Haack [Hacke, Hack, Hagk, Hake], Esaias

Haack [Hacke, Hack, Hagk, Hake], Esaias; Obrist [ – ]

Haack war 1633/34 in Schmalkalden[1] einquartiert. Vertreter der Stadt hatten sich bei Herzog Ernst von Sachsen-Weimar beschwert, „die Kriegskosten für Stadt und Amt Schmalkalden von der Leipziger Schlacht am 7. – 17. September 1631 bis jetzt betrügen über 140,000 Thaler für die evangelischen Armeen. Sie hatten zwar schon bei Herzog Wilhelm demüthig öfters gebeten, man möchte sie von der unerträglichen Last der zwei Regimenter befreien, die auf seinen Befehl die Rekrutenplätze in Stadt und Amt Schmalkalden genommen. Aber nicht genug; seit dem 9 – 19. December v. J. hätten drei Compagnieen Fußvolk vom Herzogs Wilhelm Leib-Regiment, einen Monat lang die Rekrutenplätze ebenfalls in Stadt und Amt Schmalkalden gehabt. Kaum hätten Diese den Rücken gewandt, so habe Major Esaias Hack den Befehl erhalten mit einer Compagnie von 90 Soldaten seinen Rekrutenplatz in Stadt und Amt Schmalkalden zu nehmen, und am 20. – 30. December sey ein Trupp Reiter mit 78 Pferden dazu gekommen. Dieser Trupp nebst der Compagnie zu Fuß hätten wöchentlich 600 Thaler gekostet. Man habe sie erst dann delogirt, nachdem man dem Reichskanzler diese unerschwinglichen Drangsale gemeldet. Major Hack liege aber noch da mit seiner Compagnie zu Fuß“.[2]

Haack stand ab 1637 als Obrist [?] in schwedischen Diensten.

Er war 1637/38 in Stadthagen[3] (Grafschaft Schaumburg) einquartiert.[4]

1639 geriet er in kaiserliche Gefangenschaft.[5]

Das „Theatrum Europaeum“ berichtet: „Und ist in diesem das allererste / so wir wol zu gedencken haben / daß der vorigen Jahrs zu Marienburg[6] gefangene und nach Dreßden[7] auff das Rathhauß gesetzte Schwedische Obrist Hacke / seine Schildwacht dahin beredet / daß sie es mit ihme gewaget / und beyde miteinander vom Rathhauß durch die Stadt / und Thorwacht gegangen seyn / den Weg nach Böhmen in gesamter Gesellschafft genommen haben / welches noch im Ende vorigen Jahrs geschehen / und sind sie im Januario beym Gen. Banner glücklich ankommen : daß dann wol für ein glücklich rarum contingens zu halten ist“.[8]

Sein Regiment wurde im Januar 1640 in Eisenach[9] eingelagert.[10]

Das „Theatrum Europaeum“ berichtet zu 1641: „Den Käiserl. und Bäyr. lag sehr an / wenigstens mit Fuß-Volck über die Saal zu kommen / den Gegentheil aber / ihnen solches zu verhindern. Die Käiserl. befanden Weissenfelß[11] am bequemisten zu seyn / wie dann auch die Schwedischen daselbsten in Fähren überkommen waren / die Fähren aber hatten sie verderbet. So kam nun ein Theil der Käiserl. den 29. Aprilis styl. vet. zu Weissenfe[l]ß an / daselbsten 2. Brücken / eine vom Weissenfelser Gestaat biß an selbige Insul / die andere von dannen gar hinüber zu bauen / hatten auch den Berg zum besten ihres Geschützes darauff unterhalb zu pflantzen / und mangelte ihnen an keinen Werckleuthen / nur daß an genugsamem Materialien es abgehen wollen. Die Brücken wurden gleichwol gefertiget / zuvorn Fuß-Volck in Fischer-Bötigen auff die Insul übergesetzet / das sich mit Wellen schützte / als die erste Brücke fertig war / thate man mit anderer ingleichem / und kamen bey 30. Reuter / die ihre Pferde neben den Bötigen schwemmeten / mit über. Man fienge an zwei zwey Orten deß Ufers zu schantzen / desto sicherer über zu kommen / und wurde eine ziemliche Anzahl Fuß-Volcks übergebracht. Aber die Weymarischen und Schwedischen griffen es in seinem Vortheil an / schlugen es also herauß / daß in der Retirade die eine Brück über der Insul brach / bey 400. Käiserl. und unter denen ein Obr. Lieut. ersoffen / die noch herüber waren / wurden theils nieder gemacht / theils gefangen / darum man diß Orts das übersetzen bleiben liesse / und einen andern Ort gegen Naumburg[12] suchte / Materialien und anders nothwendiges dahin verschaffte / und doch zugleich auch den Weissenfelser Posto verwahrete : Die Weymarischen aber nicht allein am ersten Ort Redoutten zur Resistentz auffgeworffen hatten / sondern auch sich am andern gefasset darzu hielten. Und ist Gen. Tupadel in dieser Occasion 3. mal in sein Koller geschossen / am Leib aber nicht verletzet worden. Die Schwedischen aber zogen einen als andern Weg fort an / nach dem Anhaltischen und lagen im Eingang Maii styl. vet. im Bernburgischen[13] Theil / allbereit 3. Regiment / 2. zu Fuß unterm Obristen Hacken / und eins deß Obr. Mordany, welchen Banner zu Herzog Augusto nach Braunschweig[14] sendete“.[15]

