Brandenstein, Georg von

Brandenstein, Georg von; Hauptmann [ – ] Brandenstein stand als Hauptmann und Kommandant von Langensalza[1] in kursächsischen Diensten.

„Gleich nach der Leipziger[2] Schlacht wurde am 18./28. September 1631 ein Kaiserlicher Commissarius Namens Pricks [Johann Friedrich von Britzky (Britzke); BW] hier durch gebracht. Er hatte sich der grausamsten Erpressungen in den Thüringischen Städten, sonderlich in Sangerhausen,[3] schuldig gemacht. Auf die erste Nachricht von Tilly’s Unfall bei Breitenfeld[4] war er nach Mühlhausen[5] geflüchtet, aber jetzt wurde er von einem Kommando Chursächsischer Defensioner, welche damals in Langensalza lagen, unter dem Befehl des Hauptmannes Georg von Brandenstein hierher gebracht. Er ward mit allen Soldaten und Dienern, die er noch bei sich gehabt hatte, bis auf das Hemde entblößt in die Stadt geführt und von hier unter hinlänglicher Bedeckung auf Leipzig[6] transportiert. Aber in Naumburg[7] traf der Transport auf schwedische Kriegsleute, welche alle Diener des Kommissarius nieder machte, den Kommissarius selbst aber in der elendsten Verfassung nach Leipzig lieferten“.[8]

Langensalza wurde vom 27.10.-30.10.1632 durch Pappenheims Obristen Lothar von Bönninghausen und Johann von Leittersam (?-†nach dem 10.10.1647) ausgeplündert, da die kursächsische Stadt der Aufforderung, die Besatzung auszuweisen, nicht nachkommen konnte. Der Kommandant Hauptmann Brandenstein wurde trotz der Zusicherung freien Geleits vor der Stadt samt Begleitung gefangen genommen. Leittersam ging zu Verhandlungen mit dem Magistrat in die Stadt, während gleichzeitig die kaiserlichen Söldner in die Stadt eindrangen und plünderten. Auf die Vorstellungen des Magistrats erklärte Bönninghausen nur, Langensalza solle froh sein, so davon gekommen zu sein. Damit seine Truppen sich besser aufführten, verlangte er 2.000 Reichstaler. Am 30.10. erschien dann noch Obristleutnant Johann Christoph Ranfft von Wiesenthal und forderte 12.000 Rt. Brandschatzung, davon wurden 5276 Rt. aufgebracht. Ranfft erhielt eine Schuldverschreibung über 3.000 Rt. Während der Verhandlungen wurde weiter geplündert. Angeblich soll die Stadt einen Schaden von 180.000 fl. erlitten haben.[9]

