhard vereinigen sollten. Die sächsische Armee unter Hans Georg von Arnim wandte sich jedoch nach Schlesien, wo sie am 13. Mai 1634 in der Schlacht bei Liegnitz[95] den Kaiserlichen unter Johann von Götz[96] und Feldmarschall Colloredo eine empfindliche Niederlage beibrachte. Herzog Bernhard war deshalb bereits am Freitag dem 7. April mit seinen Truppen von Coburg aufgebrochen.

Nach dem Tagebuch der Dominikanernonne Maria Anna Junius [vor 1610 – ?; BW][97] traf der Herzog am gleichen Tag in Begleitung seines älteren Bruders Herzog Albert,[98] des Feldmarschall Cratz und einem Großteil der Reiterei gegen Abend um 5 Uhr in Bamberg ein, wo er am Abend des nächsten Tages (8.4.) das Kloster der Nonnen zum Heiligen Grab besuchte: ‚[…] alls wir nun zu abent Calatz [kleine Abendmahlzeit, Vesper] gehalten, da leüd man stark bei uns herrein und schreyt, der fürst hertzog Bernhart kum […], so Balt wir das thor auff machen geht hertzog Bernhart gantz fröllich mit lacheten munt auff uns zu, giebt einer schwester nach der andern die hant und fragt wie wir leben […] da hat sich der fürst nur auff die banck bey dem Crutzevix gesetzt und gar freündlich mit den schwestern geredet […] da lauff ich geschwind mit den zweyen schallen vol köstlicher ein gemachter sachen die stiegen rab […], neige mich und sprich zu ihm / ich bitte eüher fürstliche gnaden sie wollen zuvor etwas aus der schallen nehmen / da lacht der fürst und greüffte in die schallen, nimmt einen zitteronen schelfen [Zitronenschale] und iste gleich darvon / da sprich ich wiederumb / eüher fürstlich gnaden wolle auch einen haubtgriffen [großes Stück] nehmen / da sagt er es ist genug, ich thue mich dessen betancken und geht gleich fort‘. (BHVB Nr. 53, S. 181f.).

Am Sonntag, den 9. April, brach Herzog Bernhard bereits wieder von Bamberg auf. Zurück ließ er den Feldmarschall Johann Philipp Cratz, der sein Quartier in des Bürgermeisters Lorbers Haus beim Prediger-(Dominikaner)-Kloster nahm, und den Generalmajor Georg von Uslar, der in das bischöfliche Schloß Geyerswörth[99] zog (ebd. S. 184), zusammen mit 3 Regimentern zu Roß (Uslar, Philipp Sattler und Cratz‘ eigenes Regiment) und 3 zu Fuß (Bartholomäus v. Zerotin, Georg Friedrich von Brandenstein und James King), zusammen zwischen 2000 und 2500 Mann (Chemnitz II, S. 468, 524)„.[100]

King muss dann zur Belagerung des von den Kaiserlichen gehaltenen Hildesheim abberufen worden sein. Am 7./17.4.1634 überfiel King mit dem Leibregiment Georgs von Braunschweig-Lüneburg und dem Wolfenbüttelischen, nachmals Celle’schen Reiterregimente des Obristleutnants Anton Meier bei Bevern[101] sechs kaiserliche Kavallerieregimenter, nahm sechs Standarten und trieb den Feind in die Weser. Diese glänzende Waffentat wurde noch viele Jahre nachher in der Celle’schen und Calenberg’schen Reiterei gefeiert. Unter dem 9./19.4. 1634 berichtet der Hildesheimer Chronist Dr. Jordan: „Kegen Abend umb 6 Uhr sollen an die 73 gefangene uf den Galgberg meist Officirer geführt worden sein, soll auch an den Wall heut gerufen seyn, der Kayserliche Succurs seyn am Oster-Dienstage bey Holzminden[102] an der Weser durch Lohausen, und Braunschw. Auscommendirte geschlagen. General-Majeur King hat die Schwedische gefürth“.[103]

„Wir wollen uns vorerst wieder den Ereignissen in Franken zuwenden, wo wir den jetzt schwedischen Feldmarschall Johann Philipp Cratz von Scharfenstein mit seinem 2200 Mann starken Heereskorps bei der Belagerung der Festung Forchheim zurückgelassen hatten, die noch unter Herzog Bernhard am Dienstag, dem 20. Juni 1634, begonnen worden war. Zu diesem Zweck hatte Cratz auch an eben diesem Tag die bisher noch in Bamberg liegenden Kavallerieregimenter unter dem Generalmajor Georg von Uslar nach Forchheim abberufen. Am folgenden Tag, 21. Juni, wurden auch die Cratz’schen Fußtruppen in Bewegung gesetzt, wodurch die Belagerungstruppen kurzzeitig auf eine Stärke von ca. 3000 Mann zu Fuß und 800 zu Pferd anwuchsen.

– – „Nachdem die Schweden Thüringen verlassen hatten hatten, und auch die Grafschaft Henneberg von den Kursachsen geräumt worden war, suchte sich Herzog Wilhelm in Thüringen wieder eine Truppenmacht zu schaffen. Er hatte es nicht gern gesehen, daß seine Regimenter zur Belagerung Hildesheims verwendet wurden, mußte es aber auf Oxenstiernas Wunsch geschehen lassen. Als er aber vernahm, daß die Truppen ‚ziemlich schlecht akkommodiert’ seien, suchte er sie mit der Begründung, daß sein Land ‚vor Feindesgefahr nicht allerdings versichert’ sei, und ‚des feindes Partien von Eger herein fast nahe an Unser Fürstentum gehen, diese Orte ganz bloß, und daher Uns und die Unsrigen in acht zu nehmen vonnöten sein will’, wieder an sich zu ziehen. Er erteilte dem Obersten King, dem Oberst Brossard und dem Oberstleutnant Günter den Befehl, sich auf einen Marschbefehl gefaßt zu halten, inzwischen aber 3 Kompanien zu Roß, 100 Dragoner und die Leibkompanie zu Fuß mit der Artillerie auf das Eichsfeld[104] rücken zu lassen. Am 20. Mai kamen die Leibkompanie und die Artillerie vor Duderstadt[105] an, bald folgten auch die Reiter und Dragoner. Die Artillerie ließ der Herzog nach Thüringen marschieren und brachte sie später nach Maßfeld.[106] Die Leibkompanie zu Fuß quartierte sich neben den bereits dort liegenden und den ankommenden Dragonern und Reitern auf dem Eichsfeld. Alle übrigen Kompanien des Brossardschen Regiments zogen auf Befehl des Herzogs Anfang Juni ins Hohensteinische, Stolbergische und Mühlhäusische, schließlich ins innere Thüringen hinein, während Oberstleutnant Günter weiter an der Belagerung Hildesheims durch Herzog Georg teilnahm“.[107] – –

Die Aktionen um Forchheim und die Festung Rothenberg[108] bei Schnaittach[109] liefen jedoch nicht sehr erfolgversprechend an. Bereits am 21. und 22. Juni wurde eine große Anzahl Verwundeter und Toter nach Bamberg zurückgeführt, darunter viele Offiziere. Die Dominikanernonne vom Heiligen Grab schreibt darüber etwas spöttisch: ‚[…] nach mitag hat man schon einen wagen vol beschetigter soltaden nacher Bamberg geführt / welche schon den vorcheimer towack versuchet haben wie dan etliche officirer zu früh, alls sie ihren abschiet von uns genuhmen haben, gesagt haben sie wollen zu vorcheim wacker dowack sauffen, welches mir nicht zweiflet sie werden des dowacken, so auff der Basteyen und mauhern zu vorcheim hin naus geBlassen wird, genug empfinden. […] Donerstag den 22. hat man schon 3 schellig [Schelch = Lastkahn] vol verwunden schweden nacher schweinfurt gefürt, welche vor vorcheim und dem rothen Berg haben eingebüst. […] auff den abent kumt ein Büeblein zu uns welches den soltatten einen Bündel nacher vorcheim hat tragen müssen / der sagt uns das volck so alhie weg gezogen sey liege nur eine halbe meil von vorcheim und hertzog Bernhart lieg Im Höltzlein In welches die vorcheimer mechtig schiesen / die reüdterey las sich wol Bisweilen ein wenig sehen werd aber gleich wiederumb zuruckgetrieben / die schweden haben noch keinen schus in die stadt gethon […] Den 23. alls am freidtag zu früh hat man wiederumb 100 geschedigter soltadten nacher Bamberg Bracht / es scheint auch heüt im leger etliche drachoner bey samen gesessen, haben mit einander dowack geschnupt seint gar lustig gewessen / da kumt ungefer [unvermutet] ein falkanet kugel auss der statt under sie / macht mechtig rauhm / deren etliche davon hieher zum Badter im steinweg seind kumen und haben sich verbinden lassen welche solchiges selbsten erzelt haben‘. (BHBB 53, S. 195, 196).

Auch am Samstag, dem 24. Juni, wurden wieder 4 Schelche voll Verwundeter auf der Regnitz nach Bamberg geführt. Die Teuerung im Forchheimer Lager hatte mittlerweile solche Ausmaße angenommen, daß eine Maß Bier 4 Batzen und eine Maß Wein einen Reichstaler kostete[110] und doch nicht zu bekommen war. Den Belagerern machte vor allem das starke Schießen der Forchheimer mit schwerem Geschütz zu schaffen, welche nicht nur ‚einen schus auff einmahl, sondern creutzweis in ein ander‘ feuerten. Auf eine Übergabeaufforderung Herzog Bernhards am Sonntag den 25.6. antworteten die Forchheimer, ‚sie wollen sich wehrn Bies auff den letzten man, sie fragen nichts danach wan sie [die Schwedischen] schon alles hinweg Brenen / dan sie haben noch Bier und wein genug das sie mit leschen könen‘ (ebd. S. 197) Die Belagerer zündeten daraufhin 9 Dörfer in der Umgebung der Stadt an.

Die Forchheimer fühlten sich so sicher, daß sie jede Nacht zwei mal sowie gegen Morgen um 8 Uhr in das schwedische Lager ausfielen, auch jeden Morgen ihre Frauen vor die Mauern zum Gras holen schickten. Sobald die Belagerungstruppen sich der Stadt näherten, wurden sie durch heftiges Geschützfeuer zurückgetrieben. Um die Angreifer zu provozieren, ließ der Forchheimer Kommandant Friedrich von Schletz sogar vor den Stadtmauern mustern, welches die Schwedischen mit ansehen mußten, ohne angreifen zu können[,] weil sie sich ‚wegen des mechtigen schiessens nicht haben nahen dörffen‘. So jedenfalls berichtete der Quartiermeister des (Georg Friedrich von) Brandenstein’schen Regiments bei seiner Rückkehr nach Bamberg am Montag dem 26. Juni. Auch wußte er von folgender Begebenheit aus dem Forchheimer Lager zu berichten: ‚es saßen auch drey drachoner Bey die schnupfen dowack da kumt unversehens ein kugel aus der statt geflogen die nimmt den einen seinen rechten ellenbogen und drey finger von der hant auch den linken arm hinweg / dem andern hat sie das rechte Bein weggenuhmen aber den dryten hat sie den halben kopf hin weg genuhmen / also das sie gleich alle drey tod Blieben seind‘. (Ebd. S. 199).

Nachdem Herzog Bernhard am 28.6. aus dem Lager bei Forchheim zum Entsatz Kelheims[111] und Regensburgs aufgebrochen war, schien die geringe Autorität, die der Feldmarschall Cratz bei seinen höheren Offizieren hatte, vollends zu schwinden. Die Nonne vom hl. Grab schreibt darüber: ‚Den 30. alls am freidag ist der oberste ussler [Gen. Maj. Georg von Uslar] sampten dem obersten mejor Beckert von Bamberg weg gezogen dan sie haben ihre empter resi[g]nirt und haben ihr volck andern über geben / aber es ist eigentlich nicht so gewessen sondern sie habens nur fürgeben sie resinirten[112] das sie von vorcheim seint hinweg kumen, dan sie haben mit dem meineidigen gratzen gar nicht vereinigen können‘ „.[113]

„Auch die einfachen Mannschaften waren schwierig geworden: ‚sie halten darvor man hab sie daher geführt das man ihrer ledig werd dan wan sie lenger in lenger [im Lager] Bleiben müssen so werden sie noch alle nider geschossen und hungers sterben dan die obersten machen sich gar fein aus dem staub und die armen soltaden müsen ihr leben und gesunden leib ein Büssen‘. Am Samstag, dem 1. Juli machten die Forchheimer einen Ausfall in das schwedische Lager und töteten bzw. verwundeten 300 der Belagerer. Eine große Anzahl toter und verwundeter schwedischer Offiziere wurden am gleichen Tag nach Bamberg geführt. Mit ihnen kam auch der Quartiermeister der Schotten (von Ludowick Leslies schottischem Regiment), welcher diese Nachrichten im Dominikanerkloster berichtete.

Über die Verteidigungsstrategien des Kommandanten Schletz weiß die Nonne vom hl. Grab einiges zu berichten: ‚Montag den 3. zu frü zwischen 3 und 4 Uhr ist der comentant wieederumb mit 1000 man in das schwedische leger gefahlen / alls aber die vorcheimer gesehen das der schweden Bey 4000 seint / seind sie wiederumb auff die statt zu / da haben ihnen die schweden mit Begirt nach gesetzt, die [Forchheimer] reüderey ist gleich in die statt kumen, das fusvolck aber hat sich vor der statt zertheilt / welches der comentant befohlen hat / alls Balt hat er 5 gar grosse stück in einander richten lassen / alls nun die schweden […] auff sie zu geeilt, da hat der Comentant die stuck loss Brennen lassen / also hat dieses erschröckliche schiessen die gantze Batallia [Schlachtordnung] der schweden in die lufft auffgehoben / auff das mal seint wiederumb auf die 400 schweden Blieben welches ich von den schweden selbsten gehört hab‘. Besonders hebt die Nonne den Drill der Forchheimer Garnison und die Befehlstaktik ihres Kommandanten hervor: ‚[…] dan die vorcheimer seind so mechtig ab gericht gewessen / dan wan sie hinaus gefahlen so haben sie nur auff den Comentanten gesehen da haben sie schon gewiest was sie thun sollen / dan der Comentant hat allezeit ein rodes und weisses feltzeigen [Feldzeichen] auch eine rodte und weisse fedtern Bey sich gehabt / wan die soltadten gesehen haben daß er das weisze feltzeigen hat so haben sie sich gar nicht förchten törffen / wan er aber das rode hat angehabt so haben sie wol gewiest das sie flucht geben müssen‘. (BHVB 53, S. 200, 201).

