Schnetter [Sneter Schmetter, Schnitter, Schneder] von Schwerin, Caspar Freiherr von

Schnetter [Sneter, Schmetter, Schnitter, Schneder] von Schwerin, Caspar Freiherr von; Generalfeldwachtmeister [ -Oktober ? 1644] Schnetter war aus den Diensten Söterns in kaiserliche übergetreten. Er diente sich vom Hauptmann bis zum kaiserlichen Obrist, 1635 Generalwachtmeister, Kommandant der kurkölnischen Mediattruppen 1643/44 und Generalfeldwachtmeister empor.

Der Friedberger[1] Johann Philipp Götzenius [1613-1663] erinnert sich, dass Schnetter [Schnitter] im April 1622 als Hauptmann mit einer starken Kompanie in Friedberg einquartiert war.[2]

„Bei der Besatzung in Friedberg ließ die Manneszucht zu wünschen übrig: die Soldateska plünderte sogar das Haus des Friedberger Kuratkapitels ‚Zum Pelikan‘, nachdem Don Alberto des Lassades[2a] am 22. März und Hauptmann Dötten[2b] am 06. April 1622 die Stadt verlassen hatten und durch den ‚Hauptmann Caspar Schnitter mit einer Kompanie und 155 Soldaten nebst vielen Weibern und Kindern‘ abgelöst wurden. Dieser Offizier, dem die Stadt kein gutes Andenken bewahren braucht, bekämpfte offenbar reformatorische Einflüsse unter seinen Soldaten, weil er die Kirchen militärisch bewachen ließ und jedem Soldaten in die Predigt zu gehen verbot“.[2c]

Ab September 1623 lag er in der Grafschaft Nassau-Siegen.[3]

Hans Wolf von Salis, 1632/33 Stadtkommandant von München,[4] erhielt am 22. März 1633 von Maximilian I.[5] aus Braunau[6] den Befehl, sich mit seinem Regiment ins Feld zu begeben, da der bisherige Kommandant von Ingolstadt,[7] Schnetter, seine Stelle in München übernehmen solle.[8]

„Im Frühjahr 1633 wendete sich Bernhard von Weimar,[9] der inzwischen mit dem ‚Herzogtum Franken‘ belohnt und belehnt worden war, im Auftrag des schwedischen Kanzlers wieder gegen Bayern. Bald überschritt er auch die Grenzen des Fürstbistums Eichstätt. Der Rebdorfer[10] Propst Gabriel Reb schreibt in sein ‚Calendarium‘ zum 26. April: ‚Abends ist ein Trometer vom Herzog Weimar von Neuburg[11] für (vor) Eichstätt[12] mit einem Absageschreiben gekommen, und (hat) Contribution begehret‘. Und zum 28. April: ‚Seyend Schreiben nacher Neuburg geschickt worden einen Accord zu treffen‘. Im sogenannten ‚Kriegsregister‘ […] heißt es zum 1. Mai weiter: ‚Herzog Bernhard (ist) Abends zwischen 5 und 6 Uhr auf dem Petersberg gekommen mit seiner Armee, (hat) das Schloß (Willibaldsburg) belagert bis auf den 11. May, an welchem Tag es zwischen 11 und 12 Uhr aufgegeben worden. Man mußte aber ihnen dazumal an baaren Geld, und Silbergeschänken 1800 fl. geben‘.

Gabriel Reb trägt zum 4. Mai weiterhin ein: ‚Seyend die Herren nacher Neuburg zu Herzog Weimar, haben accordirt pro 1200 Taler; ist er mit ihnen, und seinem Volk abends zu  E i c h s t ä t t  angekommen; andern Tags das Schloß anfangen zu beschiesen. Ist ein gar ernstliche Belagerung gewesen, und harten Widerstand, weil aber wider alles Verhoffen, und Versprechen kein Entsatz, so doch um Ingolstadt gewesen, erfolget, haben sie aufgegeben, und seyend mit Sack und Pack abgezogen. Der Feind hat etlich 100 Mann verloren, darunter ein Oberster Leutnant, der Erste Constabel, und etliche andere Officier. Entzwischen seyend unsere beiden Klöster (Rebdorf und Mariastein) von Grund aus geplündert worden; alle Altäre (und) Sepulchra (Gräber) eröffnet; alles verruiniert, zerschlagen, alles Viehe Getraidt, Bier, Zinn, Kupfer usw. hinweg. Die Unsern (die Rebdorfer Chorherren) seyend im Schloß bis auf den 20. May aufgehalten (worden); hernach nach Erlegung 300 Taler Ranzion (Lösegeld) ins Prediger (Dominikaner) Klöster mit ihrem Sack und Pack gelassen worden; dergleichen die von Mariastein ohn Ranzion nach St. Walburg‘.

Am 13. Mai ließ Bernhard von Weimar die  f ü r s t b i s c h ö f l i c h e  R e s i d e n z  von Oberst Klaus von Rasch besetzen. Dieser Westfale diente im Regiment des Obersten Klaus Dietrich von Sperreut [Sperreuter; BW]. Der eichstättische Burgkommandant Kaspar von Blarer von Wartensee konnte nach vorläufigen Verhandlungen ungehindert abziehen. Der ‚accord‘ wird vierzehn Tage später ratifiziert. Den Vertrag unterzeichnen für die Schweden Klaus Dietrich von Sperreut und zwei weitere Offiziere. Für den Fürstbischof von Eichstätt [Johann Christoph v. Westerstetten; BW] unterfertigen der Statthalter Georg von Riedheim, der Hofmeister Hans Jakob von Sirgenstein, der Kommandant Kaspar von Blarer, sowie zwei Hofräte. Der Wortlaut dieses Vertragswerkes findet sich in der historisch-topographischen Beschreibung Eichstätts von Andreas Kraus.

Priorin Klara berichtet sehr ausführlich über die Einnahme Eichstätts durch die Schweden. Die Mariasteinerinnen, die auf die Burg geflohen waren, können von dort aus die Geschehnisse gut beobachten und verfolgen. So müssen sie auch am 4. Mai voller Entsetzen der  P l ü n d e r u n g  i h r e s  K l o s t e r s  zusehen. Sir Patrick Ruthwen, ein schottischer Generalmajor, soll Anführer der plündernden Soldaten gewesen sein. Wunibald Hueber, Augustiner-Chorherr zu Rebdorf, notiert in seinem kurzen Bericht ‚Wer dises lesen wirt‘ […], daß auch die Rebdorfer 400 Gulden Lösegeld an diesen ‚General maior Rüthwen‘ zahlen mußten. Am 22. Mai dürfen die Mariasteiner Schwestern die Burg wieder verlassen und werden in der Abtei St. Walburg freundlich aufgenommen. Die folgenden Monate bleiben verhältnismäßig ruhig.

