Haslang, Franz Freiherr von; Obristwachtmeister [ – ] Haslang entstammte einem alteingesessenen bayerischen Geschlecht und stand in ligistischen Diensten.
Am 6.9.1623 hatte Kriegskommissar Ruepp wahrscheinlich Maximilian I. berichtet, dass die Grafschaft Oldenburg und die Stadt Bremen zwar Proviant zur Verfügung gestellt hätten, aber nur gegen Barzahlung. Da die Kasse noch nicht eingetroffen sei, habe er bei Anholt, Hauptmann Haslang, einem Obristleutnant und aus der Kriegskasse der salzburgischen Verbände Geld geliehen.[1]
In den Papieren des Heinrich Münch [um 1605-1667] findet sich unter dem 17.2.1628 folgendes Zeugnis: „Frantz freiherr von Haßlang, (…) bayerischer obrister wacht- und rittmaister uber eine compagnie curaßirer gibt in Buren[2] dem Henrich Munch, der vorher in dänischen Diensten war, dort aber seinen ehrlichen abschied bekommen hatte und nun in seiner Kompanie vor einen reformirten leutenambtt untergestelt war, den Abschied, „weiln er dan seiner geschefften halber in beide stuffter Oßnabruck[3] und Minden[4] zu reiten vorhabens“.[5]
„Am 13. Februar 1629 rückte der kaiserliche Obristwachtmeister Freiherr von Haslang in die Grafschaft [Bentheim; BW] ein und verlangte den wöchentlichen Betrag von 385 Rtlr. In Nordhorn[6] und Schüttorf[7] waren Kompanien von ihm bis 1631, also insgesamt über 2 Jahre, einquartiert.
„Von Schüttorf aus berichtete Haslang 1630 an Alexander von Velen, daß es Mißverständnisse zwischen dem Grafen [Arnold Jobst v. Bentheim; B. W.] und dem Obristen Ketteler gebe. Vermutlich ging es um die Höhe der Kontributionen, weil man nicht in der Lage war, den Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Wiederholt ist in den Akten die Rede davon, daß ein großer Teil der Zahlungen rückständig sei. Als Haslang mit seiner Kompanie aus Schüttorf am 10./20. Februar 1631 abrückte, ließ er dort 8 Reiter mit 12 Pferden zurück mit dem ausdrücklichen Auftrag, die monatliche Kontribution von 1.333 Rtlr. 16 Stbr.[8] und 5 Dt.[9] einzutreiben. […] Wiederum liefern die Stadtrechnungen von Neuenhaus[10] eine Hintergrundinformation über die damaligen Verhältnisse. Unter dem 11. Juni ist vermerkt, daß der Bürgermeister Jakob Münz nach Schüttorf geritten war, um persönlich dem Sekretär der ‚Haslangschen Kompanie‘ den Anteil der Stadt in Höhe von 198 Rtlr. für die 4. Monatskontribution abzuliefern. Dabei kam es zu Differenzen, weil der Sekretär keine Quittung über die erfolgte Zahlung ausstellen wollte“.[11]
[1] Bayerisches Hauptstaatsarchiv München Kurbayern Äußeres Archiv 2335 (tom. 106), fol. 238 (Ausfertigung): Ruepp an Maximilian I. ?, 1623 IX 06.
[2] Büren [LK Büren]; HHSD III, S. 131ff.
[3] Osnabrück; HHSD II, S. 364ff.
[4] Minden [LK Minden]; HHSD III, S. 517ff.
[5] SCHÜTTE, Dreißigjähriger Krieg, S. 230.
[6] Nordhorn [Kr. Grafschaft Bentheim]; HHSD II, S. 351f.
[7] Schüttorf [Kr. Grafschaft Bentheim]; HHSD II, S. 421f.
[8] 50 Stüber ergaben 1 Reichstaler.
[9] 8 Deute ergaben in der Regel einen 1 Stüber.
[10] Neuenhaus [Kr. Grafschaft Bentheim]; HHSD II, S. 340.
[11] STEINWASCHER, Krieg, S. 51f.