Navarro Burena, Dr. Agustino; Resident [ – ] Navarro Burena war Advokat[1] und bis zu dessen Ermordung spanischer Resident bei Wallenstein, zudem Sekretär Leopld Wilhelms sowie Staats- und Kriegssekretär der Regierung der Spanischen Niederlande in Brüssel, zuständig für die Armee in Flandern (1648-1655). „Navarro kam als Verehrer, hörte aber später auf, es zu sein; einer von den Fremden, denen gegenüber Wallenstein sich in seinen Reden, Zornausbrüchen, Improvisationen des Augenblicks gefährlich gehen ließ“.[2] Er lieferte Informationen über die Vorgänge im kaiserlichen Hauptquartier. Er zog sich den Argwohn des Generalissimus zu und verließ kurz vor der Ermordung seinen Posten. Ab 1634 war er in Zusammenhang mit den spanischen Werbungen im Reich viel auf Reisen.
Am 20.7.1644 schrieb Piccolominis Informant Formarini aus Wien an seinen Gönner: Am Freitag sei Graf Saint Amour in Begleitung Pater Quirogas und Doktor Navarros eingetroffen, und er, Formarini, habe nach Piccolominis Anweisung den Grafen in seinem Haus aufgenommen und die Herren darauf aufmerksam gemacht, dass sie bei den Bayern betreffenden Verhandlungen die Gunst des Grafen Ferdinand Sigismund von Kurz zu gewinnen trachten müssten. Am 19.7. seien bei Quiroga Saint Amour, Navarro, Kurz, W. E. von Lobkowitz, Gonzaga und Johann Georg Pucher zusammengekommen und hätten über die Überstellung der 4.000 Mann aus der Toskana, den baldigen Frieden in Ungarn und auch über den Transport der Garnisonen aus Ungarn über den Böhmerwald nach Franken verhandelt, letzteres, um der Gefahr eines drohenden Zusammenstoßes mit Königsmarck zu entgehen.[3]
[1] Nach POLIŠENSKÝ; KOLLMANN, Wallenstein, S. 25, war er dagegen Arzt (!).
[2] MANN, Wallenstein, S. 799.
[3] TOEGEL; KOČĺ, Der Kampf, Nr. 331.