Westphalen [Westfalen, Vesfaglia] zu Fürstenberg, Heinrich Leo von

Westphalen [Westfalen, Vesfaglia] zu Fürstenberg, Heinrich Leo von; Obrist, Generalfeldwachtmeister [1591-19.9.1640 Fritzlar]

Heinrich heiratete Theodora von Plettenberg [26.4.1596 Nehlen[1]-3.4.1645], Tochter des Hunold zu Nehlen von Plettenberg and Anna von Korff ,genannt Schmising zu Tatenhausen.[2]

Heinrich Leo war der Sohn des Paderborner[3] Hofmeisters und Drosts zu Lichtenau,[4] Heinrich von Westphalen, und Vetter Wilhelms von Westphalen. Er soll nach Aussage des Paderborner Kanzlers Dr. Konrad Wippermann von 1622 zuerst in Diensten Christians von Braunschweig gestanden haben: „Der vatter hat davor hartt gebetten und ungern gewilligt aber willigen mußen“.[5]

Nach seinem Wechsel war Heinrich Leo Rittmeister im Regiment von der Asseburg, später führte er als Obristleutnant zwei Kavallerieregimenter. „Demnach die högste nottdurfft erfordert, diesen stifft in sicherheit zu stellen, alß soll ihre churfürstliche durchlaucht der obrist lieutenandt Heinrich licentiato Westfhall zum obrist uber ein regiment pferd vorgeschlagen und beu heutiger post zugeschrieben werden“.[6] Unter Geseke,[7] 16.10.1631, einigten sich die Stände des Herzogtums Westfalen und des Fürstentums Paderborn über die Finanzierung einer Truppe für die gemeinsame Defension. Die Stände des Herzogtums Westfalen entschlossen sich auf das Drängen Ferdinands von Köln[8] hin fünf Kompanien auf eigene Kosten aufzustellen. Die Truppen wurden in den beiden ebenfalls von den Ständen unterhaltenen Landesfestungen Werl[9] und Arnsberg[10]stationiert.

Sinthemalen der hochwürdigst durchleuchtigster fürst und herr, herr Ferdinandt, ertzbischove zu Cölln und churfürst, unser gnädigster herr, bey dießen andringenden großen kriegesgefehrlichkeiten vor nöttig gnädigst befunden, daß deroselber beyder fürstnthumb unnd stifts Westvalen unnd Paderborn landrost, cantzler, räthe unnd deputierte under sich zu abwendung alles eußerlich befehrenden feindlichen anfalß unnd uberziehung eines getreuwen bestendigen defensionswercks unndereden unnd vergleichen möchten und auch byder landtschafften räthe unnd stände nach itziger gestalt der sachen zu sembtlicher ihrer rettung solche zusammensezung vor anders nitt dan hochdienlich rattsamb erachten können, alß seindt beyder landtschafft abgeordnete uff heut allhier in Geseke zur communication geschritten unnd in nahmen Gottes über nachfolgende puncten sich einhellig verglichen.

Erstlich wöllen beyde landtschafften zu ihrer nottwendiger defension in nahmen Ihrer Churfürstlichen Durchlaucht under Commando deß woledlen gestrengen herrn Henrichen Leo Westvalen alß bestellten Obristen ein regiment zu pferdt von 6 compagnien alß deß herrn obristen, herrn obristen lieutenant Schwantzbell, herrn obristen wachtmeister Lohn [Loen; BW], herrn thumbcammerers von Imbsen, deß von Westrumb [Westrem; BW] unnd Boißen compagnien deren drey cuirassen, die andere drey aber bandelier rohr mitt leichter armatur führen sollen, uff ihren costen werben laßen, zu welchem ende wollgedachter herr oberster uffs gantze regiment in gesambt 15.500 reichsthaler gereichet werden solle, dagegen sich dan der herr oberster obgedachte 6 compagnien zu 600 man völliglich innerhalb zehn tagen a dato huius zur musterung, wohin es ihrer Churfürstlichen Durchlaucht oder auff deroselben gnädigstes guetheischen beyderseits herrn landrosten unnd räthen beliebig sein wirdt, zu liefern obligiert und verbunden. Und solten so wol obangedeute anreitzgelder unnd waffen alß auch der mustermonat von beyden landschafften zu gleichen theilen beygeschaffet unnd ertragen werden, warbey doch die Cöllnische anwesende sich so weit eingelaßen, daß weiln ietzo ihm stifft Paderborn andere verschiedendtliche Kayserliche trouppen auff bemeltes stifft underhaltung befindlich, funff compagnien von diesem regiment biß zur musterung ihme fürstnthumb Westvalen mitt nötiger verpflegung versehen werden sollen. Nach der musterungh aber haben die reutere von ihrem mustermonat wie auch die andere folgende zeit von monatlicher ihrer bezahlung vermog Tyllischer[11] ordonnantz so gutt sie können und wollen sich selbsten zu underhalten unnd soll man ihnen alsdann zu anders nichts alß zu gewohnlichen und bescheidentlichen servis wie auch heuw unnd strohe herzugeben verbunden sein, es wehre dan, daß die lender unmöglichkeit halber mit den gel-dern nitt ufkommen könten, alßdan man auff gebührliche leidentliche verpflegung vor man unnd roß, so lange daß regiment in diesen landen einquartiert, bedacht sein muße unnd soll darihn, wie auch in allen anderen kosten zu beyden theilen die gleichheit dero gestalt gehalten werden, daß, wan uff erheischende nottdurfft unnd guttbefinden deß herrn obersten mitt beyderseits herrn landdrosten unnd räthen belieben, die reutterey ahn einen orth zu führen oder sonsten die quartieren ungleich zu vertheilen, alßdan sich der erleichterter theill mitt dem gravierten davor auff billigmeßige weiße unnd erstattung abzufinden schüldig sein solle.

