Mérode, Floris [Florentino] de, Baron de Asten [d’Asti]

Mérode, Floris [Florentino] de, Baron de Asten [d’Asti]; Obrist [20.12.1598 Ham-sur-Heure-Nalinnes-11.5.1638] Floris de Mérode,[1] geboren in Ham-sur-Heure-Nalinnes in der Provinz Hennegau der heute belgischen Region Wallonien, war ein Vetter des kaiserlichen Generalfeldzeugmeisters Johann II. von Mérode-Waroux. Verheiratet war er mit Anna Maria Sidonia, Frau von Steyn (1601-1646), Tochter Maximilians Graf von Bronkhorst-Batenburg, Steyn en West-Barendrecht, Herr van Bicht, Moerkerken en Meeswijck (nach 1561-30. 6.1641).[2]

Am 14.7.1632 hatte Wallenstein von Schwabach[3] aus allen Kriegskommissaren befohlen, ihn bei der Werbung zweier neuer Kompanien zu unterstützen.[4] In der Schlacht kommandierte Floris de Mérode 300. Mann.[5]

Nach der Auffassung des ligistischen Kommandierenden Gronsfeld trug er zusammen mit seinem Vetter Johann II. von Mérode-Waroux die Schuld an dem Verlust der Schlacht bei Hessisch-Oldendorf[6] (8.7.1633) gegen die Schweden und ihre Konföderierten.

Bei Hessisch-Oldendorf sollten die Gegner aufeinander treffen. In diese Schlacht zogen die Kaiserlichen sehr siegesgewiss, wie ihr Schlachtenlied bezeugt:

„Es ist gewißlich an der Zeit

Daß Merode wird kommen

Mit großem Kriegsheer zum Streit,

Zu schlagen die Lün’burger Jungen.

Wie Bönninghaus bezeuget“.[7]

Der Habsburg-Anhänger Wassenberg schreibt in seinem 1647 neu aufgelegten „Florus“: „Vnd man hatte jetzt allbereit ein Heer auffgebracht / dem [Johann II. v.; BW] Merode als General vorgestellet ward. Welcher als er hörete / daß man es mit Hameln[8] gar außmachen wolte / sich ohne Gefahr nicht länger säumen wollen / sich von Cölln[9] vnd dem Rhein wegbegeben / vnd durch Berg vnd Westphalen an die weser geeilet. Aber Merode führete das Heer / vnd er selbst ward mit dem Heer in groß Vnglück geführt. Dañ als sampt dem von Gronßfeld der Böninghausen zu ihm gestossen / so hat der Haß / vnd Ehrgeiz die Generalen eingenommen vnd das Heer eher zu nichts gemacht / als man zu einer Schlacht kommen“.[10]

Der Chronist Heinrich Wendt aus Osterode[11] berichtet: „Anno 1633 hat der Schwed[ische] ReichsCantzeler, Herr Apel Ochstenstirn, einen armee unter Hertzog Georgens von Lüneb[urg], fürst[lich] Gn[a]d[en], commando in Westphalen nach der Weser abgeordnet, da dan den 14. Martii Hameln Zubelagern angefangen. Weiln aber den Kaiser[lichen] an solcher Stadt Viel gelegen, haben bede Graffen von Merode und Graff von Gronßfeldt selbe entsetzen vnd Hochgedachten Hertzogen davon abtreiben wollen. Darüber beide Theile bey Oldendorf Zum treffen gerathen, Worinnen die Kaiserlichen den kürtzern geZogen. Und ist Meroda daselbst vergolten, Was Er an Osteroda Verdienet, dan Er in diesem Treffen umbkommen. Es seind an Kais[erlichen] Seiten Zwischen 6 und 7.000 Man geblieben, 12 Stück Geschütz sambt aller munition, 70 Cornet und Fahnen v[nd] alle pagage erobert. Bey Jhr fürst[lich] Gn[a]d[en] seind GeneralsPersohnen gewesen Feldtmarschall Kniephausen, GeneralLieutenant Melander, GeneralMajor Klagge [Kagg(e); BW] Und General-Major Ußlar, haben alle miteinander Ritterlich gefochten und Große Ehr eingelegt“.[12]

Um 1.000 Mann in Schlachtordnung aufzustellen, brauchten die Ligisten im Gegensatz etwa zur schwedischen Armee immer noch eine Stunde. Hinter einem tief ausgeschnittenen Bachlauf war ihre Infanterie in Schlachtordnung aufgestellt und in der Front kaum angreifbar, während der rechte Flügel durch Waldungen und der linke durch sumpfigen Wiesengrund gedeckt waren. Diese Geländeverhältnisse, von Gronsfeld auch in seiner Verteidigungsschrift „Comœdia Gronsfeldiana“ beschrieben,[13] machten es ihm unmöglich, die damals zumeist Schlachten entscheidende Kavallerie wie üblich zur Einleitung des Kampfes gegen eine der beiden Flanken anreiten zu lassen.[14] Gronsfeld hatte sich gegen einen Angriff ausgesprochen: „Ich hatte aber kaumb ausgeredet, da fienge der graf von Merode ahn und sagte, daß alles das ienich, was ich jetzt geredt, ihnen praedicirt worden, und könte er mir nicht bergen, daß die herren chur und fürsten ihm ausdruklich vohrgesagt, sie wüßten, daß ich den feind würde schtarck machen und unsere schwach; sie wüßten nicht, ob[s] poltronerie[15] oder verreterei were; er, graf Merode, sollte nichts darauf geben, sollte nuhr wackher darauf schlagen, doch man hielte davohr, daß man Hameln mit 1.000 pferdt könte entsetzen. Wie mir diese discours ins hertz geschnitten, ist leichtlich zu ermessen“.[16] Zu spät erkannte Gronsfeld, dass er in eine Falle geraten war. Johann II. von Mérode – dessen Truppen er selbst angesichts des ausgebliebenen Solds wohl zu recht als schlecht motiviert eingeschätzt hatte – und der von Wallenstein  wegen seiner Feigheit vor Lützen[17] verachtete, skrupellose Bönninghausen[18] rieten ihm angesichts der gegnerischen Aufstellung von einer Kehrtwendung ab.[19] Auch die Mehrheit der Offiziere forderte unter dem Einfluss des arroganten Johann II. von Mérode – der in den verschiedenen Schlachtberichten zuerst genannt wird: „Herodes, oder wollte ich sagen, Mirode, sambt seinem anhang, den Gronsfeld und Bönninghausen, durch Gottes handt ganz geschlagen“[20] – den sofortigen Angriff.

Mérodes Regiment genoss selbst im ligistischen Lager einen ausgesprochen schlechten Ruf. Es bestand angeblich aus lauter Wallonen; nach Ansicht des Grafen Albig von Sulz sei bei ihnen „gantz kein Rgt. zu halten“.[21] So hatte Mérode Kurmainz und Kurköln gegenüber selbst zugeben: „Wie Ich bei deroselben, daß die höchste Nothdurft erfordere, das Volk zu mustern und mit einem Monatssold zu versehen, gehorsamste Anregung gethan, also thue dasselbe hierdurch wiederholen, maßen dann der Oberstlieutenant Henneberger [Christoph v. Hegne(n)berg; BW] bei mir gewesen und mit mehrem zu vernehmen geben, wie die Knechte anfangen sich zu rottiren und allerhand seltsame Discurse zu führen, wie man nämlich ihnen vor der Musterung gute Quartiere zugesagt, itzo aber aus einem Ort in’s andere und in fremder Herren Lande geführt worden, daß sie also nicht wissen könnten, wohin sie solches zu denken hätten, verbunden mit der Bitte, das Wesen dahin gnädigst zu befördern, daß das Volk beisammengebracht, gemustert und mit einem Monatssold versehen werden möge, widrigenfalls allerhand Disconvientien zu besorgen sein wollen“.[22] Gronsfelds Freund Lintelo notierte sich schon am 10.1.1632: Man „weiß wohl, wie die Wallonen beschaffen, nur auf Plackherey und rauberey, doch zum fechten seyn sy wenig nuz, es heißt wol dem gemeinen Sprichwort nach: vill geschrey und wenig wohl. Thuet doch den armen undertanen wol soviel plagen als ein ganzes volles Regiment“.[23] In dem anti-kaiserlichen Bericht an August von Anhalt-Plötzkau hieß es dagegen: Da „sich anfangs, sonderlich der Merode, Spanier und Wallonen sehr wol gehalten, weil aber die reutere nichts fechten wollen, wenn sie endlich in confusion gerathen und herr general Knyphausen anfangs befohlen, keinem quartir zugeben, da dann mancher hoher officirer, ob er schon sehr darumb angehalten, daßelbe nicht erlangen können, sondern waren, sonderlich von den Schwedischen, alles niedergehauen“.[24]