„Am merkwürdigsten ist die Pappenheimische Plünderung, welcher seit dem 17. October 1632 unsere Stadt mehrere Tage lang erlag. Es war Mittwochs Abends 4 Uhr, als die Pappenheimischen Obersten Bennigshausen und Lottersheim mit einer starken Truppenabteilung von 20 Compagnien zu Pferde und 4 Fähnlein zu Fuß die Stadt berennten, vor dem Erfurter Tore sich in Ordnung stellten und sofort einen Trompeter an die Pforte sendeten. Alsbald wurden zwei Personen aus der Stadt abgeordnet, um zu vernehmen, was der Trompeter begehre. Jetzt begaben sich beide Obersten selbst an das Thor und verlangten, daß Abgeordnete auf Ehrenwort aus der Stadt kommen sollten. Darauf verfügten sich zwei Bürger hinaus und zwei Soldaten, ein Regimentsquartiermeister und ein Korporal, als Geißeln hinein. Draußen wurde den Bürgern eröffnet, daß der Kaiserliche kommandierende General Gottfried Heinrich von Pappenheim, welcher aus Westphalen mit einer an der Weser gesammelten Armee komme und eben jetzt durch Thüringen ziehe, von einer in Langensalza liegenden Churfürstlichen Besatzung Kunde bekommen habe, wenn diese gutwillig abzöge, so solle der Stadt nichts zu Leide geschehen, dafern sie sich mit ihnen abfinde, den Obersten in der Stadt ein Nachtlager und in der Vorstadt etlichen Reufern [Reutern; BW] Quartier, Bier und Brod reiche. Seiten der Stadt wurde vorgestellt, daß die Abführung der Churfürstlichen Soldaten nicht in ihre[r] Gewalt stände, aber die Stadt sehr erbötig sei, sich gütlich abzufinden. Allein die Obersten bestanden auf dem Abzug der Besatzung, verlangten mit dem kommandierenden Hauptmann Georg von Brandenstein selbst zu sprechen und ließen einen Bürger in die Stadt zurück gehen, um den Hauptmann dazu einzuladen. Der Hauptmann bezeigte anfänglich keine besondere Lust zu dieser bedenklichen Zusammenkunft, aber da ihm die Obersten seine persönliche Sicherheit auf Ehrenwort versicherten, so blieb ihm keine Wahl, er wagte sich jetzt hinaus und begehrte nichts, als freien Abzug mit Sack und Pack, und freies Geleite nach Erfurt[10] wo schwedische Besatzung lag. Allein die Pappenheimer hielten nicht an Treue und Glauben, sie nahmen den Hauptmann, den Fähndrich und andere Officiers alsbald gefangen. Hierauf kam der Oberste Lottersheim selbst in die Stadt. Auf dem Rathhause zeigte er die Vollmacht vor, welche der kommandirende Oberste Bennigshausen an ihn ausge-stellt hatte, er verlangte 12000 Thlr. An Geld, Gold und Geschirr, mit dem Versprechen, gegen Erlegung dieser Brandschatzung die Stadt vor Brand, Plünderung und Einquartierung zu schützen. Während darüber  auf dem Rathhause unterhandelt wurde, drangen die Soldaten theils mit Gewalt zum Erfurter Thore, theils heimlich über die Mauern in die Stadt. Da begann ohne Scheu und ohne Umstände eine fürchterliche Plünderung öffentlich und durchgängig. Zu gleicher Zeit schoß in der Langengasse, bei dem Kriegsthore vor der Mühle am Eckhause in Franz Rödigers Wohnung ein Feuer auf, welches eine Scheuer und einen Stall in die Asche legte, und dann von selbst ohne alle menschliche Hülfe wieder ausging. Mitten unter diesem Lärme hatte sich Oberste Lottersheim vom Rathhause zurückgezogen, nirgends war er anzutreffen, nirgends gegen die Plünderung Hülfe zu finden. In der Nacht zeigte sich endlich der Oberst Benningshausen auf dem Markte, er wurde inständig gebeten, den Vergleich wegen der Brandschatzung zu vollziehen und der Plünderung zu steueren, aber er verweigerte beides, und dem Stadtrathe ließ er sagen, man sollte Gott danken, daß es nicht ärger zuginge und ihm für die leidliche Manneszucht 2000 Rthlr. zur Belobung und Belohnung auszuzahlen. Wirklich wurden auch Tages darauf, nämlich Donnerstags am 18. October 1000 Thaler an Bennigshausen abgezahlt. Aber die Plünderung dauerte fort, obgleich der Oberste mit seinem Geld davonzog, um auch Arnstadt[11] mit einem gleichen Besuche zu beehren. Hier wurde nunmehr eine Companie nach der andern zur Plünderung in die Stadt eingelassen, und die letzte, unter welcher sich viele Eichsfelder[12] Bauern befanden, behielt nichts übrig, als den Leuten die Kleider vom Leibe zu reißen, und selbst die Hemden auszuziehen. Gleichwohl kam am 19. October der Obristlieutenant Ranft auf das Rathhaus und forderte die 12,000 Thlr. Brandschatzung; zugleich drohte er mit Feuer und Schwerdt, wenn er nicht sofort befriedigt würde. Da mußte sich der Stadtrat wohl fügen. An deren Spitze standen damals als Bürgermeister D. Johann Jüngling und M. Friedrich Heppeler. Aber alles was Bürger und Einwohner vom Adel an Geld, Gold und Geschmeide, theils zu ihrem tragenden Antheile, theils vorschußweise in der Geschwindigkeit zusammen bringen konnten, betrug 5276 Thaler. Darunter war auch ein Darlehn begriffen, welches die Witwe des verstorbenen Bürgermeisters Georg Kruhme, Namens Elisabeth geb. Schröterin, mit 595 Thlr. 22 Gr. vorschoß, und worüber sich das zwei Jahre hernach ausgestellte Dokument in Abschrift noch vorfindet.