Man hat sich auch mit dem herrn obersten dahin verglichen, damit die reuterey von des ersten oder mustermonats soldt sich so viele besser außzubringen, daß nit davon, sondern von den anderen nachfolgenden bezahlungen die armatur (so beyde landtschafften mitt ihren geldern selbst einkauffen unnd bezahlen wollen) auf ein monat soldt sucessive jededesmahlß zu drittentheil zu defalcieren [= in Abzug zu bringen] und abtzkürtzen und erbietet sich der herr oberster, wie man auch zu ihme alß einen patrioten unnd landtsaßen daß veste vertrauwen gesetzet, eine solche ordre unnd militarische disciplin under seinem regiment anzustellen, daß niemandt sich mitt fuegen einiger betrangnusse unnd ungebuerlichen anmuetens zu beclagen haben möge.

Vorß zweyte haben sich die herren anwesende erclert unnd erbotten, zu gleichem intent in nahmen hochgnädigster Ihrer Churfürstlichen Durchlaucht ein regiment zu fueß von zehn compagnien, jede derselben zu dreyhundert man auffzurichten. Weil man wegen größe der kosten einen obristen itzo zugleich anzusetzen annoch bedenckens getragen, alß hatt eine jede landtschafft funff compagnien uff ihre uncosten under gewißen benennten hauptleuthen, so wollfeill unnd theuwer man mitt denselbigen schließen kan, zu werben auff sich genohmen unnd soll damit in muglicher eilfertigkeit vorgesetzet auch mitt underhaltung derselbigen ebenmeßiger gleichheit, wie oben gesetzet, gehalten werden unnd haben die hauptleuthe in allen deß vorgesetzten obristen lieutenants commando zugeleben, der sich dan beyderseits herren landrosten unnd räthen guettduncken hinwiederumb zu accomodieren [= gütlich vergleichen].

[Es folgt ein kurzer durch Textverlust beeinträchtigten letzter Abschnitt, in welchem die Stände den Kurfürsten bitten, die Truppen zur eigenen Landesdefension einzusetzen, um nicht dem feindt zum raub zu werden]“.[12]

‚Die Obristen von Asseburg und Westfalen haben ihren Reitern erlaubt, daß sie unseren Hausleuten das Vieh in großen Mengen nehmen. Um uns das Leiden schwerer zu machen, haben sie sich nach Münster begeben und die Reiter hier schalten und walten lassen, welche bald in diesem, bald in jenem Dorf Quartier genommen, mit dem Ziel, die Bördeeinwohner ins Verderben zu treiben. Noch während ihres Aufbruchs haben sie Vieh gestohlen, insgesamt viele hundert Stück mit einem Wert von 17.653 Rt. Außerdem haben sie das auf dem Feld in Hocken stehende Korn ausgedroschen und es fast täglich wagenweise entführt. Die Schadenssumme, die hierfür anzusetzen ist, beträgt das fünffache wie für das gestohlene Vieh‘. Mit der von mir errechneten Gesamtsumme von 105.918 Rt haben die beiden Regimenter mindestens dreimal soviel erhalten wie die kaiserliche Service-Ordnung vorschreibt. Die Reiter sollten nach 14 Tagen, wenn die Summe von 10.000 Rt, die mit Pappenheim[13] am 24. September ausgehandelt worden war, gezahlt sei, die Börde verlassen. Zwei Tage vor diesem Termin legten sie in Opmünden[14] den großen Schulzenhof in Asche. Danach zogen sie in das kurkölnische Gebiet, kamen aber nach wenigen Tagen in die Börde zurück und hausten darin wie vorher. Weiter heißt es in dem Bericht: ‚Sie haben uns gezwungen, sie weiterhin nach der Service-Ordnung zu versorgen – von den gestohlenen Tieren und dem Korn war keine Rede. Wir haben jede Kompanie auf 100 Mann und den Stab extra gerechnet und kamen dabei auf eine Summe von 14.000 Rt., die die Service-Ordnung für einen halben Monat vorsieht. [Ich habe oben etwa 17.500 Rt. errechnet.] Über diese 14.000 Rt. und weitere 350 Rt. mußten wir den beiden Obristen in Münster[15] eine Obligation ausstellen. In Münster haben wir durch den dortigen Domkellner und Kanzler etliche tausend Reichstaler Kredit aufnehmen können, auch auf die hier von den Bürgern eingesammelten Gelder, um die rückständigen 8.000 Rt. bezahlen zu können, zurückgreifen müssen. Obrist von Asseburg hat 7.000 Rt. erhalten, desgleichen Obrist Westphalen 7.250 Rt., von denen wir ihm 800 Rt. kürzen wollten für das Vieh, das zuletzt noch gestohlen wurde. Da wir dem Obristen aber die Diebe namentlich nicht benennen können, will er vollständig bezahlt werden. Da er uns bedroht hat, haben wir, um größeren Schaden zu verhüten, uns fügen müssen. Wir bitten Euer gräfliche Gnaden […], uns die Zahlung der noch ausstehenden, aus dem Vertrag vom 24. September herrührenden 8.000 Rt. und die Zahlung an das Regiment zu Fuß zu erlassen, da die Regimenter 14 Tage länger in der Börde waren als vorgesehen und dabei die ganze Börde zugrunde ruiniert haben und weil es schier unmöglich ist, hier weiteres Geld aufzutreiben‘ „.[16]

Die städtischen Kriegsausgaben Gesekes führen auf:

Selbiges jahrs [1632] auf das heilige Christfest herrn obristen Henrich Leo Westphalen mit 400 pferden einnehmen müssen, deren underhalt gekostet innerhalb 14 tagen 2008 rt. Den 4. Marii (1)632 von vorgenanten herrn obristen den halben staeb einnehmen müssen, verzehrt [Summe fehlt]“.[17] „In Schüttorf[18] waren 1632 noch Truppen des Obristleutnants von Westphalen einquartiert, für deren Unterhalt und zu ‚Verehrungen‘ die Stadt Nordhorn[19] einen Beitrag von 720 Rtlr. zu leisten hatte“.[20]

Das ältere von beiden Regimentern Westphalens umfasste nur 6 Kompanien; drei davon nahmen an der Schlacht bei Lützen[21] teil. Im Mai 1632 war das größere Regiment noch in Werbung. Es blieb in der Rheingegend zurück.

Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg hatte vergeblich versucht, den Sukkurs Kurkölns durch die Truppen Gronsfelds, des Stellvertreter Pappenheims, zu verhindern, weil er nicht zu Unrecht Vergeltungsschläge schwedischer Verbände befürchtete. Die Regimenter Heinrich Leos hatten, entweder auf Befehl oder mit Wissen des Grafen, der den Pfalzgrafen zur Aufgabe seiner Neutralität, d. h. zur Überlassung seiner wenn auch zahlenmäßig geringen Truppen an die Ligisten, zwingen wollte, das Bergische Land verwüstet. „Besonders hatte man es auf die Kirchen abgesehen, weil die Unterthanen dorthin ihre beste Habe zu bringen pflegten, und die Ausraubung erfolgte so gründlich, dass auch die Glocken aus den Thürmen mitgenommen wurden. Die in den Schlössern und Pässen aufgestellten pfalzgräflichen Soldaten und Schützen wurden angegriffen; wenn man ihrer habhaft werden konnte, schoss man sie nieder, andere beraubte man ihrer Waffen und der Kleider, die sie am Leibe hatten“.[22] „Nach Berichten an den Pfalzgrafen wurde die Kirche zu Merheim[23] aufgebrochen und ausgeraubt, das Kloster Dünwald[24] geplündert, in Stammen die Pferde in die Kirche eingestellt, wahllos Häuser abgebrannt, die Einwohner ‚bloß und nackend ausgezogen‘ und gleich Feinden und Türken behandelt, so ‚daß es dem schwedischen Wesen nicht ungleich‘ „.[25]

Inzwischen waren Ysenburg und Westphalen, der allem Anschein nach sich Mérodes Befehlen nicht unterzuordnen gewillt war,[26] offensiv gegen den schwedischen Generalmajor Baudissin vorgegangen und hatten ihn zum Rückzug gezwungen, nachdem Versuche der Generalstaaten, ihn zur Räumung des Erzstifts zu bewegen, gescheitert waren.[27]

Die Ligaregimenter Westerholt und Westphalen waren Mitte Februar 1633 vor Münster eingetroffen, das jedoch nur vierhundert Mann des Obristen Bernhard Hackfort, Freiherr von Westerholt zu Lembeck, in die Stadt eingelassen hatte. Oer von Palsterkamp dagegen wurde abgewiesen.[28] Wilhelm V. von Hessen-Kassel lag nach der Einnahme von Dortmund[29] und Dorsten[30] im Hauptquartier Coesfeld[31] und forderte Münster am 28.2.1633 zum Akkord auf; seine Reiterei näherte sich bereits der Stadt. Deshalb entschloss sich der Rat, kaiserliche Soldaten aufzunehmen, zumal Gronsfeld auf „eilfertiger resolution“ bestanden hatte. Die Ligaregimenter Westerholt und Westphalen sorgten zusammen mit der starken Befestigung[32] Münsters dafür, da es den Hessen an schwerer Belagerungsartillerie fehlte und die von Baudissin abgeordneten Truppen wieder zurückbeordert wurden,[33]dass die gegnerischen Verbände sich zurückziehen mussten. Mérode hatte sich bei Wallenstein[34] über Gronsfelds und Westphalens mangelhafte Unterstützung beklagt: „Will underdesßen zu aller beförderung keinen fleiß spahren, und gehen die neuwe werbungen immer forth. Hab, wie neulich meldung gethan, vom deme von Gronßfelt biß hiehin noch keine wiederantwort bekhommen, wiewholl deme mit allen ordinanzien zugeschrieben, daß daz der gewiste (sic) weeg, masßen daz die Extraordinarj fast alle-mal abgesetzt und die schreiben intercepiert werden. Der Obrist Westphalen difficultiert, sich annoch meinem Commendo zu obedieren, ohne desen von Gronßfelt expressen befelch, daß meine sachen fast retardieren thuet“.[35]

WestphalensTruppen hatten in Stammen[36] hatte man die Pferde in der Kirche eingestellt, Häuser abgebrannt und Einwohner nach „schwed. Art“ misshandelt.[37]

An der Schlacht bei Hessisch Oldendorf[38] am 8.7.1633 nahm Westphalen teil und geriet dabei in Gefangenschaft. Gegen zwölf Uhr griff Knyphausen, der die Parole ausgegeben hatte, keine Gefangenen zu machen, mit der Kavallerie an. Der Tötungsbefehl war möglicherweise die Revanche für den Befehl der bayerischen Kriegskanzlei beim schwedischen Rückzug aus Bayern, die Kroaten sollten alle „hinterblibene[n] Schwedische – sei gleich gesund oder kranke [Zusatz] – , welche sie auf den straßen und an andern unterschidlichen ohrten und anders antreffen, unfehlbar niedermachen“.[39] Zwar wurden seine Regimenter im ersten Ansturm von Quadt, Westphalen und Wartenberg noch einmal zurückgeschlagen, als aber die Hauptmacht seiner Kürassiere und Dragoner auf die Kaiserlich-Ligistischen eindrang, wurden diese geworfen, zumal auch Kommunikationsschwierigkeiten aufgetreten waren.[40]Gronsfeld brachte zwar zusammen mit Bönninghausen noch einmal vierzig Standarten gegen die Konföderierten vor, doch sollten seine Reiter dem massiven Anritt der schwedisch-finnischen Kavallerie unter dem ehemaligen Schneider und Typ des schwedischen Soldaten „von fortune“, Stålhandske, und Kagg(e), der das Jönköping-Regiment kommandierte, nicht standhalten.

