Mercy, Caspar Freiherr von

Mercy, Caspar Freiherr von; Generalwachtmeister [1600 Longwy (Lothringen)-5.8.1644 bei Freiburg] Der Lothringer Caspar von Mercy – als „der Hehre“ Mitglied Nr. 364 (1642) der „Fruchtbringenden Gesellschaft“ – erhielt auf Ansuchen seines berühmt gewordenen Bruders Franz seine Generalwachtmeisterstelle im bayerischen Heer. Nach dem „Journal der Armee des Herzogs Bernhard von Sachsen-Weimar aus den Jahren 1637 und 1638“ wurde er im Juni 1637 vor Champlitte[1] durch einen Musketenschuss durch die rechte Achsel schwer verwundet.[2]

Am 17.4.1640 hatte Piccolomini aus Theusing[3] Caspar von Mercy, der 606 Kürassiere kommandierte,[4] und Geleen[5] befohlen, die bayerische Armee bei Schweinfurt[6] zu konzentrieren. Er berichtete zugleich über den glücklichen Ausgang des Treffens zwischen der kaiserlichen Kavallerie und den Schweden und verlangte von ihnen Berichterstattung über die Ereignisse in Franken.[7]

Piccolomini berichtete dem kaiserlichen Generalleutnant Gallas[8] am 25.5.1640 aus Saalfeld:[9] Alle Gegner hätten sich vereinigt und stünden jenseits des Flusses; ihre Zahl betrage laut Aussage von Gefangenen 30.000 Mann. Er selbst werde stets ein ergebener Diener des Kaisers bleiben und gern sein Leben für ihn hingeben, könne aber die zögernden Entscheidungen an höchster Stelle nicht begreifen, zumal sich doch der Kaiser auf die Seinen verlassen könne. Die bayerische Armee stehe abseits und zaudere; nur 1.000 Reiter unter Caspar von Mercy seien zu Hilfe gekommen.[10]

Maximilian I. von Bayern entschuldigte sich am 27.5.1640 bei Erzherzog Leopold Wilhelm: Er gab ihm bekannt, dass Mercy mit der Führung der bayerischen Armee nach Saalfeld betraut wurde, wo sie zu Piccolomini stoßen solle; die Vereinigung sei durch ein Stocken der Verproviantierung verzögert worden.[11]

Am 25.8.1640 berichtete Piccolomini von einer am 18.8. in der Grafschaft Waldeck[12] gelieferten Schlacht. Die kaiserliche Armee befand sich auf Proviantsuche und war weit zerstreut, der schwedische Kommandierende Banér hielt seine Gelegenheit für gekommen, vereinigte sich mit den Hessen und Lüneburgern und erreichte so eine Truppenzahl von 40.000 Mann; am 19.8. überschritt er bei Münden[13] die Fulda und trat den Marsch in die Grafschaft Waldeck an. Am nächsten Tag machte er zwei Marschstunden vor den Kaiserlichen halt. Mit einem Kanonenschuss rief der kaiserliche Oberkommandierende Erzherzog Leopold Wilhelm zu den Waffen und übergab Piccolomini das Kommando. Die Soldaten sammelten sich rasch und diszipliniert und begannen ihre Stellungen zu befestigen. Am 21.8. um 8 Uhr morgens besetzte der Gegner einen durch einen Wald günstig gedeckten Hügel auf seinem rechten Flügel. Piccolomini schickte eine Abteilung Dragoner zur Erkundung hin, diese aber überfielen auch noch den Gegner und verjagten ihn. Der dort kommandierende Longueville schickte ein Regiment gegen die Kaiserlichen ins Feld, Piccolomini betraute Soye mit der Verteidigung. Daraufhin verstärkte der Gegner das angreifende Regiment mit zwei weiteren. Soye, unterstützt von der bayerischen Reiterei unter Caspar von Mercy und den Obersten Kolb und Liebenstein [Hans Ludwig v. Löwenstein; BW], fiel den Feind mit solcher Wucht an, dass dieser auf dem linken kaiserlichen Flügel das Schlachtfeld verließ. Jetzt gab Piccolomini den Befehl zum allgemeinen Angriff. Die Kroaten unter Suys beteiligten sich an ihm und verfolgten die flüchtenden Schweden. Banér wurde gesehen, wie er mit gezogenem Schwert seine Soldaten an der Flucht hindern wollte. Die Kaiserlichen machten erst bei Wildungen[14] halt, wo sie die Gefangenen zusammenzogen.[15]

Ende September 1640 sollte Caspar von Mercy unter dem Befehl Leopold Wilhelms an der Eroberung Höxters[16] teilnehmen.

In einer Chronik aus Höxter heißt es dazu: „In diesem 1640. jahr hat der ertzhertzog Leopold [Wilhelm, BW] alß er mit der kayserlichen armee von 60.000 mann den Bannier [Banér; BW] verfolgete, hat er auch die statt Huxar belagert, dieselbige auch per accordt nach dreymahligen, andere tagen[17] funffmahligen sturm erobert, eß haben darin 900 mann Braunschweigsche völcker unter dem obristen Brauns gelegen, wie nuhn diese belagerung abgangen, kan man aus folgenden besehen. Den 29./19. Septembris Nach dem ihre kayserliche mayestät bruder eine geraume zeit hero gegen den Schwedischen feldmarschallen Johan Bannier zu Fritzlar[18] undt Wildungen[19] zu felde gelegen, undt nach dem auffbruch auff Warburg[20] undt ferner auf Höxer zog, hat er den 19. Septembris durch generall von Gleen [Geleen; BW] die statt mit 5000 pferden berennen laßen, undt folgenden abents und nachts mit seinem gantzen krieges heer gefolget, alsobalt die stücke geplantzet, undt unterschidtliche läger von Bruchhausen[21] an bis ober der statt von der Klippmühlen an unter dem Bielenberg heer bis an den Brenckhaüser thurn, undt von dannen unter dem Roseberg heer bis nach Albexen[22] (seindt also das ganze läger in die sechtzigtausendt mann bestanden) schlagen lasen, darauff auch alsobalt angefangen mit 12 stücken an zweyen unterschidtlichen örthern auff den Stumrigen walle an den mauren presse zu schiesen, das Peters thoer abgebrandt, undt über 825 grose kugelen (so weit mann nachrichtung hatt) in die statt geschoßen; wie aber die belagerten unter dem commando herrn obristen Brauns undt den dreyn hauptleuten, Milert, Fischers und Wilcken sich tapfer gewehret, undt mit allerhandt mit mittelen (worzu sie auch etliche immekörbe gebrauchet, welche sie über die mauren unter den feindt gewoffen) fünff generalsturm, worunter einer 3 stunden ohne auffhören gewehret, hurtig abgeschlagen, das dem bericht nach über 70 mann todt undt viell gequetschet worden, entlich aber wie noch 5000 man beordert worden, abermahlß einen sturm zu thun, undt nach eroberung keines menschen zu verschonen, hat der gnädige Gott gegen den abendt ein groses schreckliches blitzen undt donner wetter erwecket, dabey ein ungewöhnlicher regen gefallen, das dem feindt alles pulfer naß undt untüchtig worden: Dannenhero die kayserlichen bewogen worden, den belagerten einen accordt anzubieten; sie wolten anfangklich nichtes davon hören, doch entlich, wie der entsatzs ausblieb undt ein klägliches wintzelen undt wehklagen in allen ecken der statt ware, der obriste auch von den belagerten gahr starck hierzu angehalten wurdt, gingen sie den accord ein, da dan verwilliget worden, bey sonnenschein selbigen tages noch mit sack undt pack undt mit fliegenden fahnen, krieges gebrauch nach über die Weeser außzuziehen, wie sie sich aber etwas über bestimte zeit in der statt verweilten, wardt ihnen der accord nicht gehalten, sondern alle miteinander (ausgenohmen den obristen, capitäinen, lietenanten undt fendrichen) sich unterstellen müsen, darauff ist der obriste Mercii [Mercy] mit seinem regiment gelegt worden in Huxar, folgender tages ihre ertzhertzogliche durchlaucht Leopold Wilhelm selber, Ottavio Picolomini, der herr von Stadien [Johann Kaspar v. Stadion; BW], Teütscher Meister, generall von Gleen [Geleen; BW], von Hannibal de Gonzago [Gonzaga; BW], general Breda, general Mercy, graff [Wilhelm Leopold; BW] von Tattenbach, graff von [Maximilian Felix v.; BW] Wolckenstein, graf [Michael Ferdinand v. Althan ?; BW] von Altenhann, ein fürst [Eitel Friedrich; BW] von Hohenzöllern, baron de Hoye [Soye; BW], baron de Rhodan [Rodoan], generalwachtmeister Fernemundt [Fernemont; BW], obriste Rackenwitz [Nikola Rajkovič; BW], obriste Zaradetzky, obrist Bonell, obrister Ägydi, obrister Install, obrister de Meers [Mers; BW], obrister Güsenberg [Giesenberg; BW], obrister Zweyer, undt viele andre obristen undt hohe officier mehr mit ihrem sämbtlichen hoffstäben in die stadt logert und seindt bis über die 8000 pferde bis in den vierten tag still darinn gelegen, welche alles getrayt ausgetroschen, bey die 1200 malter rocken,[23] ohne was verfuttert, unter die füse getretten undt über die seiten gebracht, das also kein korn, obst gemüß, oder etwas anders, womit man sich hette laben können, übrig geplieben“.[24]

Weiter heißt es im „Theatrum Europaeum“: „Als Obr. Rheinhold von Rosen seinen Anschlag an den Bentzenauischen [Pienzenau; BW] in Homburg[25] verrichtet / und oberwehntes Volck zusammengezogen / auch Friedberg[26] versehen hatte / marchirte er zurück nach Ziegenhain[27] / und legte sich in das nechste Städtlein Treysen.[28] Die Käiserische gedachten den Homburgischen Schaden wieder zu holen / darum die zween General-Wachtmeister / als Gilles de Hasi [Gill de Haes; BW], und Herr Mercy / mit dem Obristen von Neuneck / und vier Croaten Obristen / auff ihn giengen / unter denen 1000. Curassier / und noch darzu 200. Tragoner waren. Sie wurden aber so hart empfangen / daß 2. Obriste Wachtmeister darüber und andere Officirer todt blieben / ein Rittmeister und viel Reuter gefangen wurden / deren Wort Leopoldus, und das Feldgeschrey / kein Quartier / gewesen. Der von Rosen hat darüber dieses Städtlein verlassen / und sich nach der Vestung Ziegenhain begeben / darüber die Käiserischen das Städtlein eingenommen / und selbiges sammt umliegenden Dorffern angesteckt / für dißmal aber nichts mehr verrichtet haben“.[29]

Am 23.11.1640 schrieb Peringer von Pernberg an Wenzel Eusebius von Lobkowitz: Aus dem erzherzoglichen Feldlager bei Kirchheim [Kirchhain ![30]] sei die Nachricht vom 14.11. gekommen, dass Breda den Gegner überfallen, ihn bis gegen Kassel[31] verfolgt habe und dort, da der Gegner aus der Festung Verstärkung erhalten habe, mit 300 Mann [bei Riebelsdorf[32]] tot liegen geblieben sei.[33] Der Überlieferung nach soll er aber durch eine Kugel Kapitän Muhlys, Kommandant der bereits 1539 begründeten Bürgerwehr Ziegenhains, die im Frieden die Festungswache versah, getötet worden sein.[34] Bei Dr. Jordan heißt es unter dem 4./14.11.: „Obrist Rosa [Reinhold v. Rosen; BW] nebest dem Obristen Moller von der Weymarschen Armee schlagen den Kayserlichen Grãl.-Feldmarschall. Luitnand mit 3 000 auscommandirten Pferden bey Ziegenhein. Breda bleibt“.[35]