Zu den hier aufgebrochenen Friktionen zwischen dem ihm nach Wallensteins Patent untergeordneten kaiserlichen Generalfeldzeugmeister Johann II. von Mérode und Gronsfeld hatte sicherlich auch Gronsfelds Ernennung zum Oberbefehlshaber der kaiserlichen Truppen am Niederrhein beigetragen, hatte sich Mérode doch wohl Hoffnungen gemacht, hier ein selbstständiges Kommando zu erhalten.[25] So wurde in der späteren Untersuchung nachgefragt, ob „also zwischen Gronsfeld und Mérode „wegen des commando mißverstand gewesen schon in Minden, ob man  bei dem general rendeuous sich deßhalben verglichen“ und ob die Verbände über die Befehlsstruktur überhaupt informiert gewesen seien.[26] Der um seine Reputation besorgte, persönlich sehr tapfere Gronsfeld, der nicht mehr als Vorwurf der Feigheit zu fürchten schien, fügte sich dann aber doch dem Mehrheitsvotum des Kriegsrats; eine Führungsschwäche, die ihm auch 1648 bei der Aufgabe des Lechs zum Verhängnis werden sollte: „Dieweillen aber die zeitt nicht wehre, viel discours darüber zu machen, sagte ich anderst nicht, als daß mir leidt wer, daß ich mit meinen treuen diensten ein solche opinion verursacht, damitt man aber aus dem argwohn kehme, mußte ich endtlich daß iennich zu laßen, waß gemelte herren haben wolten, daß folk wehre ihnen, mochtens und köntens nach ihrem belieben verschpielen. Damitt man mir aber hernegst nicht obiciren könte, als ob ich vorweißlich auf des grafen Mérode einzige turbulente redt mich alsobald praecipitiert hette, begerte ich, man möchte der ahnwesenden hohen officire parere auch ernstlich drüber vernemmen, welche einhellichlich dahin einschtimbten, man solte und müßte den feind angreifen; einer luht mich zu gast in Hameln [was sich nach der „Wunderbaren Retirada“ wohl auf Äußerungen Bönninghausens bezog], der andere wolte den feind allein pressen und noch dergleichen mehrers“.[27]

Abgesehen von der Geringschätzung der eigenen Soldaten und des Beharrens auf der vorgeblichen Befehlsgewalt, die nach Gronsfelds Aufzeichnungen hier zum Ausdruck kamen, verhinderte zudem eine vorgeschobene Stellung des Gegners jedes weitere Vorrücken, während sich schon die große Überlegenheit der schwedischen Artillerie[28] bemerkbar machte. Da der Angriff sehr rasch erfolgte, war anscheinend zum großen Entsetzen des Mainzer Kurfürsten Anselm Casimir die übliche Feldmesse von Gronsfeld nicht abgehalten worden: „Ob vor der battaglion nach altem loblichen christlichen geprauch der allmechtige Gott umb beistand mit diemutigem gepett angerufen und also die feldcapellanen den feldherrn darzu ermanet, er selbigen nit schimpflich außgelachet und gesagt, man hette ietzo mit andern sachen zu thuen“.[29] Durch das kreuzweise Feuer der Konföderierten erlitt besonders der rechte Flügel große Verluste, als die Kanonenkugeln in die dicht gedrängten Reihen einschlugen.[30] Gronsfelds verzweifelter Versuch, „granat feuer kugelln in die heßischen munition wägen zu werffen, in meinung, durch dz mittell eine confusion zumachen und großen schaden zuthun“,[31] blieb wirkungslos. Als er Floris (Florentino) de Mérode, zum Eingreifen aufforderte, verweigerte dieser wiederholt den Gehorsam, anstatt die Musketiere Geleens, die sich in Gräben und Hecken festgesetzt hatten, durch einen Kavallerieangriff zu entlasten, und meinte sarkastisch, ebenso gut könne man ihm befehlen, mit dem Kopf gegen eine Mauer zu laufen: „Es sei nicht der Brauch“, erklärte er, dass „die Reiter auf die Musketiere, und sonderlich im Walde, chargiren“.[32] Gegen zwölf Uhr griff Knyphausen, der die Parole ausgegeben hatte, keine Gefangenen zu machen, mit der Kavallerie an. Der Tötungsbefehl war möglicherweise die Revanche für den Befehl der bayerischen Kriegskanzlei beim schwedischen Rückzug aus Bayern, die Kroaten sollten alle „hinterblibene[n] Schwedische – sei gleich gesund oder kranke [Zusatz] – , welche sie auf den straßen und an andern unterschidlichen ohrten und anders antreffen, unfehlbar niedermachen“.[33] Zwar wurden seine Regimenter im ersten Ansturm von Quadt, Westphalen und Wartenberg noch einmal zurückgeschlagen, als aber die Hauptmacht seiner Kürassiere und Dragoner auf die Kaiserlich-Ligistischen eindrang, wurden diese geworfen, zumal auch Kommunikationsschwierigkeiten aufgetreten waren.[34] Gronsfeld brachte zwar zusammen mit Bönninghausen noch einmal vierzig Standarten gegen die Konföderierten vor, doch sollten seine Reiter dem massiven Anritt der schwedisch-finnischen Kavallerie unter dem ehemaligen Schneider und Typ des schwedischen „Soldaten von fortune“, Stålhandske, und Kagg(e), der das Jönköping-Regiment kommandierte, nicht standhalten. Stålhanske hatte 1631 den Befehl über das ehemals von dem Finnlanddeutschen Reinhold Wunsch geführte finnische Reiterregiment [acht Kompanien à 150 Mann Sollstärke] übernommen. Seine 650 Finnen galten zusammen mit Isaac Axelssons Upländern (325 und möglicherweise 230 Ostgöter) als die zuverlässigsten Soldaten innerhalb der Royal-Armee.[35]

Die Kaiserlich-Ligistischen ließen die Infanterie im Stich, gegen die sich nun der Angriff Melanders richtete.[36] Panik brach aus, Fahnen gingen verloren, Johann II. von Mérode wurde schwer verwundet – Gronsfeld wurde später vorgeworfen, man habe ihn trotz seiner Verletzungen „mitgeschleift“ und dadurch seinen Tod verursacht[37] – und in wilder Flucht zogen sich die kaiserlich-ligistischen Truppen vom Schlachtfeld zurück. Bönninghausens Reiterei kam erst vor Minden[38] zum Stehen;[39] elf Kompanien sollen dort gemeutert haben,[40] was die Spottverse in dem satirischen Flugblatt „Wunderbare Retirada“ zum Ausdruck brachten.

„Was muß das sein für ein Windt /

Der den Held fortjagt so gschwindt ?

Auf Minden er galoppirt /

Muß sich drumb haben verjrrt.