Am 30. August stattet Klaus Dietrich von Sperreut, ‚von herczog wein mayr (Weimar !) (als) General obrist über das gantze stifft‘ eingesetzt, der  W a l b u r g e r   A b t e i  einen Besuch ab. Die drei dort weilenden Konvente von St. Walburg, Mariastein und Mariaburg bitten ihn um seinen Schutz. Doch nicht lange kann sich der Feind auf der Burg wie in der Stadt Eichstätt behaupten. In der Nacht vom 10. zum 11. Oktober überfällt der bayerische Reiteroberst Johann von Werth die ‚Schweden‘ in Eichstätt. Zehn Tage später vernichtet er auch ihre Einsatztruppe bei Spalt.[13] Nach einer weiteren Attacke Werths, gemeinsam mit den Obersten [Georg Rudolf; von BW] Haslang und Schnetter am 28. Oktober, überläßt Oberst Rasch Burg und Stadt schließlich wieder den ‚kayßerischen‘. Er muß allerdings für seine ‚liederlichen und feigen‘ Abzug am 3. Dezember in Regensburg[14] seinen Kopf lassen“.[15]

„Inzwischen hatte Kurfürst Max dem Obersten Salis neuerdings ein Festungs-Kommando und zwar gerade dasjenige von Ingolstadt, dazu auch noch eine höhere Charge zugedacht. In dem diesbezüglichen Schreiben vom 15. Februar (1634) berichtet der Kurfürst zunächst, Oberst Schnetter sei mit einer Kompagnie, welche einen für die ansbachische Festung Wülzburg[16] (bei Weißenburg[17] am Sand in Mittelfranken) bestimmten Proviantzug decken sollte, vom Feinde überfallen worden. Seine Reiter seien ‚ausgerissen‘ und hätten das Fußvolk im Stiche gelassen und man wisse noch nicht, wie es Oberst Schnetter und den andern Offizieren ergangen. (Sie waren gefangen worden.) Da nun Ingolstadt durch diesen Unfall an Fußvolk ‚merklich entblößt‘ sei und die Festung eines Kommandanten entbehre, so habe man das Regiment Fugger, 400 Mann vom Regiment Pappenheim und ‚genugsame Cavalleria‘ von Feldmarschall-Leutnant Billehe dahin beordert“.[18]

Am 13.2.1634 hatte der kurbayerische Obrist Johann Heinrich Freiherr von Haslang zusammen mit dem Ingolstädter Kommandanten Caspar Schnetter bei dem Versuch der Verproviantierung der Festung Wülzburg bei Eichstätt[19] eine Niederlage gegen schwedische Verbände unter dem Landgrafen Johann von Hessen-Darmstadt,[19a] dem Sperreuter’schen Obristleutnant Simon Rammel und des Obristen Claus Hastver erlitten und war gefangen genommen worden.[20]

„Horn hatte am 14. Juni 1634 in Memmingen[21] ‚Rendezvous‘ gehalten, dort seine Truppen zusammengezogen und war anschließend nach Augsburg[22] weitergezogen. Wegen des Anzugs der italienisch-spanischen Armee (unter dem spanischen Kardinalinfanten Fernando) zögerte er jedoch nach wie vor, Schwaben zu verlassen. Nicht besonders dienlich war auch das Verhalten Herzog Bernhards, welcher trotz mehrerer an ihn gesandten Boten sich nicht eindeutig zu einer gemeinsamen Vorgehensweise äußern wollte. Wahrscheinlich wußte Bernhard, der zwischenzeitlich auf Donauwörth[23] im Anmarsch war, selbst nicht, welches wohl die passende Strategie zu Regensburgs Rettung sein könnte. Um nicht tatenlos in Augsburg liegen müssen, entschloß sich Horn am 21. Juni das Städtchen Aichach[24] einzunehmen.

Die anti-kaiserliche „36. Extraordinari. 1634“ meldet unter dem 11./21.6. aus Schwaben: „Sontags ist Herrn Feldmarschalcks Horns Excellenz zu Augspurg angelangt / vnd marschirt die ganze Armee jetzo über die Lechhäuser[25] Brücken in Bayern / seynd in 14.000 Mann starck zu Roß vnd Fuß / außerlesenes Volck / die haben deß Obristen Forbuß [Arvid Forbes; BW] vnd Schneideweins [Johann Schneidewind; BW] Regimenter auß Augspurg mitgenommen / vnd das Schlammersdorffische wider hinein gelegt / sie haben bereits Aicha beschossen / so sich aber dapffer wehret: Man vermeynet / der Marsch möchte ferner gegen München gehen. Der liebe Gott wölle ihnen glücklichen Succeß verleyhen“.[26]

Dort lag eine Besatzung von 300 Mann vom Schnetter’schen Regiment. Diese machten zwar anfänglich Anstalten zur Verteidigung, kapitulierten aber bald, da sie von den sich bereits [sich] auf dem Anmarsch befindlichen bayerischen Hilfstruppen unter Johann von Werth noch keine Nachricht hatten. Werth war zwar bereits bis auf wenige Stunden an die Schweden herangekommen, seine kroatischen Kundschafter aber von diesen abgefangen worden. Der daraufhin entgegengeschickte schwedische Vortrab unter dem Obersten Erasmus Platow griff allerdings etwas zu hitzig an, weshalb es zu einem Gefecht mit etlichen Toten, Verwundeten und Gefangenen kam, wodurch das Vorhaben Horns offenbar wurde und Werth sich mit seinen Truppen rechtzeitig zurückziehen konnte. Das Kroatenregiment des Marcus Corpes, 800 Mann, erlitt erneut schwere Verluste, als es sich unter Verfolgung des schwedischen Obristleutnants über das Kurländische Regiment Helmold (Helm) Wrangel bis nach Dachau[27] retirieren mußte. (Chemnitz II, S. 472)“.[28]

„Am gleichen Tag, an dem die Veste Coburg[29] übergeben wurde, fiel nach mehr als sechsmonatiger Belagerung auch die protestantische Hochburg Augsburg an die Kaiserlichen. Bereits am 12.9.1634, sechs Tage nach der Schlacht bei Nördlingen,[30] war die Stadt durch den Deutschordensmeister Kaspar von Stadion zur Übergabe aufgefordert worden. Das Aufforderungsschreiben war jedoch nicht beantwortet worden.[31] Dessen ungeachtet hatten Kommandant und Bürgerschaft sämtliche Vorbereitungen zur Verteidigung der Stadt getroffen. Augsburg wurde anfänglich nicht förmlich belagert, sondern durch bayerische Truppen blockiert. Zu diesem Zweck wurden die Lechübergänge bei Augsburg, Rain[32] und Landsberg[33] besetzt und somit die Stadt von möglichen Versorgungslinien, vor allem aus Memmingen und Ulm, fast vollständig abgeschnitten.