Das „Theatrum Europaeum“ berichtet sehr ausführlich über das Treffen vom 14.11.1640: „Hierauff [nach dem Überfall Reinholds von Rosen auf das Kroatenregiment Peter Losy; BW] wurden die Käis. um so viel desto begieriger ihren erlittenen Schaden um so viel eifriger zu rächen / und wurden deßwegen auff den von Rosen zu gehen commandiret / zuvorderst der General Feld-Marschall Lieutenant Baron de Bredau, und neben demselben der General-Wachtmeister Gill de Hasi, welche in drey tausend Pferden von 24. Esquadronen deren zum besten berittenen Reuter / ausserhalb Fußvolcks / bey sich hatten / deren der Obriste von Rosen bey der Festung Ziegenhain erwartete. Als nun wohlgedachter Baron de Bredau den 13. Novembris styl. ver. bey Ziegenhain anlangte / ordnete er den Obristen Druckmüller zur Avantgarde / der mit 5. Esquadronen auff den von Rosen zwar mit grosser Furi angienge / desselben aber aber die Rosischen nicht viel achteten / sondern liessen ihn wohl ankommen. Der Obriste von Rosen commandirte wider solche 3. Companien seines alten Regiments / die trieben diese Druckmüllerische zurück / so weit sie fast herkommen waren / und verfolgten sie mit stätigem Scharmütziren / daß ihrer viel darüber blieben / und gefangen wurden. Es wurde auch hierüber der General-Wachtmeister de Hasi in einen Schenckel geschossen. Der von Bredau hatte selbigen Tag zum Feldgeschrey außgegeben / Gott mit uns / und das Wort war / der Teuffel mit dem Rosen. Es zoge sich hierüber der von Bredau zurück auff 2. Stunden lang / biß nach Neukirchen[36] / und setzte sich mit seiner Reuterey und Fußvolck dem von Rosen entgegen : er hatte auch um mehrer Hülffe von 2000. zu Fuß / und 1000. Pferd zurück geschickt / deren er erwartete / in Hoffnung / den von Rosen gewiß zu ruiniren. Es war auch General-Wachtmeister Mercy mit 1500. Pferden / und so viel Fußvolck im marschiren / und schon beschlossen / den von Rosen auff beyden Seiten deß Wassers Schwalme anzugreiffen. Was nun an jüngst angesteckten Dörffern noch übrig war / das liesse von Bredau noch gar in die Aschen legen. Es wurde dem von Rosen der Obriste Müller / und General Adjutant de Charlouna, biß 750. Pferd starck / eben so wohl zu Hülff geschickt / welche den 14. Novembris um 2. Uhr Nachmittag ankommen.

Ob nun wohl der von Rosen sich noch nicht Bastant genug befande / der Käiserl. Anzahl gleich zu seyn / hatte er doch resolviret / auff den von Bredau zu gehen / und nicht zu erwarten / biß er ihn besuchte : derohalben er auff seines Feindes Vorwacht von ungefehr drey hundert starck auff eine viertheil Stund lang gegen Abend avancirte / der noch ein viertheil Stund lage.

Er hielte daselbsten mit den Seinigen in einem Wald biß an den Morgen / und giengen  auff diese Vorwacht den 15. vorbesagten Monats Novembris, mit anbrechendem Tag in vollem Gallop, welches eben der Tag Leopoldi war. Als Bredau solches vernahme / præsentirt er sich mit 24. Squadronen ungesaumt zu Feld / und liesse seinen lincken Flügel von 8. Squadronen hindereinander stehend / auff deß von Rosen altes Regiment treffen / seinen rechten Flügel aber diesem Regiment / und dem rechten Rosischen Flügel die Fronte bieten : der Obrist Müller aber gienge diesem Flügel in die Flancque / und ob es wol Anfangs sehr hart hielte / und das Glück sich wanckelmütig erzeigete / so wurde doch dem von Rosen / und den Seinigen allen das glück gegeben / daß sie vermittelst tapfferer Resolution und mannlicher Anführung den von Bredau und die Seinigen in die Flucht schlugen / darüber Herr General Lieutenant von Bredau selbsten geblieben : sie seynd auch in der Flucht an einen Paß gerathen / allda ihrer viel sitzen geblieben / und gefangen wurden / von dannen sie auß sie weiters biß auff ein paar Stunden lang / und zwar biß an die Gegenwart Bredauischen Succurs verfolget worden. Und ist diesen Tag deß von Bredau gegebenes Wort und Feldgeschrey gewesen Sancta Maria, kein Quartier : deß von Rosen Wort aber / Louys, und das Feldgeschrey / Gott mit uns“.[37]

Am 7.1.1641 befahl Leopold Wilhelm aus Günzburg Caspar von Mercy, zu den Regimentern Piccolomini, Montecuccoli und Caretto di Grana zu stoßen und sich mit ihnen zu Geleen in Marsch zu setzen, der mit der Armee zwischen Dinkelsbühl[38] und Rothenburg[39] stand.[40]

Slange nahm auf dem Rückmarsch von der fehlgeschlagenen Belagerung Regensburgs[41] 1641 durch Banér mit dem kleinerem Teil seines Regiments in Burglengenfeld,[42] mit dem größeren in Schwandorf[43] Quartier. Er zog die Besatzung von Burglengenfeld an sich und marschierte am 17.3. abends nach Neunburg vorm Wald[44] ab, wo er am 18.3. um 3 Uhr morgens eintraf. Die ihm unterstellten Nabburger[45] Regimenter wies er an, unverzüglich nach Neunburg zu marschieren. Diese warteten jedoch, bis die Korps von Auerbach[46] und Vilseck[47] eintrafen und brachen erst am 19. 3. nach Neunburg auf. Der Vortrab der Kaiserlichen und Bayerischen, 7.400 Kavalleristen unter Caspar von Mercy am 17.3. Burglengenfeld, das von den Schweden bereits aufgegeben worden war, und brach am 18.3. gegen Cham[48] auf. Slange wartete in Neunburg das Eintreffen der beiden Nabburger Regimenter nicht ab und marschierte am 19.3. nach Cham ab. Bei Neukirchen-Balbini[49] stieß er auf die Vorhut unter Mercy und wurde nach Neunburg hineingeworfen. Über 600 Wagen, alle Handpferde und die Frauen der Offiziere fielen in Mercys Hände.

Zur Erhöhung der Verteidigungsfähigkeit ließ Slange in Neunburg 41 Häuser niederreißen, alles Vieh aus den Ställen auf die Straße treiben, seine Pferde hineinstellen und verschiedene Bollwerke errichten. Die beiden Nabburger Regimenter hatten sich am 18.3. mit den Garnisonen aus Auerbach und Vilseck vereinigt und marschierten am 19.3. von Nabburg ab. Sie fanden jedoch Neunburg bereits von kaiserlichen und bayerischen Truppen eingeschlossen. Ein Ausfall Slanges ermöglichte es ihnen in die Stadt zu gelangen. Am 19.3. zog Báner von Cham über Furth[50] und Taus[51] ab. Geleen traf in der Nacht vom 19./20.3. vor Cham ein und nahm sofort die Verfolgung auf. Erzherzog Leopold Wilhelm leitete den Angriff auf Neunburg, der am 19.3. in Neukirchen-Balbini sein Hauptquartier aufschlug. Der Ort wurde von den Kaiserlichen bis auf sieben Häuser völlig niedergebrannt.

Slange „machte Piccolomini, der an der Spitze seiner Reiterei am Ort erschienen war, sogleich klar, daß er nicht daran denke, aufzugeben. Neunburg lag auf dem Weg nach Cham, und um weiter vorrücken zu können, mußten die Kaiserlichen zuerst Slangs Truppe bezwingen. Die Infanterie der kaiserlichen Hauptmacht wurde herangeführt, und am Morgen des 10. [20.] März war auch die gesamte kaiserliche Artillerie herangefahren und aufgeprotzt. Der Angriff konnte beginnen. […] Die einfachste Methode, eine Festung einzunehmen, war das Zernieren, was ein feineres Wort dafür war, daß man alle Ausgänge der Festung verstopfte und dann einfach wartete, bis der Hunger die Menschen in ihrem Inneren zwang, zu kapitulieren. […] Eine Zernierung konnte hier bei Neunburg nicht in Frage kommen, auch eine regelrechte Belagerung nicht. Die Kaiserlichen hatten keine Zeit. Sie mußten Slang und seine Männer schnell aus dem Weg räumen, um weitermarschieren zu können und das schwedische Heer in Cham einzuschließen. Also blieb ihnen nur eine Erstürmung. Es waren stets blutige und gewagte Operationen, im Kreuzfeuer mit Hellebarden und Äxten und Handgranaten anzustürmen und sich auf unangenehm hohe Leitern zu schwingen oder auf blutig geschrammten Händen und Füßen durch eine mit Sprengsteinen gefüllte Bresche in einer Mauer zu kriechen.

Auch solche Festungskämpfe folgten einem bestimmten Ritual. Zunächst verlangte der Angreifer, daß der Verteidiger sich ergeben solle. Die Antwort war in neunundneunzig von hundert Fällen ein Nein, und zwar ungeachtet der Lage. Ohne Kampf aufzugeben machte einen schlechten Eindruck und tat der Ehre Abbruch.[52] Häufig folgte danach ein verbales Spiel von Drohung und Trotz, in dem die Angreifer schworen, zu stürmen und allen und allem den Graus zu machen, während der Verteidiger stolz gelobte, bis zum letzten Atemzug zu kämpfen. Dann begann der Kampf. Tatsächlich kam es äußerst selten dazu, daß Mann gegen Mann kämpfte. Sobald die Verteidiger keine Möglichkeit mehr sahen, die Angreifer zurückzuhalten, gaben sie auf, aller wackeren Rhetorik zum Trotz. Oft genügte es, daß der Angreifer eine Bresche in die Mauer schoß.

Diese ritualisierten Kämpfe waren immer üblicher geworden, ein weiteres Anzeichen dafür, daß der Konflikt einiges von seiner Hitze zu verlieren begonnen hatte. Viel von dem merkwürdigen, schönen und trügerischen Licht, das die innere Landschaft der Ideologen erhellt, hatte inzwischen angefangen zu verblassen. Der religiöse Bürgerkrieg war fast ganz vorbei, und an seine Stelle war ein Krieg zwischen verschiedenen europäischen Großmächten getreten. Die von brennendem Geist erfüllten Kreuzfahrer und Fanatiker waren einer nach dem anderen von der Bühne abgetreten, und ihr Platz war von den Condottieri, den Landsknechten und geworbenen Haudegen eingenommen worden. Die Leiden und das Elend der Zivilbevölkerung waren unverändert entsetzlich, aber in bestimmten Kriegssituationen war doch eine gewisse Zurückhaltung zu erahnen. Sie entsprang zum Teil dem mittelalterlichen Ritterideal, das in Europa weiterlebte, aber auch der klassen- und berufsmäßigen Gemeinsamkeit der Krieger. Fanatismus ist etwas für ideologisch Überzeugte, nicht für Männer, die den Krieg zu ihrem Beruf und zu einer Lebensart gemacht haben.