Denn er heut schwur bey seim Eydt /

Schelhammern zuthun Bescheidt /

Vnd in Hammeln zu pravirn /

Nun thut er allhie passirn /

Vnd eylt nach der Minderpfortn:

Der Wind ist gewiß von Nordn“.[41]

In einer zeitgenössischen Flugschrift über die Schlacht bei Hessisch-Oldendorf (28.6./8.7.1633) heißt es „Aus einem andern Schreiben“:[42] „Demnach S. Excell. der Herr Feldmarschalch die Conjunction deß Graffen von Gronßfeld [Gronsfeld; BW] mit Meroden [Johann II. v. Mérode-Waroux; BW] vnd Benninghausen [Bönninghausen; BW] geschehen lassen müssen / hat er sich mit allen beyhabenden Trouppen / als den General Majeur Kachen [Kagg; BW] vnnd Melander [Holzappel; BW] wiederumb ins Läger den 29. dieses retirirt / die Reuter vnd Volck nahe bey Woll[43] campirt / vnd vberall gute ordre gestellet / damit nicht etwa ein Einfall geschehen / oder er an constanten vorgenommenen propos in comportirung[44] der Stadt Hameln[45] verhindert werden möchte / Darauff seynd wie weiland 4 junge Grafen vnnd Herrn / als der von Gronßfeld / so commãdirt, Merode / Benninghausen / vnd der von Wertenberg [Ferdinand Lorenz von Wartenberg; BW] / der H. von Gleen [Geleen; BW] vñ andere von Minden[46] außgefolget / vnd den 27. dieses vffn Abend etwa vm die Glock 3. bey Schaumburg[47] zwischen Oldendorff[48] vnd 2. Dörffern / als Tode[49] vnd Wolstorff[50] / etwa eine Meile von vnserm Lager vor Hameln gesetzt / vnd 12000. Mann, 8000. zu Fuß vnd 4000. zu Pferde / effectivè (wie die vornehme Gefangene fast alle aussagen / sollen da 14000. Mann complet gewesen seyn) starck in Batallie gestellet / auch mit vier Canonschüssen den Belagerten die Loßkündigung gethan / welche darauff mit so vielen hinwieder geantwortet / der gar eyfferigen zuvor bey Abschied zu Minden beliebter resolution, vnd ohn fest gefaster courage, der Teuffel sie holen solte / wo sie nit Hameln entsetzen / oder sterben wolten / Ist darauff von S. F. Gn. Herrn General I. Excell. Herr Feldmarschalln vnd andern hohen Officirern in geschwinder Eil vffn Abend die billich gute gegen Resolution genommen / Im fall der Feind stünde / wie wir vns dann nicht wol einbilden kondten / sondern gedachten / er etwa eine Finte machen / vnd durch die Berge oder sonsten allein Volck in die Stadt zu bringen / oder vns davon zu locken suchen würde / durch Hülffe Gottes (wie dann das Feldgeschrey dieser Orten war) Hilff Gott I. Kön. Maj. höchstmilden Gnaden Blut zu rächen / vñ den Feind zu schlagen / vnd ob wol Mangel der ammunition anfangs vnd fast allerhand perplexität machte / massen die Convoy, so dieses falls nach Hañover[51] in so geschwinder Eil nicht wieder zurück kommen köndte / seyn doch I. Exc. der Herr Feldmarschall hingeritten zuförderst einen Ort zum Combat an vnser seiten bequembt : wie er dann auch sehr favorabel vnd commodè gewesen / da vff der rechten die Berg / vnd vff der lincken seiten die Weser neben obgedachter Stadt Oldendorff zu vnserm Vortheil zu erwehlen / darauff I. F. Gn. der Herr General zu marchiren befohlen / welche die ganze Nacht bis morgẽs vmb 8. Vhren gewäret / vmb welche Zeit die Bataglie von hochged. I. Exc. wol formirt, vñ darauff die Schwedische Loßkündigung durch 2 Canonschüssen vff etliche deß Feindes / so fast wie wir hinten im Hügel hielten / hervorguckende Trouppen gethan worden / welche eben den  Geruch deß guten noch vbrigen Pulvers nicht wol vertragen können / dardurch dann den vnserigen die grosse courage zu fechten confirmirt vnd grösser worden / der Feind aber / welcher ihm dañ vffs Fußvolck meist verlassen / commandirte die Mußquetirer durch hole Wege am Berg / da er die ganze force hin emplorirte / wurdẽ aber von den vnserigen durch Herrn General Majeur Kachens gute conduicte so begegnet / daß es Lust anzusehen / vnd war nicht anders / als wann es eitel Kugel geregnet. Wie nun solches etwa 3 Stund continuellement gewäret / ward die sehr ersprießliche resolution genomen / den Feind dero gestalt anzugreiffen / daß Ihre F. Gn. Herr General vnd Ihre Exc. Herr Feldmarschall / dabey dann auch Herr Gustavus Gustaff Sohn [Gustafsson; BW] sich resolut befunden / vff der einen seiten mit der Cavallerie selbsten / General Major Kache / Vßler [Thilo Albrecht v. Uslar; BW] vnd Obr. Stalhanß [Stålhandske; BW] / Obr. Soppe [Soop; BW] / Obr. Sack [Osten; BW] / Obr. Isaac / Axesyn [Axelsson; BW] vnd Major von den Schmalendern / also mit dē Kern der hiesigen Armee vff der andern Seiten / vnd Melander in der Mitte den Feind angrieffen / doch nicht ohn einer guten reserve / welches dann auch dero gestalt geschehen / daß nach langen Gegenminē der Feind in confusion, darauff in die Flucht gelegt worden / verlauffend die Stücke / Artolerey / munition / Pagage / vnd alles was er bey sich gehabt / bey etlichen hunderten fielen nieder / vnd baten Quartir / welches die Finnen nicht wol verstehen kondten / doch von den Teutschen bißweilen solches erhielten / die vnserigen haben die noch vbrigen biß Rinteln[52] vnd Minden verfolget / so fern es denn voller Toden vber Todẽ liget. Ist also der Feind dieses Orts / sonderlich die Infanterey vff einmal ganz ruinirt vnd höchstgedacht I. K. M. Tod der gebür eben vff Leonis Papsts / ut fasti docent, Tag / an den Pfaffenknechten gerechnet worden / dazu dann die vnserige zuförderst ihre devoir vnd eusserliche Bildniß / so ein jeglicher fast vff der brust tregt / auch sonderlich das lebendige obged. Gustaff Gustaff Sohn (welches præsenz dabey nit ein geringes genutzet) ermahnetẽ. Vom Feind ist Gen. Merode durchn Leib geschossen / seynd in der flucht für Bruckeburg[53] gewiß gestorben / so wol der Herr von Geldern [Geleen; BW] selbst vnd Obr. Quad [v. Alsbach; BW] neben noch andern Gen. derẽ Namen noch nit kundig / Obr. Westerholtz [Westerholt zu Lembeck; BW] ist vffn Kopf vnd in die Axel geschossen / vnd neben Obr. Westphal [Heinrich Leo von Westphalen; BW] gefangen / wohin Bennighausen vnd der von Wartēberg hinkom̃en / weiß man noch nit / der Graff von Gronßfeld ist naher Minden gelauffen / dessen Hut vnd Degen I. F. Gn. dem H. General zuhanden kommen / wie auch obged. Herrn Gustaff Gustaff Son / einen von deß Merode Page, so seiner sprachen wol kundig / neben einē stab etlicher Hunden vnd Französischen Büchern / der Cornet vnd Fahnē seyn vber die massen viel / mehr dann etliche 50. schon gelieffert / darzu 12. Metallene Stück. An vnser seiten sind / Gott lob / nicht vber 100. verletzt vnd geblieben / keine hohe Officirer / als Obr. Stalhanß / so mit einer Pistolen vber den Elbogen durch den lincken Arm / vnd Obr. Soppe / durch die rechte Lenden / beyderseits ohn Gefahr deß Lebens oder sonsten geschossen wordẽ / daneben auch der Obr. Ranzow [Marquard Rantzau ?; BW] vnserer seiten gefehrlich blessiret. Es ist nicht zu schreiben / wie statliche beute die vnserigen gemacht / also daß auch ein geringer schütze mit einer roten sambten Casache wol verbremet / vnd mit Plusch gefüttert auffgezogen kömpt / vnd fast biß Rinteln / wie ich dann selbst mit gefolget / die wege voller Pagage / welches mich auch verhindert / so wol im mangel gelegener botschafft / daß ich solches gestern nicht alsobald avisirt. Ist dieses nur gleich mein Entwurff dieser grossen vnd herrlichen victori / heut oder morgen wird man mehr particularia vnd etlicher mehrer Namen der Toden haben / Das Combat wäret von 8. vhr morgens biß 4. deß  Abends / ausser dem Verfolg / vnd war ein schön gewünschtes Wetter / welches vns sonsten bißhero nicht wol favorisiren wollen / Jetzo wird ein Trompeter an den Obr. Leut. Schelhamer mit etlichen Weibern vom Feind / davon er / wz gestern vorgangen / erfahren mag / geschickt / vnd catechotische Erklärung begehrt / meyne das Herz sitze schon niedriger / vnnd sey durch das Gedöhn der gestrigen Carthaunen ganz gefallen“.

