Wolff, Dr. Hermann

Wolff, Dr. Hermann; Legat [1596 – 1645] Dr. Hermann Wolff stand als Legat bzw. Resident im schwedischen Diensten.

Der Schmalkaldener[1] Chronist Pforr berichtet: „An vorbemelder forderung[2] ist es nicht geplieben, sondern uber dieselbe ist den 19. Novemb: [1631; BW] ist Capitänleutenant Johan Andrian Winter vom Heßisch[en Calbenbergischen regiment alhier ankommen und von dem Königl: Schwedischen, zu Caßell[3] residirenten hoffraht und ordinario legato, D. Herman Wolffen, diese ordre vorgelegt, das statt und ambt Schmalkald[en obbemelten Hessischen Caßelisch[en officirer 1500 rtlr zu werbung einer compagnia [von 150] reutter außzahlen solden, welche nicht allein alhier solden geworben und den winter uber wie nachfolgend unterhaltten werden, alß nemblichen soll won wöchendlich einem gegeben werden

dem capitänleutenant                 12 thlr und uf 6 pferd futter,

dem cornet ……………………..    5 thlr und uf 3 pferd futter,

dem furirer ………………………   3 thlr —    uf 2 pferd futter,

einem corporal /: deren 3 :/ ……   2 thlr —   uf 2 pferd futter,

einem trompeter, musterschreiber, feltscherer, fahnenschmit und satler jedem die woch[en 1 thlr und uf 1 pferd futter, einem jeden gemeinen reuter 1 ½ thlr und 1 pfert futter und uff ein jedeß pferd soll wöchentlich gereicht wird[en 3 ½ maß[4] haffer, 55 lb: hew und 2 bund[5] stroh.

Dieses alles ist nun Ihrer F. G., H[errn Landgraff Georg[en, berichtet worden, daruff nachfolgende antwortt erfolget:

Georg von Gottes Gnaden, Landgraff

zu Heßen, Graff zu Catzenelnbogen

Ersame, liebe, getrewe, bürgermeister und raht der statt Schmalkald[en. Wir haben auß ewrem uns woleingelieffertem schreiben ohngern und mit gnedigem mitleiden vernommen, daß euch von unsern f[reundlichen ?] lieben vettern, brüdern und respective gevattern, Hertzoch Wilhelm zu Sachsen Weimar und Landgraff Wilhelm zu Hessen L. L., soldatesca durch abforderung beschwehrlicher krigscontribution so hart zugesetzet worden.

Weil es dan nun an deme, daß von Ihrer Königlich[en Würden in Schweden, unserm f[reundlichen ?] lieben h[errn vettern und schwagern, unß, unsers gantzen fürstenthumbs und lands, namentlichen auch unserer statt und ambts Schmalkald[en, verschonen zugesagt und versprochen und deßwegen nicht allein eine generalsalvaquardi unter Königlicher subscription und siglung in optima forma ertheilt, sondern auch an hochbesagten Hertzoch Wilhelm Weimar L. selbst ein schreiben, die verschonung unserer statt und ambt Schmalkalden nahmentlich besagt und unsern beambten zu Schm: in originali zu sicherer vorstellung jetzo geschickt wirdt, abgelaßen worden ist, alß habt ihr euch zu entschüldigen, der contribution wegen keineswegs einzulaßen und besagte Königliche, von uns erhalttene, befreyung vorzuschützen, gestalt wir dan nicht zweifeln, ihr werdet derselben würcklichen genießen und wir seind euch mit gnaden wol gewogen. Datum Gießen,[6] den 1. Decem: a[nn]o 1631.

Georg LzH […]

In obbemeltem schreiben erwehnte Königliche salvaquardi aber hat diesen ortt Schmalkalden wenig geholffen, dan dieselbe mit durchzügen, einquartirungen und geltpreßuren gequelet worden, daß es vor menschlichen augen unmügklich geschienen, daß dieser ortt es alleß außstehen können, wie ferner wird gemeltet werden“.[7]

Der hessen-kasselische Hofmarschall H. H. von Günterode teilte 1644 dem schwedischen Residenten Hermann Wolff in Kassel mit: Eine Vereinigung der Hessen mit Königsmarck sei dringend erforderlich, da fünf Hatzfeldtsche Regimenter zusammen mit Montecuccolis Abteilungen zum Kurfürsten von Sachsen ziehen und Meißen, Thüringen und Schlesien bedroht seien. Torstensson müsse Vorkehrungen für einen Gegenangriff treffen. Hessen könne für Königsmarck 1.500 Reiter und 3.000 Mann zu Fuß aufstellen. Er habe Hauptmann Mayer ausgesandt, um die Frage der Vereinigung der Schweden mit den Hessen zu behandeln.[8] Wolff selbst hatte am 1.8.1644 Christoffer von Königsmarck informiert, Landgraf Wilhelm VI.[9] von Hessen sei von Kaspar von Eberstein benachrichtigt worden, dass die gesamte bayerische Armee bei Freiburg[10] vernichtet worden sei. Wegen des völligen Ruins der kaiserlichen Armee müssten Gallas und Hatzfeldt nunmehr den vollen Rückzug antreten.[11]

[1] Schmalkalden [Kr. Schmalkalden]; HHSD IX, S. 387ff.

[2] 1200 durch den schwedischen Obristen Arvid Forbus.

[3] Kassel; HHSD IV, S. 252ff.

[4] 1 Maß = 20, 427 Liter.

[5] ca. 8,4 – 10 kg

[6] Gießen; HHSD IV, S. 172ff.

[7] WAGNER, Pforr, S. 111f.

[8] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 345.

[9] Die Angaben bei TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, sind falsch.

[10] Freiburg im Breisgau; HHSD VI, S. 215ff.

[11] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 344.

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