Den ganzen Mittwoch über sprühte die kaiserliche Artillerie Projektile gegen Neunburgs Mauern, die rasch in rollenden Explosionswolken von Staub und kantigen Sprengsteinen zermahlen wurden. Die Aufgabe war nicht besonders schwer, denn die Festungswälle waren wie gesagt vom senkrechten, alten Typ und außerdem in einem Zustand fortgeschrittenen Verfalls, und den Verteidigern fehlten zu allem Unglück eigene Geschütze, um das Feuer zu erwidern. Gegen Abend war ein klaffendes Loch in der Mauer entstanden. Der kaiserliche Befehlshaber entsandte zu diesem Zeitpunkt einen seiner Obersten, um, wie der Brauch und das Ritual es verlangten, zu fragen, ob Slang und seine Männer jetzt bereit seien zu kapitulieren. Die Schweden hatten jedoch die Bresche mit Brettern und Balken wieder geschlossen, und Slang wies die Vorschläge des Obersten glatt zurück und drohte stolz, ihn zu erschießen, falls er es noch einmal versuchte. Eine Weile später wurde ein kaiserlicher Trommler vorgeschickt, um einen neuen Vorschlag zu machen, aber kaum hatte er sich gezeigt, als er mit einem gutgezielten Schuß von dem löcherigen Festungswall niedergestreckt wurde. Die Antwort kam auf der Stelle, dichte Sturmkolonnen wälzten sich durch die Frühjahrsnässe heran, erreichten die Mauern, wurden aber mit hohen Verlusten zurückgeschlagen.

Am Tag darauf wurde die kaiserliche Artillerie näher in Stellung gebracht, und zwei der Türme der Stadt zerbröckelten bald unter dem Beschuß grober Kaliber. Gruppen kaiserlichen Fußvolks rückten durch den Staub vor und kamen den Löchern in der Mauer so nahe, daß sie mehrere Straßen der Stadt mit Musketenfeuer bestreichen konnten. Nun wollten einige von Slangs Offizieren aufgeben; sie hatten alles getan, was von ihnen erwartet werden konnte. Doch Slang lehnte ab. Als sie daraufhin klagten, daß ihre Munition nur Neige gehe, hatte der halsstarrige Oberst sogleich die Antwort parat: »Statt Kugeln können wir Steine nehmen. Davon gibt es genug. Laß die Leute suchen  und sammeln !«. Es ist unwahrscheinlich, daß die schwedischen Reiter dazu kamen, Steine auf ihre Feinde zu werfen, denn sogleich richteten sich die Schauer brummender Kanonenkugeln gegen die Mauer zwischen den beiden zusammengeschossenen Türmen, und binnen kurzem sackte auch sie krachend in sich zusammen. Die kaiserlichen Kanoniere konnten jetzt direkt in die Stadt hineinsehen, bis zum Marktplatz. Nun hatte auch Slang genug, und er beugte sich dem gesunden Menschenverstand des Belagerungsrituals. Er ließ Trompeter die Kaiserlichen anblasen und erklärte sich zur Kapitulation bereit, falls seine Offiziere nicht gefangengenommen würden (die gemeinen Soldaten sollten zurückgelassen werden). Die Gegner lehnten ab. Die Schweden mußten sich auf Gnade und Ungnade ergeben, bedingungslos. Aus der zerschossenen Stadt trotteten rund 90 Offiziere, 1600 Reiter und 180 Musketiere. Neunburg war gefallen. Der Weg nach Cham war frei“.[53]

Slang, Rudolf von Berkefeld, Obrist Heuking, der Kommandant von Nabburg, Karl Magnus von BadenDurlach und [Jaroslav Petr] Kinský gerieten in Gefangenschaft, wurden nach Regensburg und weiter nach Wien gebracht.[54]

Das „Theatrum Europaeum“ berichtet über diese Vorgänge: „Der Obrist Schlange lag / wie schon obgemelds / mit seinem Regiment und Volck voran / zu Schwandorff[55] / hatte darvon bey 40. Dragoner im Schloß Burglengenfeld[56] / und mag darvon desselben in der verbrandten Stadt auch etwas herunter gelegen haben / inmassen seine Partheyen von darauß nach Regenspurg[57] / so nur vier kleine Meylen darvon gelegen / wo nicht auch auß dem Regenstauffischen[58] / so halber Weg ist / fast täglich gegangen / die andere Obriste / als Heukhing und Herr Kintzky lagen in Nabburg[59] / und ihres Volcks auch theils an der Vilß zu Vilßeck[60] und Auerbach[61] / so als der weiteste Weg auff sieben guter Meilen von Schwandorff / Nabburg aber nur zwey kleiner darvon ist / ligend hatten / desto bessern Auffenthalt zu haben.

Als nun obenerwehnte drey Brücken[62] / in Eyl darüber zu kommen / fertig und zu vorderst alles Käis. und Bäyr. Fuß-Volck / sampt der Artigleria bey Kelheimb[63] in der Still gesamlet und vorhanden gewesen / wurde die Marche mit völliger Käiserl. und Bäyr. Armada / die man auff 20000. starck geschätzet / Sambstags den 6. 16. Martii von Phöringen[64] an der Donau / eine Meyle oberhalb von Neustatt[65] mit starcker Reuterey und wenigem Fuß-Volck / so Herr General Piccolomini und Mercy im Vorzug geführet / und den Nachzug deß Herrn Ertz-Hertzogen Hochfürstl. Durchl. überlassen / so mit übriger Cavallerie angefangen / und theils fuß-Volck / Sonntags den 7. 17. diß gefolget / darauff Montags das Bagagy in Convoy der 10. dabey gelassenen Regimentern / und Dienstags den 9. 19. diß die Artiglioria in Begleitung deß de Suys Regiment fortgangen : welcher gantzer Zug den Weg bey der Stadt am Hof[66] vorbey / theils auff die lincke Hand nach Burglengenfeld / theils zur Rechten über die Regenbrücke bey Weix[67] gerad gegen Wald-Neuburg[68] / da der Schwedische Obriste von Bürckenfeld [Berkefeld; BW] gelegen / zugenommen / deß Fürhabens / dem Schlangen / daß er zu seinem Herrn Generalen nach Chamb[69] nicht mehr kommen sollte / den Weg zu vorderst abzuschneiden.

Es hatte aber der Obriste schlang dessen zuvorhero schon etwas Nachricht / so er den genenneten beyden Obristen mitgetheilet / sie auch / daß er und sie / die unter seiner Conduite waren / Ordre habe sich nach Chamb zu retiriren / wissen liesse / die dann ihren nächsten Weg dahin / auf Wald Neuburg / so von Nabburg nur drey Meylen entlegen / zu nehmen gehabt.

Als nun der Käiserl. und Bäyr. starcke Vortrab sich Burglengenfeld unversehens / und zwar Sonntags den 7. 17. Martii bemächtiget hatte / welches der Obriste Schlang / in den ersten zweyen Stunden zu Schwandorff wissen konnte / verließ er seinen Befelch gemäß / Schwandorff / avisirte es beyde Obristen zu Nabburg dessen / und kam er Sonntags den 7. 17. dieses / deß Nachts um 3. Uhren nach Wald-Neuburg / kleiner dritthalb Meylen von Schwandorff / vermeynend der andern zweyen daselbsten zu erwarten / alsdann solches billich / weilen sie unter seiner Conduite gewesen / also seyn sollen. Es hatten aber diese beyde Volck / so zu Vilßeck und Auerbach gelegen / nicht dahinden lassen wollen / welches die Hinderungs-Ursach gewesen / daß sie mit einander im Wald-Neuburg hald hernach ertappet worden. Dann ob sie wol um den 9. 19. Martii daselbsten ankommen / haben sich doch die Käyserl. und Bäyr. schon so starck mit ihrem Vortrag diß Orts befunden / daß ihnen Schlang und Bürckenfeld entgegen ziehen / und sie sich gesampter Hand durch und in Neuburg schlagen müssen : darauff man sie plötzlich eingeschlossen / und ihnen weder Tag noch Nacht Ruhe gelassen / biß sie sich zu rantzioniren versprochen / sonst haben sie vermeynet biß auff den Tod sich zu wehren / und nicht nachzulassen / unangesehen ihre letzte Wehr nur mit Steinen gewesen.

In specie, so viel uns möglich / hiervon zu melden / seyn die Käiserl. und Bäyerischen so starck fortgerucket / daß sie den 9. 19. Martii nicht nur allein mit den Schlangischen deß Tags gefochten / sondern auch sie in Wald-Neuburg noch selbigen Tags eingesperret / und umzingelt / die Nacht noch das Geschütz darvor gebracht / und den 10. 20. diß den Ort beschossen / der Schlang aber die Bresse deß Nachts etwas wieder verbauet / das den Tag über beschehene Stürmen abgeschlagen / dardurch die Käiserl. und Bäyrischen von 5. à 600. erleget und beschädiget / unter denen ein Obrister-Lieutenant und etliche andere Officirer geblieben / und der Obriste Herr von Bemmelberg gefährlich verwundet worden / daran er nachmals gestorben : und haben sich die in Neuburg den 11. 21. dieses mit Steinen noch etwas gewehret / doch selbigen Tags mit Vorbehalt der Rantzion auff Discretion ergeben.

Haben demnach diese ergebene alsbalden herauß lieffern müssen / 1500 gerüster Pferd / nach welchen sich die Personen gefangen gestellet / nehmlich vier Obriste : als

Schlang / Schwedischer Leibguardien Commendant.

Jobst Rudolf von Bürckenfeld / sampt seiner Frauen und Kindern.

Wilhelm Heukhing.

Janißlaus Kinßky.

4. Obriste Lieutenant.

3. Obr. Wachtmeister.

23. Rittmeister / worunter Marggraff Cal Magn. von Baden Durlach.

3. Capitän Lieutenant.

23. Lieutenant.

26. Cornet.

3. Regiments Quartiermeister oder Corporalen.

16. Compagnien Quartiermeister.

2. Capitäin zu Fuß.

2. Lieutenant zu Fuß.

26. Standarten.

200. Soldaten zu Fuß.

1800. Montirte Reuter.

400. Dienst und andere Pferd.

500. Roß-Jungen und Knecht / etc.

Welche alle noch selbigen Tag auff Regenspurg fortgeschicket / und über die Steinerne Brücken eingebracht / die vornehmste Officirer / in die Landshüter Herberg / zum Pfauen / und schwarzen Adler eingewissen / die andere zurück herüber nach dem Hoff und Weichs / ins Bäyrische kleine Schlößlein einquartiret / alle Wehrloß gemachet / und fürters daselbsten verwachet worden seyn / von welchen die jenigen / so vor diesem in Käiserl. und Bäyr. Diensten gewesen / sich zu denselben zeitlich wiederum eingestellet / und die vornehmste Officirer / daß sie Wehrloß mit ihrer Wacht in die Kirchen / und / anderswohin nach ihrem Belieben gehen mögen zur Gnad empfangen.