Dem Obristlieutnant Ranft wurden die zusammengebrachten 5.276 Thaler unverzüglich zugestellt, er erhielt zugleich vom Stadtrathe eine Verschreibung auf 3,000 Thaler Nachschuß. Gleichwohl dauerte die Plünderung noch bis um 20. October, sie hat von Mittwoch bis zum Samstag, Nachmittags 2 Uhr, ununterbrochen fortgedauert. Jetzt brach aber das wilde Heer auf, es zog auf Tennstädt,[13] wo die Kirche geplündert wurde. In Langensalza war bei dieser Plünderung auch die churfürstliche rothe Blutfahne eine Beute der Feinde geworden, bei welcher ein hiesiger Einwohner, Namens Franz Greim, der bei dem Defensions-Regimente lange Zeit gedient hatte, Führer gewesen war. Aus der Marktkirche war alles Silbergeschirr entwendet worden. Bei eben dieser Plünderung, welche die Feinde selbst als noch unerhört ausgegeben haben sollen, welche vielleicht als eine Rache gegen den abtrünnig gewordenen Chürfürsten angesehen werden konnte, sind mehrere hiesige Einwohner Einwohner theils erschossen, theils zu Tode gemartert worden. Darunter gehört auch der Seidenkrämer Justinus Poppe, welcher dem Rathskeller gegenüber wohnte; er wurde, wie wir schon vorhin in einem andern Zusammenhange erzählt haben, während dieser Plünderung bei der Bergkirche erschossen und Sonntags am 21sten October begraben. Daß damals schon die hiesigen Vorstädte abgebrannt worden, erzählt zwar das europäische Theater [Theatrum Europaeum; BW], und Zeiler in seiner Beschreibung des Obersächsi[s]chen Kreises, aber unsere Chroniken, welche den allmähligen Eingang der Vorstädte vielmehr vom Jahre 1642 an datiren, wissen zur Zeit der Pappenheimischen Plünderung nur von dem Eingange einzelner Häuser. Die Folgen dieser Plünderung sind übrigens traurig genug. Wir haben umständliche Nachricht über den Plünderungsverlust, der nach Stieler’s Bericht, und zwar nach den Anzeigen, welche die einzelnen Bürger darüber an den Stadtrath einreichen mußten, 180,000 Mfl., nach anderen 81,106 Mfl. 11 Gr. 1 Pf. betragen haben soll; wir besitzen auch eine Ausgabenrechnung des Stadtraths über mehrere verabreichte Geldposten; wir haben außer der Urkunde über das Darlehn der Wittwe Kruhme, auch von der Verschreibung, welche der Stadtrath an den Obristlieutenant Ranft über 3,000 Thlr. Nachschuß ausstellte, von Ranfts zurückgelassenem Befehle und von dem Vergleiche über die Brandschatzung über die Brandschatzung Abschriften übrig behalten; welche wir mittheilen werden, wenn wir die Geschichte des traurigen Jahres 1632 werden vollendet haben. Wir besitzen auch des Weberstedter[14] Pfarrherrn M. Cyriacus Prachts Bericht darüber, den wir ebenfalls nicht vorenthalten können“. [15]