In einer zeitgenössischen Flugschrift über die Schlacht heißt es „Aus einem andern Schreiben“: „Demnach S. Excell. der Herr Feldmarschalch die Conjunction deß Graffen von Gronßfeld [Jost Maximilian v. Gronsfeld; BW] mit Meroden [Johann II. v. Mérode-Waroux; BW] vnd Benninghausen [Bönninghausen; BW] geschehen lassen müssen / hat er sich mit allen beyhabenden Trouppen / als den General Majeur Kachen [Kagge; BW] vnnd Melander [Holzappel; BW] wiederumb ins Läger den 29. dieses retirirt / die Reuter vnd Volck nahe bey Woll[41] campirt / vnd vberall gute ordre gestellet / damit nicht etwa ein Einfall geschehen / oder er an constanten vorgenommenen propos in comportirung[42] der Stadt Hameln[43] verhindert werden möchte / Darauff seynd wie weiland 4 junge Grafen vnnd Herrn / als der von Gronßfeld / so commãdirt, Merode / Benninghausen / vnd der von Wertenberg [Ferdinand Lorenz v. Wartenberg; BW] / der H. von Gleen [Geleen;(44) BW] vñ andere von Minden[45] außgefolget / vnd den 27. dieses vffn Abend etwa vm die Glock 3. bey Schaumburg[46] zwischen Oldendorff vnd 2. Dörffern / als Tode[47] vnd Wolstorff[48] / etwa eine Meile von vnserm Lager vor Hameln gesetzt / vnd 12000. Mann, 8000. zu Fuß vnd 4000. zu Pferde / effectivè (wie die vornehme Gefangene fast alle aussagen / sollen da 14000. Mann complet gewesen seyn) starck in Batallie gestellet / auch mit vier Canonschüssen den Belagerten die Loßkündigung gethan / welche darauff mit so vielen hinwieder geantwortet / der gar eyfferigen zuvor bey Abschied zu Minden beliebter resolution, vnd ohn fest gefaster courage, der Teuffel sie holen solte / wo sie nit Hameln entsetzen / oder sterben wolten / Ist darauff von S. F. Gn. Herrn General I. Excell. Herr Feldmarschalln vnd andern hohen Officirern in geschwinder Eil vffn Abend die billich gute gegen Resolution genommen / Im fall der Feind stünde / wie wir vns dann nicht wol einbilden kondten / sondern gedachten / er etwa eine Finte machen / vnd durch die Berge oder sonsten allein Volck in die Stadt zu bringen / oder vns davon zu locken suchen würde / durch Hülffe Gottes (wie dann das Feldgeschrey dieser Orten war) Hilff Gott I. Kön. Maj. höchstmilden Gnaden Blut zu rächen / vñ den Feind zu schlagen / vnd ob wol Mangel der ammunition anfangs vnd fast allerhand perplexität machte / massen die Convoy, so dieses falls nach Hañover[49] in so geschwinder Eil nicht wieder zurück kommen köndte / seyn doch I. Exc. der Herr Feldmarschall hingeritten zuförderst einen Ort zum Combat an vnser seiten bequembt : wie er dann auch sehr favorabel vnd commodè gewesen / da vff der rechten die Berg / vnd vff der lincken seiten die Weser neben obgedachter Stadt Oldendorff zu vnserm Vortheil zu erwehlen / darauff I. F. Gn. der Herr General zu marchiren befohlen / welche die ganze Nacht bis morgẽs vmb 8. Vhren gewäret / vmb welche Zeit die Bataglie von hochged. I. Exc. wol formirt, vñ darauff die Schwedische Loßkündigung durch 2 Canonschüssen vff etliche deß Feindes / so fast wie wir hinten im Hügel hielten / hervorguckende Trouppen gethan worden / welche eben den  Geruch deß guten noch vbrigen Pulvers nicht wol vertragen können / dardurch dann den vnserigen die grosse courage zu fechten confirmirt vnd grösser worden / der Feind aber / welcher ihm dañ vffs Fußvolck meist verlassen / commandirte die Mußquetirer durch hole Wege am Berg / da er die ganze force hin emplorirte / wurdẽ aber von den vnserigen durch Herrn General Majeur Kachens gute conduicte so begegnet / daß es Lust anzusehen / vnd war nicht anders / als wann es eitel Kugel geregnet. Wie nun solches etwa 3 Stund continuellement gewäret / ward die sehr ersprießliche resolution genom̃en / den Feind dero gestalt anzugreiffen / daß Ihre F. Gn. Herr General vnd Ihre Exc. Herr Feldmarschall / dabey dann auch Herr Gustavus Gustaff Sohn [Gustafsson; BW] sich resolut befunden / vff der einen seiten mit der Cavallerie selbsten / General Major Kache / Vßler [Thilo Albrecht v. Uslar; BW] vnd Obr. Stalhanß [Stålhandske; BW] / Obr. Soppe [Soop; BW] / Obr. Sack [Osten; BW] / Obr. Isaac / Axesyn [Axelsson; BW] vnd Major von den Schmalendern / also mit dẽ Kern der hiesigen Armee vff der andern Seiten / vnd Melander in der Mitte den Feind angrieffen / doch nicht ohn einer guten reserve / welches dann auch dero gestalt geschehen / daß nach langen Gegenminẽ der Feind in confusion, darauff in die Flucht gelegt worden / verlauffend die Stücke / Artolerey / munition / Pagage / vnd alles was er bey sich gehabt / bey etlichen hunderten fielen nieder / vnd baten Quartir / welches die Finnen nicht wol verstehen kondten / doch von den Teutschen bißweilen solches erhielten / die vnserigen haben die noch vbrigen biß Rinteln[50] vnd Minden verfolget / so fern es denn voller Toden vber Todẽ liget. Ist also der Feind dieses Orts / sonderlich die Infanterey vff einmal ganz ruinirt vnd höchstgedacht I. K. M. Tod der gebür eben vff Leonis Papsts / ut fasti docent, Tag / an den Pfaffenknechten gerechnet worden / dazu dann die vnserige zuförderst ihre devoir vnd eusserliche Bildniß / so ein jeglicher fast vff der brust tregt / auch sonderlich das lebendige obged. Gustaff Gustaff Sohn (welches præsenz dabey nit ein geringes genutzet) ermahnetẽ. Vom Feind ist Gen. Merode durchn Leib geschossen / seynd in der flucht für Bruckeburg[51] gewiß gestorben / so wol der Herr von Geldern [Geleen;(52)] BW] selbst vnd Obr. Quad [v. Alsbach; BW] neben noch andern Gen. derẽ Namen noch nit kundig / Obr. Westerholtz [Westerholt zu Lembeck; BW] ist vffn Kopf vnd in die Axel geschossen / vnd neben Obr. Westphal [Heinrich Leo v. Westphalen; BW] gefangen / wohin Bennighausen vnd der von Wartẽberg hinkom̃̃̃̃en / weiß man noch nit / der Graff von Gronßfeld ist naher Minden gelauffen / dessen Hut vnd Degen I. F. Gn. dem H. General zuhanden kommen / wie auch obged. Herrn Gustaff Gustaff Son / einen von deß Merode Page, so seiner sprachen wol kundig / neben einẽ stab etlicher Hunden vnd Französischen Büchern / der Cornet vnd Fahẽ seyn vber die massen viel / mehr dann etliche 50. schon gelieffert / darzu 12. Metallene Stück. An vnser seiten sind / Gott lob / nicht vber 100. verletzt vnd geblieben / keine hohe Officirer / als Obr. Stalhanß / so mit einer Pistolen vber den Elbogen durch den lincken Arm / vnd Obr. Soppe / durch die rechte Lenden / beyderseits ohn Gefahr deß Lebens oder sonsten geschossen wordẽ [53] / daneben auch der Obr. Ranzow [Marquard Rantzau; BW] vnserer seiten gefehrlich blessiret. Es ist nicht zu schreiben / wie statliche beute die vnserigen gemacht / also daß auch ein geringer schütze mit einer roten sambten Casache wol verbremet / vnd mit Plusch gefüttert auffgezogen kömpt / vnd fast biß Rinteln / wie ich dann selbst mit gefolget / die wege voller Pagage / welches mich auch verhindert / so wol im mangel gelegener botschafft / daß ich solches gestern nicht alsobald avisirt. Ist dieses nur gleich mein Entwurff dieser grossen vnd herrlichen victori / heut oder morgen wird man mehr particularia vnd etlicher mehrer Namen der Toden haben / Das Combat wäret von 8. vhr morgens biß 4. deß  Abends / ausser dem Verfolg / vnd war ein schön gewünschtes Wetter / welches vns sonsten bißhero nicht wol favorisiren wollen / Jetzo wird ein Trompeter an den Obr. Leut. Schelhamer mit etlichen Weibern vom Feind / davon er / wz gestern vorgangen / erfahren mag / geschickt / vnd catechotische Erklärung begehrt / meyne das Herz sitze schon niedriger / vnnd sey durch das Gedöhn der gestrigen Carthaunen ganz gefallen“.[54]

