Tattenbach-Reinstein, Wilhelm Leopold Graf von

Tattenbach-Reinstein, Wilhelm Leopold Graf von; Gesandter [1609 – 1661] Tattenbach[1] war kaiserlicher Gesandter und Kämmerer des Erzherzogs Leopold Wilhelm.[2]

Ende September 1640 sollte er unter dem Befehl Leopold Wilhelms an der Eroberung Höxters[3] teilnehmen. In einer Chronik aus Höxter heißt es: „In diesem 1640. jahr hat der ertzhertzog Leopold [Wilhelm; BW] alß er mit der kayserlichen armee von 60.000 mann den Bannier [Banér; BW] verfolgete, hat er auch die statt Huxar belagert, dieselbige auch per accordt nach dreymahligen, andere tagen funffmahligen sturm erobert, eß haben darin 900 mann Braunschweigische völcker unter dem obristen Brauns gelegen, wie nuhn diese belagerung abgangen, kann man aus folgenden besehen. Den 29./19. Septembris. Nach dem ihre kayserliche mayestät bruder eine geraume zeit hero gegen den schwedischen feldmarschallen Johan Bannier zu Fritzlar[4] und Wildungen[5] zue felde gelegen, undt nach dem auffbruch auff Warburg[6] undt ferner auf Höxer zog, hat er den 19. Septembris durch generall von Gleen [Geleen;[7] BW] die statt mit 5000 pferden berennen laßen, undt folgenden abents und nachts mit seinem gantzen krieges heer gefolget, alsobalt die stücke gepflantzet, undt unterschidtliche läger von Bruchhausen[8] an bis ober der statt von der Klippmühlen an unter dem Bielenberg heer bis an den Brenckhaüser thurn, undt von dannen unter dem Roseberg heer bis nach Albexen[9] (seindt also das ganze läger in die sechtzigtausendt mann bestanden) schlagen lasen, darauff auch alsobalt angefangen mit 12 stücken an zweyen unterschidtlichen örthern auff den Stumrigen walle an den mauren presse zu schiesen, das Peters thoer abgebrandt, undt über 825 grose kugelen (so weit mann nachrichtung hatt) in die statt geschoßen; wie aber die belagerten unter dem commando herrn obristen Brauns undt den dreyen hauptleuten, Milert, Fischers und Wilcken sich tapfer gewehret, undt mit allerhandt mit mittelen (worzu sie auch etliche immekörbe gebrauchet, welche sie über die mauren unter den feindt gewoffen) fünff generalsturm, worunter einer 3 stunden ohne auffhören gewehret, hurtig abgeschlagen, das dem bericht nach über 70 mann todt undt viell gequetschet worden, entlich aber wie noch 5000 mann beordert worden, abermahlß einen sturm zu thun, undt nach eroberung keines menschen zu verschonen, hat der gnädige Gott gegen den abendt ein groses schreckliches blitzen undt donner wetter erwecket, dabey ein ungewöhnlicher regen gefallen, das dem feindt alles pulfer naß undt untüchtig worden: Dannenhero die kayserlichen bewogen worden, den belagerten einen accordt anzubieten; sie wolten anfangklich nichtes davon hören, doch entlich, wie der entsatzs ausblieb undt ein klägliches wintzelen undt wehklagen in allen ecken der statt ware, der obriste auch von den belagerten gahr starck hierzu angehalten wurdt, gingen sie den accord ein, da dan verwilliget worden, bey sonnenschein selbigen tages noch mit sack undt pack undt mit fliegenden fahnen, krieges gebrauch nach über die Weeser außzuziehen, wie sie sich aber etwas über bestimte zeit in der statt verweilten, wardt ihnen der accord nicht gehalten, sondern alle miteinander (ausgenohmen den obristen, capitäinen, lietenanten undt fendrichen) sich unterstellen müsen, darauff ist der obriste Mercii [Caspar ? v. Mercy; BW] mit seinem regiment gelegt worden in Huxar, folgender tages ihre ertzherzogliche durchlaucht Leopold Wilhelm selber, Ottavio Picolomini, der herr von Stadien [Johann Kaspar v. Stadion; BW], Teütscher Meister, generall von Gleen [Geleen; BW], von Hannibal de Gonzago [Gonzaga; BW], general Breda, general Mercy, graff [Wilhelm Leopold; BW] von Tattenbach, graff von [Maximilian Felix v.; BW] Wolckenstein, graf [Michael Johann; BW] von Altenhann, ein fürst [Eitel Friedrich; BW] von Hohenzollern, baron de Hoye [Soye; BW], baron de Rhodan [Rodoan; BW], generalwachtmeister Fernemundt [Fernemont; BW], obriste Rackenwitz [Nikola Rajkovič; BW], obriste Zaradetzky, obrist Bonell, obrister Aegydi, obrister Install, obrister de Meers [Mers; BW], obrister Güsenberg [Giesenberg; BW], obrister Zweyer, undt viele andre obristen undt hohe officier mehr mit ihrem sämbtlichen hoffstäben in die stadt logert und seindt bis über die 8000 pferde bis in den vierten tag still darinn gelegen, welche alles getrayt ausgetroschen, bey die 1200 malter rocken,[10] ohne was verfuttert, unter die füse getretten undt über die seiten gebracht, das also kein korn, obst gemüß, oder etwas anders, womit man sich hette laben können, übrig geplieben“.[11]

