Feldberg [Feltberg, Felberger ?], N; Offizier [ – ] Feldberg war Kommandant in hessen-kasselischen Diensten. Wahrscheinlich ist er identisch mit jenem Felberger, den Thilo Albrecht von Uslar während der Belagerung von Hameln 1633 als Kommandant von Haus Polle[1] zurückgelassen hatte: „Der General=Major Thilo Albrecht von Uslar hatte mit seinem wolfenbüttelschen Korps gegen Mitte März die kaiserlichen Besatzungen aus der Umgegend von Höxter[2] vertrieben, die dortige Weserbrücke wieder hergestellt und war, eine Besatzung in Höxter zurücklassend, auf Polle marschiert, dessen festes Schloß er nach zweitätiger Beschießung am 27. März [1633] durch Kapitulation der 80 Mann starken Besatzung gewann, die er in seinen Dienst zwang. Dann versah er trotz des Protestes des Herzogs Georg und Knyphausens das Schloß mit einer wolfenbüttelschen Besatzung unter dem Kommandanten Felberger und stieß, den wiederholten Aufforderungen des Herzogs zur Beschleunigung seines Marsches folgend, endlich zwischen dem 15. und 18. April mit fast 1000 Mann zur Belagerungsarmee“.[3]
1642 war Feldberg in der Nähe Kempens[4] stationiert. Der katholische Chronist Wilmius erwähnt ihn im März 1642: „Am 6. März floh der Kempener Bürger Heinrich Gelen, Stadt des Adam Gelen, aus Verzweiflung an einer Besserung seiner Lage nach Rheinberg[5] und schloß sich den holländischen Truppen an. Man hatte ihm das Notwendigste zum Leben weggenommen. Er hatte wie viele seiner Mitbürger die schwere Last französischer Einquartierung zu tragen und manche Schmach zu erdulden. Nach drei Tagen kam er zu Pferd nach Kempen zurück, um seine Frau und Kinder aus der Knechtschaft der Franzosen zu befreien. Doch er wurde von den Franzosen ergriffen, bekam die Hände auf dem Rücken gebunden und die Füße gefesselt. Dann schlossen sie ihn für drei Tage in den Keller, wo er gefesselt auf dem Rücken liegen mußte. Feltberg, der Kommandant der Hessen, erhielt durch meinen Gast, den Wachtmeister Isengard, Kunde von der abscheulichen Bestrafung. Doch solch grausames Vorgehen gerührt, wurde er mehrmals bei Schönbeck vorstellig. Doch vergebens ! Da ging er kurz entschlossen zu dem Gelenschen Haus auf dem Markt hin, öffnete die Kellertür und rief den Heinrich an. Der hörte zwar das Geräusch, konnte sich aber nicht bewegen. Nach Lösung der Fesseln stellte sich Gelen sofort dem Feltberg. Die im Hause anwesenden Franzosen murrten über den Großmut des Feltberg, riefen Leute hinzu und warfen sich mit ihren Bombarden den deutschen Hessen entgegen. Es fehlte nicht viel, dann wären beide Parteien aneinander geraten. Gelen stand mitten zwischen ihnen, wurde von Schöbeck in Freiheit gesetzt und zum Haus des Kellners geführt. Zuvor war noch einer der Streithähne getötet worden. Gelen wurde nur dann die Rückkehr nach Rheinberg erlaubt, wenn er vorher den Franzosen Genugtuung leiste. Er weigerte sich aber oder war besser gesagt nicht mehr dazu imstande. Tausendmal lieber wolle er sterben, als noch einmal in diese Folterkammer zurückkehren“.[6]
„Zwei Tage vor dem Osterfest nämlich ließ Schönbeck, der im Hause des Kellners auf der Judenstraße wohnte, den Herrn Leonius, den Bürgermeister Nicolaus Claber und meinen Neffen Ägidius Wilmius verhaften und im Hause des Schultheißen festsetzen. Sie hatten laufend Lebensmittel und alle übrigen Bedarfsgegenstände für ihn zu beschaffen und dafür schon mehr als tausend Reichstaler ausgegeben. Er verlangte nunmehr von ihnen noch die zusätzliche Summe von 1.400 Reichstalern. Ihre Zahlungsverweigerung hatte zur Folge, daß sie zur Burg gebracht und schmählich in Haft gehalten wurden. Genau so ging Feltberg vor, der im Hause des Bürgermeisters Koy wohnte. Er verlangte von seinen Quartierswirten, die ihm alle Erfordernisse beschaffen mußten, 800 Reichstaler“.[7]
Wahrscheinlich ist er identisch mit jenem lothringischen General, der 1652 mit vier Regimentern im elsässischen Münsterthal[8] lag und dessen Truppen bis nach Weißenburg[9] und Landau[10] streiften.[11]
[1] Polle [Kr. Hameln-Pyrmont]; HHSD II, S. 383.
[2] Höxter [LK Höxter]; HHSD III, S. 346ff.
[3] USLAR-Gleichen, Belagerung, S. 350.
[4] Kempen [LK Kempen-Krefeld]; HHSD III, S. 384ff.
[5] Rheinberg [LK Moers]; HHSD III, S. 636f.
[6] WILMIUS, Chronicon, S. 128f.
[7] WILMIUS, Chronicon, S. 131.
[8] Münstertal, gemeint ist das Fechttal [Dép. Haut-Rhin, Region Elsass].
[9] Weißenburg [Wissembourg; Elsass, Dép. Bas-Rhin].
[10] Landau [Petit-Landau; Frankreich, Dép. Haut-Rhin].
[11] BAUR, Fürstentum Speier, S. 68f.