Im Bericht des Weberstedter Pfarrers Pracht heißt es: „Den 16. October 1632 gleich auf den Tag Galli kam der Kaiserlichen und Päpstischen Liga General der Herr von Pappenheim vom Eichsfelde, nahm Mühlhausen[16] mit einer starken Armee zu Roß und Fuße, die ergaben sich alsobalde, und alß sie von dannen in die nächsten Dörfer bis nach Seebach[17] feindselig einfielen und alles ausplünderten, haben sich die Dorffschaften im Amt Salza noch selbigen Tages nach Salza retterirt, wie auch wir dieselbige Nacht mit allen Pferdten in Weberstedt uns aufmachten, und die Mittewoch, als den 17. October frühe Morgens für die Stadt kamen,und eingelassen worden. Ehe wir aber ein par Stunden in der Stadt gewest, hatt sich der feind hin und wiedersehen lassen bis gegen Abend um 4 Uhr ist der Feind mit 30,000Mann für die Stadt gerückt, darauf also bald der Hauptmann Brandenstein, welcher alda zu Besatzung lag, sammt den Bürgermeistern dem Feinde entgegengangen, und einen Obristlieutnant in die Stadt aufs Rathhaus bracht, mit demselbigen auf 12,000 fl. accordiret, die sie auch erlegt, daß der Stadt mit Plünderung sollte verschont werden. Als aber auf solchen Accord der Feind um  6 Uhr Regen [gegen; BW] Abend In die Stadt eingelassen worden, ist die Plünderung alsobald angegangen und der Accord von dem Feinde versprochenermaßen nicht gehalten worden; sobald der Feind in die Stadt kam, ist ein Feuer aufgegangen, welches ein Soldat angesteckt, der in einem Stall ein Pferd erschossen, und dadurch den Stall angesteckt, da ist der Feind wieder für die Stadt gerückt. Das Feuer aber ist bald gestillet worden, und der Feind wieder eingezogen, da ist es an ein Raubern und plündern gegangen, und gewehret drei Tage und Nacht; 1400 Pferde an Bürger und Bauer Pferden hatt der Feind aus der Stadt geführet, Küsten und Kasten aufgeschmissen, und alles an Silber, Gold, Gewand, Kleider, Geld, Geschmeide, Weißen Gerethe[18] auf Wagen geworfen, und hinweggeführt, Weiber und Jungfrauen geschendet, und viel gefangen, aus Weberstedt allein sind 6 junge Mägdlein dem Feinde in die Hände kommen und gefangen hinweg geführt worden. Hier dem Pfarrer sind 2. Pferde sammt dem Geschirr, so 100 Thaler würdig genommen worden. Alles unser Geschmeide, an vergüldeten und Silber Ketten, Silbern Gürtel, Silbern Löffeln. Item alle unsere Kleider und weißgerethe, welches in Summa an die 500 fl. Sich erstreckt ist mier genommen. Ich bin 2 mal ausgezogen, und verwundet worden, etliche mal hat man mich erschießen und erstechen wollen. In zerrissenen Hosen, die mir zugeworfen worden, bin ich ohne Schue und Strümpfe barfüßig in der Nacht in das Gehölze zu meinen Pfarrkindern kommen. Was für eine Wüsterei in der Pfarr ich funden, will ich nit setzen, aber das größte und höchste Herzeleith ist, daß mier und meinem lieben Weibe, unsere liebe Tochter Anna Sophie ein Mägdlein von 16 Jahren mit gewalt genommen und entfüret worden. Ach ! domestica mala sunt majora lachrymis. Gott wolle der Feinde Herzen mit Barmherzigkeit Regen sie erfüllen. Sie und uns betrübte Eltern durch den h. Geist stärken, und trösten, in unserm Creutz Gedult verleihen, durch seine h. Engel schützen, regieren und führen, sie aus ihrem Elend und Nöthen zu rechter Zeit wieder ausführen und erretten, und gesund wieder zu uns bringen“.[19]

