Sensenschmidt, N; Leutnant [ – ] Sensenschmidt war 1648 Leutnant im Regiment van der Croon.
„Beim Anmarsch Königsmarks verließ das kaiserliche Rgt. z. Pf. La Cron Wunsiedel,[1] kam nach Waldsassen,[2] blieb dort einige Tage, und marschierte am 5. April mit den dort liegenden 2 bayer. Komp. z. Pf. Habsberg und Neuenstein zur Schanze Königswart.[3] Die Beamten und Geistlichen schlossen sich an. Leutnant Sensenschmidt blieb mit 30 Musketieren als Besatzung des Schlosses in Waldsassen. Als die Schweden am 7. April gleichzeitig von Mitterteich[4] nach Eger[5] anmarschierten, wollten die Einwohner mit ihren Habseligkeiten flüchten. Sensenschmidt ließ jedoch niemand aus der Stadt. Als nun die Leute vor das Schloß kam und baten, die Stadt verlassen zu dürfen, ließ Sensenschmidt auf die Menge schießen, wodurch der äußere Torwart in den Fuß getroffen wurde. Er starb nach einigen Wochen. Die Schweden drangen am 7. in die Stadt ein, schändeten angesichts der Männer, Frauen und Mädchen, schlugen die Männer und plünderten. Am 8. kamen die Geschütze, worauf das Schloß um 16 Uhr von einem Mörser mit einigen Steinen und einer Feuerkugel beworfen wurde. Durch diese wurde Werg brennend, aber bald gelöscht. Die Feuerkugel wurde von dem Amtsboten Franz Albrecht mit Wasser übergossen und hinausgeworfen. Von der Besatzung des Schlosses wurde niemand verwundet, dagegen fiel 1 Soldatenfrau. Die Schweden verloren 1 Mann. Bald nach 16 Uhr forderten sie die Besatzung zur Übergabe auf. Diese erfolgte um 17 Uhr, ehe die Kanonen zu feuern begonnen hatten. Sensenschmidt, der Feldwebel und der Korporal durften frei abziehen, die Mannschaft wurde in das schwedische Heer eingestellt. Sensenschmidt ging nach Amberg,[6] wurde dort verhaftet aber auf den Befehl des Oberst Beltin wieder freigelassen. Im Herbst exerzierte er dort Rekruten. Königsmark sagte nach der Übergabe des Schlosses zu ihm: ‚Du magst wohl ein Schelm oder Hundsfott sein. Wenn du mein wärest, würde ich Dich henken lassen‘ „.[7]
[1] Wunsiedel [LK Wunsiedel i. Fichtelgebirge]; HHSD VII, S. 836f.
[2] Waldsassen [LK Tirschenreuth]; HHSD VII, S. 785ff.
[3] Bad Königswart [Lázně Kynžvart, Bez. Eger]; HHSBöhm, S. 20f.
[4] Mitterteich [LK Tirschenreuth].
[5] Eger [Cheb]; HHSBöhm, S. 119ff.
[6] Amberg; HHSD VII, S. 20ff.
[7] HELML, Dreißigjähriger Krieg, S. 268.