Sichtlich befriedigt hielt der Osnabrücker Bellinckhausen in seinen Aufzeichnungen fest: „Denn 8. Julii, am Tage Kiliani, morgens zu 9, ist der scharmutzel bey der stad Oldendorf unter Schauenburg mit denn Schwedischenn und Keyserischen angangen und hat nicht lang gewehrt, also, das Gott der Herr ist selbst mit den Schwedischen [im] streit gewesenn, den Gott der Herr sonderlich victory gebenn, das sie viel von feynden erlegt, als Graff Johann von Meroda, der obrist […] Quade, der obrist Westerholtz, von Lembeck, der […] von Loxten. Eß wird auch auch warhaftig vermelt, das eine weyße daube oben durch den schwedischen kriegshere in der luft schwebend gesehenn und drey hasen sein durch das keyserische krieg volck in dem tumult gelaufenn. Fur 40 jahren ist auf dem hause Schauenburg im felde im gespentz diß getummel gesehenn […] und gehort wordenn, also das man gewiße sagen mag, die hand die herrn hat sie geschlagenn“.[54]

Mérode selbst soll erst in Köln am 26.7. seinen Schusswunden erlegen sein.[55] Nach Aufzeichnungen aus Münster[56] wurde am 30.7. die Leiche des Generals durch Münster geführt.[57] Franz Wilhelm von Wartenberg hatte in seinem Bericht vom 9.7. noch geschrieben, Mérode sei zwar von drei Schüssen verwundet worden, „so gleich wohl nit gefehrlich sein sollen, und sagt man, Gronsfeld und Bönninghausen haben sich ins holtz salvirt“.[58] Bei dem niederrheinischen Chronisten Wilmius aus Kempen[59] hieß es dagegen: „Im Juli desselben Jahres [1633] wurden zur Entsetzung von Hameln einige Tausend unter dem Befehl des Grafen von Merode ausgeschickt. Diese Stadt wurde vom Herzog von Lüneburg und vom Landgraf von Hessen belagert, den Vorkämpfern des Schwedenbündnisses gegen den Kaiser in diesen Gegenden. Indes erlitten diese Einsatztruppen eine schwere Niederlage. Merode wurde verwundet und starb in Minden“.[60] Der Chronist, Arzt und Ratsherr Dr. Jordan notiert in seinem Tagebuch: „Graff von Merode ward tödtlich geschoßen durch das Rückgrad, davon ihm die nieren so wund und den 30 junii zue Nienburg[61] gestorben“.[62] Bei Bellinckhausen heißt es: „Selbigs tags [4.8.; BW] morgen ist der todte leych des Grafen Johans von Meroda in unser stad gebracht und im Thumb in die capellen nidergesetzt, das man aller kirchen glocken thon gehoret hat. […] Des morgens, freytags zu 9 uhren morgens, ist der todter leych graff Johans von Meroda aus dem Thumb geholet, auf einen wagen nider gesetzt in gegenwart aller capittularn der Thumb kirchen, da auch alle haubtleuthe, leutnambt und fenrich mit pfeifen und trommen, auch alle haubtleuthe, leutnambt und fenrich mit pfeifen und trommen, auch alle soldaten fur und hinter der leych gangen und aus S[anct] Johans pforten deducirt. Man sagt, der leych soll zu Colln begraben werdenn“.[63]

Wie ein weiteres zeitgenössisches Flugblatt berichtet, sei „es auf ein Metzgen  außgangen / vnd solches fast biß an die Thor von Minden continuirt / ohne daß wir die vnserigen wieder zu einige stand bringen können / weiln sie wegen vieler außgegossenen Schmähworten / welche von den Hamelischen vnd diesen Combattanten noch deß Morgens ausgegossen / vnglaublich verbittert / waren / vnd mit dem Degen die bösen Zungen straffen wollten“. So sollen, was wortwörtlich dem Schlachtbericht Knyphausens an den Bremer Bürgermeister Havemann entnommen ist,[64] konfessionell gefärbte Schmähungen des Gegners an diesen Exzessen schuld gewesen.[65] Der finnische Rittmeister Duesse soll wegen dieses Abschlachtens sogar um seinen Abschied gebeten haben.[66] Bei Mannschaften und Offizieren sprach man davon, man sei hier wie bei Rinteln auf die Schlachtbank geführt worden.[67]

Es dauerte Tage, bis alle Toten – zumindest die Gemeinen – in Massengräbern beigesetzt bzw. verbrannt waren. Gronsfeld selbst schrieb Wallenstein, den die Niederlage als Oberbefehlshaber auch betreffen sollte, er sei „kümmerlich zu Fuß“ entkommen,[68] nachdem er „eine gute weyle vnter dem Feindt gemischt gewesen, weil sein Pferd nur zum hinn- vndt wieder reitten vnd nicht zum Ausreißen qualificiret“ gewesen sei,[69] während Kurfürst Anselm Kasimir – wohl beeinflusst durch seinen Hofmarschall und Obristleutnant Hegne(n)berg, der an der Schlacht teilgenommen hatte – Ende 1633 infam unterstellte oder zumindestens untersuchen ließ, er habe das Schlachtfeld vorzeitig verlassen.[70]

Doch scheint auch Gronsfeld verwundet worden zu sein, denn später wurde berichtet, er läge fiebrig zu Bett und zweifle an seiner Wiederherstellung, so dass er Kurköln und Kurmainz um die Ernennung eines geeigneten Nachfolgers ersuchte, während er alle vorausgegangenen Schlachten und Treffen anscheinend ohne Verletzungen überstanden hatte. Doch mag es sich vielleicht um eine „diplomatische“ Krankheit gehandelt haben, in der nicht unberechtigten Annahme, dass man ihm die Niederlage zur Last legen und nach Köln[71] bzw. Bonn[72] zitieren werde, um ihn dann von seinem Kommando entbinden zu lassen, was auch sein Befehl zur sofortigen Einvernahme von Entlastungszeugen zeigt. Das klang schon in dem Bericht Wartenbergs an, dass man die Gelegenheit verpasst habe, den Gegner vor Oldendorf anzugreifen: „Es sollen etliche von dem feind gefangen sein, die einhellichlich aussagen, daß (maßen auch vor diesem gewisse avisen gewest), wan unsere armee sie zu Lint[h]orf[73] angegriffen, sie die papagie und stückh starckh gewiß bekhommen, auch die armee zerstreut hetten, und herr Merode wohl gewußt, auch große lust dazu gehabt, es ist ihm aber von Gronsfeld durch underschiedliche ordre verboten worden“.[74] Als Gronsfeld seine Pläne zum Entsatz Hamelns entwickelt hatte, entgegnete ihm Mérode, er sei bereits von den Kur- und Fürsten vor seiner Entschlusslosigkeit gewarnt worden. Kurmainz und Kurköln hätten sogar von Feigheit (Faulheit ?) oder gar Verrat gesprochen und ihn zum Angriff aufgefordert, allerdings, wie sich gezeigt hatte, wohl in folgenschwerer Verkennung der militärischen Situation. Letztlich hatte Gronsfeld im Kriegsrat nachgegeben, was ihm später zum Vorwurf gemacht wurde, doch sollte die Entwicklung bis hin zur Kapitulation Hamelns seine pessimistische und richtige Einschätzung der militärischen Lage bestätigen. Selbst in der gegen Wallenstein gerichteten „Bamberger Schrift“ erhielt die Niederlage ihren besonderen Stellenwert, um die antispanische Einstellung des Generalissimus besonders hervorzuheben: „Zu dieser Zeit hörte man eines Abends im feindlichen Lager Freudenschüsse und am folgenden Morgen erfuhr man die Nachricht von der Niederlage Gronsfelds und Merodes. Aus diesem und aus andern Gründen fand sich Se. Majestät bewogen, die Unterstützung der Spanier anzunehmen. Die Bitten und Befehle wurden in Folge dessen erneuert. Dieß vernahm der Herr General mit großen Unwillen, indem er mit Uebertreibung sich äußerte, daß die Absicht der Spanier nicht dahin gehe, Succurs zu gewähren, sondern sich in die Angelegenheiten des Reiches einzumischen und den Frieden zu verhindern“.[75] Wallenstein selbst schrieb über diesen Vorfall am 23.7.1633 aus dem Feldlager bei Schweidnitz[76] an Ferdinand II., „welcher maßen der feindt dahier gestern abents auß seinem quartier mit allem seinem Volckh vors läger geruekt unndt dreymahl salve geschossenn. Nun ist auß den intercipiertenn schreibenn, deren fünf E. Ksl. Mayt: nebenst einem Patent, so der Graff von Thurn dem Obristen Cratz über daß schwedische Kriegsvolckh ertheilet, hierbey gnädigst zu empfahen, so wohl auch auß deren herüber geschicktenn trompetter unndt trummelschläger aussage soviel zu vernehmmen geweßen, daß solches auß Ursachen, daß der Graf von Gronnßfeldt durch denn Veldtmarschalcken Knipphausen bey Hammel geschlagenn sein solle, beschehenn; ob es sich nun also verhalte, kann ich der Zeit nicht wissen“.[77]

