Dubold [Dubald], N

Dubold [Dubald], N; Obrist(leutnant) [ – ] Dubold [Dubald] soll als als Obrist bzw. Obristleutnant in schwedischen Diensten gestanden haben. Möglicherweise handelt es sich um Tobias Duwall [Duval, McDougall, Dubald, Tubalt, Tubolt], Obrist [ – 1657].

Das „Theatrum Europaeum“ berichtet unter dem 17.4.1634: „Die Schwedische sind indessen, auß dem Brieg[1] nach der Olau[2] gangen / des Nachts die Stadt erstiegē / in 60 Käyserische niedergehauē / 9. gefangen / und in 200. Stück Vieh weggebracht / darbey sich der Commendant mit den übrigen Soldatē auffs Schloß salvirt. Darauff hat den 7. Aprilis St. v. Oberster Leutenant Pobitz mit 4. Compagnyen tragonern und 2. Compagnyen Reutern / 500. Mann starck sich von Brieg nach Breßlau[3] begeben / allda er neben dem Obersten Schneider / Commendanten in Oppeln[4] / und Obersten Trandorffen Commendanten auff dem Thumb zu Breßlau sich mit Herrn Dubalden vereinigt / und ihn zu ihrem General angenommen“.[5]

„Ansonsten setzte sich das Muster des Frühjahres [1643; BW] fort: ein schneller Angriff hier, ein Scharmützel dort, und zwischendurch wurde eine kleine Festung eingenommen. Meistens behielten die schwedischen Verbände bei diesen kurzen Zusammenstößen auf gelben Getreidefeldern oder gewundenen Waldwegen die Oberhand. Bei einer Gelegenheit wurde jedoch eine starke schwedische Abteilung von einer kleineren kaiserlichen Einheit überrumpelt und nahezu aufgerieben. Torstensson, der stets Schwierigkeiten hatte, Untergebene, die ein Fiasko erlitten hatten, zu ertragen, tobte vor Wut, und als die Leiche des Chefs der Abteilung, eines Obersten Werner, ihm, wie es der Brauch war, übergeben wurde, ließ er den Körper an den Galgen hängen. Ein anderer Offizier [Georg v. Dewitz; BW], der an dem Debakel beteiligt gewesen war, wurde unter erniedrigenden Umständen aus dem Heer katapultiert und mußte ein Papier unterschreiben, in dem er sich verpflichtete, nie zu sagen, daß er in schwedischen Diensten gewesen sei“.[6]

Auch der Historiograph und Habsburg-Anhänger Wassenberg[7] schreibt in seinem 1647 erneut aufgelegten „Florus“, dass Schulmann wegen der besonderen Umstände von Torstensson noch als Leichnam gehenkt wurde: „Gleichwol seynd die feindlich-Schwedischen Völcker bey solchem fortgang auch viel vnterschiedliche mal gezauset worden. Der andern Scharmützel zu geschwiegen / haben sich vmb den neun vnd zwanzigsten dieses dieses zween Cornet eines von dem Buchheim [Puchheim; BW] / das ander aber vom Palavicinischen [Pallavicini-Sforza; BW] Regiment / mit zwey hundert Pferden zusammen gethan, vnd weil sie gewisse Nachricht erlanget, daß der Obriste Döbitz [Georg v. Dewitz; BW] / Dubolt / vnd Werner / sonsten Schulman genant / sich bey Mährischen Triba[8] / die Contribution daselbsten herumb einzufordern / befunden; haben sie vermittelst der günstigen Nacht besagte drey Regimenter plötzlich überfallen / glücklich geschlagen / den Obristen Döbitz [Georg v. Dewitz; BW] vnd Werner tödtlich verwundet / vnd auff das nechste Schloß gebracht. Vber diß ist auch der Obrister Leutenant Dubolt sampt ein hundert vnd dreysig Reuttern / in die fünffzig Officrer / worvnter zween Rittmeister / zween Leutenante / vnd drey Cornet / nebens vier hundert Pferden gefänglich eingebracht / die übrigen aber mehrentheils verwundet / oder gar zu Boden geleget worden.

