Schippel, Paul

Schippel, Paul; Leutnant [ – ] Schippel stand als Leutnant in sachsen-coburgischen Diensten.

Am 22.1.1633 schrieb Leutnant Paul Schippel aus Coburg[1] an den Kriegskapitän Veit Ulrich Marschalk in Erlebach,[2] die Ablösung des Ausschusses der Stadt Heldburg[3] und der Zehnten Ummerstadt[4] und Schalkau[5] betreffend.Unter anderem hieß es darin: „Der Obrist hat heute Nachricht von Herzog Bernhard aus Neustadt[6] erhalten, wonach etliches Volk in Teuschnitz[7] und Rotenkirchen[8] angekommen und in Teuschnitz etliches Kriegsvolk niedergehauen worden ist, so dass die Bambergischen ihr Plündern bald einstellen werden“. Vom selben Tag datierte die Anordnung Marschalks zur Ablösung des Ausschusses.[9]

Schippel beschwerte sich kraft aufgetragener Kommisson am 13.6. aus Hildburghausen[10] beim Schosser Andreas Götz zu Heldburg, dass die armen Untertanen hier mit der Lieferung von Proviant aus der Zent Heldburg für die schwere Einquartierung fast im Stich gelassen worden seien. Es sei kaum die Hälfte des angeforderten Proviants geliefert worden. Der Kapitän der einquartierten Truppen (augenscheinlich war es Robert Douglas[11]) habe daher in Erwägung gezogen, die Quartiere zu ändern, zumal ihm nicht nur die Zehnt Hildburghausen, sondern auch Stadt und Zent Heldburg zugewiesen worden seien. Abschließend wurde zum Ausdruck gebracht, dass nunmehr unverzüglich Anordnungen zur täglichen Lieferung des vollständigen Proviants getroffen würden.[12]

Vom 30.6.1633 datiert ein Bericht Schippels und des Einspännigen Herold aus Hildburghausen an den Schosser Andreas Götz zu Heldburg über den Raub von Tüchern und Seidenwaren am Straufhain,[13] die im Auftrag des Kramwarenhändlers Paul zu Hildeburghausen auf den Heldburger Jahrmarkt gebracht werden sollten, mit dem Ersuchen um Amtshilfe, damit die Waren, die angeblich in einem Gehölz versteckt worden seien, wieder beigebracht würden. Ferner wurde mitgeteilt, dass sich drei Regimenter im Anmarsch befänden, die noch heute hier Quartier nehmen sollten.[14] Aus dem Kloster Bildhausen[15] waren 6 Ochsen durch das Regiment Steinau geraubt und an Streufdorfer[16] Bauern verkauft worden, wie aus Schreiben Schippels und Veit Ulrichs von Marschalk hervorging.[17]

[1] Coburg; HHSD VII, S. 127f.

[2] Erlebach, Wüstung im LK Hildburghausen.

[3] Heldburg [Kr. Hildburghausen]; HHSD IX, S. 192f.

[4] Ummerstadt [Kr. Hildburghausen]; HHSD IX, S. 446.

[5] Schalkau [Kr. Sonneberg]; HHSD IX, S. 377f.

[6] Neustadt b. Coburg (OFr.); HHSD VII, S. 516.

[7] Teuschnitz, unter Wurzbach [Kr. Lobenstein]; HHSD IX, S. 495.

[8] Rotenkirchen: nicht identifiziert.

[9] Thüringisches Staatsarchiv Meiningen, Amtsarchiv Heldburg Best. 411230, Nr. 2643.

[10] Hildburghausen [Kr. Hildburghausen]; HHSD IX, S. 198ff.

[11] Thüringisches Staatsarchiv Meiningen, Amtsarchiv Heldburg Best. 411230, Nr. 2690.

[12] Thüringisches Staatsarchiv Meiningen, Amtsarchiv Heldburg Best. 411230, Nr. 2692; 2699.

[13] Straufhain [LK Hildburghausen].

[14] Thüringisches Staatsarchiv Meiningen, Amtsarchiv Heldburg Best. 411230, Nr. 2706.

[15] Bildhausen, Kloster [LK Bad Kissingen, UFr.]; HHSD VII, S. 95.

[16] Streufdorf, heute Ortsteil von Straufhain [LK Hildburghausen].

[17] Thüringisches Staatsarchiv Meiningen, Amtsarchiv Heldburg Best. 411230, Nr. 2711.

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