„Durch die ungestörte Winterruhe gestärkt, gingen indes Bönninghausen und Geleen zum Angriff gegen die Protestanten über. Bönninghausen verließ Ende März das Sauerland, zog den Obristen Westphalen, der mit 24 Reiterkornetts um Brilon[55] stand, und die Obristen Osterholt und Eremite mit 21 Kompanien aus Büren und Geseke an sich und hielt zwischen Boke[56] und Salzkotten[57] General-Rendezvous, wo am 10. April [1634; BW] auch Geleen zu ihm stieß, der alle aus Minden, Nienburg[58] und dem Münsterland aufgebotenen Garnisonen zusammengezogen hatte. Beider Streitkräfte zählten gegen 10 000 Mann. Groß war die Spannung, ob sie Hessen brandschatzen, Paderborn wegnehmen oder sich der Weser nähern und Hildesheim entsetzen würden. Melander mußte seine Garnison Dorsten verlassen und rüstete sich zum Abmarsch an die Diemel, als bekannt wurde, daß die Ligaarmee zwischen Paderborn und Detmold[59] zur Weser marschierte. Am 13. April überschritt sie den Fluß zwischen Holzminden[60] und Höxter,[61] unangefochten von Herzog Georg, der nur einen Tagesmarsch weit in ihrer Flanke stand und auf schwedische Verstärkungen unter dem Schotten Jakob King wartete. Geleen und Bönninghausen begannen am 15. April mit der Beschießung von Höxter. Der hessische Stadtkommandant Obristleutnant Kaspar Krug wies die wiederholte Aufforderung zu akkordieren, trotzig zurück, unterstützt von der Bürgerschaft, die auf das Erscheinen des in der Nähe stehenden Herzogs Georg vertraute. Aber der Herzog kam nicht, am 20. April drangen die Kaiserlichen durch mehrere Breschen in die Stadt, die in Flammen aufging. Die erbitterte Soldateska machte Besatzung wie Bürgerschaft nieder, den um Schonung (Quartier) Flehenden erwiderten die Eroberer ‚Salzkotter Quartier‘, auf die Behandlung der Stadt Salzkotten anspielend. 1500 Leichen sollen, um sie nicht begraben zu müssen, in die Weser geworfen, nur 30 Bürger am Leben geblieben sein. Die Stadt sah alle Greuel eines im Sturm eroberten Platzes; selbst der Abt und die Mönche von Corvey entrannen nur mit knapper Not dem Verderben. Drei Tage lang wurde – nach dem damaligen Kriegsrecht – geplündert“.[62]