Vom 2.10.1641 bis Dezember 1641 unterrichtete Tattenbach in 39 Schreiben Piccolomini über den Verlauf der Friedensverhandlungen in Goslar.[12] Piccolomini schrieb ihm in der Zeit vom 12.-19.10. und kommentierte dessen Berichte, u. a. die Bemerkung, dass die Verzögerungen bei den Verhandlungen mit Lüneburg und Hessen-Kassel nicht auf eine Bemühung letzterer, mit der Zeit bessere Friedensbedingungen herauszuschlagen, zurückzuführen sind, sondern auf deren Versuch, die Periode der eigenen Schwäche und der ihrer Verbündeten irgendwie zu überleben und sich auf die Fortsetzung des Kampfes für eine Zeit, in der sie besser ausgerüstet sein werden, vorzubereiten.[13] Am 25.10. unterrichtete Tattenbach aus Goslar Piccolomini über die von Braunschweig-Lüneburg vorgelegten Vorschläge und die von den Vertretern des Kaisers[14] erhobenen Forderungen. Am 25.10. informierte Tattenbach aus Goslar Piccolomini über die von Braunschweig-Lüneburg vorgelegten Vorschläge und die von den Vertretern des Kaisers erhobenen Forderungen. „Nel punto d’obligare li capi e soldatesca alla M Cesea e dell’Impo e di questi stati della Sassonia-Inferiore al giuramento da noi preteso, furono nel congresso di questa mattina per parte dei Principi di Luneburg proposti li mezzi sequenti. Primo: che il loro Principi s’obligarebbono di conservare tutto loro fortezze alla devotione di S. M Cesea, dell’Imperio, e loro propria. Secondo: impedirebbono, quanto sarà permesso alle loro forze, che non cadino in mano dell’inimico. Terzo: che haverebbono sottratto ogni communicatione et assistenza all’inimico. Quarto: che non apportarebbono più alcun danno all’armate di S. M Cesea et Imperiale. Quinto: che haverebbono similmente obligati all’istesso i loro capi e soldatesca delle guarnigioni. Sopra di che dissimo che non eramo instrutti di concludere con loro cosa alcuna che sia fuori della nostra instruttione, ma che l’haveressimo riferito a S. A. S. [Leopold Wilhelm; BW] e che per più facilitar il negoziato l’haveressimo fato in contro le seguenti dimande, riservando però il tutto alla resolutione di S. A. S. Primo: che loro dovessero accettare la Pace die Praga et il concluso della dieta di Ratisbona. Secondo: cheli Principi s’obligassero di conservare loro fortezze, pure e nette da ogni sospetto et intelligenza con nemici, alla devotione di S. M Cesea, l’Impo Romano, e loro propria, ricordandosi del giuramento con quale sono obligati altrimenti a S. M et all’Impo, e che di questo se ne facia particular nota nella capitulatione. Terzo: che si facessero giurare dai capi e soldatesche loro, di voler tener e mantenere quelle fortezze nel modo suddetto e non altrimenti. Quarto: che non si dovese dare assistenza alcuna all’inimici. Quinto: che l’armate imperiali havessero libera facultà di praticare nelle piazze loro e per denari potessero comprare qualsivoglia provisione da loro. Sesto: che in ogni tempore et bisogno l’armate imperiali possino sicuramente ritirare e ricoverarsi sotto le lore piaze, con esser da quelle diffese. Settimo: fossero obligati darle il passaggio etiamdio per mezzo delle loro fortezze quando la necesità lo porti. Ottavo: che quando loro venissero attacati dall’inimici che devono chiedere et aspettare il soccorso da S. M Cesea, diffendersi e non permettere che loro fortezze alcunamente capitino in mano degli inimici. Sopra queste addimande, intenderemo hoggi la loro resolutione, della quale ne farò a V. E. pronto aviso”.[15]