Die Belagerungstruppen bestanden aus den bayerischen Regimentern Stephan Binder (Arkebusiere), Caspar Schnetter (Fußvolk), Jan von Werth (Dragoner), Hans Wolf von Salis (Dragoner und Kroaten), Salzburg (Fußvolk, 1633 von Piccolomini geworben, ab 1635 unter bayerischen Befehl) und Hans Heinrich von Haslang (Fußvolk). Die Dragoner Werths wurden nach der Ankunft von Wahls Dragonern, welche aus der Oberpfalz anrückten, wieder abgelöst. Das Kommando über dieses Blockadekorps hatte seit dem 17. September der bisherige Kommandant der Oberpfalz, Feldmarschall-Leutnant Joachim Christian Graf von der Wahl, unterstützt durch den Obersten Sebastian von Pörring. Die Besatzung Augsburgs bestand aus dem Alten Blauen Regiment des seit April 1633 von Oxenstierna zum Augsburger Gouverneur ernannten Oberst Johann Georg aus dem Winckel und dem finnischen Savolax-Regiment unter dem Kommando des Obersten Caspar Ermes und des Majors Georg Paykull. Letzteres war im Juli 1634 durch den schwedischen Feldmarschall Gustav Horn von Königshofen und Schweinfurt hierhin verlegt worden. In den zeitgenössischen Berichten wird Winckel stets als ‚Gubernator‘, Ermes als der Kommandant oder einfach nur Oberst genannt. Die beiden Fußregimenter wurden noch durch 300 Dragoner ergänzt.

Als bewährtes Mittel der Blockade wurden kroatische Streiftrupps[34] eingesetzt, um die Stadt hermetisch abzuriegeln, Sabotageakte durchzuführen und die umliegende  Bevölkerung zu terrorisieren. Am 28. September wagten sich die Kroaten bis dicht vor die Mauern von Augsburg und raubten das Vieh der nächstgelegenen Dörfer. Die Tatsache, daß man sie aus der Stadt beschoß, auch einen Ausfall auf sie machte, machte keinerlei Eindruck: am 1. Oktober brannten sie 2 Mühlen in Göggingen[35] nieder. Am folgenden Tag begannen 9 Kompanien beim sogenannten Ablaß (Stauwehr am Lech mit Ableitungskanal zur Wasserversorgung) die Wehre mit Kies zu verschütten, so daß von dort kein Wasser mehr in die Stadt fließen konnte. Der Besatzung gelang es jedoch, diese am Abend wieder in Stand zu setzen. Gleichzeitig brannte sie vorsorglich die Brücke oberhalb des Ablaß ab, um das Übersetzen vom anderen Ufer zu erschweren. Die Belagerer ließen sich aber davon nicht von ihrer Strategie abbringen, zumal ihnen Kurfürst Maximilian von Bayern aufgetragen hatte, der Stadt ‚obverstandenermaßen das Wasser zu benehmen und sie dadurch verhoffentlich bald zur Ergebung zu bezwingen‘. Man begann deshalb am 4.10. den Brunnenbach und die Sinkel abzugraben. Auch diese wurden von der Besatzung wieder in ihren ursprünglichen Stand versetzt. Am 5.10. fand ein Gefecht mit den Kroaten statt, welche erneut versuchten, die Wasserversorgung zu stören. Um weitere Zwischenfälle dieser Art zu verhindern, ließ der Kommandant den Ablaß beim Siechenhaus St. Servatius sowie die dortige Kapelle abbrennen. Den hohen Ablaß brannten die Kroaten selbst nieder.

Feldmarschall-Leutnant von der Wahl hatte am 3. und am 16. Oktober der Stadt einen Akkord angeboten, worin er sich erbot, die Dinge dahin zu verhandeln, daß die Stadt bei ihren Privilegien und ihrer Religion belassen würde. Beide Schreiben Wahls wurden jedoch nicht beantwortet. Die Stadt hatte zu diesem Zeitpunkt Ursache, allen Übergabeangeboten kritisch gegenüberzustehen. Chemnitz erfaßt die Ausgangssituation wie gewöhnlich richtig, wenn er schreibt: ‚Zudeme war der Feind nach der Nördlinger Schlacht[36] so hochmütig und vermessen, das er in denen hernachmahls occupirten Plätzen fast niemahls accord gehalten, sondern die gvarnisonen, wider gegebene parole ruinieret: Das also, war vor promesse und schriftliche Versicherung er geben könte oder möchte, auch mit was praetext Er es versprechen thete, der accord jedoch ohne völlige[n] ruin nicht würde abgehen‘. (Bd. II, S. 656). Die Augsburger setzten im November des Jahres 1634 deshalb auf Unterhandlung mit dem sächsischen Kurfüsten, um eventuell mit in die laufenden Pirnaer Friedenstraktate einbezogen zu werden. Diese Hoffnung zerschlug sich allerdings, da innerhalb dieses Verhandlungsspielraumes die Forderungen Augsburgs nicht erfüllt werden konnten.

Mittlerweile hatte Wahl den Belagerungsring um die Stadt enger gezogen, so daß Hunger und Infektionskrankheiten immer mehr um sich griffen. Gegen Ende des Jahres 1634 waren bereits 4664 Personen und Hunger und an der Pest gestorben. Dies war dennoch erst der Anfang. Mit Beginn des Jahres 1635 verschlimmerten sich die Zustände dramatisch. Da die Wege nach Ulm und Memmingen blockiert waren, machte die Augsburger Garnison am 1. Februar 1635 einen Ausfall und überfiel das Städtchen Aichach. Die Tore wurden mit Petarden aufgesprengt und die dort liegende bayerische Besatzung vom Regiment des Obersten Friedrich von Schletz unter dem Obristwachtmeister Antonio Valtorto überwältigt. Der Major, sein Fähnrich, alle Unteroffiziere und 84 Gemeine wurden gefangengenommen. Der gesamte Proviantvorrat Aichachs wurde nach Augsburg transportiert. (Chemnitz II, S. 654). Dieser Vorrat war aber nur ein Tropfen auf einen heißen Stein und reichte nur wenige Tage. Als er aufgezehrt war, suchten die Menschen alles zusammen, was sie irgendwie verdauen konnten: ‚Hunde, Katzen, Mäuse und dergleichen waren nicht mehr zu bekommen. Das Pferdefleisch war bei den Vornehmsten ein allgemein, und das beste Gerichte. Der anderen Leute verschmachteten täglich viele vor Hunger, fielen und sunken auf freyer Gasse darnieder. Nicht nur die Todten, sondern mehr andere vnnatürliche Sachen wurden angegriffen vnd, das Leben damit ein zeitlang aufzuhalten, hervorgesucht‘. (Ebd. S. 655). Als auch hiervon nichts mehr zu bekommen war, kochten die notleidenden Menschen Leder, verzehrten Aas und menschliche Leichen. Es gab sogar Berichte, nach denen Eltern ihre gestorbenen Kinder aßen. ‚Es wandelten menschliche Gerippe auf der Gasse umher und priesen das Glück der Todten. Gegen die letzte Zeit starben gewöhnlich hundert und mehr Menschen an einem Tag‘. (Stetten, Geschichte von Augsburg II, S. 369). Nachdem schließlich auch die letzten Vorräte zur Neige gingen, trat man in Übergabeverhandlungen mit dem zu Stuttgart weilenden Generalleutnant Matthias Gallas.[37] Zuvor hatte der weimarische Generalleutnant Lorenz von Hofkirchen, der sich nach seiner am Vortag der Nördlinger Schlacht erhaltenen Verwundung immer noch in Ulm aufhielt, dem Augsburger Gouverneur Winckel den Vorschlag gemacht, sich mit der Garnison ohne Akkord und unbemerkt, samt Munition, Geschützen und unter Mitnahme der Münchener Geiseln, nach Ulm zu begeben. Dieses Ansinnen wurde jedoch von Winckel vernünftigerweise als undurchführbar und unehrenhaft abgelehnt. (Chemnitz II, S. 656). Nach langwierigen Verhandlungen kam schließlich am 13. März 1635 ein Übergabevertrag zustande. Es wurde vereinbart, daß Augsburg eine freie Reichsstadt bleiben konnte, hingegen mußte es in Bezug auf auf Religion und Kirchengüter bei den vom Kaiser im Jahr 1629 im Zuge des Restitutionsediktes getroffenen Anordnungen bleiben. Die Stadt mußte 300.000 Gulden an den Kaiser und 80.000 Gulden zur Erstattung der Belagerungskosten an den bayerischen Kurfürsten zahlen. Die im Mai 1632 aus der Münchner Kunstkammer geraubten Schätze mußten zurückgegeben und die Münchner Geiseln ohne weitere Ansprüche freigelassen werden.