Cratz hatte am 1. Juli von der Stadt Nürnberg, deren Vorräte anscheinend unerschöpflich waren, zwei Regimentsstücke, die dazu nötige Munition, mehrere Büchsenmeister und Kriegsvolk, Granaten, Spaten, Hacken, den nötigen Proviant für die Büchsenmeister und Fuhrknechte und schließlich Speis und Trank für die Küche des Grafen angefordert. Der Rat gab, was in seinen Möglichkeiten stand, entschuldigte sich jedoch für die Zukunft, weil die Stadt bei fortgesetzter Blockierung solche Lasten nicht weiter tragen könne. Bereits vorher hatte er 8 Geschütze mit 200 Begleitung nach Forchheim geschickt. Diese Geschütze hatten allerdings wenig Effekt, wie die Nonne Maria Anna bestätigt: ‚Dem 5. alls an der mitwochen haben die schweden etliche stücklein Bekumen welche sie Bey der nacht haben einpflanzen wollen, auch Basteyen [Verschanzungen] auff gebaud / aber der Comentant hat so erschröcklich hinnaus schiessen lassen, das er alles zerschmedern hat lassen, auch die Brucken so die Schweden über das wasser gebaud haben sie alle hinweg geschossen‘.

Dem General Cratz verehrte der Nürnberger Rat ein Faß Wein und ein Kalb. Damit begnügte sich der Graf jedoch nicht, sondern schickte seinen Sekretär nach Nürnberg, der vom Rat der Stadt eine Summe Geld für die vor Forchheim liegenden Regimenter forderte. Dieser lehnte die Geldforderung ab, schickte aber Proviant für die Soldaten und 4 Zimmerleute. Deren Verpflegung scheint denkbar schlecht gewesen zu sein, denn am 8. Juli kam der nürnbergische Schanzmeister Hans Martin aus Forchheim in die Stadt und beschwerte sich, man hätte ihm und seinen 12 Gesellen bei ihrer schweren und gefährlichen Arbeit bisher weder Sold noch Brot gereicht. Kaum hatte der Rat diesen Lohn und Lebensmittel nach Forchheim gesandt, so kam eine Forderung der fränkischen Kreisräte nach 50 Zentnern Pulver und Lunten für den Feldmarschall. Cratz wiederholte die Forderung am 20. Juli und begehrte dazu 70.000 Pfund ‚Biscottenbrot‘. Nürnberg leerte daraufhin seine Magazine und schickte alles nach Forchheim. (Soden II, S. 537). Diesen Aufwand erforderte bereits eine kleine Armeeabteilung von knapp 3000 Mann. Die reichhaltige Ernte rings um Nürnberg[s] konnte wegen der Gefahr ausfallender Abteilungen und aus Festungen Rothenberg und Forchheim nicht eingebracht werden, zumal die Hälfte der Untertanen von Haus und Hof gejagt waren. Auch aus den eigenen Reihen drohte Gefahr. Die Dragoner des Hippolit Endres Imhoff raubten und plünderten die Bevölkerung aus und schnitten das Getreide ab.

Die Koordination der Forchheimer Belagerung wurde zunehmend schwieriger, denn zu allen Mängelzuständen, unter welchen die Belagerer zu leiden hatten, erkrankte der Feldmarschall Cratz und mußte sich am 14. Juli nach Bamberg führen lassen, wo er sein Quartier im fürstbischöflichen Schloß von Geyerswörth nahm. Die Nonne Maria Anna Junius vermutete dazu: ‚[…] aber soliche kranckheit ist i[h]m nur von kümernus gewesen, dan er sich mechtig geschemt hat, das er zu vorcheim nichts hat könen aus richten, sondern täglich gar vil volck eingebüst / auch seind die vornehmsten obersten und officirer von ihm gewiegen [gewichen] dan sie haben wol gesehen, das soliches nicht zu gewienen ist / weil aber der meynadige [meineidige] Cratz dem hertzog Bernhart versprochen, er wolle ihm vorcheim gewinen ohne Brauchung einiges stuck [Geschütz] / deswegen haben ihme vil obersten soliche ehr gar wol gegünd und sich hinweg gemacht‘. (BHVB, S. 203f.).

Ganz so desolat, wie dies die fromme Dominikanernonne schildert, war die Situation zwar noch nicht, jedoch war der Zustand der schwedischen Truppen vor Forchheim denkbar schlecht. Cratz ließ deshalb auch von Bamberg aus mit seinen Forderungen an den Rat von Nürnberg nicht nach. Der General bat am 24. Juli erneut um Verstärkung seines Kriegsvolkes. Für die Befriedigung der Forderungen seiner Offiziere verlangte er 6000 Taler. Im Falle einer Weigerung drohte er dem Nürnberger Rat mit der Aufgabe der Belagerung. Am 29. Juli war Cratz noch in Bamberg und forderte von dort aus Nürnberg Stücke, Feuerkugeln, Mörser, Munition und Biskotte (Zwieback) an. Außerdem beschwerte er sich über die schlechte Qualität des gelieferten Pulvers. (Soden II, S. 540).

Am Mittwoch, dem 2. August, führte man wieder eine große Anzahl verwundeter Soldaten nach Bamberg. Auch nahm wegen des anhaltenden Mißerfolges die Moral unter den protestantischen Belagerungstruppen kontinuierlich ab. Eine erhebliche Anzahl von Soldaten desertierte, darunter auch viele Offiziere, ‚deswegen der Cratz mechtig erzörnet [war] dan er hat gesagt, er wolle einen Besundern Baum nehmen daran er die ridtmeister und officirer wolle hencken lassen‘. Am 3. August wurde ein Bote abgefangen, der einen Brief von Kronach nach Forchheim transportieren sollte.

Die Cratz’schen Truppen wurden schließlich aufgrund mangelnder Bezahlung und Verköstigung so schwierig, daß sie in der Umgebung zu plündern begannen. Als 9 mit Getreide beladene Wagen am 11. August von Windsheim[114] nach Nürnberg fahren wollten, wurden sie bei Seukendorf[115] in der Nähe von Cadolzburg[116] von 50 Cratz‘ schen Reitern überfallen, die mit der Forderung ‚Geld oder Blut‘ auf sie zusprengten. Als sich die Windsheimer Bürger weigerten, wurden zwei von ihnen sofort erschossen, ebenso ein Knecht von Illesheim.[117] 11 Karrenleute wurden verwundet, die Pferde ausgespannt. Das Getreide blieb auf freiem Felde stehen. Den General bat man um Bestrafung der Placker. (Soden II, S. 543).

Der Nürnberger Rat kam schließlich zu der richtigen Überzeugung, das Forchheimer ‚Blokament‘ schade Nürnberg mehr als Forchheim. Allein an Naturalien, Werkzeug und Munition hatte die Stadt bisher Waren im Wert von 10.271 Reichstalern geliefert. Der General Cratz mußte letztendlich auch zu der Einsicht kommen, daß bei solch dürftigen Voraussetzungen an eine Eroberung der Festung nicht zu denken war. Aus Mangel an Truppen konnte er die Stadt nur zur Hälfte blockieren und dadurch den eigentlichen Zweck einer Belagerung nicht erreichen.

Bedingt durch die nun fehlende Rückendeckung Nürnbergs gab Cratz schließlich entnervt auf und begab sich von Bamberg nach Schweinfurt, offiziell aus Krankheitsgründen, jedoch wird die Enttäuschung über die Aussicht auf irgendeinen Erfolg ein Übriges getan haben. Jedenfalls berichtet die Bamberger Nonne: ‚[Sonntag] den 13. hat man den obersten Cratzen in einem sessel hinab auffs wasser getragen / welchen man auff einen schieff nacher schweinfurt geführt wegen grosser kranckheit wie er für geben, aber seine eigne soltaden haben gesagt er mache sich nur kranck weil er diese fesstung nimmer gewinen kön‘. (BHVB 53, S. 206).

Am folgenden Montagabend des 14. August wurde auch die Blockade Forchheims aufgehoben. Der Abzug der Truppen wurde wegen der Abwesenheit des Generals von den verbliebenen Offizieren ins Werk gesetzt und verlief ziemlich chaotisch. Zwei Geschütze, Munition und ein Teil der Verpflegung fielen beim Abzug über die Regnitz ins Wasser. Noch in der Nacht kamen große Einheiten nach Bamberg, wo sie Stadt und Bürger in Angst und Schrecken versetzten, die Kaufläden erbrachen und die Häuser plünderten. Am Samstag dem 19. August brachen allerdings die Cratz’schen Regimenter und sämtliche schwedischen Garnisonstruppen wieder in Bam-berg auf und nahmen ihren Zug über Eltmann[118] weiter auf Schweinfurt und Kitzingen,[119] wo sie sich am 23. August mit den zurückgebliebenen Truppen des Generalmajors Lars Kagg vereinigten und so auf eine Gesamtstärke von etwa 4-5000 Mann kamen. Kagg selbst begab sich anschließend weiter nach Schweinfurt, um von dort seine Reise nach Schweden fortzusetzen. Der Generalmajor James King zog mit einem Teil seines Fußregiments zu Herzog Georg von Braunschweig-Lüneburg. Die zurückbleibenden Truppen waren gerade dabei, sich am Main einzuquartieren, als den Feldmarschall Cratz der Ruf Bernhards nach Unterstützung erreichte. Am 27. August wurden die Regimenter um Uffenheim[120] zusammengezogen und marschierten über Rothenburg[121] zur Hauptarmee. (Soden II, S. 544, 550; Chemnitz II, S. 525, 526)„.[122]

Kings Regiment zu Fuß kämpfte am 5. und 6.9.1634 in der Schlacht bei Nördlingen.[123] King selbst hatte sich aber nach der Beendigung der Belagerung Forchheims am 14.8.1634 wieder zu Georg von Braunschweig-Lüneburg begeben, auf dessen Befehl er ein Truppenkontingent an den Main führte, das jedoch bei Aschaffenburg[124] am 29.9. von kaiserlichen Truppen zurückgedrängt werden konnte.

„Bei der verbündeten katholischen Armee hatte man nicht lange gefeiert und sich mittlerweile Gedanken um die möglichst effektive Ausnutzung des Sieges gemacht. Der geplante Eroberungszug sollte nach Württemberg gehen und man beabsichtigte zunächst, daß König Ferdinand[125] mit dem kaiserlichen Heer am linken Neckarufer und der Kardinalinfant mit dem spanischen Volk am anderen Ufer neckarabwärts ziehen sollte, so daß man sich innerhalb von 4 Stunden hätte vereinigen können.

Der Spanier entschloß sich jedoch für eine Trennung von Ferdinand. Mit seinen nun hauptsächlich italienischen Truppen, 7000 Mann zu Fuß und 2000 zu Pferd, wozu ihm allerdings vom König noch 6 kaiserliche Regimenter mit ca. 6000 Mann unter dem Generalkommissär Wolf Rudolf von Ossa im Range eines Feldmarschall-Leutnants beigegeben wurden, zog er an den Main nach Miltenberg.[126] Am 29. September 1634 ließ er das Schloß, wohin sich Graf Wolfgang Ernst von Löwenstein-Wertheim samt seiner Familie und Graf Wolfgang Georg von Castel[l] geflüchtet hatten, durch den Oberstleutnant des Regiments Wurmser, Julius von Burggraf, angreifen und und den dort liegenden Kapitän des schwedischen Regiments Lilliesparre zur Übergabe nötigen. Die gräflichen Familien wurden geplündert und gefangengenommen.

Am gleichen Tag noch zogen die Spanier mainaufwärts in Richtung Aschaffenburg und und machten einen Anschlag auf ein 500 Pferde starkes Kürassier- und Arkebusierregiment des Herzogs Georg von Lüneburg, welches der schottische Generalmajor James King herangeführt hatte und welches in Kleinwallstadt[127] logierte. Der Major des King’schen Regiments, Per Andersson, konte die Angreifer jedoch zurückschlagen. Am nächsten Morgen, 30.9., versuchten die Spanier mit Verstärkung einen verneuten Angriff, die Lüneburgischen Kürassiere hatten sich aber bereits nach Dörnigheim[128] bei Hanau[129] zurückgezogen“.[130]

„Auch der schottische Generalmajor Jakob (James) King, der am 8. September auf Befehl Herzog Georgs von Braunschweig-Lüneburg zur Unterstützung der schwedischen Truppen in Richtung Main gezogen war, wurde Ende Oktober von Truppen des Kroatengenerals Goan Lodovico Isolano gefangen. Dies wird durch einen Brief Isolanos an Feldmarschall Piccolomini[131] vom 10.11.1634 bestätigt, in welchem dieser über die seit der Schlacht bei Nördlingen gemachten Gefangenen berichtet. Darin schreibt er, er selbst halte Oberst König, einen Schotten, in Gewahrsam. Die Polen (Kosaken) hielten neben anderen Personen den Oberstleutnant zu Roß (David) Leslie, gleichfalls Schotte, Horns Generalquartiermeister und den Generaladjutanten Herzog Bernhards, von der Grün,[132] gefangen. (StA Leitmeritz, RA Clam-Gallas XVIII/5, in: DBBTI V/1059).“[133]

Der Hildesheimer Chronist Dr. Jordan notierte unter dem Juni/Juli 1635: „Diese Wochen sagte sich aus, der Gral-Majeur Clauß Dietrichs zugenannt Speerreuter von der Lüneburgischen Armee hat die beste Fewrwerker mit sich genomen, und weil er alle Schwedische Regimenter umb Hamelen[134] her logirt, ist man in den Gedanken gestanden, als hät er sich des Orts bemächtigen wollen, deswegen den 25. [5.7.; BW] der Creys-Commissarius [Heinrich v.; BW] Dannenberg und General-Majeur Jacob Kinge [King; BW] nacher Hamelen komen und in Arrest nehmen wollen, es war aber zue spät“.[135] Unter dem 14./24.7. heißt es bei Dr. Jordan: „Wegen der entstandenen Differenz unter ihr Fr. Gn. Herzog Jorgen und Gral.-Maj. Sperreuter läßet Obrister Aston in der Newburg[136] seinen Soldaten den von Schweden schwören“.[137]

Dr. Jordan schrieb am 6./16.4.1636 in sein Tagebuch: „Mittlerweil gehet die Schwedische Armee unter dem Commando des Leßle [=> Leven; BW] und Kiegen [King; BW] bey Nienburg über die Weser, schlägt die Kaiserliche aus Petershagen,[138] Schlüsselburg, [139]Stoltenauwe[140] und Lawenow.[141] Es kamen unterdeßen auch ein Kaiserlicher Succurs unter dem Obr: Hatzfelt von etzlichen 10 Regimentern im Stift Halberstadt an: ist aber Chur-Cöllnisch Volk unter Kaiserlichen Schein gewesen, worüber der Schwedische general Johann Bannier mit seiner Armee durch Magdeburg gewichen. Ward weil eben der Kayserliche General-Wachtmeister Marazin nach Pommern dem Obr: Wrangel seine Convention mit Bannier zue verhinderen durch Wittenberg[142] gezogen, trafen beede Parthey des Banniers und Marazin, nisi fallor, bey Britzen[143] in Chur-Brandenburg ufeinander, daß bey 4 Regimenter von Marazin [Morzin; BW] ganz geschlagen, und die übrige in großer Confusion nach Wittemberg sich reterirt. Worüber die Hatzfeldische, so sich in Stift Halberstadt logirt, eilich ufgefordert und uf den Hoiken-Thale[144] randevous gehalten“.[145]

Am 24.6.1636 nahm King unter dem schwedischen Feldmarschall Alexander Leslie am Entsatz Hanaus teil.