„Ein Aufsehen erregender Vorfall verstrickte Bönninghausen Ende Juli 1634 in schwere Differenzen mit dem Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm, dem Landesherrn von Jülich-Berg, in dessen Territorien sich die kaiserliche Soldateska breit machte. Der Pfalzgraf, der die Unterstützung der katholischen Partei beharrlich ablehnte, bediente sich bei seinen Unterhandlungen mit den Schweden der Vermittlung des Ritters Christoph Stick, eines Holländers, der auch als Agent für den Prinzen von Oranien und Kardinal Richelieu tätig war. Seine Verhandlungen zur Aufrechterhaltung der Neutralität Jülich-Bergs wurden von kaiserlicher Seite mit äußerstem Mißtrauen beobachtet. Stick war am 28. Juli von Mülheim[63] abgereist, um mit dem schwedischen Kanzler Oxenstierna[64] in Frankfurt[65] zu konferieren. Am folgenden Tage wurde die Kutsche des pfalzgräflichen Abgesandten um 8 bis 9 Uhr vormittags zwischen Remagen[66] und Sinzig[67] durch eine kaiserliche Streifschar in Stärke von 50 Pferden überfallen. Stick wurde sämtlicher Briefschaften beraubt, samt seiner Begleitung bis aufs Hemd ausgezogen und genötigt, sich wieder in die Kutsche zu setzen, der die Reiter die Pferde ausspannten. Eine Kammerjungfer der Pfalzgräfin, die sich in Sticks Begleitung befand, wurde entführt, doch in Oberwinter, wo pfalzgräfliches Militär die Streifschar zersprengte, wieder befreit. Sieben Reiter, darunter der Anführer, ein Quartiermeister, und zwei weitere Offiziere, wurden gefangen genommen, die übrigen entkamen, darunter der Kornett, der die erbeuteten Briefschaften bei sich hatte. In der Folge wurden die Gefangenen mehrfach verhört. Der Quartiermeister Claus Diekmann vom Regiment des Obristen Westphalen sagte aus, sein Kommandeur habe ihn zum Generalwachtmeister Bönninghausen geschickt, der ihm in seinem Kölner Quartier am Neumarkt in Gegenwart des Landdrosten von Fürstenberg mündlichen Befehl erteilt habe, er solle mit einer dazu kommandierten Reitertruppe, die aus je 1 Offizier und 25 Mann des Leibregiments und des Regiments Westphalen bestünde, sich nach Andernach[68] verfügen und eine auf der Straße nach Breisach[69] fahrende Kutsche mit einem feindlichen Gesandten oder Kommissar abfangen. Allen Personen, die in der Kutsche säßen, seien ihre Briefe und Sachen abzunehmen und schleunigst ihm – Bönninghausen – zu bringen. Auf Diekmanns Frage habe ihm der Generalwachtmeister befohlen, die Personen nackend auszuziehen und der Kutsche die Pferde auszuspannen. Der Quartiermeister war im Besitz eines Passes von Bönninghausen, datiert, Köln, den 28. Juli 1634, für 1 Offizier mit 50 Pferden nach Andernach.

Die übrigen Reiter bestätigten die Aussagen ihres Vorgesetzten und erklärten, nur auf Befehl gehandelt zu haben. Ihnen wurde besonders zum Vorwurf gemacht, mit der Mitnahme der Kammerjungfer Menschenraub begangen zu haben. Bönninghausen selbst leugnete in einem Schreiben an Wolfgang Wilhelm vom 12. August jede Beteiligung ab und erbat die Auslieferung der Gefangenen zwecks exemplarischer Bestrafung. Die Reiter wurden in Düsseldorf gefangengesetzt; dem Quartiermeister gelang die Flucht mit Hilfe eines Geistlichen, bei dem es sich um den Regimentskaplan Westphalens handelte; an Diekmanns Stelle wurde dieser inhaftiert. Der Wache stehende Soldat war aus Furcht vor Strafe mit Hinterlassung seines Gewehrs geflüchtet. Auch ein Korporal brach aus und nahm den ihn bewachenden Garnisonsoldaten gleich mit. Die restlichen 5 Kavalleristen mußten bis Ende November in Haft bleiben, obwohl fürstliche Räte entschieden hatten, sie seien aus Mangel nötiger Beweise ihrer Kriegsobrigkeit zur Bestrafung zuzusenden. Ohne Pferde und Waffen, die man zum Ersatz der Zehrungskosten verkauft hatte, durften sie schließlich zu ihrer Truppe zurückkehren.[70]

In der Medebacher[71] Chronik des Stadtschreibers und Bürgermeisters Hermann Schmidt heißt es für 1636: „Anno 1636 am 3. Januar, als etzliche hauser wider aufgerichtet, kamen 4 compagnien zu fuß vom Kaißerlichen oberst Westphal herein, lagen 3 thag und hernach zehn musquetirer und ein leutenant lagen zwey monate. Kostete 220 thlr“.[72]

Am 23.11.1639 wurde er zum Generalfeldwachtmeister befördert.[73]

Um weitere Hinweise unter Bernd.Warlich@gmx.de wird gebeten !