Von Minden aus hatte sich Gronsfeld in die Festung Nienburg[78] zurückgezogen. Hier ließ er am 17.7. vorsichtshalber die ersten Zeugenaussagen über die Insubordination des Obristen Floris de Mérode, der seiner Ansicht nach für die Niederlage verantwortlich war und zur Rechenschaft gezogen werden sollte, aufnehmen.[79] Floris von Mérode war, da er eine harte Bestrafung durch Wallenstein zu befürchten hatte, mit seinen überlebenden Reitern in Hildesheim aufgetaucht und hatte sich dort als Kommandant geriert,[80] bis ihm ein förmliches Kriegsgerichtsverfahren drohte. Bei Dr. Jordan ist unter 2./3.7. [12./13.7.] festgehalten: „Nehmen die Steinbrüggischen[81] Soldaten unsere besten Schweine, etzliche Officirer Pferde aus den Gärten allhie weg, und indem die Parteyen also miteinander charchiren, komen fast an die 18 Compagnia Cavallerie zerschlagenes Volks unter Florentino de Merode, Baron de Asti, deßen Obrist Wachtmeister Bathlin [Baldino; BW] und Obrist Wigard, so aber selbst nicht anhero kom̃en, vor das Thor, musten die Nacht daraußen bleiben uff der Steingruben. Den dritten werden sie in der Stadt verlegt“.[82] Von Hildesheim aus desertierte Floris de Mérode zu Thilo Albrecht von Uslar nach Bockenem[83] und erhielt von ihm einen Pass auf Hamburg.[84]

Unter dem 16./26.7. heißt es bei dem gut informierten Dr. Jordan: „Nachmittags umb 2 Uhr ritt der gewesener Commendant Baron de Asti von hier nach Bokenem zum Braunschwg. Gral.-Wachtmeister Tilo Albrecht von Ußlar, welcher ihm einen Trompeter zurück gesannt, weil er von seinen Vettern Graff Merode vo seinen und anhero daß ihm der Graff von Gronßfeld verstricken laßen wollte“.[85]

Von Hamburg aus ging Mérode vorsichtshalber nach Lüttich.[86]

„Den 22. [1.8.; BW] kam der Obristleutnand von des Baron de Asti [Floris v. Mérode; BW] Baron de Griffort [Grysort => Carl Roland v. Suys; BW] anhero für einen Commendanten, welches Killy [Melchior de Kelly; BW] so lange verwaltet, ließ denselben Abend seinen Obristwachtmeister Baldino einnehmen, des Graff von Gronßfelden verarrestiren“.[87] Suys wurde 1633 das Regiment übertragen.[88]

Nach Gronsfelds Schreiben an Wallenstein, Nienburg, 10.8.1633, hatte ihm Mérode aus Hamburg[89] mitgeteilt, dass er sich Wallenstein gegenüber verantworten wolle.[90] In Mérodes Brief an ihn hieß es : „J‘ esciray au Duc de Fridland et aux Electeurs et feray esclatter la verité et dis a tous ceux qui m’accusent de la moindre faute, qu’ils eu ont menty comme des Schelms“.[91]

Gronsfeld sah wohl nicht zu Unrecht auf Grund der vorliegenden Zeugenaussagen die Gründe für die Niederlage in dem stürmischen Drängen des gefallenen Johann von Mérode, ohne Rücksicht auf die besondere Geländebeschaffenheit und die günstigere Gefechtssituation des Gegners anzugreifen, und in der Insubordination seines Vetters, der wahrscheinlich seine unter erheblichen Eigenkosten geworbenen Truppen nicht aufs Spiel setzen wollte. Maximilian schrieb die Juli-Katastrophe allerdings wie jetzt auch seine Mitkurfürsten den Weisungen Wallensteins zu, sich in der Defensive zu halten statt rechtzeitig einen Präventivschlag zu führen.[92] Gronsfeld hatte sich damit verteidigt, er habe nie für eine offene Feldschlacht plädiert und angesichts der vorteilhafteren Lage der Konföderierten sogar davon abgeraten, dann aber doch dem Drängen Mérodes und anderer kaiserlicher Offiziere nachgegeben. Kurköln und Kurmainz vertraten dagegen wohl nicht zu Unrecht die Auffassung, als Oberkommandierender hätte er sich trotz divergierender Meinung des Offizierskorps durchsetzen müssen,[93] was angesichts der Äußerungen Johann von Mérodes gegenüber Gronsfeld eine Verdrehung der Tatsachen war. Dagegen verteidigte sich der Graf, der Johann von Mérode unter Druck gesetzt worden war und sich nicht dem Vorwurf der Feigheit hatte aussetzen wollen. Am 29.7. hieß es, Gronsfeld habe den günstigsten Termin für eine Schlacht, nämlich vor dem Eintreffen der gegnerischen Verstärkungen, bei Lintorf versäumt, da ein bereits geplanter Angriff Johann von Mérodes von ihm verhindert worden sei.[94] Die Schuld an der Niederlage schob man dem überlebenden Gronsfeld zu und versuchte mit Erfolg, ihn ins Privatleben abzuschieben.

Dass Spanien versuchte, vakant gewordene Regimentsinhaberstellen durch eigene Günstlinge zu besetzen, zeigt das Empfehlungsschreiben Isabellas vom Oktober, man möge das Regiment des Floris von Mérode an den Obristen Eberhard vom Brion übertragen.[95]

