Schaplow [Schaplaw, Schaplau, Schablaw], Joachim Hasse [Hasso] von

Schaplow [Schaplaw, Schaplau, Schablaw], Joachim Hasse [Hasso] von; Obrist [ – ]

Schaplow, Sohn des Wolff Friedrich von Schaplaw, stammte aus ursprünglich Meissen’schen Adel, der Güter in der Niederlausitz und Mark Brandenburg erwerben konnte. Er stand 1635 als Obristleutnant im schwedischen Regiment Boy, dann als Obrist, bevor er in brandenburgische Dienste trat. Seine Schwester Margarethe Tugendreich von Schaplow heiratete 1646 seinen Kriegskameraden Georg von Derfflinger.[1]

Nach Aussage des schwarzburg-sonderhausischen Hofrats Volkmar Happe diente er 1641 als Obrist eines Reiterregiments in der schwedischen Armee: „Den 30. März [9.4.1641; BW] hat sich der Obriste Schaplaw mit seinem Regiment in Frankenhausen[2] geleget“.[3]

„Eodem [die], den 6. [16.; BW] April, sind etzliche Reuter von des Obristen Schablaw Regiment zu Hachelbich[4] und Berka[5] eingefallen, haben beyde Dorfe gantz ausgeplündert, Blasen[6] und Röhren aus denen Öfen gerissen, viel Schaafe und Lemmer, auch Schweine todt gestochen, auf die Wagen geworfen und darmit nach Frankenhausen gefahren. Als wir aber alhier solches zu Sondershausen[7] erfahren, ist unser Hauptmann Wolfframsdorff [Heinrich Reinhart von Wolframsdorff; BW] mit seinen Musquetiren ausgefallen und hat denen reuberischen Dieben alle Beuten wieder abgenommen“.[8]

Nach Aussage Happes muss das Regiment im Mai an den Obristen Löw(e) übergegangen sein:

„Den 7. [17.5.; BW] ist das Löwische Regiment, so zuvor Schaplaw gehabt, zu Bielen[9] bey Nordhausen[10] ankommen, so in Mühlhausen[11] in Salza[12] Quartier bekommen, das uns wieder große Ungelegenheit in dem Amte Keula[13] und Ebeleben[14] causiren wird. Den 8. [18.5.; BW] ist das schwedische Löwische, hiebevor Schaplauwische Regiment Reuter zu Großmehlra[15] ankommen und aldar pernoctiret. Den 9. Mai [19.5.; BW] ist dis Regiment nach Mühlhausen verrücket“.[16]

[1] FÖRSTER, Preussens Helden, S. 202; KÖNIG, Historisch-merkwürdige Beiträge, S. 14; KNESCHKE, Adels-Lexicon Bd. 7, S. 90f.; ORLICH, Geschichte des Preußischen Staates, S. 345, Anm. 1.

[2] [Bad] Frankenhausen [Kyffhäuserkreis]; HHSD IX, S. 29ff.

[3] HAPPE II 389 r; mdsz.thulb.uni-jena.de.

[4] Hachelbich [Kyffhäuserkreis].

[5] Berka [Kyffhäuserkreis]; HHSD IX, S. 47.

[6] Ofenblase: blasenähnliches, in den Stubenofen oder dessen Brandmauer eingesetztes Metallgefäß zur Erwärmung von Wasser.

[7] Sondershausen [Kyffhäuserkreis]; HHSD IX, S. 402ff.

[8] HAPPE II 391v – 392 r; mdsz.thulb.uni-jena.de.

[9] Bielen [Kreis Nordhausen].

[10] Nordhausen [Kr. Nordhausen]; HHSÖ IX, S. 305ff.

[11] Mühlhausen [Unstrut-Hainich-Kreis]; HHSD IX, S. 286ff.

[12] (Bad) Langensalza [Unstrut-Hainich-Kreis]; HHSD IX, S. 33ff.

[13] Keula [Kyffhäuserkreis]; HHSD IX, S. 233.

[14] Ebeleben [Kyffhäuserkreis]; HHSD IX, S. 84f.

[15] Großmehlra [Unstrut-Hainich-Kreis].

[16] HAPPE II 402 v – 403 r; mdsz.thulb.uni-jena.de.

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