Im „Theatrum Europaeum“ heißt es dazu: „Kurz zuvor ist vermeldet / wie der Herr Käyserliche General Graff Gallas viel Volcks umb Wormbs[146] und Speyer[147] zusammen gezogen / welches uff Hanaw angesehen zu seyn erachtet wurde / unter welchen der Hertzog von Florentz [Mattia di Toscana; BW] / ist aber gar zu spath kommen / dann wiewol zu der Blocquirung Hanaw (als kurtz zuvor ist angezeigt worden) der Käys. Gen. Wachtmeister / Freyherr von Lamboy alle gute Vorsehung gethan / und starcke Præparatoria ( mit Auffwerffung unterschiedlicher Schantzen) verfertigen lassen / den Belägerten den Außfall gantz und gar zu benehmen / und der bevorstehenden Erndt verlustigt zu machen / so hat sich doch unversehens begeben / daß Landgraff Wilhelm von Hessen mit etlichen von deß Schwedischen Generals Leßle Trouppen sich auffgemacht / unnd ehe man es recht wahr nehmen können / Sonntags den 12. 22. Junii beneben gedachtem General Leutenant Leßle unnd Major Beckerman zu Windecken[148] / unferm von Hanaw / mit der Avantgarde in 6000. starck angelangt / darauff in der Nacht den Belägerten ein Fewer-Zeichen von einer Höhe gegeben / welchem sie mit 4. halben Carthaun-Schüssen geantwortet. Nach solchem hat man sich zum Aufbruch fertig gemacht / unnd gegen dem Käyserischen Läger vor Hanaw angefangen zu marchiren. Und ob wol mehrbesagter Herr Lamboy / als Käyserlicher Wachtmeister / die Hess- und Schwedischen den Sambs- unnd folgenden Sontag auff den Pässen in dem Wald durch stätiges Scharmütziren auffzuhalten vermeynet / und indessen seine Schantzen umb die Statt alle besetzt / unnd mit den Stücken versehen / in Hoffnung der versprochene Succurs nächst diesem ankommen würde: Nichts desto weniger aber seynd besagte Hess- und Schwedische den folgenden Montag als den 13. Junii styl. vet. in aller frühe mit Gewalt durchgebrochen / gegen das Käyserische Läger avancirt / und der Schantzen theils mit Stürmen / Schiessen und Granaten / theils aber in der Güte mächtig worden. Haben also den Paß in die Statt mit Gewalt eröffnet / und den Orth nach jähriger Belägerung mit etlich hundert Wägen starck proviantiert / und mit frischem Volck als I. Fürstl. Gn. Landgraffen Wilhelms Rothen Leib-Regiment in 1200. Mann starck / und einem Regim. Pferdt ( gegen denen das Burgsdorffische [Hans Christoph von Burgsdorff; BW] / so in 200. Mann nicht mehr gehabt / herauß genommen worden) wiederumb besetzt.

Es ist aber gleichwohl hierzwischen eine veste Real-Schantz von den Käyserischen / welche der Obr. Leutenant Marschall neben 400. commandirten Soldaten vom Jung-Tyllisch- und Bönninghausischen Regiment ingehabt / starck besetzt geblieben / biß endlich die Schwedisch- und Hessische / nach darauff gethanen 160. halben Carthaun-Schüssen / und drey verlornen General-Stürmen / darinnen in etlich hundert Soldaten geblieben / dieselbe auff Gnad und Ungnad bekommen / da dann mehrentheils darinn gelegene Soldaten / wie besagt / in die 400. untergestellt / der Commendant aber als Obriste Leutenant Marschall / unnd Obr. Leutent Papa [Ernst Weseler von Pape; BW] in die Hanawer Newstatt gebracht / und über Nacht behalten / folgenden Morgen aber nach Windecken geführet worden. Selbigen Abend noch ist Steinheim[149] / einen starcken Canonenschuß gegen Hanaw / oberhalb jenseit Mayns gelegen / mit 1000. Pferdten berennet worden / wohin herr General Lamboy sich reterirt / die Thor beschütten / und sich aufs beste wider allen Anlauff verwahren lassen / wie er dann von seinem Beicht-Vatter einem Jesuiten / das Hochheylig Abendmahl empfangen / und sich mit seinen Soldaten ritterlich zu defendiren / resolvirt / ist aber durch gegebene Ordre daselbst abgefordert / unnd in 200. Chur-Mäyntzische Soldaten von deß Herrn Graffen zu Dona [Heinrich Graf zu Dohna ?; BW] Regiment / so zu Mäyntz[150] / dahin gelegt worden.

Währender dieser Blocquirung hat der Obr. Ramsay / als Commendant in der Statt Hanaw / dermassen sich wol gehalten / daß sich selbiges Orthes Inwohner nicht genugsam verwundern können / dann er solche Anordnung gemacht / daß in Zeit dieser jährigen Blocquirung ein Achtel Korn nicht thewrer als für 6 fl. hat dörffen verkaufft werden / da mans doch zu Franckfurt[151] / allda man noch offenen Paß haben können / für 9. 10. biß in 11. fl. bezahlen müssen. Nach auffgehobener Blocquirung aber haben die Hanawische den 26. dieses Monats / als den 2. Sontag Trinitatis, in der Spital-Kirchen der Alten Statt Hanaw nach Mittag eine Danck-Predigt gehalten / und denen in dem Entsatz beschädigten / auch hin und her in den Balbier- und anderen Häusern logirenden krancken Soldaten / zu Recuperirung dero Gesundheit / alle Hülff erwiesen.

Es seynd Ihre Fürstl. Gn. Landgraff Wilhelm (als er mit 600. Wägen / mit allerhandt Proviandt beladen / benebenst einer grossen Anzahl Viehe in die Statt kommen) zusampt dem Schwedischen Feld-Marschall Leßle / und General Leutnant Kinge umb zwölff Uhr in der Altenstatt alsbald in die Kirchen kommen zum Gebet / und eine offentliche Christliche Dancksagung thun / unnd eine reiche milde Fürstliche Stewer von 1000. fl. oder Reichsthaler für die Armen reichen lassen : und nach verrichtetem Gottesdienst zum Herrn General Majorn und Commendanten Ramsay zum Mahl kommen / etc. Welches alles vom 12. biß auff den 14. Junij styl. vet. also vorgangen. Donnerstags und Freytags den 16. 26. 17. 27. Junij ist der gantze Succurß wiederumb zurück gangen / und umb Jlbenstadt[152] und Friedberg[153] ankommen / damit der Käyserischen Guarnison in Friedberg nicht wenig Schröcken eingejagt / welche darvor gehalten / es ihnen nunmehr gelten würde / deßwegen auch der Commendant daselbsten und Obrister Wachtmeister Hanß Jacob Falb oder Fälber die Vorstatt und Uffergassen gantz ohne Noth anstecken / und die gantze Reyhe Häuser mit Fewer verbrennen lassen / wie hoch auch der Rath und sämptliche Bürgerschafft / mit Vermelden / daß es keine Noth haben würde / dann die Armada vorüber ziehe / darfür fleheten unnd baten. Deßgleichen auch die Mühl vor der See- oder Sieger-Pforten im Brand herhalten und auffgehen muste“.[154]

In der Schlacht bei Wittstock[155] am 24.9./4.10.1636 führte King[156] unter dem Oberbefehl von Johan Banér zusammen mit Torsten Stålhandske den linken Flügel der schwedischen Truppen gegen die kaiserlich-sächsischen Truppen unter Feldmarschall Melchior von Hatzfeldt. Im „Theatrum Europaeum“ wurden aber nur Baners und Stålhandskes Verdienste in der Schlacht bei Wittstock hervorgehoben: „Da die schwedische Reserve noch nicht zum Treffen gekommen …, hat der kaiserliche General Graf von Hatzfeldt in Eile etliche Generäle und Obristen zusammengefordert und Rat gehalten. Ist endlich für gut befunden worden, vom Platz abzuziehen und sich gegen Werben[157] zu  wenden. Sobald nun der schwedische General Baner solches der Kaiserlichen und Kursächsischen Durchgehen vermerkt, hat  er den General Major Stahlhansen mit etlichen tausend Pferden denselben in die Eisen kommandiert, welcher ihnen bis gegen Werben nachgesetzt, da er dann in währendem Nachhauen noch 30 Standarten und 5 Dragoner Fahnen neben vielen Gefangenen, auch eine große schöne Kutsche bekommen, welche er General Baner präsentiert. Auch sonst mit Niedermachen großen Schaden hat getan“.[158]

In schwieriger Lage hatte Báner überraschend die siegessicheren Sachsen und Brandenburger geschlagen. „Einen solchen unerwarteten Gegenstoß arrangierte er jetzt im nördlichen Brandenburg. Elf Tage lang spielte sich dort ein merkwürdiges Schauspiel ab. Wie zwei Boxer umkreisten die zwei Heere einander; die schwedische Armee wie ein verbissener und selbtbewußter Fliegengewichtler, der immer wieder den Schlagabtausch sucht, während der großgewachsene Widersacher – verwirrt und nicht wenig verängstigt durch seinen aggressiven Gegner – immer wieder ausweicht. Aber am Samstag, dem 24. September, stellte Banérs Heer seinen Gegner in dem hügeligen, bewaldeten Terrain unmittelbar südlich der kleinen Stadt Wittstock. Die Kaiserlichen und die Sachsen hatten beschlossen, ihre Gegner auf einigen sandigen Höhen, dem Scharfenberg, zu empfangen; der Sicherheit halber hatten sie einen Teil der Front mit sechs in aller Hast gegrabenen Schanzen und einer Mauer zusammengeketteter Troßwagen gedeckt. Ihre Befehlshaber warteten lange darauf, daß sich die schwedischen Truppen auf den offenen, sumpfigen Feldern vor ihrer Front offenbarten, um sich wie bei Nördlingen in geordneten Formationen von der zahlreichen Artillerie niedermähen zu lassen. Aber statt dessen kam die Meldung, daß die schwedischen Truppen völlig unvermutet und gegen herkömmlichen Brauch durch einen Wald aufmarschiert waren, an den sich der linke Flügel der vereinigten Armeen anschloß, und daß sie schon gut geordnet bereitstanden, um die kaiserlichen und sächsischen Truppen zu überflügeln ! Letztere waren daher gezwungen, ihre schönen Schanzen und ihre feine Wagenburg zu verlassen und gegen die angreifenden Schweden umzuschwenken. Dann begann die Schlacht.

Sie dauerte Stunde um Stunde. Wie gewöhnlich war es kein richtig geordneter Kampf, sondern eher nur ein rhapsodischer Wirrwarr von Schwadronen und Brigaden, die ein ums andere Mal im Rauch aufeinanderprallten. Beide Seiten verfügten über große Kavallerieverbände, und diese waren bald in eins der blutigsten und ausgedehntesten Reitergefechte des ganzen Krieges verbissen – Schwadronen prallten für einige kurze, verwirrte Augenblicke aufeinander, während die wogenden Reiter (die Gesichter schwarz von Pulverstaub und weiß vor Schrecken) wild mit den Degen in die Luft hieben und ihre schweren Pistolen aufeinander abfeuerten: dann kämpften sie sich frei, wie Ringer, ordneten ihr Glied und ritten aufs neue an. Oft entschieden die Pferde über die Dauer der Schlacht. Sie hielten in der Regel nicht länger als vier, fünf Stunden Kampf durch, dann mußte der Verband aus dem Feuer genommen werden. Über dem Ganzen waren das Dröhnen der Schüsse, das Klappern der Harnische, das Splittern von Piken, das Wirbeln von Trommeln und die Silbertöne von Trompeten und Pfeifen zu hören, gemischt mit den Schreien der Verwundeten und Rufen der Kämpfenden. […] Banér selbst schrieb später in einem Brief, einen so »grausamen« Kampf habe er bis dahin noch nie gesehen.

Es fehlte nicht viel, und es wäre für die Schweden schlecht ausgegangen. Nicht genug damit, daß sie zahlenmäßig unterlegen waren: Banér hatte auch noch kurz vor der Schlacht seinen gesamten linken Flügel unter King auf einen langen und unerhört gewagten Flankenmarsch durch morastiges und waldiges Gelände geschickt; er sollte nach einiger Zeit im Rücken der Vereinigten auftauchen. Nur selten hatte ein General die Nerven, im Kampf ein so riskantes Manöver zu versuchen, aber Banér wagte es. Das Problem war nur, daß der linke Flügel ausblieb. Währenddessen wurden Banérs Verbände langsam von dem überlegenen Feind zermürbt. Die aus Nationalschweden bestehende Schwedische Brigade wurde schwer in Mitleidenschaft gezogen und »fast ganz ruiniert«; von den 892 Männern des Verbands wurden fast zwei Drittel getötet oder verwundet. Die schwedischen Streitkräfte standen kurz vor dem Zusammenbruch, als ferner Kampflärm verkündete, daß King und die Männer des linken Flügels schließlich wieder zum Schlachtfeld gefunden hatten. Der Druck ließ sogleich nach, die Kaiserlichen wichen zurück, doch der einbrechende Abend setzte weiteren Kämpfen ein Ende.

Die beiden Heere biwakierten auf dem Schlachtfeld und entzündeten nur wenige hundert Meter voneinander entfernt ihre Lagerfeuer. Die Nacht wurde ruhig – nur vereinzelte Schüsse waren aus dem Dickicht zu hören; das waren die ständigen Begleiter der Schlachten, die Marodeure, die umherstreiften und die Toten und Verwundeten ausplünderten. Die anderen warteten auf den Tag und den Tod. In der Frühe des kalten Sonntagmorgens nahmen die schwer mitgenommenen schwedischen Verbände Aufstellung und rückten – sicher mit einem inneren Beben – aufs neue gegen die Höhen vor, die sie am vorhergehenden Tag ver-   gebens zu erstürmen versucht hatten. Zu ihrer Verwunderung begegnete ihnen Schweigen. Die Sachsen und die Kaiserlichen hatten während der Nacht das Schlachtfeld verlassen. Sie fanden nur Reihen von verlassenen Kanonen (alles in allem 33 Geschütze; eins davon ein Dreipfünder, den Gustav Adolf 1631 seinen damaligen Verbündeten geschenkt hatte, der aber nun gegen die Schweden verwendet worden war; 24 der anderen waren schön gegossene Stücke mit Abbildungen von Wilden auf den Rohren), 180 Munitionswagen (ein Teil davon in tausend Stücke gesprengt, andere unbeschädigt und vollbeladen mit hochwillkommenem Pulver) sowie natürlich unglaubliche Mengen von Toten und Verwundeten. Ein Augenzeuge [Grimmelshausen; BW] beschreibt das Grauen des Schlachtfeldes wie folgt: Die Erde, deren Gewohnheit ist, die Toten zu bedecken, war damals am selbigen Ort selbst mit Toten überstreut, welche auf unterschiedliche Manier gezeichnet waren, Köpf lagen dorten welche ihre natürlichen Herren verloren hatten, und hingegen leiber, die ihrer Köpf mangleten; etliche hatten grausam- und jämmerlicher Weis das Ingeweid herauß, und andern war der Kopf zerschmettert und das Hirn zerspritzt; da sah man, wie die entseelten Leiber ihres eigenen Geblüts beraubet und hingegen die lebendigen mit fremdem Blut beflossen waren, da lagen abgeschossene Arm, an welchen sich die Finger noch regten, gleichsam als ob sie wieder mit in das Gedräng wollten, hingegen rissen Kerles aus, die noch keinen Tropfen Blut vergossen hatten, dort lagen abgelöste Schenkel, welche ob sie wohl der Bürde ihres Körpers entladen, dennoch viel schwerer worden waren, als sie zuvor gewesen; da sah man zerstümmelte Soldaten um Beförderung ihres Tods, hingegen andere um Quartier und Verschonung ihres Lebens bitten. Summa summarum: da war nichts anders als ein elender jämmerlicher Anblick !