So viel nun auß unterschiedlichen guten Berichten. Es ist uns aber auch über alles dieses eine Delineation deß Orts / sampt etwas mehrern Particularitäten von der Eroberung / durch Beförderung deß Käiserl. Ingeniero Herrn Carolo Cappi, zuhanden kommen / so von obigem nicht sehr discrepirt / darum wir beydes das darüber gefertigte Kupfferstück / und was er zugleich davon berichtet / sampt der darinnen gesetzten Ziffern bedeutung / anhero beyfügen lassen / also lautend:

Als die Käiserliche und Bäyerische armada den 6. 16. Martii von Föringen auffgebrochen / den 7. 17. desselben / über die Nab bey Riglingen / vermittelst einer in sechs Stunden gemachter Schiff-Brücken gegangen / haben noch selbigen Abend Herr Feld-Marschall Piccolomini / und der Bäyrische General Feld-Zeugmeister Herr Franciscus Mercy, mit sechs hundert Pferden / und zwölff hundert commandirten Mußquetirern den Vorzug genommen / und Ihrer Hochfürstl. Durchl. mit übriger Armada den Nachzug gelassen. Den dritten Tag hernach / als den 8. 18. Martii / hat die Avantgarde besagter Trouppen / geführet der General-Wachtmeister Herr Caspar Mercy / den Obristen Schlangen mit dreyen Regimentern zu Roß nahend bey Neuburg an der Schwarzach angetroffen / welcher / als er die Käiserl. Trouppen gesehen / sich in diese Stadt begeben / in deren er von den Käiserlichen umringet worden. Als Ihre Hochfürstl. Durchl. dessen erinnert / und dieselbige mit dem Nachzug / und folgender Armada schon zu Neukirchen ankommen waren / und deren Herr Feld-Marschalck Piccolomini diß Orts erwartet / seynd sie mit mit der Infanteria und Canonen / den 9. 19. Abends für die Stadt geruckt / daselbsten ihre Hochfürstl. Durchl. dem Conte de Suys, General Feld-Zeugmeister Ordnung gegeben / die Artigleria zu plantiren / auff dem Posto mit A. bezeichnet / von dannen man den 10. 20. diß angefangen / die Mauer / an dem Ort / da sie schon vor diesem angegriffen / und mit Holz widerum verwahret war / zu beschiessen. Als man nun innerhalb vier Stunden ein ziemliches daran niedergeworffen / und doch die in der Stadt mit Erden / und allerlei anderer Matery daran wiederum erbauet gehabt / sind etliche Soldaten commandiret worden / die Bresse zu recognosciren / und sich daran / wo möglich zu logiren. Inzwischen aber wurde ein Hauß mit B. bezeichnet / angesteckt / welches die Käiserliche Soldaten beschädigte / es gieng auch folgende Nacht in der Bresse mit C. bezeichnet / ein Feuer auff / so in einem Keller oder Gewölb unter der Bresse sich gezogen / die Bresse aber mit Holz bedecket / und die Mauer darvon eingefallen war / deßwegen man die Canonen an andere Ort gestellet / mit D. bezeichnet / und angehenden Morgens den 11. 21. Martii den Thurn mit E. gezeichnet angegriffen / durch welchen die Käiserliche Soldaten in die Stadt kommen / und auff die Schwedische getroffen / welche als sie alle Bereitschafft zum Sturm gesehen / sich auff Ertzhertzogliche Clementz ergeben / und seyn denselben Tag noch außgezogen der Obriste Schlang / Bürckenfeld / Hekhin / Kintzky / und Herr Marggraff von Durlach / mit 2000. Pferden / 250. Fußknechten / 26. Reuter-Fahnen / unter denen General Banners Leib-Fahnen gewesen / dabeynebens auch drey Carrozzen mit Frauenzimmer und gefangener Officirer Weiber / die alle der Käiserl. Majest. nach Regenspurg zugeführet worden.

Infanteria.

1. Regiment di Caretto

2. Reg. Suys

3. Reg. Savelli.

4. Reg. Happach und Günther.

5. Reg. Haßlang.

6. Reg. Mercy.

7. Reg. Honolstein.

Cavalleria

8. Regiment Gayling.

9. Reg. di Vera.

10. Reg. Rodoan.

11. Reg. Gonzaga.

12. Reg. Nicolas [Montard de Noyrel; BW].

13. Reg. Spiegel.

14. Reg. Ester.

15. Reg. Briganza.

16. Das alte Regiment Piccolomini.

17. Ihrer Hochfürstl. Durchl. Guardia.

18. 700. Cavalli so von dem Obristen Kolben und Sporcken commandirt worden.

19. Die Käiserlichen Mußquetirer“.[70]

Selbst bei dem niederrheinischen Chronisten Wilmius aus Kempen[71] fand dieser Vorgang eine ausführliche Darstellung: „Ende März 1641 konnten die Kaiserlichen dank der Hilfe Gottes alle ihre Kräfte zusammenfassen und den in Böhmen wieder schrecklich wütenden Banér in der oberpfälzischen Stadt Cham angreifen. Er bemerkte jedoch die Absicht der Unsrigen und zog schleunigst den General Schlange mit einem Heer von einigen tausend Mann zu Hilfe heran. Dessen Taktik, die Verbindung zu Banèr eiligst herzustellen, durchkreuzten unsere Generale, die wackeren Recken in Geleen und Mercy, durch einen kühnen und erfolgreichen Angriff. Als er den Unsrigen nicht mehr standhalten konnte, flüchtete Schlange mit seiner ganzen Streitmacht in die Stadt Neuburg am Walde [!]. diese nicht stark befestigte Stadt wurde sofort von den Unsrigen belagert, damit der gleichsam in der Höhle eingeschlossene Feind nicht entweichen konnte. Doch die Feinde befestigten die Stadt rund um die Mauern mit Karren, Fahrzeugen sowie allerlei Holzwerk und bereiteten sich sorgfältig auf die Verteidigung vor. Den von den Unsrigen mit der Aufforderung zur Übergabe in die Stadt geschickten Unterhändler streckten sie mit einer Gewehrkugel nieder. Darauf bereiteten die Kaiserlichen die gewaltsame Eroberung vor und schickten nochmals einen Trompeter oder Unterhändler in die Stadt. Dem drohte man das gleiche Schicksal an, wenn er sich nicht eilends aus dem Staube mache. Nach dieser Enttäuschung schossen die Kaiserlichen an einer anderen Seite der Stadt eine breite Bresche durch Kanonenkugeln in die Mauer. Diese Sprache verstanden die Schweden besser und wollten über die Übergabe verhandeln. Aber die Unsrigen forderten bedingungslose Kapitulation. Von den Offizieren nahmen sie gefangen den General Schlange, den Markgraf [Karl Magnus; BW] von Durlach, Kintzki und einen gewissen Rheingrave sowie 4.000 Fußsoldaten. Darüber hinaus fanden sie in der Stadt einen ungeheuren Nachschub und Vorräte an Bier, Brot, Mehl und vielem anderen. 18 Offiziere wurden unter dem Geleit der Unsrigen nach Regensburg[72] zum Kaiser geführt und ihm vorgestellt zur großen Freude der vielen dort anwesenden Katholiken und zur Bestürzung der Protestanten. Die gefangenen Soldaten leisteten den Eid auf den Kaiser und wurden in sein Heer eingereiht“.[73]

Das „Theatrum Europaeum“ fasst die Ereignisse unter Verwendung eines Berichts des Ingenieurs Cappi bis zu Banérs Eintreffen in Zwickau zusammen: „Es war aber Herr General Banner desselben Tags kaum nach Trinitz[74] kommen / daß nicht der Chur-Bäyrische General / Herr von Geleen / in selbiger Nacht schon auch in Chamb / mit dem in Böhmen gelegenenem und mehrerm zugegebenen Volck ankommen / und setzte andern Tags den 10. 20. Martii demselben nach / dergleichen vom Herrn Piccolomini und Mercy den 11. 21. ejusdem, so bald man mit dem Schlangen und den seinigen fertig gewesen / auff der Strassen von Wald-Neuburg / Retz[75] und Wald-München[76] auß / gegen Tachau[77] und Plan[78] zu / auch geschehen. Sie konten aber seiner eher nicht / als im Paß[79] deß erstgedachten Orts Breßnitz[80] ansichtig werden / gestalt es auß nächst fürstehendem Bericht-Schreiben deß Käiserl. Ingenieurs Carlo Cappen, sampt dem Abriß / communiciret / zu ersehen.

Nach dem Neuburg erobert / haben Ihre Hochfürstl. Durchl. sich in Eyl mit der Armada nach Retz begeben. Von dannen Herr Feld-Marschall Piccolomini und General Mercy / mit ihrer Cavalleria gegangen / den Herrn General Banner mit seiner Armada zu verhindern / daß er nicht über den Fluß Eger sollte kommen / welcher deß Tags von 5. biß in 6. Meylen gezogen / dessen Infanteria der Cavallerie gleich marchiren müssen. Herr Feld-Marschall Graf von Geleen folgete ihm nach / mit denẽ auß Böhmen und Schlesien ankommenen Regimentern / und etlichen Sächsischen Troppen / welcher den Herrn Banner mit täglichen grossen Scharmützeln aufgehalten / und gemacht hat / daß er theils serines Geschützes / Bagage, und anders / so ihme am marchiren hinderlich seyn mögen / unterwegs lassen müssen. Herr Feld-Marschall Piccolomini und General Mercy zogen in grosser Geschwindigkeit biß nach Eger[81] / da sie zu vorderst dem Commendanten darinnen / Herrn General Wachtmeister Borry zuwissen thäten / daß er alle Brücken über den Fluß / so viel Zeit halben möglich einreissen / abwerffen / uñ abbrennen lassen solle. Als sie sich in der Stadt eger kaum ein paar Stunden auffgehalten / in 300. Fußknecht darauß genommen / und über das Wasser gesetzet / seynd sie Tags so Nachts der Schwedischen Armada nachgefolget / und haben / daß dieselbige bey Caden durch die Infanteria eine Floß-Brücken gemacht / darüber schon kommen seye / zeitlich erfahren. So grossen Fleiß / als Herr Piccolomini und Mercy angewendet / haben sie doch den Banner nicht eher als zu Breßnitz antreffen mögen / allda er im Castell etliche Mußquetirer gelassen / und sich in den Böhmer-Wald retiriret / daselbsten nach etwas gefasten Vortheil / die Armada in Bataglia gestellet hat. Die Berge und der tieffe Schnee hinderten die Käiserl. mercklich in Ordnung zu marchiren / in deme sie auch nur einen einzigen Berg nahend an einem Wasser voller Morast und Weyher / darzu gehabt. Als nun die käiserl. Armada beysammen gewesen / und ein Theil den andern ersehen mögen / hat Herr Feld-Marschall Piccolomini und Mercy etliche Tragoner herfür rücken lassen / welche / als sie etwas mit denen in erwehntem Castell gelegenen Schwedischen scharmütziret / dieselben bezwungen es zu verlassen / und sich zu den ihrigen im Wald ligenden zu retiriren. Indeme auch Herr Feld-Marschall durch Herrn Grafen Bruye [Bruay; BW], General-Wachtmeistern / und andere Soldaten die gantze Lands-Gelegenheit recognosciren lassen / und er selber in Person neben Herrn Grafen von Geleen / Mercy und Borri abgesehen / wie man den Banner angreiffen möchte / der sich auff seinem Posto mit 600. Fuß-Knechten / Artigleria und Cavalleria fortificiret / die Käiserl. aber neben denen auß Eger genommenen 300. Knechten / und etlichen Comp. Tragoner / nur Cavalleria bey sich hatten / haben den 27. Martii um 2. Uhr Nachmittag resolviret / an den Schwedischen auff 3. Seiten den Angriff zu thun / darum sie ihr Volck in 3. Theil oder Corpi abgetheilet / konten aber wegen grossen Schnees und deß Morats nirgends als von obgedachtem eintzigen Weg an sie kommen / daselbsten Herr Feld-Marschall Piccolomini und Gen. Mercy mit etlichen Tragonern / Bäyr. Cavalleria, und 400 Pferden vom Piccolominischen neuen Regiment / die Schwedischen auff ihrer rechten Seiten nahend dem Bagagy angegriffen / und ob sie wol sich mit Canonaten und Moschetaten starck gewehret / starck gewehret / auch der Paß eben enge / dabeyneben voller Schnee / auch Wald und Morast vorhanden gewesen / haben sie doch die Schwedischen bezwungen / sich in die Flucht zu begeben / und 6. Stück Geschütz sampt 500. Bagagy-Wägen zu hinderlassen / die sie zwar in Brand gestecket / ihnen aber solches nach ihrem Wunsch nicht angangen ist. Die Käiserl. waren von der Nacht überfallen / retirirten sich / doch hatten sie im Wald zwischen den Bäumen / die Herr Banner hinder sich fällen lassen / viel Schwedische Soldaten ergriffen / die auch die gantze Nacht durch und folgenden Tag kommen seyn / sich zu deß Herrn Feld Marschalls Piccolomini Gnaden zu ergeben / die auch von ihm gnädig angesehen / tractiret und begabet seyn worden. […]

