Montgomery [Conte de Montgomri], Jean [John, Johan] Comte de

Montgomery [Conte de Montgomri], Jean [John, Johan] Comte de; Obrist [ – ] Montgomery[1] war vermutlich verwandt mit Louis Comte de Montgomery, führte nach dem Wortlaut einer „Werbekapitulation“ 1627 ein Regiment von 2500 bis 3000 in Frankreich rekrutierten Söldnern in dänische Dienste. Er war am 9.4.1627 Obrist über ein Fußregiment von 3000 Mann und 600 Dragoner. Zudem verpflichtete er sich, 2500 Mann französische Infanterie auszuheben und sie im März 1628 in der Sound-Region zu mustern, zum gleichen Zeitpunkt also, an dem auch Louis de Montgomery seine Musterung vornehmen sollte. In diesem März war sein Prozess gegen seinen Kapitän Lagrange anhängig.

Er nahm teil an der Eroberung Fehmarns[2] im April 1628, wie aus den Erinnerungen des schottischen Kriegsteilnehmers Robert Monro hervorgeht, als Bauern eine ausziehende waffenlose Garnison auf Fehmarn massakrieren: „Die Bedingungen, die dem Feind gewährt wurden, waren hart. So sollten sie ihre Waffen, ihre Munition und ihr Gepäck im Fort zurücklassen, auf Gnade und Ungnade herauskommen und S. M. ihre Reverenz erweisen, was sie vertragsgemäß auch taten. Aber vor ihrem Ausmarsch wurde allen unseren Soldaten in einem Verbot eingeschärft, daß ja kein Mann sich an ihnen vergriffe oder ihnen Unrecht zufüge. Nichtsdestoweniger stürmten beim Ausmarsch der Soldaten die Bauern, die sich den Soldaten gegenüber ja immer grausam verhalten, heftig auf sie ein, denn sie erinnerten sich der harten Behandlung durch die Soldaten während des Winters. Als sie sahen, daß sie unbewaffnet herauskamen, schlugen sie die Soldaten jämmerlich nieder und verursachten große Unordnung, so daß in dem Tumult Graf Montgomery, Oberst eines Franzosenregimentes, zu Boden geschlagen und für tot liegengelassen wurde. Die Bauern hielten ihn für einen Wallonen oder einen feindlichen Offizier. Diese Unverschämtheit der Bauern, unbewaffnete Soldaten zu töten, dauerte so lange an, bis ich im Auftrag von S. M. den Befehl erhielt, meine Soldaten mit den Waffen eingreifen lassen, um die Bauern zurückzuhalten. Meine Leute befolgten diese Anordnung unverzüglich und nahmen den Bauern dann wieder ab, was diese dem Feind geraubt hatten, und überdies wurden die Bauern noch tüchtig verprügelt“.[3]

[1] MURDOCH, SSNE ID: 403.

[2] Fehmarn [Kr. Oldenburg]; HHSD I, S. 50f.

[3] MAHR, Monro, S. 59.

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