Wallenstein, mit dem Gronsfeld weiter in Korrespondenz stand, bemühte sich nach wie vor selbst um die Klärung der Vorfälle vor und in der Schlacht bei Hessisch-Oldendorf. Am 10.11. hatte er aus seinem Feldlager vor Bautzen[96] Gronsfeld mitgeteilt, dass sich Mérode, dem die Befehlsverweigerung wohl angesichts der bekannten Härte des Generalissimus den Kopf gekostet hätte, seiner Verantwortung entzogen habe, „also werden wir auch fürters seinen excusationen, bis wir des herrn, weiln wir Ihn iederzeit hoch aestimiret vnd aestimiren thun, meinung und weitteren bericht auch darüber vernommen, keine statt geben“.[97] Doch so sehr sollte sich Wallenstein nicht weiter um die Affäre kümmern können, während es dem sturen Anselm Kasimir gelang, eine »Zeugenaussage« Mérodes zu beschaffen.[98] Mit seinem Schreiben vom 24.11.1633 stellte Maximilian den Kurfürsten von Mainz und Köln die Entlassung des Grafen anheim; einen Tag später ersuchte er durch den fanatischen Wallenstein-Gegner Richel Ferdinand II. um die Ablösung Bönninghausens und Gronsfelds, da weder dieser noch der Graf zur Führung einer selbstständigen Armee geeignet seien. Die Armee sei „nit in geringer confusion, da sie khein rechts capo“ habe, zu dem sie „ein affectation und Vertrauen“ besitze. Zu mehr als singulären Aktionen reichte es wohl nicht mehr. Mit Zustimmung Wallensteins sollte Philipp von Mansfeld, der jüngere Bruder Wolf(gang)s, zum „generalcapo“ ernannt werden.[99] Daneben betrieb Richel im Auftrag des Kurfürsten auch bei Kriegsratspräsident Schlick die Absetzung Bönninghausens,[100] dem Holk erheblichen Einfluss auf Gronsfeld zuschrieb[101] und der allgemein als Günstling des Grafen galt. Am 22.12.1633 hatten Kurmainz und Kurköln angesichts der Zustimmung Maximilians die Entlassung mitgeteilt;[102] am 6.1.1634 wurde dem Ersuchen Gronsfelds offiziell stattgegeben, was Anselm Kasimir als die treibende Kraft hinter der heute oft kurios anmutenden Untersuchung nicht zufrieden stellen konnte; er vergaß nie, wie Gronsfeld einige Zeit später erfahren sollte.

Dr. Jordan erwähnt unter dem 16./26.4.1634 noch die Mätresse des Floris von Mérode.[103]

Um weitere Hinweise unter Bernd.Warlich@gmx.de wird gebeten !

