Schlegel, Christoph; Leutnant [ – ] Schlegel stand 1635 als Leutnant im ligistischen Regiment Raymond d’Espaigne und „verteidigte“ Sinsheim[1] gegen weimarische Truppen unter Taupadel und [Reinhold v.] Rosen.
„Am 8.5.[1635] wurde bekannt, daß die weimarische Kavallerie um Frankenthal[2] in Bereitschaft liege, um einen Vorstoß über den Rhein zu unternehmen. Unter der Führung der Obersten Taupadel und [Reinhold v.] Rosen gingen am 10.5. ungefähr 1.500 weimarische Reiter und 100 Dragoner über die Mannheimer Brücke und erschienen gegen neun Uhr abends vor der Stadt Sinsheim, die am Tag zuvor von Leutnant Christoph Schlegel mit etwa 30 Reitern des bayerischen Regiments d’Espaigne besetzt worden war. Nachdem Schlegel die Übergabe der Stadt verweigert hatte, unternahmen die Schweden drei vergebliche Angriffe (wobei u. a. der Bürgermeister den Tod fand), zogen dann aber weiter nach Schwaigern,[3] wo Oberst Raymond d’Espaigne selbst mit vier Kompanien seines Regiments im Quartier lag (eine weitere Kompanie dieses Regiments war nach Eppingen[4] gelegt worden.
Der Oberst war zwar von Werth vor einem möglicherweise bevorstehenden feindlichen Überfall gewarnt worden, hatte aber seine Offiziere uninformiert gelassen und sich betrunken und ’nacket entblößet‘ zu Bett gelegt, so daß die Schweden in der Nacht die espaignischen Reiter in Schwaigern überrumpeln konnten. Zwar konnten sich die meisten Bayern aus der Stadt retten (die Verluste des Regiments d’Espaigne beliefen sich auf 22 Gefallene und 60 gefangene Reiter, von den übrigen 224 hatten 141 ihre Pferde verloren), doch fielen den Schweden über 800 Reit- und Bagagepferde mitsamt der ganzen Bagage des Regiments in die Hände. Auf dem Rückweg nach Mannheim[5] konnten sie am darauffolgenden Morgen auch noch Sinsheim erstürmen und die dortigen bayerischen Reiter, denen inzwischen die Munition ausgegangen war, gefangennehmen“.[6]
[1] Sinsheim [Rhein-Neckar-Kr.]; HHSD VI, S. 745ff.
[2] Frankenthal; HHSD V, S. 100ff.
[3] Schwaigern [LK Heilbronn], HHSD VI, S. 729f.
[4] Eppingen [LK Heilbronn]; HHSD VI, S. 184f.
[5] Mannheim; HHSD VI, S. 501ff.
[6] MAIER, Unterpfalz, S. 274f.