[1] Haus Nehlen, heute Ortsteil von Welver [LK Soest].
[2] Wasserschloss Tatenhausen bei Halle (Westf.) [LK Gütersloh].
[3] Paderborn; HHSD III, S. 601ff.
[4] Lichtenau [LK Büren]; HHSD III, S. 461f.
[5] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 289f.
[6] Vgl. das Sitzungsprotokoll der Paderborn’schen Regierungskanzlei, 1631 X 10; NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 46.
[7] Geseke [LK Lippstadt]; HHSD III, S. 253f.
[8] Vgl. FOERSTER, Kurfürst Ferdinand von Köln.
[9] Werl [LK Soest]; HHSD III, S. 768ff.
[10] Arnsberg; HHSD III, S. 28ff.
[11] Vgl. KAISER, Politik; JUNKELMANN, Der Du gelehrt hast; JUNKELMANN, Tilly.
[12] CONRAD; TESKE, Sterbzeiten, S. 115ff.
[13] Vgl. STADLER, Pappenheim.
[14] Opmünden, heute Stadttteil von Bad Sassendorf (LK Soest].
[15] Münster; HHSD III, S. 537ff.
[16] KÖHN, Soest, S. 796f.: Der Rat der Stadt Soest an Pappenheim, 1632 XI 10.
[17] BRUNS, Geseke, S. 166.
[18] Schüttorf [Kr. Grafschaft Bentheim]; HHSD II, S. 421f.
[19] Nordhorn [Kr. Grafschaft Bentheim]; HHSD II, S. 351f.
[20] STEINWASCHER, Krieg, S. 59.
[21] Schlacht bei Lützen am 16.11.1632 zwischen den Schweden unter Gustav II. Adolf (18.000 Mann) und den Kaiserlichen (16.000 Mann) unter Wallenstein. Die für die Schweden siegreiche Schlacht endete mit dem Tod Gustav Adolfs und dem Rückzug Wallensteins, der etwa 6.000 Mann verloren hatte, nach Böhmen. Nach Lützen schlug Wallenstein keine Schlacht mehr. Vgl. dazu HAPPES ausführliche Schilderung und Reflexion der Ereignisse [HAPPE I 295 v – 302 r; mdsz.thulb.uni-jena]. Vgl. SIEDLER, Untersuchung; STADLER, Pappenheim, S. 729ff.; WEIGLEY, Lützen; BRZEZINSKI, Lützen 1632; WALZ, Der Tod, S. 113ff.
[22] KÜCH, Politik, S. 22. DAHM, Verluste, zeigt, dass sich in Jülich-Berg die Gruppe der 18-60jährigen Männer um etwa 30 % verringerte, während im 2. Weltkrieg 16 % erreicht wurden.
[23] Merheim, heute Stadtteil von Köln.
[24] Dünnwald, heute Stadtteil von Köln.
[25] LAHRKAMP, Bönninghausen, S. 280f.
[26] HALLWICH, Merode, S. 81: „ ‚Der Oberst Westphalen‘, klagt er, ‚difficultirt annoch, ohne des von Gronsfeld expressen Befehl meinem Commando zu obediren, was meine Sachen fast retardiren thut‘ „.
[27] BA NF II/8, Nr. 46, Anm. 1.
[28] LAHRKAMP, Münsters Rolle, S. 60.
[29] Dortmund; HHSD III, S. 166ff.
[30] Dorsten [LK Recklinghausen]; HHSD III, S. 165f.
[31] Coesfeld [LK Coesfeld]; HHSD III, S. 144ff.
[32] Zur Wehrverfassung Münsters vgl. MARRÉ, Wehrverfassung; LAHRKAMP, Münsters Rolle; ders., Münsters Verteidigung.
[33] Staatsarchiv Marburg Krieg 1633/III: Wilhelm V. an Rheingraf Otto, Lipperode, 1633 III 12; KRETZSCHMAR, Bund Bd. 2, S. 362.
[34] Vgl. REBITSCH, Wallenstein; MORTIMER, Wallenstein (ab Februar 2012 auch in dt. Übersetzung).
[35] HALLWICH, BA IV, Nr. 1381, S. 43: Mérode an Wallenstein, Köln, 1633 II 15.
[36] [Stammen, heute Stadtteil von Trendelburg [LK Kassel].
[37] LAHRKAMP, Bönninghausen, S. 280f.
[38] Hessisch Oldendorf [Kr. Grafschaft Schaumburg]; HHSD II, S. 226f. 28.6./8.7.1633: Schwedisch-hessische Truppen unter Dodo von Knyhausen, hessische unter Melander (Holzappel) und Georg von Braunschweig-Lüneburg schlagen die kaiserlich-ligistische Armee unter Gronsfeld, Mérode-Waroux und Bönninghausen, die an die 4000 Tote Verlust haben. In einer zeitgenössischen Flugschrift war auf die ungewöhnlich hohen Verluste in dieser Schlacht  verwiesen worden; COPIA KÖNIGL. MAY. IN DENNEMARCK / ERGANGENES SCHREIBEN: „Vnnd ist der eigentliche Bericht von den Gräfflichen Schaumbergischen Dienern einbracht / daß derselben auffs höchste etwa in die vierhundert Mann / die man alle hätte zählen können / in Münden [Minden; BW] ankommen wehren / vnnd ist eine solche Schlacht geschehen / daß weder in der Leipzischen Anno 1631. noch Lützischen Schlacht / Anno 1632. so viel Todten auf der Wahlstatt gefunden vnnd gesehen worden / wie jetzo“. Abgesehen von der reichen Beute hatte der Sieg bei Hessisch-Oldendorf  jedoch eine nicht zu unterschätzende Wirkung im protestantischen Lager, glaubte man doch, dass „deß feindes force vollents gebrochen sein solle“; Staatsarchiv Bamberg C 48/195-196, fol. 112 (Ausfertigung): Johann Casimir von Sachsen-Coburg an Markgraf Christian von Brandenburg-Kulmbach, Coburg, 1633 VII 04 (a. St.). In der COPIA KÖNIGL. MAY. IN DENNEMARCK / ERGANGENES SCHREIBEN hieß es: „Bei den Konföderierten sind fast alle Reuter Reich worden / vnnd ist Silber Geld vnnd Pferde gnug zur Beute gemacht worden / denn der Feind allen seinen Trost bey sich gehabt: Deßwegen vnsere Hohe- vnnd Nieder Officirer vnnd alles Volck dermassen Resolut zum fechten gewesen / daß nit zu glauben / noch gnugsam außzusprechen / vnd ist abermahls der Papisten Ruhm / in der Compositione pacis prächtig angeführt: Daß die Evangelische keine offene FeldSlacht wider die Papisten niemals erhalten / durch Gottes Krafft zu nicht vnd zur offnen Weltkündigen Lügen geworden“.
