Har(c)kenbusch [Harckebusch, Harckenbusch, Herkebusch] Georg; Kapitän [ – ] Harkenbusch war Kapitän unter Anholt gewesen und stand später als Obristwachtmeister in kurkölnischen Diensten.
In einer Chronik aus Höxter[1] heißt es zu 1624: „Diesen obristwachtmeister von Salis haben fünnf compagnien zu fues, alß capitain Schwartz, capitain Binder, capitain Richard, capitain Lombach undt capitain Kranholtz abgelöset, undt hatt die bürgerschafft sölche völcker eine zeitlang speisen müßen, bis sie vor anderen auß Geismar[2] abgelöset,
Anno 1625
Und diese hernach im 1625. Jahre am 22. Julii abermahls von capitain Richard undt Schwartz, und diese hinwiederumb am 14. Augusti von capitain Bindern, undt nochmals diese den 28. Augusti von den Anhaltischen [Anholt; BW] capitain Georg Harckebusch seindt abgelöset worden, welcher letztere bis in den 9. Octobris allhier gelegen hatt“.[3]
Nach der Lindhorster Chronik des Magisters Anthonius Nothold[4] soll am Martiniabend 1625 ein Obrist Herkebusch sein Quartier in Stadthagen[5] genommen und bis Pfingsten 1626 geblieben sein; Martini 1626 sollen 4 Kompanien Reiterei und Fußvolk eingelagert worden sein; die Kosten hätten 40.000 Rt. betragen.[6]
„Als [Jost Maximilian v.; BW] Gronsfeld nach zwei Wochen [aus Stadthagen; BW] wieder abzog, blieben die Kompanien des Kapitäns Harkebusch und S. Eloi [St. Eloy; BW] zurück, zu denen am 3. Februar 1626 noch eine andere aus Rinteln[7] unter dem Kapitänleutnant Lüneburg kam. Diese Einquartierung währte bis zum 24. Mai 1626 und kostete insgesamt 49 698 Taler, wovon die Ämter und Städte der Grafschaft nur 2168 Taler aufgebracht hatten, so daß auf Stadthagen allein 47 530 Taler entfielen, eine für damalige Zeiten, wo das Pfund Butter 1 Groschen kostete, recht erhebliche Summe“.[8]
„Am 21. Januar [1628] marschierte Obristwachtmeister Harkebusch durch Wildeshausen.[9] Er versprach, nur drei Dörfer des Amts mit Einquartierungen zu belegen“.[10]
Erst 1643 findet sich wieder eine Erwähnung. Am 9.2.1643[11] verließen die sterblichen Überreste der französischen Königin-Mutter Marie de Medicis die alte Reichsstadt Köln,[12] in der sie für kurze Zeit bei dem Grafen Jost Maximilian von Gronsfeld Asyl gefunden hatte: „An der Spitze des Trauerzuges gingen die vier Bettelorden, darauf folgten wir mit zwölf Priestern, ein Wagen, hinter uns drei oder vier Kapläne der Königin, dann der Colonel Harkenbusch und ein Wachtmeister mit ihren und anderen Hellebardierern sechzig Diener mit goldbordierten Kragen. Darauf folgte die Leiche, hinter dieser der Gesandte mit den übrigen wenigen Hofleuten zu Fuß, zuletzt einige Wagen mit Damen“.[13] Der zuverlässige Kölner Chronist Meshov schließt lapidar: „Der Zug war prunklos ohne Fackeln – oder Zeremonien“.[14]
[1] Höxter [LK Höxter]; HHSD III, S. 346ff.
[2] Hofgeismar; HHSD IV, S. 231f.
[3] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 92.
[4] RAUSCH, Lindhorster Chronik, S. 121.
[5] Stadthagen [Kr. Schaumburg-Lippe]; HHSD II, S. 435f.
[6] Bei ZARETZKY, Stadthagen, S. 312, als Herkebusch u. St. Eloy wiedergegeben.
[7] Rinteln [Kr. Grafschaft Schaumburg]; HHSD II, S. 395f.
[8] ZARADETZKY, Stadthagen, S. 312.
[9] Wildeshausen [Kr. Oldenburg]; HHSD II, S. 492ff.
[10] STRAHLMANN, Wildeshausen, S. 15.
[11] APW C III 1/1, S. 163 (Chigi, Montag, 1643 II 09), so auch LOHMANN, Beiträge, S. 86, während ENNEN, Köln V, 707, den 8.2.1643 angibt.
[12] Köln; HHSD III, S. 403ff.
[13] ENNEN, Köln Bd. 5, S. 707, nach Meshovs Darstellung.
[14] LOHMANN, Beiträge, S. 86.