Die nachsetzende schwedische Reiterei brauchte nur der Spur von verwundeten Soldaten, fortgeworfenen Kleidern, liegengelassenen Waffen und zu Bruch gefahrenen Troßwagen zu folgen, die nach Südwesten führte. Innerhalb weniger Stunden wurden große Teile des fliehenden Heeres zersprengt und auf den schmalen Wegen, die von Wittstock wegführten, niedergeritten; als man später die Beute zusammenzählte, waren unter anderem 151 Fahnen und Feldzeichen – die Ablieferung eines eroberten Feldzeichens wurde mit zwischen 10 und 30 Reichstalern belohnt, die Kanzlei des Kurfürsten, seine vergoldete Karosse sowie sein gesamtes Tafelsilber darunter“.[159]

Ende des Jahres stand King wieder im Westfälischen.

Warburg[160] war am 12.12.1636 durch ein schwedisch-hessisches Heer unter King erstürmt worden. Für die Verschonung vor Raub und Brandschatzung mussten die Warburger 2.500 Rt. an King zahlen.[161] Ein großer vergoldeter Kelch zusammen mit dem Hostienteller war dabei an King gegangen.[162]

Der hessen-kasselische Lokalpatriot Geyso schreibt über Kings Wirksamkeit: „Als Landgraf Wilhelm Ende Dezember [1636] nach Kassel[163] zurückkehrte, war er, wie wir hörten, der Ansicht, daß sein Platz bei der Armee Baners sei. Nur mit schwedischer Hülfe konnte Hessen gesichert und sein ‚westfälischer Staat‘ wiederhergestellt werden, und bei Baner befand sich ein ansehnlicher Teil seiner Truppen, den er sich nicht entgleiten lassen wollte. Als durch das Vorrücken von Hatzfeldt, Götz, Geleen und Gallas die Lage bedrohlicher wurde, bat er Baner und Leslie wiederholt, Sorge zu tragen, daß die Verbindung mit Hessen über Erfurt[164] erhalten bliebe. Die feindliche Übermacht war jedoch zu groß. Baner von drei Seiten bedroht, mußte Ende Februar die Belagerung von Leipzig[165] aufgeben und sich zwischen Torgau[166] und Wittenberg[167] verschanzen. Die Verbindung mit Hessen war unterbrochen, das hessische Korps blieb weiter an die Armee Baners gefesselt: Den Wünschen des Landgrafen trug dieser jedoch nach Möglichkeit  Rechnung. Das Reiterkorps des General King sollte versuchen sich durchs Braunschweigische zum Landgrafen durchzuschlagen, und der General Ruthwen wurde abgesandt, um alle in den festen Plätzen Mecklenburgs und Niedersachsens abkömmlichen schwedischen Truppen zu sammeln und weseraufwärts zu führen. Der Landgraf rechnete um diese Zeit noch bestimmt auf das Vorgehen des Herzogs Bernhard. Eine Offensive auf Erfurt, um seine bei Torgau liegenden Truppen wieder in die Hand zu bekommen, hat Anfang März seinem Geiste vorgeschwebt und veranlaßte ihn, den Oberst Geyso zu sich nach Kassel zu beordern. King, mit dem der Landgraf nur über Minden[168] durch den Oberst Wolf von Lüdinghausen sich in Verbindung setzen konnte, war zu weiten Umwegen genötigt.

Es glückte ihm, unangefochten von den Wahlschen Truppen, die im Stift Paderborn[169] lagen, über Trendelburg[170] sich mit hessischen Truppen nördlich Kassel zu vereinigen. Er brachte 5 Regt. z. Pf., ein Regt. z. F. und ein Regt. Dragoner mit, die zusammen 1000 M. stark waren. Ruthwen war noch in der Gegend von Nienburg mit dem Sammeln von Truppen beschäftigt. – Die Lage Hessens war inzwischen immer bedrohlicher geworden. Geleen[171] war aus der Grafschaft Henneberg[172] über Eisenach[173] auf Kreuzburg a. W.[174] vormarschiert, Isolani hatte sich an ihn herangezogen, im Paderbornschen setzte sich der Feldzeugmeister Graf von der Wahl, der das Oberkommando in den westfälischen Stiftern hatte, in Bewegung. Reisende, die aus Frankfurt nach Kassel kamen, berichteten, Joh. v. Werth sei mit 2000 Pf. und 1000 Dragonern bei Gießen[175] angelangt. Landgraf Georg habe ihn begleitet. Wahl und Geleen würden zu einer Besprechung erwartet. Die von der österreich-spanischen Partei seit fast zwei Jahren verfolgte Absicht, das niederhessische Fürstentum als selbständiges Staatswesen zu vernichten, schien ihrer Erfüllung entgegenzugehen.

Es war nur der im Lande zurückgebliebene Bodensatz der verschiedensten Regimenter, die der Landgraf den anrückenden Feinden entgegensetzen konnte. Seine Absicht, Verstärkungen aus dem Münsterlande heranzuziehen, scheiterte an den bekannten Schwierigkeiten. Melander [Holzappel; BW] war im März wieder ‚in privatis‘ nach den Niederlanden gereist[176] und kehrte erst Anfang Mai auf seinen Posten zurück. Wann und wo die Befehle, die der Landgraf an Malsburg sandte und von diesem am 4., 6. und 8. April weitergegeben wurden, ihn erreichten, ist nicht sicher. Ausgeführt sind sie nicht. Die Aufklärung und Sicherung gegen Geleen und Isolani lag dem Obristen J. Ungefugk [Ungefüg; BW] in Spangenberg[177] ob. Günterode war nach Kassel zurückgekehrt. Landgraf Wilhelm, der den Oberst Joh. Geyso Mitte April an die Werra gesandt hatte, folgte ihm, sobald die Kingschen Truppen zur Stelle waren. Mit ihnen und den Geysoschen Truppen ging er um den 22. April gegen die Feinde in Allendorf[178] und Eschwege[179] vor. Sie leisteten keinen Widerstand, steckten aber beide Städte vor ihrem Abzuge an; Eschwege brannte bis auf das Schloß ab; bei Allendorf ging das kostbare Salzwerk in Flammen auf. Nach diesen Heldentaten verschanzten sie sich bei Wahnfried.[180] Am 21. April schreibt der Landgraf aus Allendorf an den nach Wesel[181] entsandten Vultejus: ‚Wir liegen durch die Werra getrennt uns gegenüber, es sind 11 Regimenter Kroaten, 2500 Mann z. Pf. und einige tausend z. F., schlecht Volk, zusammengerafftes Gesindel. Es wird fortgesetzt scharmuzirt. Mann kann nichts Rechtes mit diesem Gesindel anfangen, wir müssen daher anderes unternehmen. Veranlaßt den Generalleutnant und Malsburg mit den westfälischen Truppen – inmaßen wir schon zu öfteren geschrieben – auf Minden zu avanciren. Vor Wahl und Lutterheim [Leittersam; BW] soll er sich in Acht nehmen‘ „.[182]

Am 20.3.1637 hatte sich King in Stadthagen[183] (Grafschaft Schaumburg) einquartiert. „Eine Eingabe des Rates kurz nach dem Überfall [auf den ksl. Obristleutnant Decken am 6.2.1637; BW] an den Grafen [Otto V.; BW] über die Zustände in der Stadt führt eine ungewöhnlich scharfe Sprache und erklärt, daß es so unmöglich weitergehen könne. Die Grafschaft mußte in dieser Zeit monatlich an 9000 Taler aufbringen, und was das Schlimmste war, sie konnte sich der Einquartierungen nicht erwehren. Am 20. März traf der schwedische Generalleutnant King mit seinem Stabe und einem Regiment zu Fuß in Stadthagen wieder ein und blieb bis zum 10. April, was 7000 Taler kostete. Von Juni an lagen dann die Regimenter Brosart [Brossard; BW] und Hagke [Hacke; BW] und andere Truppen mit kurzen Unterbrechungen bis zum 22. Februar in der Stadt, worüber die Kostenrechnung auf 67 979 Taler lautet. Die Häuser waren bis unter die Dächer voll von Soldaten, und dabei war der größte Teil der Bürgerschaft verlaufen, wie der Rat dem Grafen am 17. Januar 1638 berichtet. […] Eine flehentliche Bitte um Befreiung von der Einquartierung beantwortete King mit einer hohen Proviantforderung, die zu Gelde fast 8000 Taler ausmachte. Als dann die Truppen endlich aufbrachen, mußte die schon stark mitgenommene Befestigung der Stadt von den Bürgern unter Androhung von Feuer und Schwert fast gänzlich demoliert werden“.[184]

– – Dr. Jordan hält unter dem 11./21.3.1637 fest: „Diese vergangene Woche kam General-Majeur Kiege mit fünf Regimentern von der Bannierschen Armee zurück, gieng nacher Worbey.[185] Bannier hatte an die fünf Wochen bey Torgaw[186] gelegen, die Kayserliche um Colditz[187] und Leusenig“.[188] – –

Ende März befand er sich in der Gegend von Helmstedt,[189] am 3. April war er in Stadthagen,[190] am 8. in Minden, am 11. in Salzuffeln.[191]

– – Bei Dr. Jordan heißt es weiter: „Eodem [24.3./3.4.; BW] kompt Zeitung von Zell,[192] daß General-Majeur King sich mit Fues-Volk und Stücken gestärckt wieder nach diesen Ländern wendet“.[193] 29.3./8.4.: „Der Landtag allhie angangen, und entschuldigt sich der Abt von Lokum,[194] daß er wegen des Feldmarschalk Kingen, so mit 5 Regimentern Schwedischen Völkern zu ihm komen, und ferner Ordre von Banner hatte sein Quartier in Fürstenthumb Braunschw., in der Güte oder Ungüte zu nehmen, und solches sollte der Adel an die Landstände schreiben. Es hat aber Illmus [Georg v. Braunschweig-Lüneburg; BW] durch Abgesannte der Landschafft umb ein Stück Geldes mit ihm handeln laßen, worauf er mit seinen Völkern sich in die Graffschaft Schomburg [Schaumburg; BW] gewand, und nachgehends für Herworden[195] sich gelegt, welches sich mit Gelde abgekauft und folgends mit Melander [Holzappel; BW] bey Lipstadt[196] conjungirt“.[197] – –

Im April 1637 hatte Geleen Melchior von Hatzfeldt informiert, dass King noch bei Kassel stehe.[198] Am 25.4.1637 schrieb Geleen aus Wanfried östlich von Eschwege an den kaiserlichen Kommandierenden Gallas: Er werde seinem letzten Schreiben sicherlich entnommen haben, was er hinsichtlich der Vereinigung der Armeen an Herzog Georg von Braunschweig-Lüneburg schrieb; dieser aber habe völlig desinteressiert geantwortet, dass eine Vereinigung nicht möglich sei, da er seine Truppe für sich selbst brauche – daher dürfe man von dort nicht viel erhoffen. King hatte am 20.4. eine Zusammenkunft bei Minden, überschritt die Weser und halte sich nun bei Lemgo[199] auf, seine Absichten seien nicht klar. Die Schweden erhalten ständig Hilfstruppen, auch englische, sie wollen ein Heer von 9.000 bis 10.000 Mann aufstellen. Falls sie gegen Ehrenbreitstein[200] ziehen, wolle er die Kroaten Werths hinschicken; im Notfall, und sofern Gallas dies gestatte, ginge er selbst hin. Er habe für den Fall, dass sich der Gegner nach Wanfried wendet, bereits seine Vorkehrungen getroffen, er würde nämlich nach Eichsfeld marschieren und dort Stellungen beziehen. Es wäre gut, wenn die kaiserlichen Regimenter in Franken in Bereitschaft ständen; Obrist Beygott konnte bei Cosel[201] zwei hessische Reiterregimenter vertreiben. Da der Gegner mit so starker Streitmacht vorrückt, verlangt er zu wissen, ob er entweder nach Franken zurückweichen oder am Ort bleiben soll.[202]

Im September 1637 berichtete Georg von Braunschweig-Lüneburg Hatzfeldt über den Vormarsch Kings auf das Fürstentum Calenberg.[203] Dr. Jordan schreibt in seinem Tagebuch unter dem 10./20.9.: „Weil die Schwedische Völker unter Commando Garl.-Liutnand King sich dieses Lands naheten, als ward der Ausschuß von Bawren durchs ganze Land ufgebotten und davon an die 50 hie vor die Stadt gelegt in die Gärten, darein denn zimblicher Schad geschah. Unterdeßen zogen die Schwedische nacher dem Fürstenthumb Grubenhagen“. 15./25.9.: „Die Schwedische, nachdem sie den Landdrosten von Osterode[204] Heinrich von Dannenberg, D Handten, D. Knorren[205] und den B[206]: aus Osterode gefangen weggehohlet, komen wieder zurück auf Alfeld.[207] 19. [29.9.]. Diesen Tag wollten die Kayserliche aus Wolfenbüttel in Eldagßen[208] einfallen, zogen aber den kürzern, indem die Schweden ihnen den Kayserl., etzliche niederschoßen und ihren Führer nebest einen Hauptman gefangen nehmen, und die übrige weinige die Flucht nehmen“.[209]

Hans von Rochow meldete in diesem September Generalwachtmeister Dam Vitzthum von Eckstätt den Marsch Kings in Richtung Erfurt.[210] Am 30.9. schrieb der kaiserliche Generalleutnant Gallas dem Kardinal-Infanten, Bernhard von Sachsen-Weimar drohe im Elsass eine völlige Niederlage, auch die Lage des Landgrafen Wilhelm V. von Hessen-Kassel, des schwedischen Generals King sowie des französischen Feldmarschalls Rantzau sei sehr misslich. In Westfalen hätten die kaiserlichen Truppen das Übergewicht über die gegnerischen Truppenreste.[211]

