Greiffenclau von Vollrads [Greifenklau von Wollrath, Griefenklou], Alexander

Greiffenclau von Vollrads [Greifenklau von Wollrath, Griefenklou], Alexander; Resident [ – 1648]

Der kaiserliche Resident in Konstantinopel, Alexander Greiffenclau von Vollrads [Greifenklau von Wollrath[1], Griefenklou], schrieb H. Černín am 11.8.1644, er verhandle weiter über die Entsendung einer türkischen Mission zum Kaiser sowie die Unterdrückung von Rákóczis Widerstandskampf. Der türkische Sultan sei plötzlich aus Konstantinopel nach Adrianopel gereist. Eine Delegation der Stadt Ragusa[2] habe dem Sultan 12.000 Dukaten zum Geschenk gemacht, worauf der Sultan der Stadt mit bösen Folgen gedroht habe, falls sie diese Summe nicht jedes Jahr zahlen wollte. Er führe ständige Verhandlungen wegen Černíns nächster Audienz beim Sultan. Die Türken würden angeblich einen Frieden mit dem Kaiser begrüßen, so wie es 1606 der Fall war. Die Gespräche über Rákóczis Widerstand gegen den Kaiser seien hier noch nicht abgeschlossen. Er selbst trachte danach, den Fürsten von Siebenbürgen Rákóczi zur Ergebung und Einstellung der Feindseligkeiten zu zwingen. Wladislaw IV. von Polen dränge auf Frieden mit dem Kaiser, doch Rákóczi brauche die Zustimmung der Hohen Pforte dazu. Er werde wohl überlegen, ob für ihn die Hilfe Schwedens oder der Frieden mit dem Kaiser günstiger wäre. Der schwedische Gesandte habe auf seiner Reise nach Konstantinopel Rákóczi aufgesucht und ihm die Unterstützung seines Landes versichert. Rákóczis Offiziere aber sagten, ihr Fürst werde sich mit dem Kaiser gegen die Türken verbinden, wenn diese ihm nicht helfen wollten. Die Hohe Pforte habe ihren Gesandten nach Moskau geschickt, der sei aber unterwegs von Kosaken festgenommen worden.[3]

Schlick schrieb am 3.12.1644 aus Linz[4] an W. E. von Lobkowitz, am 28.9. soll Černín eine Audienz bei Sultan Ibrahim gehabt haben. Einer späteren Nachricht von Greiffenclau, dem kaiserlichen Residenten in Konstantinopel, zufolge, soll Černín erneut erkrankt sein. Ihm sei nicht klar, warum Melchior von Hatzfeldt mit der Truppe von Eger[5] nach Böhmen marschiere, wenn er sich richtigerweise mit Gallas verbinden sollte.[6]

[1] So bei HARRACH, Tagebücher.

[2] Ragusa [Dubrovnik].

[3] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 364.

[4] Linz; HHSÖ I, S. 66f.

[5] Eger [Cheb]; HHSBöhm, S. 119ff.

[6] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 462.

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