In Summa / Gen. Banner ist auch für dißmal den Käiserl. und Bäyr. entgangen / den 20. Martii [30.3.; BW] in Zwickau[82] mit seinem erhaltenen Volck / und der Artillerie ankommen / mit deme sich die Weymarischen / so auff dem Separations-Weg gestanden / wiederum conjungiret : und ob er wol darüber erkrancket / und gestorben / ist doch das Volck bald hernach samptlich vor Wolffenbüttel[83] / biß zur Aufhebung selbiger Belägerungs Blocquade, gebraucht worden / dannenher es diß Jahr noch keinen Frieden / wie emsig auch sich andere darum bemühet haben / auch zu keinem Stillstand / der weder einem noch anderm Theil annehmlich gewesen / sich anlassen wollen“.[84]

„Bei der Einnahme von Einbeck im Oktober verlor Sperreuters Brigade 67 Mann, darunter den Obristleutnant des Regiments Nicolai. Auch bei dem Erfolg von Hornberg[85] wird Sperreuter genannt. Durch einen Gefangenen hatte man erfahren, dass ganz in der Nähe der weimar.-franz. Obrist Reinhold von Rosen mit 1500 Reitern lagerte. Sperreuter und der Generalwachtmeister Mercy (Caspar) seien mit dem linken Flügel der bayerischen Armee dorthin kommandiert worden. Ihnen folgte der Generalfeldzeugmeister Franu von Mercy. Sie haben aber nur noch den Vortrupp von 400 Reitern erwischt. Dabei konnten 200 Mann, darunter 1 Oberstleutnant, 1 Oberstwachtmeister, etliche Rittmeister und 2 Capitainleutnante gefangengenommen sowie 300 gesattelte Pferde erbeutet werden“.[86]

Im „Theatrum Europaeum“ heißt es zu den Kämpfen im Niedersächsischen: „Die Unirten lagen bey diesen Effecten zu Sarstat[87] noch immer still / mit fürgeben / daß sie deß General Torstensohns mit Volck erwarteten / mögen sich auch zu schwach befunden haben.

Den 2. Novemb. styl. nov. oder 23. Octobr. styl. vet. kamen die Käiserl. samt den Bäyr. die sich biß dahero immer bey ihnen befunden / vor Göttingen[88] angezogen / und belägerten es. Es wollte aber nicht also darmit / wie sonsten biß dahero geschehen / glücken. Sie vermeynten es mit Feyer / wie Einbeck[89] / zu bezwingen / doch aber vergeblich / und war ihnen auch das eingefallene starcke Regenwetter verhinderlich und zu wider.

Es mag an die Unirte zu Sarstet begehret worden seyn / den Ort nicht / wie Einbeck zu verlassen / sondern wenigstens zu succuriren : darum der von Rosen 1500. commandirter Pferd / und 500. Mußquetirer zu sich nahme / die er auffsitzen liesse / von denen er unvermerckt der Käiserl. den halben Theil in die Stadt gebracht / und mit den andern wiederum zurück gegangen. Es hätte zwar dieser Bemühung und Gefahr / als der Eventus nochmals erwiesen / nicht bedörffet / doch hat er seiner Ehren ein Genügen thun wollen.

Als er nun von den Käiserl. erkennet worden / ist ihme der General Sperreuter mit seiner Brigade nachgeschicket / und diesen zu secundiren Don Hanibal Gonzaga, sampt beyden Herren Mercy geordnet worden. Der von Rosen hatte seine Reitrade nicht zurück / sondern für sich und auff die rechte Hand gegen Münden[90] an der Werra angestellet / war doch auff eine halbe Meile von Göttingen erreichet / und einen Paß / der ihm hinterlich / zu etwas stande gebracht worden. Er befande sich / wie leichtlich zu erachten / sehr übermannet / und muste von des Tollen Rosen Dragonern / auch seinen Mußquetirern etliche hundert sampt Officirern / und denen auch sein Toller Vetter gewesen / gefangen und im Stich lassen / doch kame er mit den übrigen davon / und in besagtes Münden. Diese Belägerung ist den 7. 17. Novembris auffgehoben worden“.[91]

Der schwarzburg-sondershausische Hofrat Happe[92] erwähnt die Einquartierung seines Regiments in seiner „Thüringischen Chronik“: „Den 27. [6.11.1641; BW] ist des Herrn Obristen Mercy Regiments Quartiermeister nach Greußen[93] kommen und Ordinanz bracht, dass die Stadt Greußen und Amt Clingen[94] alle Tage vor dasselbe Regiment in das keyserliche Lager vor Erfurt[95] liefern sollen 900 Pfund Brodt, 600 Pfund Fleisch. Den 28. hat die arme Stadt Greußen zum erstenmahl diese Proviant geliefert“.[96]

„Eodem [die] [8./18.11.1641; BW] die Merckischen Musquetier anhero kommen“.[97] „Eodem [die], den 16. [26.11.1641; BW], ist der Mercische Quartiermeister alhier zu Sondershausen[98] gewesen, haben wir sehr harte Ansuchunge gehabt, denn von uns hat der Proviantmeister exigiret 200 Scheffel Korn, die wir geben müssen. Der Mercische Regiments Quartiermeister fordert alle Tage eine große Summ allerhandt Vivers vor sein Regiment, dergleichen begehret auch der Gonzagische, alles lauter unmügliche Dinge“.[99]

„Eodem [die] sind drey Officier von der Hatzfeldischen Armee, als von dem Nassauischen Regiment zu Pferde einer, von dem Tiefenbachischen Regiment zu Fuße einer und von dem Merker|c|ischen Regiment zu Fuße auch einer anhero kommen, haben alle drey Ordinanz bracht, dass die drey Regimenter aus der armen zugrunde verderbten Grafschaft Sondershausen verpfleget werden sollen. Eodem [die], den 23. [3.12.1641; BW], habe ich in Gottes Nahmen Meines Gnädigen Herren Pferde wieder nach Keula[100] gesandt. Den 24. [4.12.1641; BW]habe ich in Gottes Nahmen die Keulischen Schaafe auch wieder nach Keula getreiben lassen. Eodem [die] ist mir der Nassauische, Tiefenbachische und Mercische Regiments Quartiermeister wegen der Quartiere und Verpflegunge accordiret worden. Das Tiefenbachische Regiment mit zehen Compagnien zu Fuße bleibt in Sondershausen und bekommt daraus seine Verpflegunge. Das Nassauische und Mercische sollen in Greußen liegen. Den 24. [4.12.1641; BW] habe ich unsere Musquetier vom Ausschusse dimittiret und nur 12 in der Stadt und 12 auf dem Schlosse behalten. Eodem [die] sind auch die Mercischen Musquetier von hier nach Greußen gezogen. Den 25. November [5.12.1641; BW] sind die Nassauischen und Mercischen in ihre Quartiere nach Greußen gezogen“.[101]

„Den 3. Dezember [13.12.1641; BW] haben wir alhier einen sehr mühseligen Tag gehabt, den[n] ohne und über das stetige Plündern, so umb hiesige Stadt geschehen, haben zu Greußen das Nassauische und Mercische Volck abermahls weidlich rumoret. Die arme Stadt hat dem Nassauischen abermahl 150 Thaler am Gelde, 2 Pferde und einen Ochsen geben müssen. Der Mercische Quartiermeister hat gleichfalls getobet wie der Teufel, also auch alhier der Tiefenbachische. So sind die Wahlischen Guarden auch hinweg gezogen. Den haben wir müssen auch einen Ochsen und sechs Thaler am Gelde geben. Nach Ebeleben[102] sind vom ba[y]rischen Regiment wieder nach Ebeleben gelegt worden, wollen die Verpflegunge vor das Regiment haben. Eodem [die] ist der Gonzagische Regiments Quartiermeister wieder anhero kommen mit Order, dass er alhier zu Sondershausen liegen bleiben solle.Eodem [die] hat der Proviantmeister Federlein anhero geschrieben und begehret, die Proviant mahlen zu lassen. Eodem [die] ist auch Ordre kommen, dass aus der Herrschaft die Hatzfeldischen Regimenter abziehen sollen. Den 4. [14.12.1641; BW] ist der Gonzagische Quartiermeister von hier weggezogen. Der Regiments Quartiermeister aber ist blieben. Eodem [die] ist auch der Tiefenbachische rumorische Regiments Quartiermeister mit großem Sturm von hinnen gezogen“.[103] „Den 19. [29.12.1641; BW] ist auch der Mercische Secretarius wieder anhero nach Sondershausen kommen“.[104]

Bereits am 17.1.1642 wurde Caspar zusammen mit seinem Bruder Franz in der Schlacht bei Kempen,[105] die Lamboy gegen Guébriant und Kaspar von Eberstein verlor, und Lamboy gefangen genommen.

Der Habsburg-Anhänger und Historiograph Wassenberg[106] berichtet: „Fast im außgang des 1641. vnd eingang des 1642. Jahres / sind die Französisch-Weimar Hessische Armeen / welche eine geraume zeit in dem Stifft Fulda / Obern Quartieren / vnd Stifft Münster gelegen / bey Wesel[107] übern Rhein gangen / vnd in das Ertzstifft Cölln gerücket / nach dem vom König in Frankreich beyde Generalen Leutenante / Graff von Guebrian / vnd Graff von Eberstein / sich nachdem Rhein zu begeben / das Stifft Cölln / wie auch die Gülich vnd Bergische Landen in Contribution zu bringen / Ordre empfangen.