Vom 1.1. bis 17.4.1642 unterrichtete Tattenbach Piccolomini in 25 erhaltenen Schreiben über den weiteren Verlauf der Friedensverhandlungen und über die Kriegsaktionen der Schweden.[16] Piccolomini schrieb am 22.3. an Caretto di Grana, Tattenbach sei sich einer bevorstehenden Aussöhnung mit Lüneburg und Braunschweig sicher, aber er, P., halte es mit dem ungläubigen Thomas und glaube an keinen Frieden in Deutschland.[17] Wie recht Piccolomini haben sollte, zeigt ein Brief Tattenbachs an ihn vom April 1642, in dem er Piccolomini ein Resumée der Ergebnisse der langen Verhandlungen mit den Vertretern von Braunschweig-Lüneburg und Hessen-Kassel gab. Noch am 17.4., als er aus Braunschweig[18] schrieb, habe er auf den Abschluss eines Vertrages gehofft. Dann seien die Delegierten abgereist und er habe auf die Ratifizierung der Abkommen durch die Fürsten gewartet. Er habe allerdings vergeblich gewartet. Weder von Braunschweig-Lüneburg noch von Amalie von Hessen-Kassel sei eine Ratifizierung eingetroffen. Und während man über den Frieden verhandle, ließen diese Fürsten nicht von Feindseligkeiten, ja kriegerischen Unternehmungen ab.[19]

Am 10.3.1643 schrieb Tattenbach aus Braunschweig an Ferdinand III.: Herzog Christian Ludwig von Braunschweig-Lüneburg solle zwar zum Unterhalt der Garnison in Wolfenbüttel[20] beitragen, dies sei ihm aber nicht möglich, da seine Herrschaft Calenberg[21] durch den Krieg stark gelitten habe. Dort liege auch viel Kriegsvolk, das er unterhalten müsse. Würde es entlassen, bestünde die Gefahr, dass die Soldaten in feindliche Kriegsdienste übertreten könnten. Die bisher in der Festung Dömitz[22] liegenden restlichen Reiter des Regiments Penz seien jetzt zu Generalfeldzeugmeister Alexander II. von Velen abkommandiert worden. In Dömitz müssten vorläufig bis zur Entscheidung über ihre künftige Zuteilung die restlichen Dragoner des Regiments Bothe bleiben. Ferner äußerte er sich zu Finanzierung und Verproviantierung der kaiserlichen Garnisonen und teilte ihm mit, dass der Feind 600 Infanteristen und 600 Reiter an der Weser angeworben und zur Hauptarmee kommandiert hat.[23] Am 28.3. antwortete der Kaiser Tattenbach: Neben seinen Ausführungen über Fragen der Armeeausgaben und -versorgung sowie der Kontributionen müsse die Entlassung der Soldaten aus den Diensten des Herzogs von Braunschweig langsam vor sich gehen, um damit dem Feind keinen Vorteil zu verschaffen. Mit Obrist Penz müsse weiterer Kontakt aufrecht erhalten werden. Unvollständige Regimenter würden durch Werbungen ergänzt werden müssen. Der Unterhalt der Soldaten in Dömitz solle aus Kontributionsmitteln bestritten werden.[24]