Dr. Jordan notiert die weiteren Bewegungen von Kings Truppen: „25. [5.10.; BW] Brachen die Schwedische uf nach dem Ronneburg“.[212] „26. [6.10.; BW] Heut zogen sie ins Amt Blomenow“.[213] „2.[12.10., BW] Die Schwedische Völker unter Gral.-Luitnand King, so sich diese kurze Zeit in Amt Blomenaw ufgehalten, und denen der Chursächsischer Obrister Unger mit 300 Mann Einfall doch vergeblich thun wollen, nahmen ihr Quartier zue Springe und daherumb, gehen auch von dar ins Amt Wickenßen“.[214] „6. [16.10.] Die Schwedische werden für Northeimb,[215] als sie Kühe und Schweine wegnemen wollen, übel entfangen. 15 sollen todt und 30 nebest einem Rittmeister und Luitnand gefangen worden seyn, der Bürger aber auch 7 geblieben, von dar wieder zurück nach Lauenstein[216] gegangen“.[217]

Auch Kings Versuche, in der Grafschaft Schwarzburg Fuß zu fassen, sollten scheitern. Der schwarzburg-sondershausische Hofrat Volkmar Happe[218] erinnert sich in seiner „Thüringischen Chronik“: „Den 7. Oktober [17.10.1637; BW] ist der Obriste Götze [Johann v. Götz;[219] BW] mit seinen Völckern in und um Mühlhausen[220] ankommen. Dahero aller Orten große Furcht gewesen, ist aber, Gott sey Danck, in der Untergrafschaft Schwartzburg ohne sonderbaren Schaden abgangen. Und weil auch die Schwedischen unter dem General Kyng im Ambt Gieboldehausen[221] ankommen, dahero wir in höchster Gefahr. So sind dieselben wieder zurücke gewichen, als sie der Götzischen Anzug vernommen. Den 9. Oktober [19.10.; BW] sind etzliche Götzische Reuter in das Forwerg Peukendorf[222] gefallen und haben acht Scheffel[223] Weitzen aus der Scheunen genommen. Den 10. Oktober [20.10.; BW] ist der General Götze mit seiner Armee zu Mühlhausen aufgebrochen und nach Heßen gangen“.[224]

Am 21.10. teilte der kurbayerische Feldmarschall Johann von Götz Gallas mit, King habe sich mit 3.500 Mann in Erfurt niedergelassen (doch wohl nur versucht !), sei aber nach Westfalen zurückgewichen, sobald er merkte, dass er an den Rhein marschiere. Er selbst habe vom Kaiser zwar den Befehl erhalten, die Unternehmungen in Ostfriesland zu unterstützen, Maximilian I. habe ihm aber zweimal befohlen, 1.000 Infanteristen und 1.000 Kavalleristen an den Rhein abzukommandieren. So sei er sehr geschwächt und seine Operationen in Ostfriesland würden keinen großen Erfolg haben.[225]

Dr. Jordan hält unter dem 28.10. [8.11.; BW] weiter fest: „Der Genral-Luitnand Jacob King lag mit den Schwedischen zue Brackel“.[226]

Hofrat Happe seinerseits notierte sich: „In diesem Monath [Oktober bzw. November; BW] hat Hertzog Bernhardt von Sachsen Weimar die Keyserlichen abermahls geschlagen, so Breisach[227] entsetzen wollen, und helt Breisach noch immer hart belagert. Desgleichen haben die Keyserischen den Schwedischen General Kurden [King; BW] geschlagen und seine gantze Armee getrennet“.[228]

„Am 29. März [1638] wurde Lemgo[229] wirklich von den Schweden unter General King eingeschlossen und hart belagert. Es muß bald schlimm um die Belagerten gestanden haben, denn am 2. April schrieb der kaiserliche General v. Vehlen [Alexander II. v. Velen; BW] an den Grafen Johann Bernhard, daß die Besatzung Lemgo verlassen sollte, wenn die Belagerung aufgehoben würde. Wider alles Erwarten hatte aber King schon an demselben Tage die Belagerung aufgehoben, weil er gehört hatte, daß von Hameln her ein starkes kaiserliches Heer zum Entsatz heranrückte. Schon nach dieser kaum fünftätigen Belagerung klagten die Lemgoer in offenbar übertriebenen Ausdrücken über so großen Mangel, daß ‚nicht ein Stück Brot für die kleinen Kinder, geschweige denn für die Einquartierten übrig geblieben wäre‘.

Ebenso wie Lemgo war jedenfalls die Umgegend durch die Belagerung geschädigt, besonders auch Schloß Brake,[230] wo General King sich in Abwesenheit des Grafen Otto einquartiert hatte. Trotz des von Oxenstierna für das Schloß ausgestellten Schutzbriefes mußten hier alle Vorräte an Viktualien und Fourage herausgegeben werden. Als der Amtmann Waterbeck sich darüber beklagte, wurde ihm erwidert, das ginge im Kriege nicht anders zu, und man möchte sich nur nicht einbilden, daß hier auf dem Schlosse etwas bleiben sollte. Offiziere und Reiter sagten auch, Graf Otto hätte sich vor kurzem in Bückeburg[231] bei seiner Durchlaucht so überaus arm gestellt und vorgegeben, er müsse wegen Mangel an Lebensmitteln aus dem Lande ziehen; jetzt aber fänden sie das Haus mit allerhand Notturft dermaßen gespickt, daß sie dergleichen auf vielen Meilen Weges sich nicht getrauten zu finden. Daß sie damit nicht Unrecht hatten, beweist ein Verzeichnis all der schönen Sachen, die in die Küche für den Generalleutnant King und seinen Stab geliefert worden waren. Zum Dank für die gute Bewirtung nahm King auch noch 10 Kutsch- und Wagenpferde nach Minden mit“.[232]

In diesem Jahr führte Philippo de Carrasco unter dem Befehl von Gallas ein Dragoner-Regiment, das im April in einem Gefecht mit Truppen Kings aufgerieben wurde. Das „Theatrum Europaeum“ berichtet dazu: „In der Graffschafft Schaumburg[233] quartierte ein Gallasisch Regiment Tragoner / über 400 Mann starck / von welchem / als der Schwedische Gen. Leutenant / Herr King / in Minden[234] Kundtschafft bekam / hat er sie mit unterschiedlichen Truppen zu Roß und Fuß angegriffen / worauff sich selbiges regiment vergraben / und mit solcher Courage gegen die schwedisch-Feindliche Parthey gefochten / dass ihrer nicht wenig darüber ins Gras beißen müssen. Demnach aber gedachter herr General Leutenant zwey Regimentstücklein bringen  lassen / vorhabens sie mit Gewalt auß dem Nest zu stöbern / haben sie sich endlich auff Discretion ergeben / 6. Cornetten und ihre Oberwehren den Schwedischen lieffern müssen. Der Obriste / so der Nation ein Spanier / Don Philippo de Cauraio, war nicht darbey / wurden aber gleichwol sein Obr. Leutenant / Major / 3. Capitäyn / 3. Leutenant / und viel andere Officirer / sampt 300. Knechten gefangen / und 1. Leutenant / 2. Fähnrich / und 70. Soldaten auff dem Platz niedergemacht“.[235]

Am 25.4./5.5. hatte Banér von Usedom[236] aus ein sehr ausführliches Schreiben, das die Bilanz seiner Unternehmungen in Pommern zog, die allgemeine Kriegslage analysierte und das das „Theatrum Europaeum“ abdruckte, an die Stadt Erfurt abgehen lassen: „Götze nun hat sich / wie ungern er auch hat gewolt / wegen Herzog Bernhards Fürstl. Gn. Erhaltener Haupt-Victorie[237] / und nach continuirenden guten Progressen / nach dem Reich erheben müssen / und hat der Herren Statt vor demselben sich nicht zubeförchten. Chur-Sachsen hat keine Macht / Erffurt zu gefahren / Chur-Brandenburg hat allhier bey der Oder mehr zu schaffen / als er verrichtẽ kann / die Hessischen Tractaten und Stillstandt seynd zerschlagen / und bleibt selbiger Status in Ihr. Königl. Majest. zu Schwedẽ beständiger Affection und Devotion / welche dann mit dem Herrn General Leutenant Kingen / und den Rantzowischen Völckern / die noch bey ihnen seynd / jetzo eine Coniunction suchen / auch ohne obstaculis erreichen können / und ohne Zweiffel / wie sie von der Königl. Hochlöbl. Reiche Regirung darzu ermahnet und animiret seyn / auch gewisser Seconde durch vorstehende schleunige Actiones zuerwarten haben / werden sie dem Feinde eine considerable Last der Arbeit / im selbigen Orth auff den Hals werffen / inmassen dann der junge Chur-Pfältzische Prinz mit seiner Verfassung auch nicht ausser Respect gesetzt werden kann“.[238]

Dr. Jordan schreibt unter dem 10./20.5.1638: „Vergangene Nacht fallen die Schwedische von der Weser in Münden[239] (ein), worinnen 4 Compagnia zu Pferde von den Kayserl. dan noch an die 50 Musquetirer von H. Georg lagen; schießen den Kayserlichen etzliche todt, bekomen sehr viel Pferde. Ziehen die Braunschweigischen Soldaten nackens aus und nemen ihren Luitnand, – Braunschweig. – , mit sich gefangen“.[240]

Am 27.5.1638 schrieb Johann Georg I. von Sachsen an Gallas und teilte ihm mit, wo sich die ausgeruhten kursächsischen Regimenter befänden und in Zukunft befinden sollten: Das Regiment Schleinitz löst die Soldaten in Mecklenburg ab, das [Hans v. ?] Rochauische soll als Hilfstruppe nach Brandenburg gehen, die Regimenter Unger und Haugwitz seien bei der Belagerung von Erfurt eingesetzt; die dortige Besatzung betrage sich trotz des noch dauernden Waffenstillstands nahezu feindselig; angeblich zögen über 1.000 Reiter Kings über Hessen der Stadt Erfurt zu Hilfe.[241]

Der Hildesheimer[242] Chronist, Arzt und Ratsherr Dr. Jordan schreibt unter dem 22.5./1.6.1638 in sein Tagebuch: „Fallen die Schweden in Eistell[243] bey Verden[244] und schlagen des obrist Lambey Regiment ganz auf“.[245] Das „Theatrum Europaeum“ berichtet dazu: „Nicht weniger seynd auch umb den Außgang deß Mayen [1638; BW] zwei alte und sehr wolverdiente Kayserl. Regimenter / Ihr Gn. Freyherrn von Lamboy / und I. Excell. Herrn Graff von Bray / von dem Schwedischen Gen. Major Kingen an der Weser und im Stifft Fehrden hart ruinirt worden. Dann ob zwar bey denselben die Wachten wol bestellt waren / wusten doch die die auffrührerische Bawren in gemeltem Stifft (allwo diese der Käys. beste und stärckste Regim. von Cürassier- und Reutern lagen) mehr Löcher / ja Weg und Steg / daß sie bey der Käyserischen Wacht nicht passiren dorfften. Weil nun die Kays. dahero / daß sie sich wol verwahrt meynten / desto sicherer waren / kamen ihnen die Schwedischen mit hilff bey 400 Bawren / so dem Gener. Kingen zu diesem Anschlag Rath und That geben / unversehens auff den Hals / hieben und schossen sehr viel darnieder / also daß lauffen und außreissen / sich zu salviren / das beste Mittel war. Haben also gedachte beyde Regim. dero Aussag nach / innerhalb 15. Jahren keinen dergleichen Anstoß / als dieser gewesen / erlitten / in dem die Schwedische zu zweyen unterschiedlichen malẽ / als auch oben vermeldet / eine stattliche Baarschaft an Gelt / 6. Standarten / 2. Kessel-Trummeln / viel Kleyder / Pistolen / Bantelieren / Degen / Stieffeln / und bey 600. Pferden überkommen / ja beyden hochgedachten Ihr. Excell. Lamboy und Graffen von Bray ein ansehnlichs weggenommen“.[246]

Am 22.9.1638 informierte Georg von Braunschweig-Lüneburg Gallas, der schwedische Feldmarschall Leslie rüste sich gegen Bremen,[247] King sorge für das Vorfeld gegen Erfurt.[248]

Im September 1638 standen kurpfälzische Truppen und King in der Umgebung von Meppen,[249] das am 11. 5.1638 durch Obrist Ketteler den Schweden abgenommen worden war, wie Kurfürst Ferdinand von Köln[250] Feldmarschall Melchior von Hatzfeldt sichtlich befriedigt mitteilte.[251] „Mit Unterstützung der Generalstaaten der Niederlande wurden mehrere Regimenter angeworben, um Meppen für den Pfalzgrafen zurückzugewinnen. Übrigens waren unter den Geworbenen auch zahlreiche Engländer und Hessen. Im September 1638 unternahmen schließlich schwedische und pfälzische Truppen unter dem Befehl des Generalleutnants King, bei denen sich auch die Pfalzgrafen Karl Ludwig und Ruprecht befanden, einen Vorstoß auf Meppen. Generalwachtmeister von Velen berichtete an Feldmarschall von Hatzfeldt, die Schweden seien im Vormarsch auf Gildehaus,[252] schwedische und pfälzische Truppen hätten sich vereinigt, so daß die Grafschaft Bentheim gefährdet sei. Diese Einschätzung erwies sich als realistisch. Einem Bericht des Generalwachtmeisters von Westerholt an Hatzfeldt zufolge kam es im September 1638 im Kloster Wietmarschen[253] sogar zu Plünderungen. Westerholt selber war mit seinen Truppen in die Nähe Meppens gezogen, und es fanden einige kleinere Gefechte statt, die indes kaum etwas bewirkten. Schließlich verzichtete der Pfalzgraf auf sein Vorhaben, Meppen den Kaiserlichen wieder abzunehmen“.[254]

In diesem Monat wurde King auch bei Lingen[255] gesichtet.[256]

Dr. Jordan vermerkt unter dem 24.10./3.9.: „Es wurde auch von den Schwedischen General-Luitnand King die Stadt Lemgow bloquirt“.[257] Und unter dem 7./17.10. hält er die neueste Meldung in seinem Tagebuch fest: „Die Schweden quitirn diesen Morgen umb 3 Uhr die Belagerung für Lemgow; werden darauf Nachmittages zwischen 1 und 2 Uhr bey Würdorf[258] geschlagen, – de quo vide plura – . an der Werra“.[259]