Dieses der Frantzösisch Weimarisch- vnnd Hessischen Vorhaben zu verhindern / vnnd zu nichte zu machen / hat es ihm der Keyserische General-Wachtmeister / Herr Graff von Lamboy, eyferig angelegen seyn lassen / mit seinen Trouppen an der Mase angelanget / auch in den Cöllnischen vnnd Gülichischen Landen Landen Winterquartiere zu nehmen.

Nach dem die alliirten obgedachte Generalen mit jhren vnterhabenden Armeen auffs Städtlein Ordingen[108] gangen / sich desselbigen bemächtiget / gebrandschätzt / den Zug auff Lien[109] genommen / daselbsten Kriegsrath gehalten / vnd sehr gut befunden / mit vollem March auff den General Lamboy zu zu gehen / welcher auch gleichfalls im anzug war / die Alliirten wieder über die Mase zu jagen.

Bey diesem vornehmen sind die alliirten völcker ohngefehr vmb 10. Vhr nach der Hülser[110] Heyde gerücket / in willens sich der Kemper Landgewehr Meister zu machen / ehe die Keyserischen auß jhren Quartieren völlig möchten auffbrechen / vnd hat also bey dieser Gelegenheit die Hessische Reuterey vnd Fußvolck / welche von dem Obristen Rosa [Reinhold v. Rosen; BW] mit vier Regimentern verstärcket worden / die Avantgarde geführet. So bald sie nun an der Landgewehr ankommen / hat Conte de Guebrian mit den Rosischen Tragonern / vnd zwey hundert Commandierten zu Fuß einen versuch gethan / die Wehr in seine Gewalt zu bringen / wurde aber vom Gegentheil / welcher stärcker von Reutere[i] vnd Fußvolck daselbsten vorhanden / mit Gewalt zurück getrieben / dass er also dieses mahl sein Intent zum guten ende nicht bringen können.

Vnterdessen / als die gesampte alliirten Armeen auff die Heyden angezogen kommen / vnd die Schlachtordnung gemacht / haben sie die Keyserischen an der Landwehr ( welche mit einem dreydoppelten Graben / zweyen Wällen vnd zwischen beyden dick mit Eychensträuchern bewachsen gewesen / daß kein Pferd durchdringen können) mit solchem Ernst vnd tapfferem Muth angegrieffen / daß sie also nach sehr hitzigem vnd eyferigen scharmütziren endlich die Landwehr erobert / vnnd die Keyserischen nicht ohne geringen verlust der jhrigen zurück weichen / vnd jhrem Gegentheil die Landwähr zum grossen Vortheil / nothdrünglich überlassen müssen.

Hierauff ist von den Weimar-Hessisch- vnd Frantzösischen ein Weg durch die starcke Landwähr mit Schüppen vnd Hawen gemacht worden / dass also der rechte Flügel durch Eröffnung eines festen Schlagbaums durch marchiren können / vnd nach diesem das Treffen also hitzig angefangen worden / dass man fast lange nicht wissen können / auff welche seyten die Vberwinnung fallen würde / biß endlich die Keyserische / da sie von der Menge der Frantzosen vnd Hessischen übermannet / vngefehr vmb 3. vhr das Feld mit jhrem grossen schaden räumen müssen vnd alles / was nicht bey zeiten vmb quartier geruffen / von stund an nieder gemacht worden.

In diesem blutigen treffen / vnnd auff der vereinigten seiten herrlichem Siege haben die Weimar-Hessischen eine grosse vnd fette Beut / nemlich an Fähnlein vnnd Standarden bey 146. der Keyserischen gantze Bagage Wägen / sechs Stück Geschütz / alle zehen Pfund Eysen schiessend / erobert.

Auff der Keyserischen seyten sind in diesem hitzigen Treffen gefangen vnnd todt blieben / Herr General Feld Zeugmeister Graff von Lamboy / General-Wachtmeister Mercy, Obrister Eppe : Obrister Laisenon : Don Hyacyntho de Werre [Vera; BW], Obrister Rodoan : Obrister de Sava / Obrister Brouy [Bruay; BW] : Obrister Rüdberg [Rietberg; BW] Obrister Guditsch : Obrister Grysenwyß : Obrister Mordaco : Obrister Henderson: Obrister Jsaack : Obrister Hemmersbach : Obrister Dünckel : Neun Obriste Leutenanten / worvnter Paradiser vnd Benthing / acht Majors: 128 Rittmeister : 18 Capitain : Zween Capitain-Leutenanten : ein General Adjutant : Vier Regiments-Quartiermeister : 46. Leutenante : 3. Cornetts : 35. Fähndrich : 3. Priester : 14:3. gemeine Officirer / als Wachtmeister /Adjutanten / Quiartiermeister / Corporalen / vnd dergleichen. Der auff der Wahlstatt gelegenen todten / 30 0 [3.000; BW] Vier tausent gegangen / welche mehrentheils vnter die Weimar-Hessischen sich vntergestellet haben.

An der Weimar-Hessischer seyten sind geblieben der Obrister Flerschheim / welcher wegen seiner Tapfferkeit sehr beklaget worden : Major Büsche / Maior Conrad Kauffman : drei Capitän / darunter Capitain Juncker : zween Rittmeister : vier Leutenanten : drey Fändrich vnd Cornet / neben 58. andern Officieren. Gequätschten aber sind Obrister-Leutenant Latomus : Obrister Leutenant Beuten : Rittmeister Cotbuß : Capitain Breuß : zween Frantzösische Capitaine : ein Regiments Quartiermeister / an Officirern vnd gemeinen Soldaten 260 Mann“.[111]

Das Regiment Caspar von Mercy kommandierte interimistisch der Obristleutnant Coselky.

Im April 1642 lag das Regiment in Ummerstadt.[112]

Am 20.12.1642 traf Mercy wieder in Tirschenreuth[113] ein und übernahm das Kommando über die Kavallerie in der Oberen Pfalz. 1643 muss er erneut in Gefangenschaft geraten sein, denn Gallas schrieb am 29.5.1643 aus Königgrätz[114] an Franz von Mercy und bestätigte den Empfang seines Briefes vom 13.5. Er versicherte dem bayerischen Feldmarschall, beim Kaiser alles tun zu wollen, um die Freilassung von seinem Bruder Caspar von Mercy und der anderen kaiserlichen Offiziere aus der Kriegsgefangenschaft sowie die Bereitstellung der für das Lösegeld nötigen Summe zu erreichen.[115]

Das „Theatrum Europaeum“ berichtet: „Dieser Tagen [Ende Juli 1643; BW] sind die Weymarischen von Engen[116] / gegen Vberlingen[117] / vffgebrochen / haben hernach Marcksdorff[118] / Buchhorn[119] / vnd viel andere Oerter / biß ein halbe Meil von Lindaw[120] / außgeplündert : Auch mit 2000. Pferdten Ravenspurg[121] überrumpeln wollen / denen aber der General-Wachtmeister Mercy / die Obristen Kolb / vnd Lapier / mit 3000. Curassier / fürgebogen : solche zertrennt / in 500. Pferdt samt einem Obristen-Lieutenant / vnd zween Rittmeister niedergemacht / auch andere 25. Officirer / vnd viel andere Knechte / gefangen einbracht“.[122]

Noch einmal heißt es dazu im „Theatrum Europaeum“: „Gleicher Gestalt ist zwischen den Bäyrischen vnd Weymarischen / bey Ravenspurg / ein starcker Scharmützel fürgangen / in welchem die Fortun den Weymarischen favorisirt : Massen dann Herr General Johann de Werth in die Statt sich reteriren müssen. Hingegen ist Herr General Wachtmeister Mercy in Kopff tödlich verwundt / Obr. Königseck gefangen / vnd etliche 100. nidergemacht worden. An Weymarischer Seiten sind nicht wenig geblieben : vnter welchen Todten auch ein Graff von [Ernst zu Sayn-; BW] Witgenstein gefunden worden seyn soll“.[123]

Er nahm am 24.11.1643 an der Schlacht bei Tuttlingen[124] gegen die Kurbayerisch-Kaiserlichen teil.

„Auf der Gegenseite war man nicht müßig gewesen. Feldmarschall [Franz v.; BW] Mercy hatte sich am 14. November bei Malmsheim[125] mit den Truppen des Herzogs Karl von Lothringen vereinigt, hatte zu Balingen[126] mit dem Herzog, Jan von Werth und Feldmarschall Graf Hatzfeldt – ‚welcher in Person vor Ankunft seiner unterhabenden Kayserlichen Völcker herbey kommen‘ – Kriegsrat gehalten, und man war übereingekommen, die Franzosen entweder zur offenen Schlacht zu zwingen oder sie in ihren Quartieren zu überraschen. Bei der lothringischen Armee befanden sich sechs kaiserliche Reiterregimenter unter dem Befehl des Generalwachtmeisters Zahradecky [Zahrádecký; BW], die vom Rheine herangerückt waren. Hatzfeldts Armeeabteilung war im Anmarsch. Auf Kundschaftermeldungen, daß der Feind unter Zurücklassung einer starken Besatzung im eroberten Rottweil[127] mit der Armee auf Tuttlingen ziehe, marschierten die bayerisch-lothringischen Streitkräfte über Straßberg[128] nach Sigmaringen,[129] wo sie am 23. November anlangten.

Ohne Ahnung von der Nähe ihrer Gegner hatten die Franzosen, deren Oberkommando der Generalleutnant Graf Rantzau übernommen hatte, ihre Winterquartiere bezogen. Rantzau besaß weder das militärische Genie noch die moralische Autorität Guébriants; er war ein Prahler, dem die weimarischen Regimenter nur ungern folgten. Taupadel war krank in Rottweil geblieben. Er hätte sich wohl kaum so leicht überraschen lassen, wie der Holsteiner Graf, der mit der Generalität, der sämtlichen Artillerie und dem Regiment der Königin in Tuttlingen Unterkunft bezog. Sieben französische Fußregimenter nahmen Quartier in Möhringen;[130] Generalmajor Rosen lagerte sich mit der deutschen Reiterei im Städtchen Mühlheim an der Donau[131] ein. Die notwendige Feindaufklärung [für die Rosen verantwortlich gewesen wäre; BW] wurde versäumt, in tiefer Sicherheit überließ sich die ganze Armee der Ruhe, ohne Kunde vom Gegner, welchen der Fluß und undurchdringliche Wälder von ihr trennten.

Als ausgesandte Kavalleriepatrouillen meldeten, daß die Franzosen um Tuttlingen lägen und vom Anmarsch der Armee keinerlei Ahnung hätten, faßten die Generäle den Entschluß, unverweilt den Feind zu überfallen. Ihr Heer setzte in aller Stille über die Donau und zog auf Meßkirch,[132] während die Bagage nach Riedlingen[133] zurückgeschafft wurde. Die Nacht über standen die Verbündeten ohne Feuer in Schlachtordnung bei Meßkirch, indem sie ‚zu solchem End Tag und Nacht marschirt‘. Gefangene bestätigten die Sorglosigkeit des Feindes. Ohne Trompetenschall und Trommelschlag rückten die Truppen durch die Wälder. Jan von Werth führte als General der Kavallerie und ‚Meister im Aufschlagen der Quartiere‘ die Avantgarde, die aus 1000 kommandierten Reitern, den Dragonern des bewährten Obristen [Caspar v.; BW] Wolff und 600 Musketieren bestand, die der bayerische Obrist Johann Ulrich Gold befehligte. Enge Waldwege behinderten den Vormarsch; man mußte beim Dorfe Neuhausen ob Eck,[134] nur eine Stunde von Tuttlingen entfernt, verhalten, bis das Gros mit der Artillerie nachkam, in steter Sorge, ob nicht Wachen Rosens, der ganz in der Nähe in Mühlheim lagerte, Alarm schlagen würden. Erst gegen 3 Uhr nachmittags stand Jan von Werth mit der Vorhut vor Tuttlingen, ohne daß der Gegner bisher etwas bemerkt hätte, ‚welches am mehristen zu verwundern, weil gleichwohl der Pferde Geschrey, der Stimmen Getöß einen nicht geringen Laut und Getümmel verursacht‘. Aber zum Glück begann es zu schneien, dichte Flocken verwehrten die Sicht, und die Luft wurde ‚dick und dunkel‘.

