Kelly [Kelli, Killy], Melchior (Malachias) de

Kelly [Kelli, Killy], Melchior (Malachias) de; Obristwachtmeister [ – ] Der als Obristwachtmeister in kaiserlichen Diensten stehende Ire Kelly ist durch seine tapfere Verteidigung Hildesheims[1] bekannt geworden.

Der Hildesheimer Chronist, Arzt und Ratsherr Dr. Jordan hält in seinem Tagebuch unter dem 25.2.1633 [a. St.] fest, dass Obristwachtmeister Kelly als Kommandant in Hildesheim verblieb.[2]

Nach der Schlacht bei Hessisch Oldendorf[3] notierte er unter dem 30.6. [a. St.]: „Ließ der Commendant und die Churfürstl. Regierung dem Rath allhie beybringen, was sie sich zu ihnen und der Bürgerschafft zu versehen hätten bey jetz gestellten Sachen“.[4]

22.7./1.8.1633: „Den 22. kam der Obristleutnand von des Baron de Asti [Floris v. Mérode; BW] Baron de Griffort [Grysort; gemeint ist Suys; BW] anhero für einen Commendanten, welches Killy [Melchior de Kelly; BW] so lange ver-waltet, ließ denselben Abend seinen Obristwachtmeister Baldino einnehmen, des Graff von Gronßfelden verarrestiren“.[5]

9./19.12.1633: „Nachmittages zwischen 2 & und 3 Uhren kam Hauptmann Oße wieder von General-Wachtmeister Herrn von Gleen [Geleen; BW], darauf umb 4 Uhr der Banniersche Rittmeister wieder dimittirt, und durch den Commendanten und Obristwachtmeister Kelli wieder auß dem Almers-Thore begleitet, auch kam als bald Rittmeister Homburg wieder herein“.[6]

26.12.1633: „Um 11 Uhr Mittages ward vom Commendanten C. Speck, Obr.-Wacht: Kelli, D. Buchholz, Herr Mel-scheden, D: Stein der Bürgerschafft vorgehalten, sie mügten an den Obristen [Thilo Albrecht von; BW] Ußlar schreiben, dass Er von der Belagerung abstünde oder die Bürger müssten zue andern Mitteln greiffen, ward von der Bürgerschaft ad referendum angenommen“.[7]

14./24.2.1634: Danach wurde er bei einem nächtlichen Angriff der braunschweig-lüneburgischen Belagerungstruppen „mit Schrot am Haupt verletzt und geschossen“.[8]

17./27.2.1634: „Mittages kam Obrist Wachtmeister Kelli gewesener Hoffmeister, so vor diesem ausgerissen, mit Pferd und Pistolen herein, dar über sich ein jedweder verwundert“.[9]

Dr. Jordan hält in seinem Tagebuch in seinem Tagebuch unter dem 17./27.7.1634 auch das Ende der langen Belagerung Hildesheims und den Abzug der Kaiserlichen fest: „Diesen Mittag als erstlich die Reuterey, Bagage, Infanterie von Irländeren, Teutschen Dragonern, – jeder an absonderlichen Posten – , abserlich[10] aber uf den Dohmhoffe sich vergaddert,[11] – ritt Mittages der gewesene Commendant aus dem Almerthor, – dazuvor der General-Majeur Ußler seine 4 Comp: Reuter, so die Kaiserl. Convoirn sollten nebest 8 Fahnen Fueß-Volk in Bataglia vor dem Thor hergestellet – , gab dem General die Hand, ließ ihn darauf durch den Stück-Hauptman die Schlüßel zum Thor präsentiren, darauf führte der Obristwachtmeister die ganze Cavallerie, an die 371 Pferde, deren alle Bagage uf 84 Gutschen, Wagen, Karen, denen wieder die 4 Compagnia Irländer mit fliegenden Fähnlein, deren 2 Fahnen Teutsche Knechte folgends, die Dragoner folgeten und mit 2 Compagnia Braunschw: Reutern beschloßen, nach dem Dammthor dem Kreylah zue. Der General-Majeur gab ihnen das Geleit bis fast an die Bergbrücke und ritt hernacher wieder nach dem Almerthor und führete seine Völcker herein. Er hatte sein Hauptquartier in des Dohm-Propstes Hoffe“.[12]

[1] Hildesheim; HHSD II, S. 228ff.

[2] SCHLOTTER, Acta, S. 74.

[3] Hessisch-Oldendorf [Kr. Grafschaft Schaumburg]; HHSD II, S. 226f.

[4] SCHLOTTER, Acta, S. 81.

[5] SCHLOTTER, Acta, S. 82.

[6] SCHLOTTER, Acta, S. 110.

[7] SCHLOTTER, Acta, S. 115.

[8] SCHLOTTER, Acta, S. 135.

[9] SCHLOTTER, Acta, S. 136.

[10] vorsorglich

[11] versammeln

[12] SCHLOTTER, Acta, S. 198f.

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