Der nach Langensalza geflüchtete Pfarrers Ernst Noltenius von Illeben[20] schreibt: „Ich habe gahr nicht umhin gekont bey Ißiger gelegenheit dem Herrn Schwager zuschreiben v. zu refiren kürtzlich Wie Wir doch so Wunderlicher Weise Sambtlich Unter sonderbahrer Göttlichen protection alhier zu Langensalza in der graüsahmen Tyrannischen Pappenheimischen Plünderung, Mord-, Brand- v. räuberey findt [sind; B.W] erhalten Worden; Alß ich Vernahm by [wy; BW] Die Crabaten ohne einiegen Wiederstand die Thore anlieffen v. Aufhieben (den Unsere Defensoren Verließen Musqueten spieß v. degen auch ihre bünte Röcke) führete ich den Schwiegervater, Mutter, Meine Junge frawen v. alle haußgenoßen auß dem hause in die Berg Kirche, darinnen saßen Wier in sehr großen schrecken v. zagen Von 5 Uhr biß 10 in die nacht, Wier  Konten darinnen sehen b. großen fewr zu Tommesbrücken[21] d. machten die ganzen küchen hell, darnach entstundt by große fewr in der statt, fast alle augenblick Kahm ein groß geschrey diesen Und Jehnen hatten sie niedergehawen v. würde Weder jung noch aldt Verschonet, Da gab eins dem andern gut nacht, bahten eins dem Andern ab, „Empholen sich mit hellen v. lauten Singen v. behten dem lieben Gott, Weiber v. Kinder – fielen alle auff die gesichter Krochen rin Unter den Andern Winselten Undt schrien dy nimmermehr aufzusagen, Nach 10 Uhr aber kam Herr Balthsar Schmalkalden Unser lieber Schwager mitt des Obersten Bönnighausen Secretario v. führeten unß auß der Kirchen sämbtlich zu hause. Doch aber kahm Unterwegen ein Crabat zu uns, riß dem Vater die Mantel mitt gewaldt vom Halse, hatte ihn auch genßlich zu Boden gerißen dafern ich ihn nicht so stark erhalten hatte; Als Wier nuhn ins Hauß kahmen, Wahr schon alles geplündert, die Apotheker Laden Kisten und Kasten Undt alles mitt gewaldt auffgehawen und stunden im Hause Der  Obrisrter Bönnighausen v. Obrister Leuttersheim fragten einen nach dem Andern Wert er Werde Wier beklagten Zum höchsten Unsere unschuld gegen ihnen Wurden aber mit schlechter AntWort abgewiesen; Ihr seidt lauter Narren; Schaffet geldt v. zufreßen e[t]c Ich für meine person gab mich P. aus für einen Stundenten, Unangesehen dy sie mitt gewaldt eine Priester aus mihr machen Wollten, stets sagende: du bist ein Papa, bist du nicht ein Papa e[t]c. Hernach nahm mich Obrister Leutersheim auff der großen stuben für, legte einen blosen Degen Undt Pistolen auff den Tisch drewete mit großen schweren v. flüchten [Flüchen; B. W.], Wofern ich ihm nicht alsobald 100 Rhlr. Promitirte v. in puncto verschafte Wollte er mich erschießen. Ich beschwerte mich zwarn  Zum allerhöchsten Undt beschönete micht nicht so Viel inüglich [möglich; BW] mitt ergangener Plünderung nichts desto Weinieger aber ich zur Mutter holete 2. Silberne Becher und praesentirte sie ihm wardt aber sehr schlecht acceptiret maledictis ac fustibus und muste Wieder Zurück u. holen ihm noch nebens ziemlichen gelde, hernach wollte er mitt gewaldt ein Concubinam haben, Welches ich aber mitt Vielfeltiegen zu Fuß fallen Undt Klegliches bitten entlich noch Von ihm erbaht  Seine Diener Undt Jungens Plünderten die gantze nacht alles auch u. Zusonders den Keller darin ich meinen Pfarrrock Unter die kollen Verscharret Welchen ich wieder von ihnen erkauffen Muste ich gab Vor er Wehre meinen Herrn Antecessori gewesen; dieser Oberste Zog den Morgen aus darnach kahm ein Hoffmeister mitt etzlichen Pferden herein, (bei dem gab ich mich auß darnach Kahm ein Hoffmeister mitt eßlichen Pferden herein, (bei dem gab ich mich auß vor einen Apotheker da Schwager Andreas eben nacher frankfurt[22] verreiset wahr) Plünderten Weiter Wo noch etwas übrig u. zufinden Wahr, hernach aber erhielten Wir mitt großen schenken und flehen allezeit Salva Guardi e[t]c“.[23]