[1] SCHILFGAARDE, De heeren en Graven van Bronckhorst, Sp. 84.
[2] RICHARDSON, Mérode 1. Bd., S. 248; 2. Bd., S. 325f., 433.
[3] Schwabach; HHSD VII, S. 681f.
[4] Museum des Dreißigjährigen Krieges, S. 31.
[5] THEATRUM EUROPAEUM 3. Bd., S. 86.
[6] Hessisch-Oldendorf [Kr. Grafschaft Schaumburg]; HHSD II, S. 226f.
[7] Nach HAVEMANN, Geschichte der Lande Braunschweig und Lüneburg Bd. 2, S. 684, Anm. 2.
[8] Hameln; HHSD II, S. 192ff.
[9] Köln; HHSD III, S. 403ff.
[10] WASSENBERG, Florus, S. 299.
[11] Osterode; HHSD II, S. 370ff.
[12] WENDT, Chronik, S. 421f.
[13] Bayerisches Staatsarchiv München Familienarchiv Törring-Jettenbach M 1: Comœdia Gronsfeldiana fol. 33ff.
[14] Vgl. den Kupferstich »Eigentliche Abcontrafactur / vnd gründliche Beschreibung« (Kungliga Biblioteket Stockholm) mit einer Darstellung der aufmarschierten Truppen (mit genauer Positionsangabe selbst in den Details), einer kleineren Geländekarte u. einem ausführlichem Text. Bei SNOILSKY, Svenska historiska plantscher, S. 72f., sind noch drei weitere Kupferstiche der Schlacht verzeichnet; ferner THEATRUM EUROPAEUM Bd. 3, 82-83. Die Zeichnung im THEATRUM EUROPAEUM Bd. 3 basiert auf der Handzeichnung des schwedischen Ingenieuroffiziers David Portin, eines Teilnehmers, u. darf als genau gelten, zumal Portin Einsicht in die erbeuteten Unterlagen der Kriegskanzlei Mérodes nehmen konnte; TESKE, Bürger, Bauern, S. 100-101: »Repraesentatio Pugnae«.
[15] Doppeldeutig; entweder v. frz. poltron Feigling = Feigheit oder ital. poltroneria = Faulheit abgeleitet.
[16] Bayerisches Staatsarchiv München Familienarchiv Törring-Jettenbach M 1: Comœdia Gronsfeldiana fol. 29f.
[17] Lützen [Kr. Merseburg/Weißenfels]; HHSD XI, S. 286f.
[18] Als Gronsfeld die Beförderung Bönninghausens vorgeschlagen hatte, lehnte Wallenstein diese entschieden ab, da „derselbe so treuloser Weise in der Schlacht bei Lützen gehandelt und nur so geschwind in die Niederlande geeilt, um der Strafe zu entgehen, welcher er besser als jene verdient, die deshalb zu Prag hingerichtet worden seien, so dass er bei der kaiserl. Armada länger nicht geduldet“ werden möge. HALLWICH, Wallensteins Ende Bd. 1, S. 364, Anm. Vgl. die objektive Darstellung LAHRKAMPS, Bönninghausen, S. 272ff., der zu Recht SEIDLER, Prager Blutgericht, S. 53-55, kritisiert. Wallensteins Ansicht mag wohl auf die »Fidelis veraque Relatio« Gil de Haes‘ zurückgehen (KREBS, Zur Beurteilung Holks, S. 371-378) u. dessen Bericht über die Flucht der Reiterei Bs. Zumindest hatte Bönninghausen nach der Unterredung mit Wallenstein auf sein Regiment verzichtet. Wahrscheinlich dürfte ihn nur Holks Fürsprache vor der Hinrichtung bewahrt haben.
[19] HALLWICH, Merode, S. 115 (Schlachtbericht Gs. an W.).
[20] Staatsarchiv Bamberg C 48/195-196, fol. 115-117: August Erich an Johann Ernst v. Sachsen-Eisenach, Kassel, 1633 VI 30 (a. St.). Erich hatte nach seinen Angaben die Informationen durch zwei Boten Melanders, Wilhelms V. u. Knyphausen (den sächs.-eisenach. Kapitän Franz Ulrich Wasserhu(h)n – erwähnt auch bei GEYSO, Beiträge II, S. 80. Nach GEYSO hatte er im Weißen Regiment Johann v. Geysos gedient, fiel 3 Jahre später vor Hanau; GEYSO, Beiträge II, 80, Anm. 1) erhalten. August Erich (tätig um 1620-1644) war Kupferstecher u. Porträtmaler u. hatte u. a. für Hessen-Kassel gearbeitet; SCHWARZWÄLDER, Bremen, S. 22.
[21] HELML, Dreißigjähriger Krieg, S. 87.
[22] HALLWICH, Merode, S. 88: Dormagen, 1633 VI 18.
[23] Das Regiment soll nur über 200 Pferde verfügt haben. Zit. bei HELML, Dreißigjähriger Krieg, S. 121; ferner WREDE, Wehrmacht III/2, S. 617.
[24] Staatsarchiv Bamberg C 48/195-196, fol. 148 r – 148 v (Abschrift): Großenalsleben, 1633 VII 02 (a. St.).
[25] HALLWICH, Merode, S. 78.
[26] Staatsarchiv Würzburg G-Akten 17313, unfol. (Abschrift): Anselm Kasimir, Köln, 1633 XII o. T. »Articuli und fragepuncten bey der inquisition uber das ungluckliche treffen bei Oldendorf« (anscheinend auch Maximilian I. zugeleitet); hier Punkt 30.
[27] Bayerisches Staatsarchiv München Familienarchiv Törring-Jettenbach M 1: Comœdia Gronsfeldiana fol. 30f.; ferner HALLWICH, Merode, S. 87; allgem. auch SCHREINER; SCHWERHOFF, Verletzte Ehre.
[28] Nach MANKELL, Schlacht, waren es 37 Geschütze (wahrscheinlich ohne die hessen-kassel. u. braunschweig. Artillerie).
[29] S Staatsarchiv Würzburg G-Akten 17313, unfol. (Abschrift): Anselm Kasimir, Köln, 1633 XII o. T. »Articuli und fragepuncten bey der inquisition uber das ungluckliche treffen bei Oldendorf« (anscheinend auch Maximilian I. zugeleitet);
[30] Vgl. den Bericht  F. W. v. Wartenbergs, Osnabrück, 1633 VII 09; Österreichisches Staatsarchiv Wien Kriegsarchiv Alte Feldakten 1633/7/ad 13 (Abschrift): Beilage zum Postskriptum des Schreibens Kurmainz/Kurköln an F II, [Köln], 1633 VII 14; Österreichisches Staatsarchiv Wien Kriegsarchiv Alte Feldakten 1633/7/13 (Abschrift).
[31] Staatsarchiv Bamberg C 48/195-196, fol. 115 v (Abschrift): August Erich an J. E. v. Sachsen-Eisenach, Kassel, 1633 VI 30 (a. St.).
[32] HALLWICH, Merode, S. 94; LAHRKAMP, Bönninghausen, S. 285f.
[33] Bayerisches Hauptstaatsarchiv München Kurbayern Äußeres Archiv 2416, fol. 213: Bescheid der bayr. Kriegskanzlei, Stadtamhof, 1632 VI 10. ENGLUND, Verwüstung, S. 124: „So wurde eine Gruppe von 50 Schweden von einem großen Bauernhaufen nördlich von München überrascht. In einem Ausbruch kalter Raserei schnitten die Bauern den Soldaten Ohren und Nasen ab, hackten ihnen die Hände und Füße ab und stachen ihnen schließlich die Augen aus, worauf sie die Opfer lebendig ihrem Schicksal überließen. Die Antwort des schwedischen Heeres kam unmittelbar: An einem einzigen Tag sollen als Rache 200 Dörfer niedergebrannt worden sein“. MAHR, Monro, S. 173f.: „Auf dem Marsch verübten die Bauern Grausamkeiten an unseren Soldaten, die seitwärts zum Plündern weggingen, indem sie ihnen die Nasen und Ohren abschnitten, Hände und Füße abhackten und ihnen die Augen ausstachen, dazu andere Untaten begingen, die ihnen die Soldaten sofort heimzahlten. Sie brannten auf dem Marsch viele Dörfer nieder und brachten die Bauern um, wo man sie antraf. Eine starke Abteilung des Herzogs von Bayern glaubte, die Schweden in ihren Quartieren überrascht zu haben, aber sie fiel selbst in die Grube, die sie anderen graben wollte, so daß nur wenige den Schweden entrannen und mit dem Leben davonkamen“. Vgl. HELML, Dreißigjähriger Krieg, S. 123, Anm. 59: „Herzog August von Sulzbach verwendete sich bei Gustav Adolf für die Schonung der Untertanen seines Vetters Maximilian und setzte auch durch, daß 2 Rgt. beauftragt wurden, dem Niederbrennen Einhalt zu gebieten“.
[34] Staatsarchiv Würzburg G-Akten 17313, unfol. (Abschrift): Anselm Kasimir, Köln, 1633 XII o. T. »Articuli und fragepuncten bey der inquisition uber das ungluckliche treffen bei Oldendorf« (anscheinend auch Maximilian I. zugeleitet); unter Punkt 31): „Ob nit etliche Jesus Maria, etliche Ferdinand, etliche regimenter auch gantz kein wort gehapt“. Nach »Repraesentatio Pugnae« (TESKE, Bürger, Bauern, S. 100) war der schwedische Schlachtruf „Gott mit uns“ [nach der Abb. im THEATRUM EUROPAEUM bei MILGER, Gegen Land und Leute, S. 268: „Gott bey uns“], der kaiserliche „Viva le Ferdinand“.
[35] Staatsarchiv Münster Herrschaft Büren Akten 10 (die Einschätzung durch Wilhelm von Westphalen); Staatsarchiv Osnabrück Rep. I/1/45 (Ausfertigung): Geleen an F. W. v. Wartenberg, Minden, 1633 XII 04; ); Staatsarchiv Osnabrück Rep. 100/1/93 (Ausfertigung): Geleen an F. W. v. Wartenberg, Minden, 1633 XII 23. Stålhandske wurde Wilhelm V. u. Melander [Holzappel] unterstellt; Staatsarchiv Marburg 4 f – Schweden- 125 (Ausfertigung): Oxenstierna an W. V., Frankfurt/M., 1633 VIII 08.
[36] Vgl. HOFMANN, Melander, S. 34ff., der natürlich den siegreichen Ausgang der Schlacht vor allem Melander, a. a. O., S. 36, zuschreibt.
[37] Staatsarchiv Würzburg G-Akten 17313, unfol. (Abschrift): Anselm Kasimir, Köln, 1633 XII o. T. »Articuli und fragepuncten bey der inquisition uber das ungluckliche treffen bei Oldendorf« (anscheinend auch Maximilian I. zugeleitet);
