Letzschka, Martin

Letzschka, Martin; Obristwachtmeister [ – ] Letzschka war kursächsischer Hauptmann[1] in dem 1618 gemusterten und aufgestellten Zwickauischen Regiment,[2] 1632 stand er als Obristwachtmeister im Regiment Starschedel.

Letzschka war kurfürstlicher Befehlshaber von Oelsnitz,[3] als Holk zu seinem Terrorfeldzug in Sachsen einfiel. „Holks Hauptheer rückte zuerst vor das vogtländische Oelsnitz. Trotz Belagerung und Aufforderung zur Übergabe zeigte sich Kommandant Oberstwachtmeister Merten Letzschka unnachgiebig. Als dann die Kaiserlichen am 22. August voller Wut in die Stadt stürmten, wurden alle angetroffenen Bewohner erstochen, erschossen oder erschlagen. Frauen wurden auf dem Markt vergewaltigt und ins Feuer geworfen, gutaussehende 12- bis 14-jährige Mädchen zusammengebunden, auf Wagen geworfen, mitgenommen, geschändet und danach grausam ermordet“.[4]

Letzschka berichtete darüber am 28.8.1632: „Zudeme haben mich etzliche keys. Officirer undt Soldaten, die mit in Ölsnitz gewesen, berichtet, das es von ihren General [Wallenstein;[5] BW] bevohlen, man sollte in der Furi einnehmen, damit es in Meißen[6] desto größer Schrecken geben“ sollte.[7]

Im August belagerte Rudolf von Breda zusammen mit Annibale Gonzaga das vor Oelsnitz gelegene Schloss Voigtsberg,[8] den Sitz des für das obere Vogtland zuständigem kurfürstlichen Amtsschössers Johann Flessa von Seibitz. „Der bemühte sich verzweifelt, mit seiner kleinen Besatzung, von der viele schon davongelaufen waren, Widerstand zu leisten. Holck selbst erschien an dem Tor der alten Veste, um Flessa deshalb Vorwürfe zu machen. Er hielt ihn auch für den verantwortlichen Kommandanten der Stadt und fragte ihn ‚mit ungestümmen wortten’, warum er in Oelsnitz ein solches Blutbad angerichtet habe und weshalb er aus dem Schlosse feuern lasse. Flessa erklärte, dass Oelsnitz einen Offizier des Starschedelschen Defensionsregiments zum Kommandanten [Martin Letzschka; BW] hätte, er selbst aber sich, so lange er sichs getraut habe, seiner Pflicht erinnert und sich gewehrt hätte. Das schrieb er einige Tage später auch an seinen Kurfürsten. Er übergab das Schloß, das die Truppen vollständig ausplünderten, wobei auch Flessa und seine Familie um alle Habe kam“.[9]

[1] Vgl. SENNEWALD, Das Kursächsische Heer (ab Dezember 2012).

[2] LEHMANN, Kriegschronik, S. 23.

[3] Oelsnitz [Kr. Stollberg]; HHSD VIII, S. 263f.

[4] KUNATH, Kursachsen, S. 102.

[5] Vgl. REBITSCH, Wallenstein; MORTIMER, Wallenstein; SCHUBERTH; REICHEL, Die blut’ge Affair’.

[6] Meißen; HHSD VIII, S. 223ff.

[7] GENTSCH, Dreißigjähriger Krieg, S. 214.

[8] Voigtsberg [Kr. Oelsnitz], HHSD VIII, S. 353f.

[9] ARENDT, Wallensteins Faktotum, S. 124.

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