Am 21.3.1644 schrieb der kursächsische Geheime Rat Sebotendorff W. E. von Lobkowitz aus Dresden:[25] Tattenbach habe mit Schreiben vom 17.3. mitgeteilt, dass Königsmarck das Erzstift Bremen verlassen habe und in Eilmärschen gegen Halberstadt[26] und Magdeburg[27] vorrücke, wovon am heutigen Tag Gallas,[28] Colloredo und Hatzfeldt unterrichtet worden seien.[29] Tattenbach selbst schrieb am 13.4. aus Braunschweig an Johann Georg I. von Sachsen: Die erwartete Resolution des Herzogs von Braunschweig-Lüneburg sei ablehnend gehalten, da der Herzog angeblich weder Kriegsvolk noch Mittel zu einem Widerstand gegen die Schweden besitze; doch sei er bereit, in dieser Sache den Landtag einzuberufen. In der Anlage übersandte er das Vernehmungsprotokoll mit einem bei Torstensson akkreditierten französischen Agenten, aus dem hervorging, dass die schwedische Armee sich zu einem baldigen erneuerten Einfall ins Reich rüste.[30] Tattenbach informierte am 5.6. aus Braunschweig Gallas: Königsmarck rücke an die Weser oder werde sich gegen Hessen wenden. 400 Reiter aus der Altmark seien zu ihm gestoßen, um den Erzbischof von Bremen anzugreifen: Dieser aber sei ihnen zuvor gekommen und habe bei einem Angriff vier schwedische Regimenter geschlagen und den wichtigen Pass Langwedel[31] besetzt.[32] Am 11.7.1644 informierte Ferdinand III. Gallas: Er behandelte aufgrund von Hatzfeldts und Tattenbachs Nachrichten den Vorschlag der Herzöge von Braunschweig-Lüneburg zur Einberufung des Kreistags der kaiserlichen Länder des Niedersächsischen Reichskreises, dem laut Berichten auch der dänische König geneigt ist, da sich dieser Kreistag vordringlich mit der ihm zu gewährenden Hilfe und Unterstützung befassen sollte. In der Anlage übersandte er Gallas neben der Kopie seines Schreibens an die Fürsten des Niedersächsischen Kreises, in dem er eine baldmöglichste Abhaltung des Kreistags verlangte, Instruktionen für seine Kommissäre an Tattenbach und Dr. Jordan. Er befahl Gallas, eine geeignete und fähige Person, einen tüchtigen kaiserlichen Offizier, auszusuchen und diesen mit den genannten kaiserlichen Kommissären zum Kreistag entsenden, auf dass dieser entsprechend den Instruktionen und gemeinsam mit den Kommissären die Reichsinteressen vertrete und betreibe. In der beigelegten Instruktion für Tattenbach und Dr. Jordan hieß es: Sie sollten Fürsten und Stände an des Kaisers Friedensbemühungen erinnern und darlegen, was alles in den Präliminarien zu den Friedenstraktaten in Münster[33] und Osnabrück[34] zur Unterstützung des dänischen Vermittlers getan wurde, wie sie lange Monate auf die schwedischen Gesandten warteten, wie die in den Ländern des Reichs liegende schwedische Armee unter Torstensson entgegen allen Hoffnungen in das Land des dänischen Königs und die Nachbarländer einfiel, Holstein und Orte an der Ostsee besetzte, Bremen[35] überfiel und immerfort besonders in Dänemark plünderte und mordete. Er, F., wolle diesen Ländern gegen diese Gewalttätigkeiten helfen. Die kaiserliche Armee habe unter Hatzfeldt bereits im Winter gegen den Feind ziehen sollen, doch hätten Versorgungsschwierigkeiten einen Erfolg vereitelt. Die Bezahlung der Reichssteuer solle in zwei Terminen stattfinden, die erste Anzahlung vier Wochen nach Beendigung des Reichstags erfolgen. Fürsten und Stände sollten den Durchmarsch der Armee gestatten und ihr Hilfe leisten, damit sie den Feind verjagen und zu Friedensverhandlungen zwingen könne. Die Bürde werde ihnen nicht abgenommen, solange sich nicht alle gemeinsam und mit ganzer Kraft dem Feind entgegen stellten. Deshalb werde Gallas als Vermittler Kontakte mit den Fürsten und Stände aufrechterhalten; erstere sollten ihr Militär zur Verfügung stellen, sofern sie es in ihren Garnisonen entbehren könnten. Den dänischen Ministern muß ebenso wie Bremen und Magdeburg Hoffnung auf Sukkurs gemacht werden. Er zweifle nicht daran, dass auch Hildesheim[36] und Halberstadt das Ihre zum Schutz des Kaisers tun werden. Tattenbach und Jordan sollten bekannt geben, dass auch andere Stände die Reichssteuer für 300 (?) Monate bezahlt haben, so dass die Bezahlung für die geforderten 240 (?) Monate nicht schwer fallen müsste. Vordringlich sei die möglichst baldige Festsetzung des Anzahlungstermins.[37]