[38] Minden [LK Minden]; HHSD III, S. 517ff.
[39] Staatsarchiv Bamberg C 48/195-196, fol. 115-117 (Ausfertigung): August Erich an J. E. v. Sachsen-Eisenach, Kassel, 1633 VI 30 (a. St.).
[40] GRÜNDLICHER BERICHT [Kungliga Biblioteket Stockholm 228 c]: „Obrister Pallant ist 5. cornet Reutern in Wolfenbüttel kommen / in Hildesheim hat er auch 11. Compagnia Reuter / vnd ein Compagnia Tragoner bracht / zu Minden haben 11. Compagnia Reuter meutenirt / die Cornet von den Stangen gerissen vnd durchgangen“.
[41] Abgeb. bei LAHRKAMP, Dreißigjähriger Krieg, S.192.
[42] Kungliga Biblioteket Stockholm, Svea krig, Nr. 224a.
[43] Woll ? möglicherweise Wolsdorf [LK Helmstedt].
[44] Unterstützung; vgl. auch JONES, A Lexicon, S. 223.
[45] Hameln; HHSD II, S. 192ff.
[46] Minden [LK Minden]; HHSD III, S. 517ff.
[47] Schaumburg [Kr. Grafschaft Schaumburg]; HHSD II, S. 413.
[48] Hessisch-Oldendorf [Kr. Grafschaft Schaumburg]; HHSD II, S. 226f.
[49] Tode ?
[50] Wolsdorf [LK Helmstedt] ?.
[51] Hannover; HHSD II, S. 197ff.
[52] Rinteln [Kr. Grafschaft Schaumburg]; HHSD II, S. 395f.
[53] Bückeburg; HHSD II, S. 80ff.
[54] TEGEDER; KREIENBRINK, Bellinckhausen, S. 241.
[55] Nach HALLWICH, Merode, S. 96, am 26.7. in Köln.
[56] Münster; HHSD III, S. 537ff.
[57] LAHRKAMP, Münsters Verteidigung, S. 281, Anm. 21.
[58] Österreichisches Staatsarchiv Wien Kriegsarchiv Alte Feldakten 1633/7/ad 13.
[59] Kempen [LK Kempen-Krefeld]; HHSD III, S. 384ff.
[60] WILMIUS, Chronik, S. 94.
[61] Nienburg/Weser; HHSD II, S. 346f.
[62] SCHLOTTER, Acta, S. 80.
[63] TEGEDER; KREIENBRINK, Bellinckhausen, S. 245.
[64] Kungliga Biblioteket Stockholm Svea Krig Nr. 224 a: »CONTINUATIO«; vgl. SATTLER, Knyphausen, S. 652; ferner auch das Schreiben Georgs an Fr. U.; SATTLER, Knyphausen, S. 653ff.; bzw. Staatsarchiv Bamberg C 48/195-196, fol. 142-144 (Abschrift): Georg von Braunschweig-Lüneburg an Friedrich Ulrich von Braunschweig-Lüneburg, Ohr, 1633 VII 29 (a. St.).
[65] Ähnliches berichtete auch Otto v. Guericke anlässlich der Vernichtung Magdeburgs; LOHMANN, Magdeburg, S. 99.
[66] AOSB II/9, S. 592.
[67] 12.3.1633; vgl. SCHMIDT, Belagerung, S. 20ff.; Bayerisches Hauptstaatsarchiv München Kasten schwarz 962, fol. 160-163 (Ausfertigung): Kurmainz/Kurköln an Max., Köln, 1633 VII 29; BA NF II/8, Nr. 159, S. 291f.
[68] COPIA KÖNIGL. MAY. IN DENNEMARCK / ERGANGENES SCHREIBEN [Kungliga Biblioteket Stockholm Svea Krig 227 b], im Eigendlichen Verzeichniß: „Graff von Gronsfeld ist verwundet / vnd zu Fuß mit einem Bauren in Münden [Minden] ankommen“.
[69] HALLWICH, Merode, S. 119.
[70] Staatsarchiv Würzburg G-Akten 17313, unfol. (Abschrift): Anselm Kasimir, Köln, 1633 XII o. T. »Articuli und fragepuncten bey der inquisition uber das ungluckliche treffen bei Oldendorf« (anscheinend auch Maximilian I. zugeleitet); unter Punkt 51): „Ob die generaln, und sonderlich der graff von Gronsfeld, bei wehrendem treffen bei den trouppen gewesen und ieder zeit biß zum letzten man sein devoir gethan, ob er nicht zeitlich sich davon gemacht“; was sicherlich auf Wartenbergs Bericht zurückzuführen ist.
[71] Köln; HHSD III, S. 403ff.
[72] Bonn; HHSD III, S. 94ff.
[73] Lintorf [LK Düsseldorf-Mettmann]; HHSD III, S. 472.
[74] Österreichisches Staatsarchiv Wien Kriegsarchiv Alte Feldakten 1633/7ad 13 (Ausfertigung): F. W. v. Wartenberg an Kurmainz/Kurköln, Osnabrück, 1633 VII 09.
[75] SCHEBEK, Wallensteinfrage, S. 172.
[76] Schweidnitz [Świdnica]; HHSSchl, S. 491ff.
[77] Österreichisches Staatsarchiv Wien Kriegsarchiv Alte Feldakten 1633/7/23 (Ausfertigung); HALLWICH, Wallensteins Ende Bd. 1, Nr. 555, 464. Vgl. sein Schreiben an Ferdinand II., Feldlager bei Schweidnitz, 1633 VII 24 (Österreichisches Staatsarchiv Wien Kriegsarchiv Alte Feldakten 1633/7/25 (Ausfertigung)), u. 1633 VII 27 (Österreichisches Staatsarchiv Wien Kriegsarchiv Alte Feldakten 1633/7/29 (A); er könne noch nichts Genaueres mitteilen, da er alle Nachrichten darüber nur vom Gegner erhalte.
[78] Nienburg/Weser; HHSD II, S. 346f.
[79] Abschr. der Zeugenaussagen finden sich im Staatsarchiv München Familienarchiv Törring-Jettenbach M 1: Der Prozess des Gf Gronsfeld; abgedr. in teilweise zusammengezogener Form bei HALLWICH, Merode, S. 121ff.; ferner die nicht bei HALLWICH verwendeten Zeugenaussagen des Obristleutnants Johann Christoph Hegne(n)berg – er entstammte einem bayerischen Adelsgeschlecht u. war zudem kurmainz. Hofmarschall – , Minden, 1633 IX 07 (Bayerisches Hauptstaatsarchiv München Tom. 270), fol. 1-12 (Abschrift) u. des ligistischen Obristen Johann v. d. Horst, Minden, 1633 IX 08 (fol. 15-24 (Abschrift).
[80] FISCHER, Hildesheim, S. 84f.
[81] Steinbrück [Kr. Hildesheim-Marienburg]; HHSD II, S. 439f.
[82] SCHLOTTER, Acta, S. 81.
[83] Bockenem [Kr. Hildesheim-Marienburg]; HHSD II, S. 54.
[84] Hamburg; HHSD I, S. 83ff.
[85] SCHLOTTER, Acta, S. 82.
[86] USLAR-GLEICHEN, Belagerung, S. 371; SCHLOTTER, Acta, S. 82. Nach GEYSO, Beiträge II, S. 86, war Mérode-Waroux zu den Schweden übergegangen u. zusammen mit Stålhandske (gemeinsam mit Melander u. Ernst Albrecht v. Eberstein; so EBERSTEIN, Geschichte, S. 721, der Mérode jedoch nicht erwähnt) am 4.8. (a. St. ?) aus der Gegend um Hamm aufgebrochen, hatte mit ihm bei Wesel den Rhein überschritten u. am 20.8. bei Herzogenbosch den Prinzen v. Oranien, was wohl so nicht stimmt, es sei denn, Hamburg als Absendeort war eine bewusste Irreführung.
[87] SCHLOTTER, Acta, S. 82.
[88] KONZE, Stärke, S. 111, Anm. 1.
[89] Hamburg; HHSD I, S. 83ff.
[90] HALLWICH, Merode, S. 109.
[91] HALLWICH, Merode, S. 120.
[92] BayHSTA Kschw. 962, fol. 412-416 (E Richels): Max. an Kurköln, Braunau, 1633 VII 15.
[93] Bayerisches Hauptstaatsarchiv München Kasten schwarz 784, fol. 160-163 (Ausfertigung): Kurmainz/Kurköln an Max., Köln, 1633 VII 29; inhaltlich wiedergegeben in BA NF II/8, Nr.159, 291f. Im Folgenden wird nach den Originalen bzw. Abschriften zitiert, da es hier z. T. auf Nuancen ankommt.
[94] Bayerisches Hauptstaatsarchiv München Kasten schwarz 962, fol. 432-435 u. 437 (Ausfertigung): Kurköln an Max., Köln, 1633 VII 29. Das ging auf die Ausführungen Wartenbergs zurück.
[95] Österreichisches Staatsarchiv Wien Kriegsarchiv Alte Feldakten 1633/10/15/1/2 (Ausfertigung): Isabellas an W., Brüssel, 1633 X 12.
[96] Bautzen [Oberlausitz], HHSD VIII, S. 19ff.
[97] HALLWICH, 5 Bücher Bd. 2, 69; ders., Wallensteins Ende II, 69. Das Konzept dieses Briefes findet sich im Státní ústredni archiv v Praze (Prag) VL I Nr. 18.530: Wallenstein an Gronsfeld, Bautzen, 1633 XI 10.
[98] Staatsarchiv Würzburg G-Akten 17313, unfol. (Abschrift): Anselm Kasimir, Köln, 1633 XII o. T. »Articuli und fragepuncten bey der inquisition uber das ungluckliche treffen bei Oldendorf« (anscheinend auch Maximilian I. zugeleitet);: hier: Articuli speciales von den Baron de Asten, 1633 XII 17, bzw. dessen Antworten.
[99] HALLWICH, Wallensteins Ende Bd. 2, S. 138; HALLWICH, Briefe und Akten Bd. 4, S. 384ff.: Gutachten der deputierten Räte, Wien, 1633 X 14.
[100] IRMER, Verhandlungen Schwedens Bd. 3, Nr. 328, S. 30. Anselm Kasimir hatte Maximilian I. am 15.9. geschrieben, Bönninghausen, der Wallenstein unterstehe u. bei der ganzen Armee außerordentlich unbeliebt sei, solle durch Wynand v. Eynatten oder Karl Friedrich Waldecker v. Kempt, kurmainzischer Hofmarschall, ersetzt werden. BA NF II/8, Nr. 202, S. 355, Anm. 3. Erst am 30.6.1634 konnte Max. Kurmainz u. Kurköln mitteilen, er habe v. Ferdinand v. Ungarn (Ferdinand III.) u. den Militärs die Zusage erhalten, wie B. abgeschoben oder anderweitig eingesetzt werden könne; BA NF II/8, Nr. 223, S. 382, Anm. 5.
[101] Österreichisches Staatsarchiv Wien Kriegsarchiv Alte Feldakten 1632/12/217 (Ausfertigung): Holk an Wallenstein, Brüx, 1632 XII 08. Dass Bönninghausen Gronsfeld erst auf die kaiserliche Seite bringen sollte (STADLER, Pappenheim, S. 737), ist nicht zutreffend.
[102] Bayerisches Hauptstaatsarchiv München Kasten schwarz 784, fol. 363-365 (Ausfertigung): Kurmainz/Kurköln an Max., Köln, 1633 XII 22.
[103] SCHLOTTER, Acta, S. 157.
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