Pelchinger, N

Pelchinger, N; Leutnant [ – ] Pelchinger war kaiserlicher Leutnant, als er an dem Veltlin-Feldzug Fernemonts 1635 teilnahm.

„Ulysses von Salis-Marschlins, damals Oberst-Inhaber eines Bündner-Regiments in französischem Solde, der diesen Veltliner-Feldzug mitmachte, gibt in seinen Memoiren an, der Oberbefehl über die kaiserlichen und liguistischen Truppen sei anfänglich dem ‚Sergeant Général de bataille‘ (General-Wachtmeister) Hans Wolf von Salis übertragen worden. Dieser habe sich aber geweigert, ‚gegen sein Vaterland zu fechten, es noch vorziehend, seinen Abschied zu nehmen‘. Salis‘ Verhalten habe ‚unverhohlenen Beifall bei den oesterreichischen Ministern‘ gefunden, worauf man das Kommando dem General Fernamond übertrug. In dieser form ist die Mitteilung jedenfalls ungenau. Das Kommando wurde – wohl nur von Seite Oesterreichs – Salis nicht über-, sondern höchstens a n getragen und von einem ‚Abschied‘ aus kaiserlichen Diensten konnte damals nicht die Rede sein“.[1]

Am 29.10.1635 schrieb Rähwein aus Böhlertal an den kaiserlichen Obristen Rudolf von Thun: Sie seien am 23.10. ausgerückt, um den Gegner bei Bormio[2] anzugreifen. Da sich Generalwachtmeister Fernemont aber schwach gefühlt habe, hätten sie sich hierher zurückgezogen, wo sie schon drei Tage lägen. Es herrsche großer Mangel an allem, die Soldaten litten an Frost und Kälte. Täglich würden größere Hilfstruppen erwartet, nach deren Ankunft der Generalwachtmeister erst aufbrechen, sich durch das Veltlin durchschlagen und mit den Spaniern zu verbinden beabsichtige.[3] Aus Mals[4] schrieb Rähwein am 6.11. an Thun: Vor 14 Tagen seien sie ins Veltlin gezogen. Während ihre Truppen im Frolicher Tal[5] lagen, vereinigten sich die gegnerischen Streitkräfte und griffen die Kaiserlichen an, so dass sie zurückweichen mussten. Hätte sich der Gegner nicht um mehrere Stunden verspätet, wäre ihm keiner entkommen. Vom Regiment wurden fünfzig Mann samt Leutnant Pelchinger gefangen genommen. Fernemont habe den Regimentern den Befehl zum Aufbruch erteilt. Wohin man ziehen solle, wisse er nicht. Er würde Thun gern recht bald beim Regiment sehen. In Castelbell[6] hätten sich an die 5.000 Bauern gesammelt, das Regiment müsse daher in Bereitschaft sein.[7]

[1] SALIS-SOGLIO, Hans Wolf von Salis, S. 82f.

[2] Bormio [alte deutsche Bezeichnung „Worms“, Prov. Sondrio, Lombardei].

[3] BADURA; KOČĺ, Der große Kampf, Nr. 131.

[4] Mals [Màles Venosta; Prov. Bozen].

[5] Frolicher Tal [Val di Fraele, Norditalien ?].

[6] Castelbell; HHSÖ II, 630 [unter Tschars].

[7] BADURA; KOČĺ, Der große Kampf, Nr. 137.

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