Guasco, Carlos, duque de Lixheim, marchese di Solerio

Guasco, Carlos, duque de Lixheim, marchese di Solerio; Feldmarschall [ – 1650] Guasco, Fürst von Lixheim, stand als Feldmarschall in spanischen Diensten und kommandierte ein lombardisches Fußregiment.

Angeblich soll er am 5. oder 6.9.1634 in der Schlacht bei Nördlingen getötet worden sein.[1]

Am 8.1.1636 hatte sich der Kardinal-Infant aus Brüssel an den kaiserlichen Generalleutnant Gallas gewandt und teilte ihm die Aussendung des Feldmarschalls Carlos Guasco mit, der Befehle bringe, nach denen aus der Provinz Luxemburg möglichst starke Hilfstruppen mit Geschützen und Munition an Graf Rudolf von Colloredo überstellt werden sollen, damit dieser nach Frankreich durchbrechen und dort Quartier nehmen könne.[2]

Piccolomini informierte Gallas am 28.6.1637 aus Worms:[3] Der Feind habe den Hennegau betreten, wo er immer größeren Schaden anrichte. Laut Feldmarschall Lixheims Bericht ständen La Valette mit Infanterie und Kavallerie an den Grenzen der Provinzen Hennegau und Cambrai, La Meilleraye in Boulonnais,[4] Châtillon in der Champagne;[5] die mit französischem Geld gekauften Holländer hätten ihre Truppen in drei Korps aufgeteilt.[6]

Am 7.11.1646 erhielt Piccolomini von seinem Informanten Formarini aus Pressburg[7] einen neuen Lagebericht über die Reorganisation der kaiserlichen Armee: Gallas wurde zum Armeekommandant ernannt, mehrere Generäle seien abgelöst. Der Hof wolle nur mit dem Einverständnis des bayerischen Kfurfürsten vorgehen und habe daher E. Traun zu ihm entsandt; dieser brachte den Bescheid zurück, der Erzherzog möge die Armee nicht verlassen, es bestehe auch keine Ursache dazu. Gallas selbst sei für P.s Rückkehr, auch General Borri, aber der spanische Orator am Kaiserhof Terranova sei dagegen. Schlick unterstütze General Goltz, der ihm sein Vermögen hinterlassen hat. Einige höben Holzappel hervor, der Kaiser aber wolle von dem Häretiker nichts hören und erinnere sich nur zu gut an den Undank Herzog Franz Albrechts von Sachsen-Lauenburg. Das Artillerie-Generalat scheine Annibale Gonzaga oder Goltz zuzufallen, während Fernemont völlig übergangen werde. Der Kaiser werde alles erst nach seinem Zusammentreffen mit dem Kurfürsten von Bayern entscheiden, das in Regensburg[8] oder München stattfinden soll. Über Polen sei die Kopie jener Schrift gegen Piccolomini an den kaiserlichen Hof gelangt, die unter Beteiligung von Guasco und Lamboy entstanden und an die Minister Philipps IV. geschickt worden war, zugleich aber auch die von Paolo Orsini verfasste Antwort; die Beschuldigungen sind lächerlich und die Antwort treffend.[9]

Guasco informierte Piccolomini am 2.10.1648 aus Lannoy,[10] Erzherzog Leopold Wilhelm habe ihn anstelle des 20.8.1648 bei Lens[11] gefallenen Beck zum Oberbefehlshaber ernannt. Die Unruhen in Frankreich vermehrten sich und könnten den Bevollmächtigten wie gerufen kommen, die im Namen des Kaisers über den Frieden verhandelten, mit Ausschluss des spanischen Königs und Karls IV. von Lothringen, obgleich von diesen beiden die Bewahrung des ganzen Reiches abhänge. „Me si ha dilatato sin hora il poter escrivere a Vostra Eccelenua per le occupationi in che mmi trovo della Campagna havendo stato servito il Sig. Arciduca di ordenarme di servire a Sua Maestà de Mastro de Campo Generale per la morte del Baron de Beck, ho ricevuto la lettera di Vostra Eccelenza scrittano da Lando, et visto il sentimento che ha tenuto per la perdita della bataglia di Lenz.

In Francia li rumori sono grandi et ogni giorno s’accrescono maggiori, et son tali che ben possono dar calore alli signori Ministri he trattano costi la pace per Sua Maestà Cesarea con la esclusione di Sua Maestà Cattolica et dell S. Duca di Lorena con la consideratione che tutto il bene molto depende da questi doi, et la conservatione dell’Imperio tutto. Io non ho respetto a Vostra Eccelenza sopra il negotio con detto S. Duca perche sin hora non ha stato fermo nella resolutione et al mio ritorno a Bruselles avisarò a Vostra Eccelenza di tutto”.[12]

Am 12.12.1648 schrieb Guasco aus Brüssel an Piccolomini, das Jahr gehe glücklich zu Ende, da es gelang, den Feind aus Bayern zu vertreiben und Prag zu retten; wahrlich, in dieser Stadt, besser gesagt, auf dem Weißen Berg, endete der Krieg, wie er, P., es vorausgesehen habe, dort, wo er unter dem Kommando eines Pfalzgrafen begonnen hatte, endete er wieder unter dem Kommando eines anderen Pfalzgrafen. Man warte ungeduldig auf die Ankunft eines Kuriers aus Spanien. Es herrsche die Meinung, der König von Spanien werde allein gegen Frankreich kämpfen und den Herzog von Lothringen nicht im Stich lassen, wie es das Reich getan habe. Verstärkungen von 3.000 Spaniern und 2.000 Italienern sollen in die Spanischen Niederlanden kommen, doch könne man sich ohne große Verstärkung der Reiterei nicht mit den Franzosen schlagen, wenn man keine Niederlage riskieren wolle. Karl IV. von Lothringen erneuere seine Armee.[13]

[1] Vgl. dagegen die Angaben bei ENGERISSER; HRNČİŘİK, Nördlingen, S. 209.

[2] BADURA; KOČĺ, Der große Kampf, Nr. 169.

[3] Worms; HHSD V, S. 410ff.

[4] Boulonnais [Frankreich; Landschaft].

[5] Champagne: Landschaft im nordöstlichen Frankreich. Sie gehört heute zur politischen Region Champagne-Ardenne und grenzt im Westen an die Picardie und an die Île-de-France, im Süden an Burgund und Franche-Comté und im Osten an Lothringen.

[6] BADURA; KOČĺ, Der große Kampf, Nr. 465.

[7] Pressburg [Bratislava].

[8] Regensburg; HHSD VII, S. 605ff.

[9] TOEGEL; KOČĺ, Der Kampf, Nr. 918.

[10] Lannoy [Span. Niederlande, h. Frankreich, Dép. Nord].

[11] Schlacht bei Lens (Nordfrankreich; Dép. Pas-de-Calais): 20.8.1648: Französische Truppen unter Louis II. Condé schlagen die kaiserlich-spanischen Truppen unter Erzherzog Leopold Wilhelm, die 8.000 Mann, den Tross und die Artillerie einbüßen.

[12] TOEGEL; KOČĺ, Der Kampf, Nr. 1193.

[13] TOEGEL; KOČĺ, Der Kampf, Nr. 1230.

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