„Im selben Jahr [1638; BW] warb der älteste Sohn des verstorbenen »Winterkönigs«, Karl Ludwig von der Pfalz, in den Niederlanden neues Kriegsvolk, um die Rückeroberung der Pfalz vorzubreiten. Zunächst jedoch zog er mit seinen Truppen quer durch Westfalen dem schwedischen General King zur Hilfe, der im Begriff war, Lemgo zu belagern. – Nach Aussage Hermann von Westerholts, des Kommandanten von Wiedenbrück,[260] der sich auf eine Meldung von Kurt Koch, des Kommandanten in Lemgo, berief, gegenüber Hatzfeldt war King mit 3.000 Mann vor Lemgo erschienen. Die Desertion bei den kurpfälzischen Truppen nähme stark zu.[261] – Als zum Entsatz der Stadt der kaiserliche General Hatzfeld mit 8000 Mann aus Dortmund[262] herannahte, brach King die Belagerung ab und versuchte, auf dem Weg über Vlotho[263] Minden zu erreichen. Doch kam er nur bis an die Werra bei Gohfeld,[264] da Graf Westerholt aus dem Hatzfeldschen Heer die dortige Brücke hatte abbrechen lassen. In einem engen Tal bei Valdorf,[265] das die Entfaltung der Schlachtreihen und den Einsatz von Geschützen behinderte, griffen die Kaiserlichen am 17. Oktober die zahlenmäßig[266] unterlegenen schwedisch-pfälzischen Truppen an.[267] Nach drei Stunden wandten sie sich zur Flucht, die durch die Weser behindert wurde. Ein Teil der Soldaten versuchte, schwimmend das andere Ufer zu erreichen, viele von ihnen ertranken. Andere, unter ihnen zahlreiche Offiziere, zogen die Gefangenschaft vor. Auch Ruprecht, der 19jährige Bruder des Pfalzgrafen wurde gefangengenommen und über Warendorf[268] nach Linz[269] gebracht. Pfalzgraf Karl Ludwig versuchte, mit einer Kutsche durch die Weser zu fahren, konnte aber wegen der steilen Böschung nicht das andere Ufer erreichen. In letzter Not sprang er aus der Kutsche heraus, ergriff eine Weide und zog sich ans Ufer. Zu Fuß erreichte er schließlich Minden, während Kutscher und Pferde tot in der Weser treibend gesehen wurden. Auch General King traf leicht verwundet mit fünf Gefährten in Minden ein. Die Beute, die den Siegern in die Hände fiel, war beachtlich: acht große Geschütze und einige kleinere, mehr als 40 Fahnen und Standarten, der diamantbesetzte Hosenbandorden, der dem Pfalzgrafen erst vor kurzem verliehen worden war, und die pfälzische Kanzlei mit dem Zahlwagen, dessen Inhalt, 30000 Taler, Hatzfeld an die Soldaten verteilen ließ. Damit war der Versuch des jungen Pfalzgrafen, auf militärischem Weg die Pfalz zurückzugewinnen, gescheitert“.[270] Hatzfeldt selbst gab am 20.10. aus Salzuflen[271] folgende Darstellung an Gallas: Schwedische Truppen hätten die Stadt Lemgo umzingelt und aus Kanonen und Mörsern beschossen und seien dann nach Bielefeld[272] – hier gab es ein Gefecht mit den Kaiserlichen, die Gefangenen wurden nach der Niederlage bei Vlotho gegen Offiziere und Gemeine des Regiments Philipp de Carrasco ausgetauscht[273] – und Paderborn aufgebrochen. Er sei am 11.10. mit sämtlichen Reitern, etwa 1.000 Infanteristen und sechs bei Frankfurt den Schweden abgenommenen kleinen Geschützen aus Dortmund gegen sie ins Feld gezogen. Als der Gegner zurückzuweichen begann, habe er ihn schnell angegriffen, um ihn am Übersetzen über den Fluss zu hindern. Nach einstündiger Schlacht habe der Gegner alle Kanonen, Munition, Bagage und Wagen, Fahnen, das gesamte Fußvolk und den Großteil der Reiterei, die wegen des hohen Wasserstandes der Weser und Werre nicht das andere Ufer erreichen konnten, auf dem Schlachtfeld gelassen. Er, Hatzfeldt, habe über 1.000 Gefangene gemacht, darunter auch Feldmarschallleutnant Ferentz, 6 Obriste und 5 Obristleutnants. King und Karl Ludwig hätten, wahrscheinlich verwundet, das andere Ufer erreicht und ihr Leben gerettet.[274]

In diesem Oktober rückte King mit seinen Truppen in die Grafschaft Lippe ab.[275]

Die Chronik eines unbekannten Verfassers aus Höxter[276] hält für den 7.2.1639 fest: „Am 7. tag vorgemelten monahts Februarii hat der generall lietenandt Kingy von der statt Huxar 6000 pfund brodts, 15 faß[277] bier undt funff fudere[278] habere begehret, ist aber nichts gegeben worden“.[279]

1./11.2.: „Illmus schicket aus hiesigen Magazin dem Schwedischen General Johan Banner, so seine Armee gestern soll gemustert haben bey Helmstädt, 100 Malter Roggen“. 2./12.2.: „Des gesambten Hauses Br: Abgesannte avisirn der Amtmann zue Peine[280] H. Ziegenmeyer eilig zu berichten, daß das gestrige Korn solle zurück uf Peine gehen gehen, wenn es schon fortgeschickt aus beweglichen Ursachen. Den selben Abend komen Illmi Gesannte wieder von Banner, bringen mit sich, daß er begehre vom gesamten Hause zu wißen, was er sich zue ihnen zu versehen haben solle, und solange wolle er im Lande ligen“. 6./16.2.: „Obrist-Luitnand Ganß, D. Jacobus Lampadius, Jacob Arend Pape werden mit plenipotens an Grâl. Banner geschickt. Und weil der Schwedische General-Majeur Jacob Kinge von der Weser mit seiner Chevallerey heran zum Banner marchirn wollte, wurde Levin Haake, General-Auditeur Otto und Hinrich Strickmann, Ammtman zum Calenberg,[281] als Commissarii von Illmo Georgio zue ihm nach Coppenbrugk[282] geschickt“. 7./17.2.: „General-Majeur King kombt mit seinen Schwedischen Troupen, bestehend aus 2000 Pferden und 800 zue Fueß zue Eltze“.[283] 9./19.2.: „Weil die Schwedischen ihre ordre nicht vorzeigen wollten und sonsten der Ends die Leut ausplünderten, schickte Illmus nochmals vorgedachte Commissarien wieder an sie, ließ ihnen auch seine Reuterey und Fueßvolk sehen, Wolfeßburg[284] ergiebt sich an Banner, daß es beschoßen, lagen Kaiserl. aus Wulfenbüttel darauf“.10./20.2.: „Worauf die Schwedische wieder abzogen“. 12./22.2.: „General Banner sein Hauptquartier zue Halberstadt,[285] von dar ist es uf Aschersleben[286] gemacht gewesen. Vergangene Nacht soll Grâl-Majeur King über die Weser gangen seyn und in Nihem[287] 2 Compagnia Kayerl. niedergemacht haben“.[288]

Im März 1639 ging King bei Holzminden[289] wieder über die Weser. Die Schweden zogen über Alverdissen[290] nach Blomberg.[291]

Dr. Jordan notiert in seinem Tagebuch unter dem 22.2./4.3.1639 sichtlich befriedigt die Gefangennahme des verhassten kaiserlichen Obristen und Freikorps-Führers Hasenbein und seines Sohnes:Praeter Propter gehen die Schwedische unter General-Majeur King wieder zurück nach Minden, als sie zu vor in Nihem[292] und Steinem[293] 2 Compagnia niedergemacht und die Schnaphänen-Führer und Obristen Hasenbeyn nebest seinen Sohn bey Lüchtringen[294] gefangen bekomen“.[295]

Das „Theatrum Europaeum“ fasst zusammen: „Gelangen solchemnach an das Eichsfelde / von demselben etwas weniges zu erzehlen / in welchem sich der von Königsmarck / neben andern / eben wohlherum getummelt hat. Die unterthanen dieses Ländleins haben vielmahls hart herwider gehalten / dardurch sie ihres erlittenen Schadens eigene Verursacher geworden. Im Aprilen seynd bey ihnen zwey Käiserliche Regimenter / das Rubländische [Ruebland; BW] und Hesterische [Gottfried v. Heister; BW] einquartiret gelegen / welche hin und wider ohne Widerstand gestreiffet / beschädiget / und die Recruiten in Thüringen zerstöret. Der General King gieng diesen Monat über 3000. zu Roß starck / und that ihnen hieran Einhalt“.[296]

King hielt sich in Steinheim auf; seine Truppen lagen in Lüdge,[297] Blomberg und Rinteln,[298] wie der Landdrost und kaiserliche Obrist Wilhelm von Westphalen Melchior von Hatzfeldt informierte.[299] Im April dieses Jahres erfolgte der schwedische Überfall auf Lemförde,[300] stand King bei Haselünne,[301] während er im Mai vor Warendorf auftauchte. Warendorf konnte im Juni von seinen Truppen besetzt werden, wie Velen Hatzfeldt meldete.[302]

„Anfang Mai [1639; BW] werden zehn Bürger von schwedischer Reiterei vor der Stadt [Münster[303]; BW] ‚im freien Felde‘ gefangen und auf dem gräflichen Hause Tecklenburg[304] festgesetzt. Weitere sechs werden gegen das Versprechen von Lösegeld entlassen. Für die Inhaftierten fordern die Schweden 1.500 Taler Ranzion. Münster wendet sich am 10. Mai um Hilfe an die Stadt Osnabrück.[305] Deren Bürgermeister und Rat ordnen Deputierte an den General King ab, der vorgibt, darüber nichts zu wissen, aber Erkundigung verspricht. Am 19. Mai überbringt ein Tambour ein Antwortschreiben des Obristen Hans Christoph von Königsmarck. Dieser betrachtet das städtische Ansuchen als ‚höhnisch und schimpflich‘ und weist schroff darauf hin, daß Münster seine ‚angemaßte Neutralität‘ ständig breche, wie das Exempel mit der Stadt Rheine[306] beweise, die durch Stadtsoldaten eingenommen worden sei. Außerdem stehe in Münster eine Reiterkompanie, ‚so unserer Armee nicht geringen Schaden thut‘. Auch habe Generalwachtmeister Velen Osnabrücker Bürger erbärmlich niederhauen und andere im Gefängnis umkommen lassen, wie denn jetzt noch Leute aus Osnabrück zu Wiedenbrück[307] in Haft säßen. Seien die ‚Herren von Münster‘ mit seiner Antwort nicht zufrieden, werde er sich vor seinen Vorgesetzten verantworten.

Der Rat bittet erneut Osnabrück um Vermittlung bei General King, da es sich um ganz unbemittelte Bürger handle, doch sei man bereit, etwa die Hälfte der geforderten Summe zu zahlen und mit der Stadt Osnabrück in Anbetracht der ‚uralten hansischen Confoederation‘ die gute Freundschaft zu ‚continuieren‘ (20. Mai). Am 27. Mai schickt Münster den Landschaftstrompeter Joachim von Schwerin mit 500 Talern Lösegeld nach Osnabrück ab, mit denen der Junker Droste zu Loburg und der Tecklenburger Rentmeister Jost Gildemeister, die gebürgt hatten, schadlos gehalten werden sollen. Die Hälfte der geforderten Ranzion solle Königsmarck erhalten. Der ebenfalls um Hilfe angegangene Kölner Kurfürst stimmt dem Vorschlag zu, daß die Stadt von General King eine Salvaguardia erkaufe, wie auch Velen der Stadt Osnabrück eine solche erteilen könne (18. Juni)“.[308]

Dr. Jordan erwähnt King letztmalig unter dem 11./21.6.1639: „Eodem marchirte[309] der Schwedische Rest von ihrer Armee, so an der Weser gelegen, hierher aus (dem) Land. Sollen bey Lutter[310] weg nach Halberstadt[311] geführt werden, und ist Grâl.-Luitnand King schon cassirt gewesen“.[312]

Am 25.6.1639 schrieb Johann Georg I. an Gallas: Es wurde die Nachricht abgefangen, dass King sich von der Weser in Marsch setzen und die Festungen Wolfenbüttel und Magdeburg belagern solle.[313]

Hofrat Happe hielt seufzend in seiner „Thüringischen Chronik“ fest: „Auch ist kein Mensch, der uns schützet, wir sind leider jedermanns Raub. Diese Zeit hat die schwedische Banierische Armee in Böhmen gelegen und die Keyserischen hart angriffen. Den 15. Juni [25.6.; BW] ist die Kingische Armee aus Heßen im Eichsfeld feindlichen eingefallen, anfangs Duderstadt eingenommen und darinnen in die achthundert keyserliche Reuter gefangen bekommen. Folgends haben sie auch Heiligenstadt[314] und das gantze Eichsfeld eingenommen. Der Oberamtmann [Hans Christoph v.; BW] Grießheim ist auch ausgerissen. Den 18. Juni ist die Kingische vor die Stadt Mühlhausen[315] kommen“.[316]

1639 beklagte sich King gegenüber Reichskanzler Oxenstierna, dass einer seiner Kollegen die Ranzionsgelder an sich genommen habe,[317] während er niemals „einige rantzioungelder von den gefangenen zue mihr genommen, weder begehret, sondern dehnen wohlbedinten officirern und soldaten allzeit überlassen habe, damit dieselbe zu anderweitigen herndiensten desto freymuthiger veranlasset werden möchten“.[318]

Im September 1641 wird der Abmarsch Kings aus den Ämtern Rheine und Bevergern[319] nach Nordhorn[320]oder Gildehaus gemeldet.[321] Möglicherweise waren hier nur seine Truppen gemeint, denn King soll schon 1640 nach Schottland zurückgekehrt sein.

Während des Englischen Bürgerkriegs kämpfte er als Generalleutnant der schottischen Truppen. 1642 wurde er für seine Verdienste zum Baron of Eythyn und nach seiner Rückkehr nach Schweden zum Baron von Sanshult erhoben.

