Marschalk gen. Greif, Veit Ulrich

Marschalk gen. Greif, Veit Ulrich; Kapitän [ – ] Marschalk stand als Kriegskapitän in sachsen-coburgischen Diensten.

Am 5.7.1632 erging ein Reskript des Herzogs Johann Casimir von Coburg,[1] gerichtet an den Schosser Andreas Götz zu Heldburg,[2] den angekündigten Anmarsch der weimarischen Armee auf das Amt Heldburg und von da durch das Amt Neustadt[3] gegen Schweinfurt[4] betreffend, mit der Auflage, für die Beschaffung von Quartier und Proviant nach dem beigefügten Anschlag Sorge zu tragen und sich mit dem Kriegskapitän Veit Ulrich Marschalk, der den Truppen entgegen geschickt worden sei, in Verbindung zu setzen. Auf „ferner einkommenden Bericht soll weitere Resolution erfolgen“. Beigelegt war dem Reskript der „Anschlag über den täglich für die kgl. Schwedische Armee unter dem Kommando des Herzogs Wilhelm zu Sachsen stehende Infanterie benötigten Proviant“, von Hennickell am 4.7. aus dem Hauptquartier Gräfenthal[5] abgesandt.[6]

Am 22.1.1633 schrieb Leutnant Paul Schippel aus Coburg[7] an den in Erlenbach weilenden Marschalk, die Ablösung des Ausschusses der Stadt Heldburg[8] und der Zehnten Ummerstadt[9] und Schalkau[10] betreffend. Unter anderem hieß es darin: „Der Obrist hat heute Nachricht von Herzog Bernhard aus Neustadt[11] erhalten, wonach etliches Volk in Teuschnitz[12] und Rothenkirchen[13] angekommen und in Teuschnitz etliches Kriegsvolk niedergehauen worden ist, so dass die Bambergischen ihr Plündern bald einstellen werden“. Vom selben Tag datierte die Anordnung Marschalks zur Ablösung des Ausschusses.[14]

Ein Caspar Schmidt berichtete am 8.2.1633 Marschalk von der Übernachtung des schwedischen Rittmeisters Friedrich Gropp [Kropp; BW] vom Regiment Claus Hastver, dessen Soldaten die armen Leute zum Erbarmen ausgeplündert hätten. Heute seien sie willens, gegen den Itzgrund zu marschieren, jetzt aber hätten sie sich gegen Schleusingen[15] gewendet. Vergangenen Sonnabend bis Dienstag hätten sie zu Pfarrweisach[16] und Memmelsdorf [17]gelegen und heute wieder hier. Sie zögen im Lande umher, erpressten Geld und fragten „fein sonderlich nach Edelleut Dörfern“. Der Quartiermeister des Obristen Sperreuter sei hier angekommen und berichte, dass der Feind gegen Rothenberg[18] im Anzug sein solle. Was daran war sei, werde die bessere Erfahrung geben. In einer Bemerkung hieß, auch die Vorlage des Schutzbriefes habe nichts genützt.[19]

In einer Mitteilung an Marschalk vom 8.2.1633 aus Hildburghausen,[20] die bevorstehende Einquartierung von Truppen unter dem Kommando des Georg Friedrich von Brandenstein hieß es, Endres zu Häselrieth[21] habe die die Quartiermeister unterwegs bei Siegritz[22] getroffen. Obrist Brandenstein sei nach Schweinfurt[23] geritten. Über den Zeitpunkt seiner Rückkehr sei nichts bekannt. „Also wird der Gnäd. Herr sich mit dem Geleitsmann nach hier begeben müssen“.[24] Hans Casimir von und zu Heßberg wandte sich am 19.2. aus Bedheim[25] an Marschalk zu Erlebach,[26] und bestätigte den Empfang einer Zuschrift Gauls, eine Salvaguardia betreffend, und teilte ihm mit, dass die Salvaguardia heute morgen um 10 Uhr, nachdem ihr zuvor „Gebühr gegeben worden“, von Bedheim aufgebrochen sei, um zum Regiment zu marschieren.[27]

[1] Coburg; HHSD VII, S. 127f.

[2] Heldburg [Kr. Hildburghausen]; HHSD IX, S. 192f.

[3] Bad Neustadt/Saale [LK Rhön-Grabfeld], HHSD VII, S. 59f.

[4] Schweinfurt; HHSD VII, S. 686ff.

[5] Gräfenthal [Kr. Saalfeld]; HHSD IX, S. 161.

[6] Thüringisches Staatsarchiv Meiningen, Amtsarchiv Heldburg Best. 411230, Nr. 2591.

[7] Coburg; HHSD VII, S. 127f.

[8] Heldburg [Kr. Hildburghausen]; HHSD IX, S. 192f.

[9] Ummerstadt [Kr. Hildburghausen]; HHSD IX, S. 446.

[10] Schalkau [Kr. Sonneberg]; HHSD IX, S. 377f.

[11] Neustadt b. Coburg (OFr.); HHSD VII, S. 516.

[12] Teuschnitz [LK Kronach].

[13] Rothenkirchen, heute Ortsteil von Pressig [LK Kronach].

[14] Thüringisches Staatsarchiv Meiningen, Amtsarchiv Heldburg Best. 411230, Nr. 2643.

[15] Schleusingen [Kr. Suhl]; HHSD IX, S. 382ff.

[16] Pfarrweisach [LK Hassberge].

[17] Memmelsdorf [LK Bamberg].

[18] Rothenberg: nicht identifiziert.

[19] Thüringisches Staatsarchiv Meiningen, Amtsarchiv Heldburg Best. 411230, Nr. 2649.

[20] Hildburghausen [Kr. Hildburghausen]; HHSD IX, S. 198ff.

[21] Häselrieth, heute Ortsteil von Hildburghausen [Kr. Hildburghausen].

[22] Sigritz, unter Henneberg, Burg [Kr. Meiningen]; HHSD IX, S. 194.

[23] Schweinfurt; HHSD VII, S. 686ff.

[24] Thüringisches Staatsarchiv Meiningen, Amtsarchiv Heldburg Best. 411230, Nr. 2650.

[25] Bedheim [LK Hildburghausen].

[26] Erlebach, Wüstung im LK Hildburghausen.

[27] Thüringisches Staatsarchiv Meiningen, Amtsarchiv Heldburg Best. 411230, Nr. 2669.

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