Stockhausen, Hans Hermann von

Stockhausen, Hans Hermann von; Rittmeister [09.05.1611 Kassel – 16.10.1670 Hummelshain]

Hans Hermann von Stockhausen auf Immenhausen[1] war vermutlich Calvinist, im Krieg hessen-kasselischer Rittmeister sowie Landjägermeister und Oberforstmeister.

Im Alter von 13 Jahren war er Vollwaise und wurde zunächst Kammerpage bei Landgraf Wilhelm V. von Hessen-Kassel und anschließend Hofjunker.

In seiner Leichenpredigt heißt es: „Als aber Ihr Durchl. wegen der damahligen Krieges Unruhe auch zu den Waffen greiffen müssen / haben Ihre Durchl. wohlgemeldten nunmehr seel. Herrn Land-Jägermeister / bey Austheilung deren Chargen die Cornet-Stelle anvertrauet unter der Leib-Compagni, daß er 3. Jahr das Cornet vor dem Feinde geführet. Und weiln denn Ihr Durchl. ein tapffers Gemüth bey Ihm gespüret haben / so haben Sie ihme die CapitainLeutenant Charge, über ihre LeibCompagnie, gegeben / welcher Chargen er auch in das vierdte Jahr / als einen tapffern Soldaten gebühret / rühmlich vorgestanden / da er denn auch in wärenden selbigen Zeiten / nemlich Anno 1635. in einem Treffen vor dem Feind einen Schuß in den lincken Schenckel bekommen / daß er deswegen achtzehen Wochen bettlagerig geworden / und weil sichs darmit nicht allerdings bessern wollen / hat er deswegen abdancken müssen / und sich auff seine Güter begeben / allwo er sich in die 3. Jahr auffgehalten“.[2]

1638 heiratete er Anna Clara von der Lippe aus dem Haus Wintrop, Tochter von Franz Simon von der Lippe.

„Nachdem aber der seel. verstorbene Herr Land-Jäger und Ober-Forstmeister 6. Jahr im Ehestand gelebet / und die Krieges-Flamme immer weiter umb sich gerissen / hat er sich wiederumb in Fürstl. Heßische Kriegesdienste begeben / und unter des Printzen Tarante Regimente Rittmeisters Charge überkommen / und sich mit seiner anvertrauten Compagnie dem Feinde vor die Augen gestellet / in welchem Treffen er zum andernmahl in den lincken Schenckel geschossen / iedoch dazumahl eine herrliche Victori erhalten / in dem sie den General Lamboy aus dem Felde bey Schreitenbruch[3] geschlagen / und diese Rittmeisters-Stelle hat er auch biß zum Friedensschlusse rühmlich bedienet“.[4]

Stockhausen verstarb an den Spätfolgen seiner Schussverletzungen.

[1] Immenhausen [LK Kassel].

[2] Loeber, Poenitentium Divitiae Et Asylum, S. 40. Die Angaben und den Hinweis auf die Leichenpredigt verdanke ich Herrn Uwe Volz.

[3] Nicht identifiziert.

[4] Loeber, Poenitentium Divitiae Et Asylum, S. 41.

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