Wilsheim [Wiltzheim, Wilscheim], N; Obrist [ – ] Wilsheim stand 1637 noch als Hauptmann in kaiserlichen Diensten.
Die städtische Kostenrechnung der Stadt Geseke[1] erwähnt ihn in diesem Jahr: „Den 17. Januar [1637; BW] sein haubtman Stockheimb und Wilscheim [Wilsheim] mit 200 commandirten fueßvol eingeschickt und haben ein zeit von 4 monate verzehret 11 367 rt. Den 19. Februarii [1637] ist zu vorigen volkern noch ein compagnie reuter gelegt, so verblieben bis den 18. Junii, deren kosten computurt 5 9 41 rt“.[2]
„Daß die Militärs den kriegsbedingten juristischen Freiraum zu nutzen wußten, zeigte ein Beispiel aus Marsberg.[3] Die dortigen Bürger beklagten sich 1644 bei ihrem Landesherrn, daß der in Marsberg stationierte Hauptmann von Wiltzheim zahlreiche Grundstücke in der Stadt aufgekauft habe, für die er nun aufgrund seiner militärischen Stellung Steuerfreiheit verlange; darüber hinaus habe er ein eigenes Gasthaus in der Stadt begründet und beeinträchtige damit die Braueinnahmen der Stadt“.[4] 1652 soll er, mittlerweile Obrist, einen Hammer in Marsberg betrieben haben.[5]
[1] Geseke [LK Lippstadt]; HHSD III, S. 253f.
[2] BRUNS, Geseke, S. 170.
[3] Marsberg, Ober- und Nieder- [LK Brilon]; HHSD III, S. 494ff.
[4] CONRAD; TESKE, Sterbzeiten, S. 43f.
[5] CONRAD; TESKE, Sterbzeiten, S. 34, Anm. 105.