Wendt, Johann de
Wendt, Johann de; Obristleutnant [ – ] Johann de Wendt [ – ] stand als Obristleutnant in bayerischen Diensten.
1626 wird er als Kapitän-Leutnant unter dem Befehl Anholts bei dem Chronisten und Ratsherrn Kothe[1] aus Wiedenbrück[2] erwähnt: „1626 den 26. Mertz [16. März] mit Aufmachung des Thors des Morgens fiel des König von Denemarck Volck über die Langebrük in die Stadt, unter Caspar von Oer mit 4 Compagnie, plünderten und hauserten übel; 1628 [d. i. 1626] 8. Junii hat Graf Anholt diese Stadt mit 2 Lagern belagert, des Grafen Lager war hinter dem Berge, des Obristen Blankerts in der Braunholtzstraße; 21. Juni nachts von 1 bis 5 Uhr stürmten die Anholtschen, in welchen Sturm der Hauptmann Kop und viele Soldaten blieben. [Anno 1626] den 22. Junii haben sie geaccordiret undt sein also die Dennemerker den 23. mitt Gewehr und fliegenden Fendellen mitt 5 Kamponey zu Fuß, alß Hopman Sprins, Hopmann Lippe und Hopmann Nagell, außgezogen. Die Reuterey zog wech, alß sie vernamen, das sie solten belagert werden. Den 23. zogen von den Keyserschen ein Companey wieder ein und füreten dreyer Tage die Wacht auff in die Stadt auß dem Lager. Das Lager lach vor der Stadt im Felde nach Eroberunge der Stadt noch fierzehn Tage; do wort die Stadt besetzet mit zwey Companey zu Fuß, als Hopman Sant-Lay [St. Eloy; BW] undt Capitein-Leutenant Johan de Wendt“.[3]
Unter dem 22.10.1632 teilte Maximilians I. Berater Johann von Hohenzollern Johann von Wahl mit, „Oberst Goes sei an Stelle des Oberst-Leutnant von Wendt nach München bestimmt gewesen; da aber jener sich keineswegs dahin ‚persuadiren lassen‘ wollte, habe [Hans Wolf v.; BW] Salis sich zur Übernahme des Münchner Kommando’s – die ‚Ratification‘ des Kurfürsten vorausgesetzt – bereit erklärt“.[4]
1634 war Wendt Kommandant von Rain am Lech.[5] „Es falle ihm auf, bemerkt der Kurfürst weiter, vom Kommandanten zu Rain, Obersten von Wendt, schon seit einiger Zeit keine Berichte mehr erhalten zu haben; Salis solle sich nach ihm erkundigen und ihn zu fleißigerer Berichterstattung ermahnen. In seiner erst am 12. Juli datierten Antwort lobt Salis den Obersten Wendt als einen ‚redlichen und tapferen Soldaten‘; da aber die Wachen zu Rain sehr weitläufig und die Befestigungen nicht überall in gutem Stande seien, werde er sich ohne weitern Succurs nicht halten können. Er habe daher, fügt Salis zwei Tage später hinzu, 100 Mann nach Rain abgehen lassen, – mehr nicht, weil sich noch viel feindliches Volk in der Nähe Ingolstadts zeige und man sich vor ’surprisen‘ in acht nehmen müsse. Salis‘ Ansicht (16. Mai), Rain werde sich ohne eine sofortige Proviantierung nicht mehr halten können, teilt der Kurfürst nicht; der Feind werde Rain überhaupt nicht ‚attaquiren‘, sondern ’seinen Khopf besser herein in’s Land steckhen‘ „.[6]
Da die Beschwerden über Friedrich von Schletz als Kommandanten von Forchheim[7] nicht aufhörten, stellte Maximilian die Abberufung von Schletz und die Übernahme des Kommandos durch Wendt in Aussicht: „Ir werdet an ime, de Wendt, einen solchen alten wolerfarnen treuen soldaten haben, der nicht sein privatum, sondern eurer und des boni publici bonum sueche, die böse nachtbarn besser travaglire, sich mit meniglichen comportire und satisfaction gebe“.[8]
[1] KRUSENSTJERN, Selbstzeugnisse, S. 143f.
[2] Wiedenbrück [LK Wiedenbrück]; HHSD III, S. 782f.
[3] FLASKAMP, Chronik, S. 15.
[4] SALIS-SOGLIO, Hans Wolf von Salis, S. 25.
[5] Rain am Lech [LK Donau-Ries]; HHSD VII, S. 599f.
[6] SALIS-SOGLIO, Hans Wolf von Salis, S. 55.
[7] Forchheim; HHSD VII, S. 201ff.
[8] Staatsarchiv Bamberg B 48/145, fol. 164 (Abschrift): Maximilian I. von Bayern (u. Schäffer) an Statthalter u. Räte zu Forchheim, 1634 XI 03.
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