Aus Schweinfurt[38] schrieb Montecuccoli am 15.8.1644 an Gallas: Der Kaiser bestehe auf seinem Beschluss, vier Regimenter nach Flandern zu kommandieren, und da hierorts kein Militär stehe, habe er Montecuccoli befohlen, zu Gallas‘ Armee zurückzukehren. Nun befürchte er, zwischen den beiderseitigen Machtposten und der Bevölkerung nicht durchzukommen. Er sei erzürnt über die geänderten Befehle aus Wien und missbillige es, dass man Königsmarck den Vormarsch ermögliche. Auch Tattenbach sei der Meinung, dass auf diese Weise große und konzentrierte Operationen der kaiserlichen Armee unmöglich gemacht werden.[39]

Am 22.8.1644 teilte Tattenbach aus Braunschweig Gallas mit: Die in Franken stehenden Regimenter Montecuccolis sollen so schnell wie möglich zu weiteren kaiserlichen Abteilungen und dem sächsischen Heer stoßen. Königsmarck stehe an der Saale und bei Bernburg[40] und habe Obrist Reichwaldt zu Rákóczi gesandt, der Obrist aber sei bei Torgau[41] von den Sachsen geschlagen worden.[42]

Am 26.10.1644 informierte Tattenbach aus Braunschweig Gallas: Ein mit großen Geldmitteln nach Polen und Siebenbürgen reisender französischer Gesandter sei in der Stadt eingetroffen, fürchte die Weiterreise und warte auf seinen aus Halberstadt ausgerüsteten Konvoi. Vielleicht sollte etwas unternommen und dieser Gesandte gefangen genommen werden, denn damit würden die französischen Machinationen in Polen und Siebenbürgen verhindert, ganz zu schweigen davon, daß der Gesandte eine beträchtliche Bargeldsumme, wohl eine Million, bei sich haben solle.[43]

Am 13.11.1644 wandte sich Tattenbach erneut aus Braunschweig an Gallas: Die Berichte aus Holstein und Dänemark seien widersprüchlich. Seiner Meinung nach habe der König von Dänemark zur See nicht viel Glück gehabt, doch seinerseits nicht so große Verluste erlitten, wie der Feind verbreite. Die Schweden rüsteten sich anzugreifen, die Aller zu besetzen und Bremen[44] und Oldenburg[45] einzunehmen. Angeblich wollten die Hessen-Kasselischen nach Abschluss eines Friedens oder Waffenstillstands aus Ostfriesland nach Münster marschieren.[46]

In diesem Juni 1645 hatte Leopold Wilhelm Hatzfeldt mitgeteilt, Tattenbach sei in Neumarkt[47] und es würden Gespräche wegen seiner Entlassung geführt. Die finanzielle Lage bereite allerdings Schwierigkeiten.[48]

In diesem Oktober 1645 war, wie Tattenbach Hatzfeldt mitteilte, Geld für dessen Freilassung bereitgestellt.[49]

Im November ging es nach dem Schreiben Tattenbachs (ein Schreiben des Erzherzogs an Hatzfeldt lag bei) um die künftige Verwendung Hatzfeldts.[50]

[1] Vgl. die Erwähnungen bei HARRACH, Tagebücher.