Am 28. März 1635 verließ die schwedische Garnison unter Winckel und Ermes die Stadt und marschierte nach Thüringen ab. Das finnische Regiment unter Caspar Ermes begab sich nach Erfurt.[38] In Augsburg rückte eine Garnison von 14 Kompanien kaiserlichen und 6 Kompanien bayerischen Truppen unter Caspar Schnetter ein. Der bayerische Generalfeldzeugmeister Ottheinrich Graf Fugger[39] wurde zum neuen Gouverneur ernannt, dem die Stadt monatlich 2000 Reichstaler zahlen mußte. Auch die ursprünglichen Akkordbedingungen wurden, wie zu erwarten war, nicht eingehalten. Der evangelische Stadtrat wurde abgesetzt und für einige Zeit im Rathaus arrestiert, dafür ein katholischer eingesetzt. Sämtliche Kanonen, welche die Schweden aus München mitgenommen und im Augsburger Zeughaus eingelagert hatten, mußten bis Ende April auf Kosten der Stadt wieder nach München gebracht, auch Umgießungs- und Reparaturkosten in Höhe von 9000 Gulden bezahlt werden. Die Bürgerschaft wurde am 2. April entwaffnet, die Besatzung auf 5000 Mann verstärkt, jedoch nach einiger Zeit auf 2600 und nach acht Monaten auf 1000 Mann verringert. Die evangelischen Kirchen wurden, bis auf eine, gesperrt, so daß die Protestanten den Gottesdienst unter freiem Himmel halten mußten. Zudem wurden alle evangelischen Schulen geschlossen und die Schuldiener entlassen. Auch sonst hatte die Bürgerschaft noch lange zu leiden. Die Häuser wurden als frei erklärt, so daß nicht nur Garnisonssoldaten, sondern auch andere Personen sich nach Belieben einquartieren konnten. Schließlich waren von den 80.000 Einwohnern, die Augsburg zu Mitte des Jahres 1632 noch gezählt hatte, nur noch 18.000 Personen in 2400 Haushalten übrig. (Die Schilderung der Belagerung und Einnahme Augsburgs, wo nicht anders vermerkt, nach Chemnitz II, S. 653-663 und Heilmann II, S. 516-519)“.[40]

Seit dem 16.11.1635 war Schnetter Generalwachtmeister der Infanterie. Er war anscheinend wegen seines Alters befördert worden, da er „der älteste Oberst zu Fuß, ein fleißiger, arbeitsamer Mann und von gutem iudicio ist“.[41]