[39] Bayerisches Hauptstaatsarchiv München Kurbayern Äußeres Archiv 2416, fol. 213: Bescheid der bayr. Kriegskanzlei, Stadtamhof, 1632 VI 10. ENGLUND, Verwüstung, S. 124: „So wurde eine Gruppe von 50 Schweden von einem großen Bauernhaufen nördlich von München überrascht. In einem Ausbruch kalter Raserei schnitten die Bauern den Soldaten Ohren und Nasen ab, hackten ihnen die Hände und Füße ab und stachen ihnen schließlich die Augen aus, worauf sie die Opfer lebendig ihrem Schicksal überließen. Die Antwort des schwedischen Heeres kam unmittelbar: An einem einzigen Tag sollen als Rache 200 Dörfer niedergebrannt worden sein“. Vgl. MILGER, Gegen Land und Leute, S. 238 (nach dem THEATRUM EUROPAEUM); vgl. die berechtigte Kritik bei HOLZFURTNER, Katastrophe, S. 560, Anm. 30. MAHR, Monro, S. 173f.: „Auf dem Marsch verübten die Bauern Grausamkeiten an unseren Soldaten, die seitwärts zum Plündern weggingen, indem sie ihnen die Nasen und Ohren abschnitten, Hände und Füße abhackten und ihnen die Augen ausstachen, dazu andere Untaten begingen, die ihnen die Soldaten sofort heimzahlten. Sie brannten auf dem Marsch viele Dörfer nieder und brachten die Bauern um, wo man sie antraf. Eine starke Abteilung des Herzogs von Bayern glaubte, die Schweden in ihren Quartieren überrascht zu haben, aber sie fiel selbst in die Grube, die sie anderen graben wollte, so daß nur wenige den Schweden entrannen und mit dem Leben davonkamen“. Vgl. HELML, Dreißigjähriger Krieg, S. 123, Anm. 59: „Herzog August von Sulzbach verwendete sich bei Gustav Adolf für die Schonung der Untertanen seines Vetters Maximilian und setzte auch durch, daß 2 Rgt. beauftragt wurden, dem Niederbrennen Einhalt zu gebieten“.
[40] Staatsarchiv Würzburg G-Akten 17313: „Ob nit etliche Jesus Maria, etliche Ferdinand, etliche regimenter auch gantz kein wort gehapt“. Nach »Repraesentatio Pugnae« (TESKE, Bürger und Bauern, S. 100) war der schwedische Schlachtruf „Gott mit uns“ [nach der Abbildung im THEATRUM EUROPAEUM bei MILGER, Gegen Land und Leute, S. 268: „Gott bey uns], der ksl. Viva le Ferdinand“.
[41] Woll ? möglicherweise Wolsdorf [LK Helmstedt].
[42] Unterstützung; vgl. auch JONES, A Lexicon, S. 223.
[43] Hameln; HHSD II, S. 192ff.
[44] Vgl. SCHRIJNEMAKERS; CORSTJENS, Graaf Godfried Huyn van Geleen (in der deutschen Fachliteratur kaum beachtete Biographie).
[45] Minden [LK Minden]; HHSD III, S. 517ff.
[46] Schaumburg [Kr. Grafschaft Schaumburg]; HHSD II, S. 413.
[47] Tode: nicht identifiziert.
[48] Wolsdorf [LK Helmstedt] ?
[49] Hannover; HHSD II, S. 197ff.
[50] Rinteln [Kr. Grafschaft Schaumburg]; HHSD II, S. 395f.
[51] Bückeburg; HHSD II, S. 80ff.
[52] Vgl. SCHRIJNEMAKERS; CORSTJENS, Graaf Godfried Huyn van Geleen (in der deutschen Fachliteratur kaum beachtete Biographie).
[53] Vgl. auch Eigentliche Abcontrafactur / vnd gründliche Beschreibung der abermals herrlichen bei Oldendorf eine Meil Wegs von Hameln erhaltenen Schlacht vnd Victori / so den 28. Junii des 1633. Jahres / die Königl. hinterlassene Schwedische auch Hessische Armeen vnter Ihr Fürstl. Gn. Hertzog Georgen von Lüneburgg / GeneralFeldmarschalck Kniphausen / vnd Hessischen General Leutenand Melantern / von Generalen / beyden Graffen von Merode vnd Gronssfeld / durch Gottes gnedigen Beystandt den Kayserl. obtiniret vnd erlanget. [Kungliga biblioteket Stockholm Hist. Pl.: Kupferstich mit Texterläuterung]. o. O. 1633].
[54] Kungliga biblioteket Stockholm, Svea krig, Nr. 224a.
[55] Brilon [LK Brilon]; HHSD III, S. 119f.
[56] Boke [LK Büren]; HHSD III, S. 92f.
[57] Salzkotten [LK Büren]; HHSD III, S. 660f.
[58] Nienburg/Weser; HHSD II, S. 346f.
[59] Detmold [LK Detmold]; HHSD III, S. 156ff.
[60] Holzminden [LK Holzminden]; HHSD II, S. 240f.
[61] Höxter [LK Höxter]; HHSD III, S. 346ff.
[62] LAHRKAMP, Bönninghausen, S. 297f.
[63] Mülheim [LK Arnsberg]; HHSD III, S. 531.
[64] Vgl. FINDEISEN, Axel Oxenstierna.
[65] Frankfurt/M.; HHSD IV, S. 126ff.
[66] Remagen [Kr. Ahrweiler]; HHSD V, S. 304.
[67] Sinzig [Kr. Ahrweiler]; HHSD V, S. 346f.
[68] Andernach [Kr. Mayen]; HHSD V, S. 12f.
[69] Breisach am Rhein [LK Breisgau-Hochschwarzwald]; HHSD VI, S. 110ff.
[70] LAHRKAMP, Bönninghausen, S. 302ff.
[71Medebach [Hochsauerlandkr.]; HHSD III, S. 500f.
[72] BAUSEN, Medebach, S. 197.
[73] wikipedia.org/wiki/Liste_der_kaiserlichen_Generale_der_Frühen_Neuzeit. Vgl. auch die Erwähnung bei HARRACH, Tagebücher.
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