1652 starb er in Schweden. Das „Theatrum Europaeum“ berichtet: […] „um diese Zeit [Februar 1652] starb in Stockholm der General-Lieutenant, nachdem er am Blasen-Stein sehr große Schmerzen erlitten hatte“.[322] Am 18.7.1652 (a. St.) sollte er einer Mitteilung Oxenstiernas[323] zufolge in der Riddarholmskirche in Stockholm beigesetzt werden.[324]

[1] Hoy („die hohe Insel“) ist mit einer Ausdehnung von etwa 20 × 9 Kilometern und einer Größe von 143,18 km² die zweitgrößte Insel der Orkney und liegt, durch den drei Kilometer breiten Hoy Sound getrennt, südlich der Hauptinsel Mainland.
[2] MURDOCH, SSNE: 2812.
[3] BROCKINGTON, Monro, S. 392; MURDOCH, SSNE ID: 2814; BLACKER, Brief Sketches, S. 364f.
[4] Hildesheim; HHSD II, S. 228ff.
[5] Wohldenberg [Kr. Hildesheim-Marienburg]; HHSD II, S. 502.
[6] Gebhardshagen [Stadt Salzgitter]; HHSD II, S. 162.
[7] Wolfenbüttel; HHSD II, S. 503ff.
[8] Goslar; HHSD II, S. 174ff.
[9] SCHLOTTER, Acta, S. 56; Braunschweig; HHSD II, S. 63ff.
[10] Vgl. KRUSENSTJERN, Selbstzeugnisse, S. 170f.
[11] Staßfurt [Salzlandkreis]; HHSD XI, S. 443ff.
[12] Zerbst; HHSD XI, S. 523ff.
[13] WINTER, Möser, S. 42f.
[14] Vgl. STADLER, Pappenheim.
[15] Vgl. FINDEISEN, Axel Oxenstierna.
[16] Magdeburg; HHSD XI, S. 288ff.
[17] ENGERISSER, Von Kronach, S. 167 (die zurzeit beste kriegsgeschichtliche Darstellung).
[18] HUSCHKE, Herzog Wilhelm, S. 110; Querfurt [Kr. Querfurt]; HHSD XI, S. 380f.
[19] Schweinfurt; HHSD VII, S. 686ff.
[20] Bamberg; HHSD VII, S. 66ff.
[21] Eger [Cheb]; HHSBöhm, S. 119ff.
[22] Elbogen [Loket, Bez. Falkenau]; HHSBöhm, S. 133f.
[23] Regensburg; HHSD VII, S. 605ff.
[24] Kronach [LK Kronach]; HHSD VII, S. 375f.
[25] Würzburg; HHSD VII, S. 837ff.
[26] Forchheim; HHSD VII, S. 201ff.
[27] Hof; HHSD VII, S. 302f.
[28] Saalfeld [Kr. Saalfeld]; HHSD IX, S. 369ff.
[29] Ludwigsstadt [LK Kronach]; HHSD VII, S. 419.
[30] Mitwitz [LK Kronach].
[31] Wilhelm hatte bei dieser Gelegenheit durch einen Ingenieur „das Schloß und die Gelegenheit dieses Orts aufs Papier“ bringen lassen. HUSCHKE, Herzog Wilhelm, S. 123.
[32] Rosenberg, Festung: Die Festung Rosenberg ist wohl das bedeutendste Geschichtsdenkmal des südlichen Frankenwalds. Der Grundfläche nach ist sie das ausgedehnteste Festungsbauwerk Deutschlands. Sie gilt als ein herausragendes Beispiel deutscher Wehrbaukunst und steht seit Jahrhunderten beschützend über der Stadt Kronach. Die Festung wurde in einer Höhe von 378 Metern über Normalnull auf dem Rosenberg in einer strategisch hervorragenden Lage erbaut. Die drei zu ihren Füßen zusammenlaufenden Täler, der Haßlach, der Kronach und der Rodach wurden von ihr beherrscht und sie konnte dadurch wichtige Übergänge nach Thüringen und in den Frankenwald sperren oder kontrollieren. Vom Steinernen Haus über die gotische Burg und das Schloss der Renaissance wurde die Festung Rosenberg von berühmten Baumeistern der Kriegsbaukunst des Barocks zu einer der stärksten mittelalterlichen Festungsanlagen Deutschlands ausgebaut. Im Laufe ihrer langen Geschichte wurde die Festung Rosenberg nie von feindlichen Angreifern eingenommen. [wikipedia]
[33] Ludwigsstadt [LK Kronach]; HHSD VII, S. 419.
[34] Nordhalben, Burg [LK Kronach]; HHSD VII, S. 525f.
[35] Lehesten [Kr. Saalfeld]; HHSD IX, S. 254.
[36] Bernsroth, ehemaliger Weiler, heute Gehöft nördlich von Kronach.
[37] Coburg; HHSD VII, S. 127f.
[38] Kulmbach; HHSD VII, S. 379f.
[39] Lichtenberg [LK Naila]; HHSD VII, S. 406f.
[40] Nürnberg; HHSD VII, S. 530ff.
[41] Auerbach i. OPf. [LK Amberg-Sulzbach]; HHSD VII, S. 41f.
[42] Pottenstein [LK Bayreuth]; HHSD VII, S. 593.
[43] Vgl. DEINERT, Die schwedische Epoche.
[44] Heidelberg; HHSD VI, S. 302ff.
[45] Donauwörth [LK Donau-Ries]; HHSD VII, S. 147ff.
[46] Neustadt b. Coburg (OFR.); HHSD VII, S. 516.
[47] Bayreuth; HHSD VII, S. 77f.
[48] Hof; HHSD VII, S. 302f.
[49] Staffelstein [LK Lichtenfels]; HHSD VII, S. 711f.
[50] Lichtenfels [LK Lichtenfels]; HHSD VII, S. 408.
[51] Die Grafschaft Henneberg-Schleusingen wurde nach dem Tod des letzten Grafen auf Grund der Erbverbrüderung von 1554 (de facto seit 1583) von den beiden wettinischen Linien, den sächsischen Albertinern und den thüringischen Ernestinern, bis 1660 gemeinsam verwaltet. Die Grafschaft Henneberg gehörte 1631 zu den von den Truppendurchzügen und Einquartierungen am schlimmsten betroffenen Territorien. An das Aufbringen der Kontribution nach Erfurt war kaum zu denken, das Rentamt in Schleusingen verfügte über keine Mittel. Die Landstände wurden bewogen, innerhalb der nächsten zwei Monate 2.500 Rt. aufbringen zu wollen. Ein weiterer schwerer Schlag wurde nach dem Bericht des kursächsischen Oberaufsehers Marschalk der Grafschaft im Oktober 1634 durch den Einbruch der Truppen Piccolominis versetzt. Vgl. HEIM, Leiden; HUSCHKE, Herzog Wilhelm, S. 255; KÖBLER, Lexikon, S. 247f.
[52] Gräfenthal [Kr. Saalfeld]; HHSD IX, S. 161.
[53] Schweinfurt; HHSD VII, S. 686ff.
[54] HUSCHKE, Herzog Wilhelm, S. 135.
[55] ENGERISSER, Von Kronach, S. 175ff.
[56] Schmalkalden [Kr. Schmalkalden]; HHSD IX, S. 387ff.
[57] WAGNER, Pforr, S. 121.
[58] Magdeburg; HHSD XI, S. 288ff.
[59] Brandenburg [Stadtkr.]; HHSD X, S. 135ff.
[60] Frankfurt a. d. Oder [Stadtkr.]; HHSD X, S. 177ff.
[61] Landsberg/Warthe [Gorzów Wielkopolski, Brandenburg, h. Polen]; HHSD X, S. 446ff.
[62] Frankfurt a. d. Oder [Stadtkr.]; HHSD X, S. 177ff.
[63] Vgl. SENNEWALD, Das Kursächsische Heer (ab Dezember 2012).
[64] Wittenberg [Kr. Wittenberg]; HHSD XI, S. 504ff.
[65] Dessau [Stadtkr. Dessau]; HHSD XI, S. 77ff.
[66] Egeln [Kr. Wanzleben/Staßfurt]; HHSD XI, S. 98f.
[67] Greifenhagen [Gryfino]; HHSD XII, S. 193f.
[68] HUSCHKE, Herzog Wilhelm, S. 159ff.
[69] Vgl. REBITSCH, Wallenstein; MORTIMER, Wallenstein; SCHUBERTH; REICHEL, Die blut’ge Affair’.
[70] Hildesheim; HHSD II, S. 228ff. Zu den Kriegsereignissen in Hildesheim vgl. auch PLATHE, Konfessionskampf.
[71] Helmstedt; HHSD II, S. 219ff.
[72] Braunschweig; HHSD II, S. 63ff.
[73] HUSCHKE, Herzog Wilhelm, S. 176.
[74] Hummendorf, Ortsteil von Weißenbrunn [LK Kronach].
[75] Küps [LK Kronach].
[76] Siechenhaus.
[77] Neuses, heute Ortsteil von Kronach.
[78] Augsburg; HHSD VII, S. 44ff.
[79] Nördlingen [LK Donau-Ries]; HHSD VII, S. 525ff.
[80] Lützen [Kr. Merseburg/Weißenfels]; HHSD XI, S. 286f.
[81] Höfles, heute Stadtteil von Kronach.
[82] Vogtendorf, heute Stadtteil von Kronach.
[83] Marktredwitz [LK Wunsiedel i. Fichtelgebirge]; HHSD VII, S. 429f.
[84] Waldershof [LK Tirschenreuth].
[85] Weißenstadt [LK Wunsiedel i. Fichtelgebirge]; HHSD VII, S. 803f.
[86] Münchberg [LK Hof]; HHSD VII, S. 464.
[87] Helmbrechts [LK Hof]; HHSD VII, S. 282.
[88] Bad Steben [LK Hof].
[89] Naila [LK Hof]; HHSD VII, S. 492.
[90] Wunsiedel [LK Wunsiedel i. Fichtelgebirge]; HHSD VII, S. 836f.
[91] Münchberg [LK Hof]; HHSD VII, S. 464.
[92] Hohenberg a. d. Eger [LK Wunsiedel i. Fichtelgebirge]; HHSD VII, S. 307f.
[93] Bayreuth; HHSD VII, S. 77f.
[94] ENGERISSER, Von Kronach, S. S. 232ff.
[95] Liegnitz [Legnica]; HHSSchl, S. 283ff. Schlacht bei Liegnitz am 13.5.1634: Die kursächsische Armee unter Generalleutnant Hans Georg von Arnim schlug die Kaiserlichen unter Generalmajor Johann von Götz und Feldmarschall Rudolf von Colloredo: Die Kaiserlichen büßten 40 Fahnen, die gesamte Artillerie und 4000 Tote ein. Auch in dem mittlerweile wieder schwedisch besetzten Osnabrück wurde dieser Sieg entsprechend gefeiert, wie der protestantische Chronist Bellinckhausen berichtet; BELLINCKHAUSEN; TEGEDER; KREIENBRINK, S. 281f.
[96] Vgl. ANGERER, Aus dem Leben des Feldmarschalls Johann Graf von Götz.
[97] KRUSENSTJERN, Selbstzeugnisse, S. 130f.
[98] Herzog Albrecht (Albert) von Sachsen-Weimar (1599-1644), ab 1640 Herzog von Sachsen-Eisenach.
[99] Geyerswörth: Stadtschloss in der Bamberger Altstadt. Es ist benannt nach der Familie Geyer aus Nürnberg, die sich im 14. Jahrhundert in Bamberg niederließ und die Anlage errichten ließ. Im Jahr 1580 fiel – nach vorherigen Teilaufkäufen seit der Regierungszeit des Fürstbischofs Veit II. von Würzburg – das Gelände wie auch das Schloss der Familie Geyer an das Hochstift Bamberg. Fürstbischof Johann Georg I. Zobel von Giebelstadt (regierte von 1557 bis 1580) ließ südlich des Schlosses einen heute nicht mehr vorhandenen Park anlegen. Nach Umbau im Stile der Renaissance – unter Einbeziehung des Altbaues  diente das Gebäude als Stadtsitz der Fürstbischöfe – als Bauherr gilt Fürstbischof Ernst von Mengersdorf – und war wohl bis zum Ende der Bauarbeiten an der Neuen Residenz Hauptsitz der regierenden Bischöfe. [wikipedia]
[100] ENGERISSER, Von Kronach, S. 258ff.
[101] Bevern [Kr. Holzminden]; HHSD II, S. 46f.
[102] Holzminden; HHSD II, S. 240f.
[103] SCHLOTTER, Acta, S. 155.
[104] Eisfeld [Kr. Hildburghausen]; HHSD IX, S. 98f.
[105] Duderstadt; HHSD II, S. 123f.
[106] Ober- und Untermaßfeld [Kr. Meiningen]; HHSD IX, S. 319ff.
[107] HUSCHKE, Herzog Wilhelm, S. 183.
[108] Rothenberg, Festung [Gem. Schnaittach, LK Lauf/Pegnitz, Mfr.]; HHSD VII, S. 635f.
[109] Schnaittach [LK Lauf/Pegnitz]; HHSD VII, S. 671f.
[110] Dafür bekam man in Schweinfurt schon einen halben Eimer guten Frankenwein.
[111] Kelheim [LK Kelheim]; HHSD VII, S. 349ff.
[112] räsonieren = nachdenken, überlegen.
[113] ENGERISSER, Von Kronach, S. 294ff.
[114] Bad Windsheim [LK Neustadt/Aisch-Bad Windsheim]; HHSD VII, S. 63f.
[115] Seukendorf [LK Fürth].
[116] Cadolzburg [LK Fürth]; HHSD VII, S. 122f.
[117] Illesheim [Neustadt a. d. Aisch-Bad Windsheim].
[118] Eltmann [LK Hassberge], HHSD VII, S. 172ff.
[119] Kitzingen; HHSD VII, S. 357ff.
[120] Uffenheim [LK Neustadt/Aisch-Bad Windsheim]; HHSD VII, S. 758.
[121] Rothenburg o. d. Tauber [LK Ansbach]; HHSD VII, S. 637ff.
[122] ENGERISSER, Von Kronach, S. 296ff.
[123] Nördlingen [LK Donau-Ries]; HHSD VII, S. 525ff. Schlacht bei Nördlingen am 5./6.9.1634 zwischen den kaiserlich-ligistischen Truppen unter Ferdinand (III.) von Ungarn und spanischen Kontingenten unter dem Kardinal-Infanten Fernando auf der einen Seite und dem schwedischen Heer unter Feldmarschall Gustav Horn, der in eine 7 Jahre dauernde Gefangenschaft geriet, und Bernhard von Weimar auf der anderen. Die Schwedisch-Weimarischen verloren nicht allein die Schlacht, etwa 8.000-10.000 Tote und 3.000-4.000 Verwundete – auf kaiserlicher Seite waren es 1.200 Tote und 1.200 Verwundete – , sondern mit ihr auch den Einfluss in ganz Süddeutschland, während der französische Einfluss zunahm. Vgl. die ausführliche Darstellung bei  ENGERISSER; HRNČIŘĺK, Nördlingen 1634 (die detaillierteste Darstellung der Schlacht); STRUCK, Schlacht, WENG, Schlacht. Vgl. den lat. Bericht »Pugna et victoria ad Nordlingam«, der den protestantischen Ständen zuging; Staatsarchiv Bamberg B 48/145, fol. 74 (Abschrift). Zur französischen Sicht vgl. den Avis Richelieus, 1634 IX 11; HARTMANN, Papiers de Richelieu, Nr. 288.
[124] Aschaffenburg; HHSD VII, S. 33ff.
[125] Vgl. HÖBELT, Ferdinand III.
[126] Miltenberg [LK Miltenberg]; HHSD VII, S. 448ff.
[127] Kleinwallstadt [LK Miltenberg], HHSD VII, S. 361f.
