Pechmann, Albrecht

Pechmann, Albrecht; Hauptmann [ – ] Pechmann war kaiserlicher Dragoner-Hauptmann.

Der Erzgebirgschronist Lehmann berichtet unter 1634: „Den 2. November kam nach Annenberg[1] Haupt-Mann Albrecht Pechmann von Spanischen Regiement mit 7 Trajoner, beklagte, daß Er umb Annenberg einen Trajoner verlohren, begehrte darvor 200 ducaten, bliebe bey 10 thl. Den 4. November mussen sie ihm geben 7 Pferde. Den 7. November muste der Rath zum Annenberg dem Crabaten Obristen die gefangenen Crabaten bezahlen pro 200 thl“.[2]

„Den 9. November kam der Obriste Schönnickel und begehrte Contribution, die Stat muste versprechen und den Capitan Pechmann 12 thl. geben“.[3]

„Nach verubten einfall der keyßerlichen in die Tzschopa[4] musten die Regiementer umb Sotz[5] zuesammen kommen und Randefoi halten oder vielmehr beratschlagen, wie der Churfürst zue Sachsen mit einquartierung und belegung der Grantze zue drucken sey, damit er desto eher einwillige und zum frieden stritte, darüber mann zue Pirn[6] handelte. Zue diesem ende marchirten von kupferberg[7] her der keyßerlichen 4 Regiementer zue Roß, Tragoner, das Götzische, Sparrische und Spanische und legten Sich in Wiesenthal[8] den 25. November, branden ab bey ihren einzug 3 heußer, die Sie zuevor außgeplündert hatten, lagen 4 Wochen weniger 2 tage, zehreten allen vorrath auf und tribulirten die leute sehr, daß Sie auß den heußern entliefen. Den 26. November commandirten sie 200 Trajoner über den den Walt ins Grünhainer[9] und Schwartzenberger[10] Ampt und ließen alles in die Contribution sezen, zuevor aber wegnehmen Pferde und viehe. Das verubten sie erstlich den tag in Cranzahl,[11] und weil sich doselbst die bauern wehreten, zündeten sie ein bauerngut an mit der scheune, schoßen todt Merten Gruner und einen knecht von Mildenau.[12] Gingen ferner hinder Annenberg auf Mildenau und Arensfeld[13] und recognoscirrten, ob Sie was von Chur-Sächsichen partheien konten andreffen; in rückmarch Plünderten Sie zu Arensfeld und hieb doselbst ein Böhmischer fleischer, der bey der Parthei wahr, Hans Eilern, den fleischer in Arnsfeld, mit einem Sebel den kopf ab. Umb 8 Uhr des abendts fielen Sie in Schwartzenberg, Plünderten, brandtschatzten das Städlein, besazten das Schloß zum dritten Mahl mit einer Guarnison und sezten alles unter die Contribution, gaben Salvaguardien auß und darneben nackete Marode brüder,[14] welche die Gemeinen nebenst der Contribution an Pferden und Kleidern außmundiren musten. Diese Guarnisonen wechselten alle 14 tage ab unter den Hauptleuten Pechmann, Grohe und Knüe und ritten stez durch den Rittersgrüner[15] Pas hin und wieder, welchen aufzuehauen Sie die Wiesenthaler gezwungen hatten“.[16]

[1] Annaberg-Buchholz [Erzgebirgskreis]; HHSD VIII, S. 5ff.

[2] LEHMANN, Kriegschronik, S. 80. Lehmann datiert nach dem alten Stil.

[3] LEHMANN, Kriegschronik, S. 81.

[4] Zschopau; HHSD VIII, S. 378f.

[5] Saaz [Žatec, Bez. Laun]; HHSBöhm, S. 535ff.

[6] Pirna; HHSD VIII, S. 276ff.

[7] Kupferberg [Měděnec, Bez. Komotau]; HHSBöhm, S. 307.

[8] Oberwiesenthal [Kr. Annaberg]; HHSD VIII, S. 261.

[9] Grünhain [Kr. Schwarzenberg]; HHSD VIII, S. 140f.

[10] Schwarzenberg; HHSD VIII, S. 328.

[11] Cranzahl bei Weipert [Vejperty]; HHSBöhm, S. 650.

[12] Mildenau [Erzgebirgskreis].

[13] Arnsfeld, heute Ortsteil von Mildenau [Erzgebirgskreis].

[14] Gemeint sind „Merodebrüder“.

[15] Rittersgrün, heute Ortsteil von Breitenbrunn [Erzgebirgskreis]. Vgl. HIELSCHER, Rittersgrün.

[16] LEHMANN, Kriegschronik, S. 84.

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