Nach dem nun diese Niderlage deß Feld-Marschallen Torstensohns Excellenz zu Ohren kommen / hat er sich dermassen hierüber entrüstet / daß er diese 2. Obristen / den Obristen Leutenant vnd etliche Rittmeister / vmb ein gewisses Geld von den Keyserischen gelöset / weil er selbige gegen andere rädliche Cavallier außzutauschen nicht würdigen wollen. Wie er sie aber in sein Läger bekommen / hat er den Obristen Werner zur stund auffhencken lassen / den Obristen Döbitz [Georg v. Dewitz; BW] aber mit einem Schelmen von der Armee gewiesen / darbey er sich noch verreversiren müssen [schriftlich niederlegen] müssen / sein Lebtag nicht zu sagen / daß er jemals vnter der Cron Schweden gedienet. Diese scharpffe verfahrung soll daher kommen seyn / weil die Keyserische partie gar schwach / dieses aber 3 gantze und starcke Regimenter gewesen / vnd sich dennoch so liderlich nidermachen lassen“.[9]

Das „Theatrum Europaeum“ berichtet dazu: Am 28. Dito / wurde frühe auß dem Käyserlichen Feldlager bey Cothin[10] / durch eygenen Currir / advisirt / nemblich / es wären 2. Cornet / einer von Buchheim [Puchheim; BW] / der ander vom Paravicinischen Regiment / für sechs Tagen außcommandirt gewesen. Diese / als sie sich in zweyhundert Pferdt starck zusammen gethan / hätten durch einen Bawren gewisse Nachricht erlangt / was massen der Obriste Döbitz [Georg v. Debitz; BW] / Dubald / vnnd Werner / sonsten Schulmann genannt / sich bey Mährischen Driba / die Contribution daselbst einzufordern / befunden. Weil dann den Käyserlichen die schwartze Nacht favorisirte / haben sie besagte drey Regimenter glücklich geschlagen / die Obristen Döbitz [Georg v. Dewitz; BW] vnnd Werner / tödlich verwundet / vnnd auff das nechst angräntzende Schloß überbracht. Vnter denen andern Gefangenen / waren Obrister-Leutenant von Dubold / funffzig Officirer / darunter zween Rittmeister / zween Leutenant / drey Cornet / nebenst 130. gemeinen Reuttern / vnnd 400. Pferden. Der Rest bliebe auf dem Platz / vnd wurde fürter niedergemacht.

Neben diesen / hatten 100. Pferdt vom Jungen Piccolominischen Regiment einen Hinterhalt gemacht / vnd eine Anzahl Marquenter von den Schwedischen / so sich vnter die Wallachen gemischt / angetroffen: Dieselbe angegriffen / 80. Wägen / vnnd 200 Pferdt bekommen / von den Wallachen über 150. niedergemacht. Entzwischen blieben beyderseitsfeindliche Armeen gegen einander / in ihren alten Posten wol verschantz.

Dieser obbesagter Verlust / vnd Schimpff / in dem drey Schwedische Regimenter / vnd Obristen / von 2. Käyserlichen Cornetten geschlagen / ruinirt / vnd gefangen genommen worden / hat Herrn Generaln Torstensohn dermassen geschmertzet / daß er so bald darauffer 2. Obristen / ein Obristleutenant / vnnd etliche Rittmeister / von den Käyserischen / vmb ein gewisses Geld / rantzionirt. Sintemaln er selbige gegen andere redliche Cavallieri außzuwechseln nicht würden wollen. Wie er sie nun in sein Läger wieder überkommen / hat er den Obristen Werner zur stund auffhencken lassen / den Obristen Döbitz [Georg v. Dewitz; BW] aber cum infamia von der Armee relegirt. Dabey er sich noch verreversiren müssen / vmb sein Lebtag nicht zu sagen / daß er jemals vnter der Cron Schweden gedienet. Obgedachte scharpffe Execution kam daher / weil die Käyserliche Parthey sehr schwach / diese 3. aber complet / vnd starcke Regimenter gewesen / vnd sich demnach dermassen liederlich ruiniren lassen“.[11]

[1] Brieg [Brzeg]; HHSSchl, S. 54ff.

[2] Ohlau [Olawa]; HHSSchl, S. 373ff.

[3] Breslau [Wroclaw]; HHSSchl, S. 38ff.

[4] Oppeln [Opole]; HHSSchl, S. 378ff.

[5] THEATRUM EUROPAEUM Bd. 3, S. 262.

[6] ENGLUND, Verwüstung, S. 291.

[7] Vgl. LAHRKAMP, Everhard Wassenberg.

[8] Mährisch Trübau [Moravská Třebová, Bez. Zwittau]; HHSBöhm, S. 361f.

[9] WASSENBERG, Florus, S. 530f.

[10] Kojetin [Kojetín, Bez. Prerau]; HHSBöhm, S. 279.

[11] THEATRUM EUROPAEUM Bd. 5, S. 183f.

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