[128] Dörnigheim, unter Bücherthal [Kr. Hanau]; HHSD IV, S. 65f.
[129] Hanau; HHSD IV, S. 199ff.
[130] ENGERISSER, Von Kronach, S. 350.
[131] Vgl. BARKER, Piccolomini. Eine befriedigende Biographie existiert trotz des reichhaltigen Archivmaterials bis heute nicht.
[132] KRUSENSTJERN, Selbstzeugnisse, S. 103f.
[133] ENGERISSER, Von Kronach, S. 341.
[134] Hameln; HHSD II, S. 192ff.
[135] SCHLOTTER, Acta, S. 220.
[136] Nienburg/Weser; HHSD II, 346f.
[137] SCHLOTTER, Acta, S. 220.
[138] Petershagen [LK Minden]; HHSD III, S. 609f.
[139] Schlüsselburg [LK Minden]; HHSD III, S. 672.
[140] Stolzenau [Kr. Nienburg]; HHSD II, S. 444f.
[141] Lauenau [Kr. Springe]; HHSD II, S. 283f.
[142] Wittenberg [Kr. Wittenberg]; HHSD XI, S. 504ff.
[143] Treuenbrietzen [Kr. Zauch-Belzig/Jüterbog]; HHSD X, S. 380ff.
[144] Vermutlich Feldmark zwischen Halberstadt und dem Höhenzug ‚Der Hu‘.
[145] SCHLOTTER, Acta, S. 239.
[146] Worms; HHSD V, S. 410ff.
[147] Speyer; HHSD V, S. 350ff.
[148] Windecken [Kr. Hanau], HHSD IV, S. 475f.
[149] Steinheim a. Main; HHSD IV, S. 427.
[150] Mainz; HHSD V, S. 214ff.
[151] Frankfurt/M.; HHSD IV, S. 126ff.
[152] Ilbenstadt [Kr. Friedberg]; HHSD IV, S. 242.
[153] Friedberg; HHSD IV, S. 145ff.
[154] THEATRUM EUROPAEUM Bd. 3, S. 664f.
[155] Wittstock [Kr. Ostprignitz/Wittstock]; HHSD X, S. 394ff. 24.9./4.10.1636: Schwedische Truppen (9150 Berittene und 7228 Infanteristen) unter Johan Banér schlagen die kaiserlich-sächsischen Truppen (9000 Berittene und 9000 zu Fuß) unter Melchior von Hatzfeldt. Dadurch konnten die schwedischen Kontributionsgebiete wieder ausgeweitet werden; Banér hatte bewiesen, dass mit Schweden als Militärmacht in dieser Kriegsphase wieder zu rechnen war. Vgl. die hervorragende Edition von EICKHOFF; SCHOPPER, 1636; MURDOCH; ZICKERMANN; MARKS, Battle of Wittstock; ferner HÖBELT, Wittstock.
[156] Vgl. dazuden neu entdeckten Report Kings bei MURDOCH; ZICKERMANN; MARKS, Battle of Wittstock, S. 93ff.
[157] Werben [Kr. Osterburg]; HHSD XI, S. 492f.
[158] MILGER, Gegen Land und Leute, S. 308.
[159] ENGLUND, Verwüstung, S. 157ff.
[160] Warburg [LK Warburg]; HHSD III, S. 752ff.
[161] SAGEL, Warburg, S. 67.
[162] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 463.
[163] Kassel; HHSD IV, S. 252ff.
[164] Erfurt; HHSD IX, S. 100ff.
[165] Leipzig; HHSD VIII, S. 178ff.
[166] Torgau [Kr. Torgau]; HHSD XI, S. 467ff.
[167] Wittenberg; HHSD XI, S. 504ff.
[168] Minden [LK Minden]; HHSD III, S. 517ff.
[169] Paderborn; HHSD III, S. 601ff.
[170] Trendelburg [Kr. Hofgeismar]; HHSD IV, S. 433f.
[171] Vgl. SCHRIJNEMAKERS; CORSTJENS, Graaf Godfried Huyn van Geleen (in der deutschen Fachliteratur kaum beachtete Biographie).
[172] Henneberg [Kr. Meiningen]; HHSD IX, S. 193ff.
[173] Eisenach [Kr. Eisenach]; HHSD IX, S. 88ff.
[174] Kreuzberg; unter Philippstahl (Werra) [Kr. Hersfeld]; HHSD IV, S. 366.
[175] Gießen; HHSD IV, S. 172ff.
[176] Holzappel, einer der größten Kriegsgewinnler, hatte sein beträchtliches Vermögen in die Generalstaaten transferiert.
[177] Spangenberg [Kr. Melsungen]; HHSD IV, S. 417f.
[178] Allendorf; HHSD IV, S. 33f. [unter Bad Sooden-Allendorf (Kr. Witzenhausen)].
[179] Eschwege; HHSD IV, S. 114ff.
[180] Wahnfried [Kr. Eschwege]; HHSD IV, S. 449.
[181] Wesel [LK Rees]; HHSD III, S. 773ff.
[182] GEYSO, Beiträge III, S. 123ff.
[183] Stadthagen; HHSD II, S. 435f.
[184] ZARETZKY, Stadthagen, S. 314f.
[185] Nicht identifiziert, sehr wahrscheinlich aber Transkriptionsfehler für Corvey.
[186] Torgau [Kr. Torgau]; HHSD XI, S. 467ff.
[187] Colditz [Kr. Grimma]; HHSD VIII, S. 49ff.
[188] SCHLOTTER, Acta, S. 262; Leisnig [Kr. Döbeln]; HHSD VIII, S. 197ff.
[189] Helmstedt; HHSD II, S. 219ff.
[190] Stadthagen [Kr. Schaumburg-Lippe]; HHSD II, S. 435f.
[191] [Bad] Salzuflen [LK Lemgo]; HHSD III, S. 48.
[192] Celle; HHSD II, S. 94ff.
[193] SCHLOTTER, Acta, S. 263.
[194] Loccum [Kr. Nienburg]; HHSD II, S. 302ff.
[195] Herford; HHSD III, S. 312ff.
[196] Lippstadt [LK Lippstadt]; HHSD III, S. 474f.
[197] SCHLOTTER, Acta, S. 263.
[198] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 38; Kassel; HHSD IV, S. 252ff.
[199] Lemgo; HHSD III, S. 452ff.
[200] Ehrenbreitstein [Stadt Koblenz]; HHSD V, S. 86f.
[201] Nach BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 444 Cosel [Koźle]; HHSSchl, S. 72ff. oder wahrscheinlich Coesfeld [LK Coesfeld]; HHSD III, S. 144ff. ?
[202] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 444.
[203] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 34.
[204] Osterode; HHSD II, S. 370ff.
[205] Balthasar Knorre d. Jüngere, braunschweig-lüneburg. Hofrat (9.2.1607-1675).
[206] Barthold Eggena, Bürgermeister v. Osterode 1617-1643 im 2-jährigen Wechsel, und Liz. Johann Crauel; Bürgermeister 1636-1662 im 2-jährigen Turnus.
[207] Alfeld; HHSD II, S. 5f.
[208] Eldagsen, heute Stadtteil von Springe [Region Hannover].
[209] SCHLOTTER, Acta, S. 271.
[210] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 41.
[211] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 444.
[212] Ronneburg [Kr. Schmölln]; HHSD IX, S. 356f.
[213] SCHLOTTER, Acta, S. 271, 272; Blumenau, heute Ortsteil von Wunstorf [Region Hannover].
[214] SCHLOTTER, Acta, S. 272; Wickensen, heute Ortsteil von Eschershausen [LK Holzminden].
[215] Northeim; HHSD II, S. 353f.
[216] Lauenstein (Kr. Hameln-Pyrmont]; HHSD II, S. 284f.
[217] SCHLOTTER, Acta, S. 272.
[218] KRUSENSTJERN, Selbstzeugnisse, S. 111f.
[219] Vgl. ANGERER, Aus dem Leben des Feldmarschalls Johann Graf von Götz.
[220] Mühlhausen [Kr. Mühlhausen]; HHSD IX, S. 286ff.
[221] Gieboldehausen [Kr. Duderstadt]; HHSD II, S. 166f.
[222] Peukendorf [Kyffhäuserkreis].
[223] 1 Scheffel = ca. 45, 6 l.
[224] HAPPE II 158 v – 159 r; mdsz.thulb.uni-jena.de.
[225] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 514.
[226] SCHLOTTER, Acta, S. 273f.; Brakel [LK Höxter]; HHSD III, S. 112f.
[227] Breisach am Rhein [LK Breisgau-Hochschwarzwald]; HHSD VI, S. 110ff.
[228] HAPPE II 224 r; mdsz.thulb.uni-jena.de.
[229] Lemgo [LK Lemgo]; HHSD III, S. 452ff.
[230] Brake i. L. [LK Lemgo]; HHSD III, S. 112.
[231] Bückeburg; HHSD II, S. 80ff.
[232] STEGMANN, Lippe, S. 119.
[233] Schaumburg [Kr. Grafschaft Schaumburg]; HHSD II, S. 413.
[234] Minden [LK Minden]; HHSD III, S. 517ff.
[235] THEATRUM EUROPAEUM Bd. 3, S. 940.
[236] Usedom [Kr. Usedom-Wollin]; HHSD XII, S. 309f.
[237] 21.2./3.3.1638 Doppelschlacht bei Rheinfelden: Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar schlägt die Kaiserlichen unter Savelli und Johann von Werth. Sperreuter, Werth und Savelli geraten in Gefangenschaft.
[238] THEATRUM EUROPAEUM Bd. 3, S. 941.
[239] Hann. Münden; HHSD II, S. 333f.
[240] SCHLOTTER, Acta, S. 285.
[241] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 621.
[242] Hildesheim; HHSD II, S. 228ff.
[243] Eitze, heute Stadtteil von Verden [LK Verden].
[244] Verden; HHSD II, S. 464ff.
[245] SCHLOTTER, Acta, S. 286.
[246]THEATRUM EUROPAEUM Bd. 3, S. 948.
[247] Bremen; HHSD II, S. 69ff.
[248] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 687.
[249] Meppen; HHSD II, S. 327f.
[250] Vgl. FOERSTER, Kurfürst Ferdinand von Köln.
[251] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 52.
[252] Gildehaus [Kr. Grafschaft Bentheim]; HHSD II, S. 169.
[253] Wietmarschen [Kr. Grafschaft Bentheim]; HHSD II, S. 490f.
[254] STEINWASCHER, Krieg, S. 97f.
[255] Lingen; HHSD II, S. 299ff.
[256] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 125.
[257] SCHLOTTER, Acta, S. 290.
[258] Warendorf [LK Warendorf]; HHSD III, S. 754ff.
[259] SCHLOTTER, Acta, S. 291.
[260] Wiedenbrück; HHSD III, S. 782f.
[261] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 150.
[262] Dortmund; HHSD III, S. 166ff.
[263] Vlotho [LK Herford]; HHSD III, S. 738f.
[264] Gohfeld, heute Stadtteil von Löhne [LK Herford].
[265] Valdorf => Vlotho [LK Herford]; HHSD III, S. 739.
[266] Etwa 4.000 Mann; REBITSCH, Gallas, S. 191; GUTHRIE, The Later Thirty Years War, S. 72ff.
[267] Vgl. REBITSCH, Ruprecht von der Pfalz, S. 23f.
[268] Warendorf [LK Warendorf]; HHSD III, S. 754ff.
[269] Linz; HHSÖ I, S. 66f.
[270] TESKE, Bürger, S. 135f. LAHRKAMP, Münsters Rolle, S. 87ff. Vgl. die Auffassung des Wiedenbrücker Chronisten Kothe; FLASKAMP, Chronik, S. 17: „Undt, wehre diese Schlacht ahn unser Seiten nicht gewonnen, wehre Westfalen in großer Not gewesen“.
[271] Bad Salzuflen [LK Lemgo]; HHSD III, S. 48.
[272] Bielefeld; HHSD III, S. 73ff.
[273] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 218.
[274] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 705.
[275] STEINWASCHER, Krieg, S. 99.
[276] Höxter; HHSD III, S. 346ff.
[277] 1 Faß = ca. 217 Liter.
[278] 1 Fuder = 48 Scheffel = ca. 1.758 Liter.
[279] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 99.
[280] Peine; HHSD II, S. 377ff.
[281] Calenberg [Kr. Springe]; HHSD II, S. 91ff.
[282] Coppenbrügge [Kr. Hameln-Pyrmont]; HHSD II, S. 102f.
[283] Elze [Kr. Alfeld]; HHSD II, S. 133f.
[284] Wolfsburg; HHSD II, S. 508f.
[285] Halberstadt [Kr. Halberstadt]; HHSD XI, S. 169ff.
[286] Aschersleben [Kr. Aschersleben]; HHSD XI, S. 23ff.
[287] Nieheim [LK Höxter]; HHSD III, S. 566.
[288] SCHLOTTER, Acta, S. 296.
[289] Holzminden; HHSD II, S. 240f.
[290] Alverdissen [LK Lemgo]; HHSD III, S. 22.
[291] Blomberg [LK Detmold]; HHSD III, S. 86f.
[292] Nieheim [LK Höxter]; HHSD III, S. 566.
[293] Steinheim [LK Höxter]; HHSD III, S. 702.
[294] Lüchtringen, Kr. Höxter.
[295] SCHLOTTER, Acta, S. 297.
[296] THEATRUM EUROPAEUM Bd. 4, S. 79.
[297] Lüdge; HHSD III, S. 485f.
[298] Rinteln; HHSD II, S. 395f.
[299] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 151, bzw. Nr. 142.
[300] Lemförde [Kr. Grafschaft Diepholz]; HHSD II, S. 290f.
[301] Haselünne; HHSD II, S. 210.
[302] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 142.
[303] Münster; HHSD III, S. 537ff.
[304] Tecklenburg [LK Tecklenburg]; HHSD III, S. 714f.
[305] Osnabrück; HHSD II, S. 364ff.
[306] Rheine [LK Steinfurt]; HHSD III, S. 637f.
[307] Wiedenbrück [LK Wiedenbrück]; HHSD III, S. 782f.
[308] LAHRKAMP, Münster, S. 90f.
[309] Einer der zahllosen Transkriptionsfehler in dieser Edition, von der falschen oder fehlenden Angabe bei Namen ganz zu schweigen.
[310] Lutter am Barenberge [Kr. Gandersheim]; HHSD II, S. 315f.
[311] Halberstadt [LK Harz]; HHSD XI, S. 169ff.
[312] SCHLOTTER, Acta, S. 301.
[313] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 848.
[314] Heiligenstadt [Kr. Heiligenstadt]; HHSD IX, S. 186ff.
[315] Mühlhausen [Kr. Mühlhausen]; HHSD IX, S. 286ff.
[316] HAPPE II 270 v – 271 r; mdsz.thulb.uni-jena.de.
[317] AOSB II/9, S. 940.
[318] AOSB II/9, S. 941.
[319] Bevergern [LK Tecklenburg], HHSD III, S. 71f.
[320] Nordhorn; HHSD II, S. 351f.
[321] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 100; STEINWASCHER, Krieg, S. 106.
[322] THEATRUM EUROPAEUM Bd. 7, S. 234.
[323] Vgl. FINDEISEN, Axel Oxenstierna.
[324] www.ra.se/ra/Oxenstierna/oxenstierna1.html (OXENSTIERNA-BRIEFE No. 4041).
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