Der Hildesheimer[16] Arzt und Chronist Dr. Jordan notiert in seinem Tagebuch unter dem 5./15.9.1641: „Die Allirten Armeen marschirten vergangene Nacht von dannen nach Gifhorn.[17] Die Ursach mach von Gott bekannt seyn, weil sie noch feststunden und keines Mangels an Proviant hatten. In dem Abmarche seyn beide Herzog August Regimenter, eins zu Roß und eins zu Fueß, unter beiden Obristen Koch von ihnen nach Dannenberg[18] gegangen. Wie die Schwedische solches gesehen und gesagt: ‚Wo stremet sick, dut‘. Herzog Augusti seine Leute haben gesagt: ‚Es streme sick soo‘. Bis an Lüneburgk[19] alles Vieh geraubet. Nachgehnds wie die Armee von Oeßel[20] nach Zell[21] sich gewandt sich gewandt, kombt der Obristliutnand Rochow und Obrist Hake von Wißmar[22] zu der Schwedischen Armee berichten, daß Torstensohn sie zu Wißmar gesprochen und warumb sie den Posten bey Wulfenbüttel[23] verlassen. Landgraf Johan (von Hessen) und Klietzing haben ihm unter blawen Himmel höchlich verwiesen, daß sie die Schweden die schöne occasion so verlassen und in keine Differenz setzen wollten, sondern dafern sie, die Schweden, noch ferner bey ihren Propositionen verharren, werden sie, die übrigen Allirten, Ursach genug haben von ihnen zu gehen. Darauf einhelliglich beschloßen uf den Feind zu gehen. Man gab große Schuld uf Grãl.-Majeur Adam von Pfuhl und anderen, so etwan corumpiert oder hohe Ehren im Säckel vom Kayser führeten“.[24]

[1] Schmalkalden [Kr. Schmalkalden]; HHSD IX, S. 387ff.

[2] SODEN, Gustav Adolph Bd. 2, S. 422.

[3] Stadthagen [Kr. Schaumburg-Lippe]; HHSD II, S. 435f.

[4] ZARADETZKY, Stadthagen, S. 315.

[5] SALIS-SOGLIO, Hans Wolf von Salis, S. 93.

[6] Marienberg; HHSD VIII, S. 215f.

[7] Dresden; HHSD VIII, S. 66ff.

[8] THEATRUM EUROPAEUM Bd. 4, S. 245f.

[9] Eisenach [Kr. Eisenach]; HHSD IX, S. 88ff.

[10] PETER, Eisenach, S. 34; Eisenach [Kr. Eisenach]; HHSD IX, S. 88ff.

[11] Weißenfels [Kr. Weißenfels]; HHSD XI, S. 487ff.

[12] Naumburg [Kr. Naumburg]; HHSD XI, S. 341ff.

[13] Bernburg [Kr. Bernburg]; HHSD XI, S. 37ff.

[14] Braunschweig; HHSD II, S. 63ff.

[15] THEATRUM EUROPAEUM Bd. 4, S. 614.

[16] Hildesheim; HHSD II, S. 228ff.

[17] Gifhorn; HHSD II, S. 167ff.

[18] Dannenberg [Kr. Lüchow-Dannenberg]; HHSD II, S. 106f.

[19] Lüneburg; HHSD II, S. 311ff.

[20] Orrel bei Munster [Örtze] [LK Soltau-Fallingbostel].

[21] Celle; HHSD II, S. 94ff.

[22] Wismar [Kr. Wismar]; HHSD XII, S. 133ff.

[23] Wolfenbüttel; HHSD II, S. 503ff.

[24] SCHLOTTER, Acta, S. 352.

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