Anfang 1636 war Johann von Götz[42] mit der Reorganisation der kurbayerischen Armee[43] beauftragt worden. Er begann seine militärischen Operationen mit der Belagerung des Festungsdreiecks Koblenz,[44] Ehrenbreitstein[45] und Niederlahnstein,[46] das bereits nach kurzer Gegenwehr fiel. Der Kriegsteilnehmer und spätere Kommandant von Weiden,[47] Augustin von Fritsch [1599 – 1662],[48] beschreibt sehr anschaulich in seinem „Tagbuch“ die Belagerung von Ober[49]- und Niederlahnstein, als er unter dem Kommando von Melchior von Reinach stand: […] „diesen Winter ist herr Graf Göz vnser Veldtmarschall worden, den Früeling haben wür mit vnsern Regiment vfbrechen: vnd vor Ober vnnd Vnderlandstein ziehen: vnd selbige zwey örter allain Einnemmen miessen, da wür die erste nacht Vnderlandstein, weiln es nur ein offener Fleckhen, leichtlich einnemmen khönnen, daß waß vor Soldaten darinnen gewesen, nachdem sie Lermen bekhommen, haben sich nach dem Kürchhof welcher mit einer ansehlichen Mawer vmbgeben, vnd am Eckh wo die Lohn in den Rein fölt, an einem so lustigen Orth ligt, alß ich mein tag eines gesehen, daselbst hin rettirirt wie auch in selbiger nacht ein Leutenant mit ein Schiff vnnd 50. Mann vnd Profiant, beym Kürchhof ankhommen, wie er vernommen, daß der Thorhof von welcher vf einer seitten an der Lohn an den Kürchhof gangen, vnnd von vnß besezt ist, hat er sich auch in den Kürchhof zue seinen grossen Vnglück begeben, darinnen sie sich sowohl von der Mauer, alß auch von der Kürchen, alwo sie an allen 40. Orthen Plockheußl gehabt, auch von den Thurn sich häfftig gewörth, vf den Abent hat mich daß ablösen in den Pfarrhauß getroffen, da ich dann alsobalden ein Minen in der Weinbreß, welche hart an der Kürchmauer gestanden, angefangen zumachen, da eß ein wenig finster worden hab ich Stro vnnd holz an daß aine Thor, welches neben dem Pfarrhauß in den Kürchhof gangen, tragen lassen, daryber vnser Wachtmaister Todt geschossen worden, alßdann habe Ichs ansteckhen, vnd solches Thor abbrennen lassen, den Morgen hab ich einen Trommelschlager vf den Kürchhof hineingeschickht, die Kürch vffordern vnd Inen sagen lassen, daß ich albereit ein Minen biß vnder den Thurn verförttiget, daß man selben alle stund khan in den Lufft schickhen, also wolle er der schönnen Kürchen vnnd  seiner leuth verschonnen, im fall ers nit glauben wolte, solte er der Commendant vf Parolla herauß khommen, vnd die Minen, welche aber yber 3. Clafter nicht lang gewesen, besichtigen, darauf besagter Commendant, welcher ein Franzoß, vnnd ganz nichts Teutsch, vnnd Ich nichts französisch gekhont, ist er, welcher zwar nur ein Scherschant, aber ein wackherer Kerl gewesen, vnnd 50. Franzosen bey sich gehabt, neben einen Führer, den der Teutsche Leutenant, welcher sich in den Kürchhof rettirirt, mit vnd in Nammen seiner, die zuebesichtigen, vnnd alßdann zu accordirn heraußgeschickht, nachdem ich nun vernommen, daß der Scherschant nit Teutsch khan, hab ich vmb meinen Cammeraden, haubtmann Walis, in fleckhen, welcher allernechst, vnnd vnser regiment darinn losirt gewesen, geschickt, er solle zu mir zum Essen heraußkhommen, welches alsobalden geschehen, sobalden er khommen, habe den zweyen die Minne gewisen, in welcher ich zu endt derselbigen einen schwarzen Mantl vorgehenckt, da nun gedachte der Scherschant vnnd führer selbige besehen, haben sie gar zum Mantl, wo ich eine Schiltwacht mit einen blossen Degen hingestelt, nicht weitter, vnd nicht gar zu Im khommen lassen, dann sie auch nicht lenger gewesen, hetten wol 6. oder 7. Tag zu arbeitten gehabt, Ehe wür vnder den thurn khommen weren, darauf hab ich die zwey mit meinen Cammeraden in die Pfarrstuben gefürth, vnnd anrichten lassen, sie haben alleweil gezweifelt an der Minne, vnnd verhofft auß Cobelenz, welches nur 3. khlaine meil underhalb, entsezt zu werden, doch lezlich alß sie berauscht gewesen, mit mir einen Accord getroffen, daß sie morgens zwischen 9. vnd 10. Vhrn solten auziehen, welches ich nit eingehen sondern haben wollen, daß sie selbigen Abent noch außziehen solten, welches wol Ir grösstes glückh gewesen, aber sie sein vf Irer mainung geblieben, alß hab ich solches meinen Obristleut. dann vnser Obrist noch nicht beym Regiment gewesen, geschickht, vnd Im solches wissen lassen, darauf er selbsten zu mir im Pfarrhof khommen, vnd den Accord guet gehaissen, vnd habe ich alsobalden 50. Mann vf den Kürchhof hinein Commendirt, die Officir aber sein wider in die Kürchen hinein, den morgen früe khombt vnser Generalwachtmaister Schneder [Schnetter; BW], von vnsern neuen Generalveldtmarschalckh graf Gözen, welchen mein Obristleut. berichtet, daß ich, weiln ich gestern die Possten gehabt, vorgeschribenermassen accordirt hette, vnnd werden die Völckher balt heraußziehen, man helt Inen khen Accord, miessen alle sterben, wür sein alßdann mit dem Regiment herauß vf daß schöne Veldt, vnd Wisen gezogen, vnd in Petali vor den Kürchhof gestelt worden. Da nun dise besazung herauß khommen, haben sich die Teutschen zur Rechten: vnnd die Franzosen zur Linckhen handt stellen: vnd Ir gewöhr Niderleggen miessen, darauf der französisch Serchant gerueffen, daß ist wider den Accord, darauf der Generalwachtmeister Schneder befolchen, daß man den Scherschanten henckhen solle, weiln aber vnser Regimments Profoß kheinen henckher gehabt, hat er Im selbst henckhen sollen, welcher aber seinen Würth yberredt, vnnd Im ein Thaller geben, welcher solche khunsst fleissig verricht, alßdann hat der Teutsche Leutenant henckhen sollen, welchen wür aber zum archibusirn: vnd seine Teutsche Khneckt ganz erbetten, welche er vnß vnder daß Regiment zuuerstossen geschenckht, die 50. Franzosen aber haben wür Nidermachen sollen, darwider wür aber protestirt, mit Vorgeben, wann wür, wie nicht anderst zuuermuthen, vor Cobolenz khommen solten, vnd etwa, wie solches leichtlich in einer belägerung geschehen khan, von vnsern Regiment einer solle gefangen werden, würden sie In auch hangen, eß weren doch 3. Compagnien Reutter da, welche solches verrichten khönnten, darauf eruolgt, vnd habens die Reutter Nidermachen miessen, Nach solchen sein wür wider in vnser Quartir gezogen, vnnd weiln wür alle stund vnsers Obristen von Reinach meines gewesten Generalß Brueder erwarttet, ist Im ein Logament frey gelassen, darein Herr Generalwachtmaister gezogen, deß andern Tags haben wür ein Brückhen yber den Lohn gemacht, vnnd ist vnser Obrist selbigen Tag zum erstenmahl zum Regiment khommen, deß andern Tags nachdem der Generalwachtmaister vnnd mein Obrist mit 30. Pferdten vmb die Statt Oberlandtstein geritten, vnnd recognoscirt, wo am Fieglichsten der anfang zum abroschirn gemacht khönte werden, darauf der elteste haubtmann vom Regimment alß der von Hagenbach, sambt seinen Fendrich vnnd Leutenant neben 300 Mann hinunder, vf die nacht khommen, vnnd auß befelch deß Generalwachtmaisters vom Stattgraben anfangen miessen zu abrosirn, welches bey vnser Armee vor diesem Nie geschechen, daryber ist der Schnetter alß Generalwachtmaister durch die Achsel geschossen worden, ist auch der Feindt selbige nacht auß seinen Stattgraben, welcher ganz truckhen aber zimblich tief gewesen, an leuttern heimblich heraußgestigen, den haubtman durch einen Schenckhl geschossen, vnnd mit hinein gefangen genommen, deß andern Tags vf den Abent, sein vnser zwey haubtleuth zum ablösen Comendirt worden, da dann der haubtman Voglgsang ins Weingebürg mit 100. Man nechst dem Laufgraben vf einen Mußqueten Schuß im bereitschaft mich zuentsezen Commendirt worden, ich aber binn in den lauffgraben gezogen, alda mein Obrist sambt einen Ingenier mit mir gangen, der die fordere nacht so schön hat angeben, daß wür von Stattgraben heraußwarts haben miessen anfangen zu Abruschirn, welcher auch angeben, daß ich diese nacht solte ein Retuten verferttigen, wie auch von mir geschechen, er aber hat die Faschinnen[50] selbsten gesezt, aber die Retuten soweit angelegt, daß wohl 200. Mann darinnen plaz gehabt hetten, darauf ich zue Im gesagt, die Retuten ist groß, daß würdt ein schanz, er aber geantwortt, seye also befolchen vnd den Soldaten geschafft, daß sie sollen den graben anfangen, aber Inwendig, darauf ich gesagt, daß hab ich auch mein Tag nicht gesehen, hat er geantwortt, ich sehe es izt, woryber ich erzürnt vnd zu Im gesagt, Ir seit ein Narr, wann der Feindt vf mich solte außfahlen, mießt ich hirinnen in der tieff stehen, vnnd er khombt vf ebner Erdt vnd Boden zu mir, zu disem wo khan ich in den grossen werckh, welches ganz nider vnnd yber 50. oder 60. Schritt nicht von dem graben ist, mich halten, man khönte von der Mauer will geschweigen von den vnd villen Thürnen hineinschiessen, daß sich khein Mensch beym Tag darf darinnen sehen lassen, waß ist mir alßdann ein solches werckh nuz, darauf er geantwortt, er machts nit anderst, er hette villeicht mehr außgesteckh, alß ich gemacht hab, darauf ich geantwortt, daß ist nicht war, bist bösser alß ein Bernheutter,[51] so hilfs außmachen, vnnd bley, morgenden tag so wollen wür zusammen sizen oder stehen in diser schönen Retuten, würst aber gewiß nicht lang da bleiben, darauf er zu meinen Obristen, welcher ein wenig vf der seitten gewest, vnd vnß streitten lassen, gangen vnd mich verklagt, daryber mich mein Obrist vf die seitten gefordert, vnnd mich gefragt ob ich arbeithen lasse, ich aber habe mit Nain geantworttet, es were doch alles vmb sonst, Alßdann hat mir mein Obrist befolchen, ich solte die Faschinnen legen vnd daß werckh vnd graben nach meiner mainung machen, Er will den Ingenier, welcher greulich yber den herrn khlagt, daß er selbigen ein Bernheitter gehaissen, so lang vf die seitten führen, biß der herr mit dem graben aussenher, einen anfang gemacht hat, darauf sein sie zu den andern haubtman welcher in bereitschafft gangen, vnder dessen hab ich wackher fortgefahrn, mit der Arbeit, daryber mein Leutenant vf den Bauch geschossen wordten, daß er zu Poden gefallen, hat sich also zum feuer, alwo gedachter haubtman in bereitschafft gestandten, tragen lassen, ich aber habe den von Flaxlandt welcher mein aufwartter gewesen, nachgeschickht vnd sehen lassen, wie er doch geschossen, dann wann ich auf den Bauch getroffen würdt, so ist es auß mit mir, also soll er wohl zuesehen, wohin er getroffen worden, alß nun mein vfwartter wider zurückh, ist mein Obrist neben dem Ingenier auch wider zu mir khommen, vnd mein Arbeith gesehen, welche mein Obrist gelobt vnnd gesagt, also khan sich der herr bräf wöhren, vnnd den ganzen laufgraben defendirn, biß In herr haubtmann Voglgsang entsezt, der Ingenier aber hats weder gelobt noch geschendt, sondern hat mir die bössten wordt geben, yber dises hat mein Obrist meines Leutenants gedacht, daß er ein greulichen Schuss hette, vnd mitten vf den bauch, ist selbiger ganz blau, vnnd wo die Kugel hingetroffen ist selbiges orth ganz schwarz alß ein Trommelboden, ist also vösst, vnd hat eine Teufelskhunst, aber er leitt greulichen schmerzen, haben also mein Obrist vnd der Ingenier von mir Iren Abschidt genommen, vnnd ins Quartier geritten, ich aber habe meine Retuten noch vor Tags förttig gemacht, vnnd vf den Abent, sobalden eß finster worden sein wür abgelöst worden, vnnd von mir nit mehr alß 2. Soldaten geschossen worden, Den 7. tag hernach haben sie angefangen zu parlementirn, darauf ich vnnd der haubtman Fogelgsang vom Generalwachtmaister hineingeschickht worden, da sie dann mit Sackh und Packh, fliegenden fahnen, Khlingenden spill begehrt haben abzuziehen, solch Ir resolution haben wür den General hinaußgeschickht, vnnd darbey Mündtlich sagen lassen, daß es 4. bräfe Compagnien, werden schwerlich von Irer Mainung zubringen sein, darauf er vnß Ordre geschickht sollen den accord machen so guet wir khönnen, darauf wür, weiln sie nit anderst gewolt, wür auch nicht alß sie vnß hernacher sehen lassen, gewust, daß sie so wenig Profiant gehabt, den Accord dergestalten geschlossen, daß ohne Trommelschlag, mit zuegethonen oder eingeschlagnen Fendlein solten abziehen, darauf wür den accord zue ständten geschriben, vnnd dem Generalwachtmaister yberschickht worden, selben zu vnderschreiben, dann sie nicht gethraut wegen Vnderlohnstain, weiln Inen der accord dorten (nicht) gehalten worden, sobalden der accord hineinkhommen, haben sie vnß yberal auf den Mauren, vnnd vf die Thürn gefürth, darauf wür vnß verwundert, daß sie sobalden accordirt haben, weiln wür kheine stückh gehabt, hetten würs in 5. oder 6. wochen vnndt Wohl lenger nicht khönnen Einnemmen, werdens schwerlich bey Irer obrigkheit verantwortten khönnen, darauf sie vnß geantworttet, sie weren alle henckhens werth, wann sie nit andere Ursach hetten zu ergeben, allain sie wollen vnß balt Iren mangl weißen, vnnd vnß Iren Vorrath, alß ein halb Thunnen Pulfer, ein Centen Lundten, vnnd 1 1/2 sackh Mehl gewisen, disen 1 1/2 sackh Mehl, haben sie selbigen Abent noch verbachen, vnnd vnder Ire Soldaten ausgethailt, den andern morgen seint sie abgezogen, darbey mein Obrist an statt deß Generalwachtmaisters gewesen, da dann daß orth mit 100. Mann von vnß besezt worden, sein aber von den Cur Mainzischen in 3. tagen abgelöst worden, vnnd sein wür darauf nach der Vöstung Erbrechtstein oder wie mans in Gemain hermanstein nent, gezogen, vnnß oberhalb 3/4 stundt in ein dorf mit dem Regiment gezogen, vnnd vnß daselbst, biß die ganze Armee welches Innerhalb 10. Tagen geschechen, einlosirt gehabt, vnder dessen ist ein Virtlstundt oberhalb vnser ein Schifbrückhen geschlagen worden, vnd ist alsdann die ganze Armee vor Cobolenz gezogen, selbiges formaliter belägert, da dann in einen Ausfahl die Commandirten völcker von den Thonauischen [Donau; BW] Regiment auß den laufgräben, welche eben selbigesmahl die Affantquarti gehabt, geschlagen, vnnd von Ihnen ein haubtman, samt einen haubtman von vnß der Reutner, welcher von vnsern Völckhern zu den Thonauischen haubtmann hieuorgangen, gefangen worden, da sie dann alle beyde yber den Rhein vf die vösstung gefürth worden, alwo sie Ihn alsobalden zum Fensster außhenckhen wollen, vnnd wann er nicht französisch gekhönt hette, aber nachdem er sie berichtet daß wür die Franzosen zu vnderlandtstein nicht, sondern die Reutter auß befelch deß Generalwachtmaisters Schnetters Nidergemacht hetten, haben sie Ihm daß leben geschenkht, aber sein gestalt, wie Ir brauch, mit Stro außgefült, zum Fenster herunter auß der vösstung gehenckht, vnnd darbey geschworen, wann sie den Generalwachtmaister sowohl alß einen Soldaten solten gefangen bekhommen, er gewiß solte gehenckht werden“.[52]