Die Artillerie der Franzosen war einen Flintenschuß entfernt von der Stadt auf einem Kirchhof aufgefahren, nur von einer gerin- gen Wache beschirmt. Mercy versprach dem Obristen Wolff tausend Dukaten, wenn er sich der Geschütze bemächtige,[135] und Wolffs Dragoner, unterstützt durch Reiter des kaiserlichen Obristen Epp [Wilhelm v. Epp; BW], hieben die Bedeckung nieder und besetzten den Friedhof. Einige Schüsse mit den umgedrehten Kanonen auf das Städtchen taten den Überfallenen die Gefahr kund und riefen unbeschreibliche Verwirrung hervor. Tuttlingen war ganz von der Reiterei eingeschlossen, die Franzosen sahen ihre Kanonen und Pulverwagen im Besitz eines wie aus der Erde gestiegenen Feindes, jeder Ausgang war versperrt, jede Verbindung mit den benachbarten Dörfern abgeschnitten. Das feste Schloß Homburg[136] wurde durch Golds Musketiere erstiegen, die gesamte bayerisch-kaiserliche Armee nahm ‚solche Postur, daß denen in der Stadt ohne hazard kein Entsatz zukommen‘ konnte. Bei Anbruch der Nacht zeigte sich zwar Generalmajor Rosen mit der weimarischen Kavallerie ‚unterhalb Tuttlingen im Felde‘; als er aber die gegnerische Schlachtordnung erblickte, kehrte er um und jagte mit verhängtem Zügel davon, verfolgt durch den Generalwachtmeister Caspar von Mercy, der mit seinem Regiment das französische Fußvolk aus Mühlheim zerschlug. Werth dagegen rückte mit 2000 Pferden nach Möhringen, wo der Hauptteil der französischen Infanterie einquartiert lag. Die dortige Reiterei ergriff die Flucht; doch wurden im Nachhauen viele Franzosen gefangen oder niedergeritten. Das Regiment Mazarin, eine Truppe, die zum Teil aus kriegsgefangenen Spaniern gebildet worden war und heftigen Widerstand leistete, wurde fast gänzlich vernichtet. Das französische Fußvolk verweigerte zunächst die Übergabe und wurde durch die Kürassierregimenter Kolb und La Pierre sowie das kaiserliche Regiment Epp zu Pferde die Nacht hindurch eingeschlossen gehalten. Werth und Graf Hatzfeldt, der ihm nach Möhringen gefolgt war, ritten nach Tuttlingen zurück, während Caspar von Mercy das Kommando vor Möhringen übernahm und der Obrist von Sporck mit 1000 Reitern zu Rosens Verfolgung ausgesandt wurde.

Am Vormittag des 25. November 1643 ergaben sich nach angstvoller Nacht alle französischen Generale in Tuttlingen, samt zwei Regimentern zu Fuß, ihrer berittenen Leibgarde und allen Artilleriebedienungen auf Gnade und Ungnade; die sieben Regimenter in Möhringen folgten ihrem Beispiel. Sporck kehrte von der Verfolgung der flüchtigen Kavallerie mit acht erbeuteten Standarten, dem gefangenen Obristen Chambre und mehreren Offizieren zurück; Rosen hatte sich nach Rottweil gerettet, verweilte dort aber nicht lange, sondern nahm Guébriants Leiche, den kranken Taupadel und Guébriants Leibregiment mit sich und wandte sich durch den Schwarzwald gegen Freiburg,[137] nachdem er die Besatzung von Rottweil auf sechs Regimenter, über 2000 Mann, verstärkt hatte. Viele Gefangene wurden durch die Garnisonen von Sigmaringen, Pfullendorf,[138] Meßkirch und Villingen[139] eingebracht, das ganze Franzosenheer befand sich in völliger Auflösung.

Die ganze Bedeutung des Sieges, die geringe Anzahl der entkommenen Feinde – nicht über 4500 Mann – und die fast gänzliche Vernichtung des Fußvolkes, stellte sich, wie Mercy dem Kurfürsten am 26. Dezember berichtete, erst nach und nach heraus. Einen glänzenderen Sieg hatte das bayerische Heer seit Tillys Zeiten nicht erfochten: 261 Offiziere, gegen 7000 Mann waren in den Händen der Sieger. ‚Angehend die Beuten, hat man einen Monatssold an barem Gelde, für mehr als 100000 Kronen Silbergeschirr, über die Maßen stattliche Rosse, köstliche Kleinodien, prächtige Kleidungen und dergleichen bekommen‘. 560 Artilleriepferde und 24 Maulesel wurden erbeutet, über 50 Feldzeichen nach München und Wien gesandt. Empfindliche Einbuße erlitt Frankreich durch die Gefangennahme fast aller Führer der Armee; neben dem Generalleutnant Graf Rantzau hatten sich die Generäle Louis de la Trémouille, Marquis de Noirmoutier, der Comte de Maugiron, der Baron de Sirot und der Marquis de Montausier – sämtlich im Rang eines Maréchal-de-Camp – ; ferner die Obristen Ehm, Schönbeck, Kluge, Kohlhaas, Nothafft, Tiffel und de Folleville ergeben müssen. Das war das größte Quartier, welches Jan von Werth unter den vielen jemals ‚aufgeschlagen‘; hatten gleichwohl auch die anderen Feldherren rühmlichen Anteil am Erfolge, so war er es doch gewesen, welcher die Vorhut mit solcher Kühnheit und Klugheit zuerst vor das Städtchen geführt; Kurfürst Maximilian sandte ihm am 30. November ein Lobschreiben.

Vergebens bemühte sich Mazarin, die Bedeutung der französischen Niederlage zu verkleinern, indem er seinen Gesandten beim Friedenskongreß in Münster schrieb, vier Kompanien der Garde und ein Fußregiment seien vernichtet, der Rest der Armee sei in zwei Korps unter Rosen und Taupadel auf dem Rückzug begriffen. In Wirklichkeit war nur ein Teil der weimarschen Kavallerie dem Zusammenbruch entkommen und fand bei Erlach, dem Gouverneur von Breisach,[140] ein Asyl. Hugo Grotius meldete nach Schweden, die französischen Generäle hätten beim Kartenspiel gesessen, anstatt sich vor dem Überfall in Acht zu nehmen“.[141]

Im Januar 1644 weilte er in Reutlingen[142] und berichtete Hatzfeldt, dass die Franzosen ihr Hauptquartier in Colmar[143] aufgeschlagen hätten. Zudem ging es um die Versorgung Überlingens mit Lebensmitteln. Im Juni verlor er ein Gefecht mit französischen Truppen bei Donaueschingen.[144] Mercy hielt sich in dieser Zeit in Tuttlingen auf.[145]

Er fiel am 5.8.1644 im Kampf um Freiburg.[146] Beigesetzt wurde er am 9.8.1644 im Freiburger Münster.[147] Ersetzen sollte ihn Gayling von Altheim.