[2] Vgl. die ausgezeichnete Dissertation von SCHREIBER, Leopold Wilhelm; BRANDHUBER, Leopold Wilhelm; DEMEL, Leopold Wilhelm.

[3] Höxter [LK Höxter]; HHSD III, S. 346ff.

[4] Fritzlar; HHSD IV, S. 149ff.

[5] Bad Wildungen [Kr. Waldeck]; HHSD IV, S. 35ff.

[6] Warburg [LK Warburg]; HHSD III, S. 752ff.

[7] Vgl. SCHRIJNEMAKERS; CORSTJENS, Graaf Godfried Huyn van Geleen (in der deutschen Fachliteratur kaum beachtete Biographie).

[8] Bruchhausen [Kr. Brilon]; HHSD III, S. 122.

[9] Albaxen, heute Stadtteil von Höxter [LK Höxter].

[10] Das würde einer Gesamtmenge von 170.400 bis 340.800 Liter entsprechen.

[11] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 101f.

[12] BADURA; KOČĺ, Der große Kampf, Nr. 1240; Goslar; HHSD II, S. 174ff. Vgl. REIMANN, Goslarer Frieden.

[13] BADURA; KOČĺ, Der große Kampf, Nr. 1245.

[14] Vgl. HÖBELT, Ferdinand III.

[15] BADURA; KOČĺ, Der große Kampf, Nr. 1248.

[16] BADURA; KOČĺ, Der große Kampf, Nr. 1263.

[17] BADURA; KOČĺ, Der große Kampf, Nr. 1285.

[18] Braunschweig; HHSD II, S. 63ff.

[19] BADURA; KOČĺ, Der große Kampf, Nr. 1297.

[20] Wolfenbüttel; HHSD II, S. 503ff.

[21] Calenberg [Kr. Springe]; HHSD II, S. 91ff.

[22] Dömitz [Kr. Ludwigslust]; HHSD XII, S. 21ff.

[23] BADURA; KOČĺ, Der große Kampf, Nr. 1411.

[24] BADURA; KOČĺ, Der große Kampf, Nr. 1436.

[25] Dresden; HHSD VIII, S. 66ff.

[26] Halberstadt [LK Harz]; HHSD XI, S. 169ff.

[27] Magdeburg; HHSD XI, S. 288ff.

[28] Vgl. REBITSCH, Matthias Gallas; KILIÁN, Johann Matthias Gallas.

[29] TOEGEL; KOČĺ, Der Kampf, Nr. 192.

[30] TOEGEL; KOČĺ, Der Kampf, Nr. 212.

[31] Langwedel [Kr. Verden]; HHSD II, S. 282f.

[32] TOEGEL; KOČĺ, Der Kampf, Nr. 270.

[33] Münster; HHSD III, S. 537ff.

[34] Osnabrück; HHSD II, S. 364ff.

[35] Bremen; HHSD II, S. 69ff.

[36] Hildesheim; HHSD II, S. 228ff.

[37] TOEGEL; KOČĺ, Der Kampf, Nr. 319.

[38] Schweinfurt; HHSD VII, S. 686ff.

[39] TOEGEL; KOČĺ, Der Kampf, Nr. 370.

[40] Bernburg [Kr. Bernburg]; HHSD XI, S. 37ff.

[41] Torgau [Kr. Torgau]; HHSD XI, S. 467ff.

[42] TOEGEL; KOČĺ, Der Kampf, Nr. 379.

[43] TOEGEL; KOČĺ, Der Kampf, Nr. 438.

[44] Bremen; HHSD II, S. 69ff.

[45] Oldenburg; HHSD II, S. 360ff.

[46] TOEGEL; KOČĺ, Der Kampf, Nr. 448.

[47] Neumarkt [BH Murau]; HHSÖ II, S. 124.

[48] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. N 153.

[49] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 270.

[50] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 270.

Dieser Beitrag wurde unter Miniaturen abgelegt und mit verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.