Für die Verbindung der am Mittelrhein sowie in Westfalen und im Kölner Erzstift operierenden kaiserlichen Truppen war es von größter Wichtigkeit, dass der Pass bei Koblenz und die Feste Ehrenbereitstein der französischen Armee entrissen wurden. Am 1.2.1636 ließ der kurbayerische Generalwachtmeister Gronsfeld daher dem Rat der Reichsstadt Köln[53] durch Ossa mitteilen, dass  er, „weil an dem Paß Coblenz und Ehrenbreitstein sehr viel gelegen sei, und die Eroberung desselben durch Blockirung allein sich nicht werde erreichen lassen, zumal dem Berichte gemäß die genannten Orte auf Jahr und Tag hinlänglich verproviantiert sein sollen, entschlossen sei, die beiden Orte mit Gewalt anzugreifen, und zu dem Ende das Ansuchen stelle, zur Ausführung der Belagerung einige Kanonen, Mörser, Proviant und Munition herzuleihen, mit dem Versprechen, die Geschütze und Mörser nach vollendeter Belagerung wieder zurückzuliefern“.[54] Als am 10.3. der Stadtsyndikus Bulderen dem Rat vortrug, dass Schnetter im Auftrag von Götz den Rat erneut ersucht habe, Kriegsmaterial für den Angriff auf Koblenz bereitzustellen, ließ man lediglich die Bereitschaft erkennen, einige Zentner Pulver in Anrechnung auf die Reichssteuer von 120 Römermonaten zu liefern. Auch schien man weiterhin nicht geneigt zu sein, die kaiserlichen Truppen mit Kriegsmaterial zu unterstützen, um die Neutralität nicht aufs Spiel zu setzen. Koblenz konnte daher auch erst am 6.5. eingenommen werden.[55]

