Vriel, N

Vriel, N; „Bauernobrist“ [ – ] Vriel war 1633 ein „Bauernobrist“, wie der Zeitzeuge Augustin von Fritsch[1] anlässlich seiner Besetzung von Altkirch[2] schreibt: „vnnd weiln ich vernommen, daß der Vriel welcher dem Feindt mit seinen im Landt an sich gehenckhten Leuten merklichen abbruch gethan, daß selbiger vor dem vössten Schloß ligt, darinnen ein Französ. Leutenant gelegen, habe ich mich auch dahin begeben, vnnd nur 2. Soldaten auf der Saluaquardi gelassen, die bürger aber haben daß ain Thor mit Müsst vermachen, daß andere aber starckh bewacht, da ich aber dahin khommen, habe ich zu gedachtem Vriel geschickht, vnnd In solches wissen lassen, hat er sich meiner sehr erfreuet, vnd haben verhofft, daß Schloß balt einzubekhommen, wie ich dann einen Trompetter von meinen gefangenen mit mir genommen, welchen ich hinauf vfs Schloß geschickt, selbiges vffordern lassen, deme der Commandant in ein Korb an einen strückh hinaufziehen lassen, selbigen vollgesoffen, vnd einen doppelten Ducaten an den halß gehenckht, vnd wieder herunter gelassen, mit bedeutten, wann Im in drey Tagen khein entsaz khombt, wolle ers vfgeben, eß hat aber vnser Freudt in selbiger nacht ein Endt genommen, dann allernechst dem fleckhen, darinnen ich losirt ein grosses geschrey außkhommen, in den wür alles gehört, vnnd ein greulicher Lermen gewesen, daryber auch der Commandant ein Feuer vfm Schloß angesteckht, daryber der Vriel, welcher vf den berg ich aber im Marckht herunden gelegen, mit seinen Bauern durchgangen, weiln ich aber nirgents hingewust, alß den weeg nacher Altkürch, hab ich einen wackhern Kerl von meinen Leuthen zu dem nechsten Dorf zu recognoscirn geschickht, welcher balt wider khommen, vnnd mitgebracht, daß es von 5. Kayl. Regimentern zu pferdt die Quartiermaister weren, vnnd Quartier machten, daryber ich frohe worden, vnnd dieselben nacht yber noch im Marcktthtfleckhen ligent bliben, deß morgens aber binn ich mit meinen Leutten, weil der Vriel mit seinen Bauren vnnd mit sich bey Im gehabten 4 stückhen den Abent zuuor weckhgewesen, auch wider nach Altkhürch gezogen“.[3]

[1] KRUSENSTJERN, Selbstzeugnisse, S. 92f.

[2] Altkirch a. d. Ill [Elsass, h. Frankreich, Dép. Haut-Rhin].

[3] FRITSCH, Tagbuch, S. 144f.

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