Bönhausen [Bonhausen, Böhnhausen, Bönhauß], Johann Günther zu
Bönhausen [Bonhausen, Böhnhausen, Bönhauß], Johann Günther zu; Obristwachtmeister [ -September 1648] Bönhausen stand als Obristwachtmeister in kaiserlichen, dann in hessen-darmstädtischen Diensten.
In der Hannover’schen[1] Chronik heißt es: „Den 13. [23.] Sept. [1641; BW] haben wir nolentes volentes müssen 2 Compagnien Reuter vom Pythanischen Regimente, weil es der Commandante so haben wollen, einnahmen, daraus eine Compagnie gemacht unter dem Obristen Wachtmeister Bonhausen. Haben also 6 Compagnien herein gehabt. Die Häuser in den Dörfern um den Hülpersberg wurden alle herunter gerissen, davon im Lager Häuser und Hütten gemachet mit Ställen, Backofen etc., gleich einer Stadt, als wenn sie ewig da verbleiben wollten“.[2] Am 18./28.11.1641 erfolgte der Übergabevertrag von Maßfeld[3] zwischen Bönhausen, damals Kommandant in Königshofen, und dem schwedischen Kapitän Hieronymus Tarras, Kommandant auf Schloss Maßfeld,[4] der mit seinen Soldaten zu den Kaiserlichen übertrat.[5]
1643 wird Bönhausen in der Hannover’schen Chronik noch einmal erwähnt: „Den 15. Julii [1643; BW] ist Monsieur Böhnhausen mit seiner Compagnie zu Fuß hie ausgezogen nach Bokelen [Bockenem;[6] BW]“.[7] Im Oktober dieses Jahres korrespondierte Johann Philipp von Schönborn mit Melchior von Hatzfeldt wegen der Versorgung der in Königshofen[8] einquartierten Soldaten gemäß den Ausführungen Bönhausens.[9]
Im November 1644 berichtete der Obrist Johann Albrecht von Funck in Meiningen[10] Bönhausen, immer noch Kommandant in Königshofen, von der Gefangennahme schwedischer Soldaten bei Mühlhausen.[11] Im Oktober 1646 informierte Johann Philipp von Schönborn Hatzfeldt über den Übertritt Bönhausens in hessen-darmstädtische Dienste.[12]
Er amtierte 1647 als Kommandant in Friedberg.[13]
Der Friedberger Chronist Joh. Philipp Götzenius erinnert sich: „Welcher [Reifenberg] aber, nach dem er 1647 auff den Sonntag Jubilate, den 9. Tag Martii, vom Hessen-Casselischen General, Herrn Caspar Cornelio von Mortaigne, mit bei sich gehabter Armee berennt worden, und folgenden Montag, den 10. Tag Maji, am Mainzer Thor die Mauren etwas nidergeschossen und die Stadt erobert, hernach folgenden Dienstag ein großer Ernst mit Stein einwerffen und ungewöhnliche Granaten ihm gezeigt worden, für sein Person und ihm gehörige Sachen, ein sicher Geleit veraccordiret, die anvertraute Guarnison aber auf Gnad und Ungnad übergeben. Nach dem ist erstlich von den Hessischen Herr Obrist [Joh. Friedrich] von Uffeln und dem nach sein Bruder Herr Obrister Wachtmeister [Heinrich] Commandant worden. Diesen beiden nach hat Herr Obrister von Stockheim, genannt Hasselholz, mit 8 Compagnien zu Fuß und einer Comp. zu Pferd, das Commando eine geraume Zeit hier gehabt. Nach dessen Abzug ist Commandant worden Herr Joh. Bönhauß, Obrister Wachtmeister, so im Sept. nächstverflossenen Jahres allhier verstorben“.[14]
[1] Hannover; HHSD II, S. 197ff.
[2] JÜRGENS, Chronik, S. 543f.
[3] Ober- und Untermaßfeld [Kr. Meiningen]; HHSD IX, S. 319ff.
[4] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 187.
[5] WAGNER, Pforr, S. 159.
[6] Bockenem [Kr. Hildesheim-Marienburg]; HHSD II, S. 54.
[7] JÜRGENS, Chronik, S. 562.
[8] Bad Königshofen im Grabfeld [Stadt Bad Königshofen i. Grabfeld]; HHSD VII, S. 368.
[9] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 56.
[10] Meiningen [Kr. Meiningen]; HHSD IX, S. 269ff.
[11] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 220; Mühlhausen [Kr. Mühlhausen]; HHSD IX, S. 286ff.
[12] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 295.
[13] Friedberg; HHSD IV, S. 145ff.
[14] WAAS, Chroniken, S. 150.
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