Oberlahnstein musste zusammen mit Burg Lahneck am 18.4. von der schwedischen Besatzung aufgegeben werden.[56] Schnetter, der in der Nachfolge von Horst Werths Infanterieführer geworden war, wurde am 10. Juni beim persönlich geleiteten Sturm auf die Stadt Tongern[57] durch einen Schuß ‚hart beschädigt‘.[58] „Am 16. Juli [1636] ging von München ein in sehr entschiedenem Ton gehaltenes Schreiben ab, in dem Werth beschuldigt wurde, er habe zwischen Fußvolk und Reiterei keine ‚Gleichheit‘ gehalten, möge darüber ‚umbstendlich‘ Rechenschaft ablegen und sich der Infanterie eifriger annehmen. Generalwachtmeister Schnetter solle sich beim Fußvolk aufhalten; wenn er aber wegen seiner Verwundung – worüber Werth hätte berichten müssen – seine Charge nicht wahrnehmen könnte, habe Graf Götz Vollmacht, einen anderen qualifizierten Offizier zur Führung der Infanterie abzuordnen“.[59] Werth hatte seinen Obrist Lüdinghausen zur Verteidigung gegen die Angriffe seiner Gegner nach München entsandt.

„Lüdinghausens Ausführungen verfehlten nicht ihren Eindruck auf Maximilian, der zwei Tage [5.10.1636; BW] später ihm und damit Werth Antwort erteilte. Er entzog dem kaiserlichen Generalwachtmeister Beck, über den sich Lüdinghausen mündlich beschwert hatte, das Kommando über bayerische Truppen. Der inzwischen genesene Schnetter solle ihm nicht lenger Gehorsam leisten. Werth, Schnetter und der soeben in Arras[60] eingetroffene Generalkriegskommissar von Schütz wurden angewiesen, beim Kardinal-Infanten [Fernando; BW] um Audienz nachzusuchen, das kurfürstliche Kreditiv einzureichen und Abhilfe der Beschwerden zu erbitten. Die Regimenter hätten dem Kaiser, dem katholischen Wesen und dem Haus Österreich so ansehnliche, tapfere und ersprießliche Dienste geleistet, daß man sie nicht zugrunde gehen lassen dürfe. Die Äußerungen und die Maßnahmen des Infanten seien unverzüglich nach München zu melden.

Da der Kurfürst auf die Anklagen gegen Werth nicht mehr zurückkam, ihm vielmehr am 27. Oktober reiches Lob zollte und ihm Belohnungen in Aussicht stellte, muß angenommen werden, daß seine Ankläger ihre Beschuldigungen angesichts der Verteidigung Werths nicht aufrecht erhalten konnten. Der Feldmarschall-Leutnant bedankte sich am 8. November aus Arras für die Befehle, die Lüdinghausen aus München zurückgebracht habe. Er war mit Schnetter und Schütz zum Infanten geritten, erlangte jedoch keine Audienz, weil der Prinz krank lag. Für die Winterquartiere schlug Werth das Erzstift Trier, die Eifel und das Land Jülich vor. Am 20. November reiste der Kriegskommissar Forstenhäuser zur Berichterstattung von Arras nach München ab. Der Infant hatte sich – ohne Audienz nach Douai[61] und weiter nach Brüssel begeben; dem Verlauten nach werde auch Piccolominis Artillerie und Kavallerie unter Generalwachtmeister von Bredow [Breda; BW] ins Erzstift Trier und nach der Eifel rücken, während die kaiserlichen Fußtruppen untrer Beck im Lande Trier Winterquartiere beziehen würden. Am  23.[11.1636; BW] berichteten Werth, Schnetter und Schütz gemeinsam, daß sie stündlich Marschbefehl erwarteten; vom Prinzen Thomas [v. Savoyen; BW] sei aus Douai mündlich Ordre ergangen, man werde am 25. abrücken. Die Spanier seien bereits in ihre Garnisonen marschiert; Bayern und Kaiserliche lägen in den Dörfern, wo keine Handvoll Stroh zu finden. Von Löhnung und Waffenlieferungen höre man nichts, ‚von weme solches impediert würt, hat man zu vernehmen‘. Der so aussichtsreiche Feldzug war beendet und hinterließ bei den Bayern eine tiefe Enttäuschung; der Kampf um gute Winterquartiere hob erneut an“.[62]