„Was die drei Pappenheimischen Reuter betrifft, welche für ihre Gewehre 12 Thlr. vom Stadtrathe erhielten, so wird erzählt, daß diese von der hiesigen Churfürstlichen Besatzung unter dem Hauptmann von Brandenstein schon den Tag vor der Plünderung eingefangen worden waren; es heißt, daß an dieser Einfangung auch einige Bürger Antheil genommen hätten. Den Reutern waren die Gewehre entwendet worden, und deshalb schrieb Brandenstein an den hiesigen Stadt-Rath gleich den Tag nach der überstandenen Plünderung folgenden Brief.

Demnach den allhier gefänglichen eingebrachten Reutern ihr Gewehr zum Theil entwendet worden, und gleichwohl sich der Rath allhier solchen Ritt und Einbringung der gedachten Gefangenen belieben lassen, über daß auch meistentheils Bürger aus hiesiger Stadt dabei gewesen, und in insonderheit aus guter Intention und gemeiner Stadt Bestes zu suchen, es geschehen; Als will ich Verhoffen, es werde der Rath die Erstattung des Gewehrs mir, als der ich nun eine geraume Zeit hero ohne daß mein ganzes Vermögen bei ihm aufgesetzt, nicht auf den Haltz weltzen, sondern mit mehr gedachten Reutern zu Verhütung ferneren Unheils sich zu vergleichen wissen“.[24]

[1] Bad Langensalza [Kr. Langensalza]; HHSD IX, S. 33ff.

[2] Leipzig; HHSD VIII, S. 178ff.

[3] Sangerhausen [Kr. Sangerhausen]; HHSD XI, S. 409f.

[4] Breitenfeld [Kr. Leipzig]; HHSD VIII, S. 38f.

[5] Mühlhausen [Kr. Mühlhausen]; HHSD IX, S. 286ff.

[6] Leipzig; HHSD VIII, S. 178ff.

[7] Naumburg [Kr. Naumburg]; HHSD XI, S. 341ff.

[8] GÖSCHEL, Langensalza, S. 30.

[9] ROCKSTUHL, Langensalza, S. 79.

[10] Erfurt; HHSD IX, S. 100ff.

[11] Arnstadt [Kr. Arnstadt]; HHSD IX, S. 18ff.

[12] Goldene Mark (Kr. Duderstadt); HHSD II, S. 172f.

[13] (Bad) Tennstedt [Kr. Langensalza]; HHSD IX, S. 39f.

[14] Weberstedt [Unstrut-Hainich-Kr.]

[15] GÖSCHEL, Chronik Bd. 3, S. 31ff.

[16] Mühlhausen [Kr. Mühlhausen]; HHSD IX, S. 286ff.

[17] Seebach [Kr. Langensalza]; HHSD IX, S. 397.

[18] Weißleinene Wäsche

[19] GÖSCHEL, Chronik Bd. 3, S. 50f.

[20] Illeben [Kr. Langensalza]; HHSD IX, S. 11.

[21] Thamsbrück [Kr. Langensalza]; HHSD IX, S. 435f.

[22] Frankfurt/M.; HHSD IV, S. 126ff.

[23] GÖSCHEL, Chronik Bd. 3, S. 51ff.

[24] GÖSCHEL, Chronik Bd. 3, S. 50.

Dieser Beitrag wurde unter Miniaturen abgelegt und mit verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.