 [1] Champlitte [Dép. Haute-Saône].
[2] LEUPOLD, Journal, S. 278.
[3] Theusing [Toužim, Bez. Karlsbad]; HHSBöhm, S. 614f.
[4] KAPSER, Kriegsorganisation, S. 224, etc.
[5] Vgl. SCHRIJNEMAKERS; CORSTJENS, Graaf Godfried Huyn van Geleen  (in der deutschen Fachliteratur kaum beachtete Biographie).
[6] Schweinfurt; HHSD VII, S. 686ff.
[7] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 1025.
[8] Vgl. REBITSCH, Matthias Gallas.
[9] Saalfeld [Kr. Saalfeld]; HHSD IX, S. 369ff. Vgl. STURNBRICH (Quelle 18).
[10] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 1042.
[11] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 1044.
[12] Waldeck; HHSD IV, S. 444f.
[13] Hann. Münden; HHSD II, S. 333f.
[14] Bad Wildungen [Kr. Waldeck]; HHSD IV, S. 35ff.
[15] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 1074; bzw. Nr. 1076.
[16] Höxter [LK Höxter]; HHSD III, S. 346ff.
[17] sagen ?
[18] Fritzlar; HHSD IV, S. 149ff.
[19] [Bad] Wildungen; HHSD IV, S. 35ff.
[20] Warburg; HHSD III, S. 752ff.
[21] Bruchhausen; HHSD III, S. 122.
[22] Albaxen, heute Stadtteil von Höxter [LK Höxter].
[23] Das würde einer Gesamtmenge von 170.400 bis 340.800 Liter entsprechen.
[24] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 101f.
[25] [Bad] Homburg v. d. Höhe [Obertaunuskr.]; HHSD IV, S. 23ff.
[26] Friedberg [Wetteraukr.], HHSD IV, S. 145ff.
[27] Ziegenhain; HHSD IV, S. 483ff.
[28] Treysa; HHSD IV, S. 434f.
[29] THEATRUM EUROPAEUM Bd. 4, 200.
[30] Kirchhain (Kr. Marburg), HHSD IV, S. 269f.
[31] Kassel; HHSD IV, S. 252ff.
[32] Riebelsdorf [LK Ziegenhain].
[33] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 1104; WREDE, Wehrmacht III/2, S. 436.
[34] HHSD IV, S. 483.
[35] SCHLOTTER, Acta, S. 327.
[36] Neukirchen [Kr. Ziegenhain]; HHSD IV, S. 342f.
[37] THEATRUM EUROPAEUM Bd. 4, S. 201.
[38] Dinkelsbühl [LK Ansbach]; HHSD VII, S. 142ff.
[39] Rothenburg o. d. Tauber [LK Ansbach]; HHSD VII, S. 637ff.
[40] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 1117.
[41] Regensburg; HHSD VII, S. 605ff.
[42] Burglengenfeld [LK Schwandorf]; HHSD VII, S. 117f.
[43] Schwandorf i. Bay. [LK Schwandorf]; HHSD VII, S. 684.
[44] Neunburg vorm Wald [LK Schwandorf]; HHSD VII, S. 507f.
[45] Nabburg [LK Nabburg], HHSD VII, S. 491f.
[46] Auerbach i. OPf. [LK Amberg-Sulzbach]; HHSD VII, S. 41f.
[47] Vilseck LK Amberg]; HHSD VII, S. 771f.
[48] Cham [LK Cham]; HHSD VII, S. 124ff.
[49] Neukirchen-Balbini [LK Schwandorf].
[50] Furth i. Wald [LK Cham]; HHSD VII, S. 221f.
[51] Taus [Domažlice]; HHSBöhm, S. 598ff.
[52] Für die kampflose Aufgabe einer Festung erfolgte im Regelfall die Hinrichtung des Kommandanten !.
[53] ENGLUND, Verwüstung, S. 246ff.
[54] Nach den Mitteilungen Franzins an W. E. v. Lobkowitz, Regensburg, 1641 III 22,  habe sich Slange mit dem Markgrafen von Durlach und 2.000 Reitern Leopold Wilhelm ergeben, sei nach Regensburg und dann nach Wien gebracht worden. Slanges Reiterei bilde angeblich den Kern von Banérs Kavallerie und bestehe größtenteils aus Finnen. BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 1176.
[55] Schwandorf i. Bay. [LK Schwandorf]; HHSD VII, S. 684.
[56] Burglengenfeld [LK Schwandorf]; HHSD VII, S. 117f.
[57] Regensburg; HHSD VII, S. 605ff.
[58] Regenstauf; unter Neuburg a. d. Donau, HHSD VII, S. 501.
[59] Nabburg [LK Nabburg]; HHSD VII, S. 491f.
[60] Vilseck [LK Amberg]; HHSD VII, S. 771f.
[61] Auerbach [Vogtland]; HHSD VIII, S. 12f.
[62] THEATRUM EUROPAEUM Bd. 4, S. 607: „Käiserl. Majest. liesse die Stadt Regenspurg mit 2. Regimentern auff 800. Mann zu Fuß geschätzet / alsbalden stärcker besetzen / und die Herren Stände / wie bey obigem Reichstags-Verlauff befunden / zum verharren vermahnen : auch wurde Volck bey Kelheim zusammen geführet / dergleichen auch bey Ingolstatt. Herr General Piccolomini / und der von Geleen reyseten unterschiedlich hin und wieder / und gaben Ordre : auch waren sie und andere / zu forderst deß Herrn Ertz-Hertzogen Hochfürstl. Dl. bey Käiserl. Maj. zu Regenspurg / und wurde Kriegs-Rath gehalten : unter anderm 3. Brücken / eine bey Kelheim / über die alte Mühle / die andere bey Sintzing über die Laber / und die dritte bey Rigling und Ort über die Nab geschlagen / das zusammenziehende Volck in Eyl gegen dem Regen über zu bringen : es wurden auch etlich tausend auß Oesterreich herauff zu kommen erfordert / und nichts was zur Defension / und Resistentz nöthig war / unterlassen“.
[63] Kelheim [LK Kelheim]; HHSD VII, S. 349ff.
[64] Pförring [LK Eichstätt]; HHSD VII, S. 582f.
[65] Neustadt a. d. Donau [LK Kelheim]; HHSD VII, S. 513.
[66] Stadtamhoff [Stadt Regensburg]; HHSD VII, S. 708f.
[67] Weichs [LK Dachau]; HHSD VII, S. 793f.
[68] Neunburg vorm Wald [LK Schwandorf]; HHSD VII, S. 507f.
[69] Cham [LK Cham]; HHSD VII, S. 124ff.
[70] THEATRUM EUROPAEUM Bd. 4, S. 607ff.
[71] Kempen [LK Kempen-Krefeld]; HHSD III, 384ff.
[72] Regensburg; HHSD VII, 605ff.
[73] WILMIUS, Chronicon, S. 118.
[74] Bischofteinitz (Horšovský Týn, Bez. Taus]; HHSBöhm, S. 35f.
[75] Rötz [LK Cham], HHSD VII, S. 649.
[76] Waldmünchen [LK Cham]; HHSD VII, S. 785.
[77] Tachau [Tachov]; HHSBöhm, S. 595ff.
[78] Plan [Planá, Bez. Tachau]; HHSBöhm, S. 454.
[79] Pressnitzer Pass: Der Pressnitzer Pass stellt eine der ältesten Pfadanlagen dar, die aus dem Zentrum Mitteldeutschlands über den dichten Grenzwald nach Böhmen führte. Sein ursprünglicher Verlauf ging von Halle (Saale) kommend über Altenburg, Zwickau, Hartenstein, Grünhain und Zwönitz nach Schlettau. Hier wurde die obere Zschopau gequert. Anschließend führte der Weg über Kühberg am Blechhammer vorbei nach Weipert (Vejprty) und erreichte dann östlich schwenkend über Pleil (Černý Potok) mit Pressnitz (Přísečnice) die älteste Bergstadt des Erzgebirges. Von hier aus verlief der sogenannte Böhmische Steig vermutlich über Kaaden (Kadaň) und bis nach Saaz (Žatec). Die Passhöhe selbst befand sich auf böhmischer Seite nahe Pleil (Černý Potok) auf ca. 800 m ü. NN. Damit war der Pressnitzer Pass deutlich niedriger als die sich nach Westen hin anschließenden Pässe über Wiesenthal, Rittersgrün, Platten, Hirschenstand und Frühbuß. Dies war einer der Gründe für seine häufige Benutzung während des Dreißigjährigen Krieges. [wikipedia]
[80] Pressnitz [Přisečnice; Kr. Chomutov (Komotau)]:  Bergstadt im Erzgebirge, bis 1974 an der Stelle, wo sich heute die große Fläche der Pressnitztalsperre (vodní nádrž Přisečnice) erstreckt. Häuser, Kirchen und Schloss von Přisečnice sowie die benachbarten Dörfer Rusová (Reischdorf) und Dolina (Dörnsdorf) wurden abgerissen und an deren Stelle der Fluss Přísečnice (Pressnitz) gestaut.
[81] Eger [Cheb]; HHSBöhm, S. 119ff.
[82] Zwickau; HHSD VIII, S. 380ff.
[83] Wolfenbüttel; HHSD II, S. 503ff.
[84] THEATRUM EUROPAEUM Bd. 4, S. 611f.
[85] Hornburg [Kr. Wolfenbüttel]; HHSD II, S. 243f.
[86] KODRITZKI, Seitenwechsel, S. 104.
[87] Sarstedt [Kr. Hildesheim-Marienburg]; HHSD II, S. 410f.
[88] Göttingen; HHSD II, S. 178ff.
[89] Einbeck; HHSD II, S. 128ff.
[90] Hann. Münden; HHSD II, S. 333f.
[91] THEATRUM EUROPAEUM Bd. 4, S. 600.
[92] KRUSENSTJERN, Selbstzeugnisse, S. 111f.
[93] Greußen [Kyffhäuserkreis].
[94] Clingen [Kyffhäuserkreis].
[95] Erfurt; HHSD IX, S. 100ff.
[96] HAPPE I 428 r; mdsz.thulb.uni-jena.de.
[97] HAPPE I 433 r; mdsz.thulb.uni-jena.de.
[98] Sondershausen [Kyffhäuserkreis].
[99] HAPPE I 435 v – 436 r; mdsz.thulb.uni-jena.de.
[100] Keula [Kyffhäuserkreis].
[101] HAPPE I 439 r – 440 v; mdsz.thulb.uni-jena.de.
[102] Ebeleben [Kyffhäuserkreis].
[103] HAPPE I 444 v – 446 v; mdsz.thulb.uni-jena.de.
[104] HAPPE I 446 v – 451 v; mdsz.thulb.uni-jena.de.
[105] Kempen [LK Kempen-Krefeld]; HHSD III, S. 384ff.
[106] Vgl. LAHRKAMP, Everhard Wassenberg.
[107] Wesel [LK Rees]; HHSD III, S. 773ff.
[108] Uerdingen [Stadtkr. Krefeld]; HHSD III, S. 725
[109] Linn [Stadtkr. Krefeld]; HHSD III, S. 468f.
[110] Hüls [LK Kempen-Krefeld]; HHSD III, S. 353f.
[111] WASSENBERG, Florus, S. 464ff.
[112] Thüringisches Staatsarchiv Meiningen Amtsarchiv Heldburg Nr. 3014; Ummerstadt [Kr. Hildburghausen]; HHSD IX, S. 446.
[113] Tirschenreuth; HHSD VII, S. 747f.
[114] Königgrätz [Hradec Králové]; HHSBöhm, S. 269ff.
[115] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 1513.
[116] Engen [LK Konstanz]; HHSD VI, S. 181f.
[117] Überlingen [Bodenseekr.]; HHSD VI, S. 807f.
[118] Markdorf [Bodenseekr.]; HHSD VI, S. 511f.
[119] Buchhorn, unter Friedrichshafen [Bodenseekreis]; HHSD VI, S. 228f.
[120] Lindau (Bodensee); HHSD VII, S. 414ff.
[121] Ravensburg [LK Ravensburg]; HHSD VI, S. 644ff.
[122] THEATRUM EUROPAEUM Bd. 5, S. 106.
[123] THEATRUM EUROPAEUM Bd. 5, S. 106.
[124] Tuttlingen [LK Tuttlingen]; HHSD VI, S. 806f. Vgl. die bayerische „Relation über den Überfall von Tuttlingen und die Rückeroberung von Rottweil“ bei HEILMANN, Feldzüge, S. 61-73.
[125] Malmsheim [Renningen, Kr. Böblingen]; HHSD VI, S. 500f.
[126] Balingen [Zollernalbkr.]; HHSD VI, S. 61ff.
[127] Rottweil [LK Rottweil]; HHSD VI, S. 676ff.
[128] Strassberg [Zollernalbkreis]; HHSD VI, S. 765f.
[129] Sigmaringen [LK Sigmaringen]; HHSD VI, S. 738ff.
[130] Möhringen [Tuttlingen, LK Tuttlingen]; HHSD VI, S. 531f.
[131] Mühlheim a. d. Donau [LK Tuttlingen]; HHSD VI, S. 537f.
[132] Meßkirch [LK Sigmaringen]; HHSD VI, S. 523ff.
[133] Riedlingen [LK Biberach]; HHSD VI, S. 661f.
[134] Neuhausen ob Eck [LK Tuttlingen], HHSD VI, S. 569.
[135] Der Kurfürst erlegte dier erforderliche Summe und erlaubte, dass Wolff nach Wien reiste, um der Majestät ‚die particularia zu referirn‘. LAHRKAMP, Werth, S. 137, Anm. 84.
[136] Gemeint ist hier die Honburg, unter Tuttlingen [LK Tuttlingen], HHSD VI, S. 806f. 1645 von Widerholt, dem Kommandanten des Hohentwiel, im Handstreich genommen und zerstört.
[137] Freiburg im Breisgau, HHSD VI, S. 215ff.
[138] Pfullendorf [LK Sigmaringen]; HHSD VI, S. 631.
[139] Villingen im Schwarzwald [Villingen-Schwenningen, Schwarzwald-Baar-Kr.]; HHSD VI, S. 834ff.
[140] Breisach am Rhein [LK Breisgau-Hochschwarzwald]; HHSD VI, S. 110ff.
[141] LAHRKAMP, Werth, S. 136ff.
[142] Reutlingen; HHSD VI, S. 656ff.
[143] Colmar, Reichstadt [Ober-Elsass, h. Frankreich, Dép. Haut-Rhin]
[144] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 292; Donaueschingen; HHSD VI, S. 150f.
[145] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 260.
[146] Freiburg im Breisgau; HHSD VI, S. 215ff. Vgl. SCHAUFLER, Schlacht, S. 99.
[147] SCHAUFLER, Kämpfe, S. 106.
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