1637 nahm Schnetter an den Kämpfen um den von den Franzosen besetzten Ehrenbreitstein teil. Von ihm stammt auch der Bericht über die Meuterei im Regiment Gayling von Altheim. „Aber auch Werths Reiterregimenter litten Not und wurden schwierig; ein Symptom war, daß am 8. März im Regiment Gayling eine ernsthafte Meuterei ausbrach. Die Reiter lagen in Quartieren im Amte Ahrweiler,[63] in Bodendorf[64] und um Breisig.[65] Der Tumult entstand in der Kompanie des Rittmeisters Ley, der einen Plünderer hatte verhaften lassen. Seine Kameraden rotteten sich zusammen und suchten ihn mit Gewalt zu befreien. Als der Regimentsführer, der Obristleutnant von Cronenburg, der für den verwundeten Gayling das Kommando führte, energisch einschritt und einen Reiter insultierte, wurde er mit etlichen Schüssen niedergestreckt. Seine Leibkompanie geriet mit den Meuterern ins Feuergefecht, wobei es auf beiden Seiten Tote und Verwundete gab. Am 12. März umstellten Reiter der Regimenter Werth und Lothringen, die eiligst aufgeboten waren, mit 600 Musketieren das meuternde Regiment. Mit Strenge wurde durchgegriffen: sechs Reiter wurden im Angesicht ihrer entwaffneten Kameraden gehenkt; einer sprang aus Verzweiflung in den Rhein und ertrank, sechs wurden arretiert. Vorher waren bereits fünf Mann gefallen, drei weitere desertiert. So war die Meuterei vorerst gedämpft; doch mußte Werth nach München berichten, auch das Regiment [Johann Heinrich v.; BW] Haslang zu Fuß sei aufsässig; er bat dringend um Sold und geregelte Verpflegung, worauf der Kurfürst versprach, er werde sich wegen der Quartiere an den Kaiser wenden. Am 15. März meldeten Werth, der das Fußvolk befehligende Generalwachtmeister Schnetter und der Generalkriegskommissar Schütz gemeinsam, die Hessen hätten einen erneuten Versuch zur Verproviantierung Ehrenbreitsteins unternommen, seien auf die Kunde vom Anzuge Werths jedoch auf Dorsten[66] zurückgegangen“.[67]

1638 konnte er das Schloss Cortenbach [Voerendaal] von der Familie für 30.000 Kronen erwerben.[68]

In der Schlacht bei Wittenweier[69] am 9.8.1638 zeichnete sich Schnetter aus.

In der „Relation Oder gründlichen Erzehlung“ über die Schlacht bei Wittenweier am 30.7./9.8.1638 heißt es: „Als Ihre Fürstl. Gn. Herr Bernhardt Herzog von Sachsen / etc. den 27 Julii (6 Augusti) zu Langendenzlingen[70] ohnfern Freyburg[71] im Preyßgaw / general Randevous gehalten / vnd folgenden Tags ihren Zug auff Kenzingen[72] gerichtet / sich auch nahe bey solchem Städtlein gelägert / vnd aber von den vorauß gehabten Partheyen Kundschafft erlangt / daß die Keyserisch- vnd Bäyrische Armeen mit einer grossen menge Wägen von Früchten / Meel / vnd andern Vivers beladen / nahe bey dem Kloster Schuttern[73] / angelangt seyen / so seyn Ihre Fürstl. Gn. noch selbigen Abend mit ihrer Armee wider auffgebrochen / vnd jenen entgegen / die ganze Nacht durch / biß an den Tag / marchirt / da sie dann Sontag Morgens / den 29 Julii (8 Augusti) die beede Herren General Feldmarschallen / als den Signor Duca Savello [Savelli; BW], vnd Herrn Graf Johan von Götzen [Götz; BW] / mit ihrer ganzen Macht / nahend gedachtem Closter / bey dem Dorff Friesenheim[74] angetroffen / die vorauß gesetzte Reuterwacht alsbald angesprengt / den Leutenant so dabey / neben noch 8 Reutern gefangen / vnd etliche nidergemacht / den Rest aber biß vnter die Armee verfolgt / zugleich auch vermittelst etlicher Com̃andirter Troupen zu fuß / sonderlich von Franzosen / zween besetzte Posten erobert / vnd biß in 60 Mann dariñ erschlagen; Deßwegen dañ die Keyserische gut befunden / gemeltes Dorff / zu verhinderung mehrern nachsetzens / an vnterschiedlichen Orten in brand zustecken / weiln hochernanter beeder Herren Feldmarschallen Excell. Excell. ohne das / so bald sie der ohnversehenen Ankunfft Ihr Fürstl. Gn. vnd gleich erfolgten ansprengens / verständigt worden / sich mit der ganzen Armada / der Artilleri vnd allem / auff ein hohen sehr Vortheilhafftigen Berg / nechst dabey / mit guter manier zuziehen / vnd von dar / auff Ihr Fürstl. Gn. Volck / mit Stücken gar starck vnd ohnablässig / jedoch weil dieselbe fast alle zuhoch gegangen / ohne sondern effect vnd schaden / zuspielen angefangen; Denen nun ist von Ihr Fürstl. Gn. Stücken / vnterschiedlich / wiewol so starck vnd offtmals nicht / jedoch mit mehrem effect geantwortet / auch sonst durch die Mußquetirs gegen einander scharmüzirt worden / also daß solchen Vormittag an Keyserisch: vnd Bäyrischer seyten / ihrer selbstbekantnuß nach / gleichwol über 120 Mann todt geblieben / von Ihr Fürstl. Gn. Volck aber / 20. erschossen / vnd bey 30. gequetscht worden; Obwol nun die zugegen gewesene Französische Trouppen / weil es ihnen anfangs wol geglückt / gar den Berg / vnd das Läger darauf / zu stürmen angewolt / so haben doch Ihre Fürstl. Gn. Herzog Bernhard / schon recognoscirt gehabt / daß allda / sonder grosse gfahr vnd schaden / nichts außzurichten war / vnd deßwegen rathsamer befunden / sich in das freye platte Feld dabey / vnd in ein rechte SchlachtOrdnung zustellen / der hoffnung / obgemelter Herren Feldmarschallen Excell. Excell. sich auch eins andern entschliessen / vnd auff Seine Fürstl. Gn. ankom̃en würden. Vorab / weil vermög aller ein zeither spargirter Zeitungen / vnd von Herrn Graf Götzen selbst geführter discours, Ihr Excell. nichts anders / als dergleichen Gelegenheit sollen gewünscht haben. Weil aber beede Herren auß ihrem inhabenden Vortheil weiters vorzubrechen Bedenckens gehabt / vnd also / ausser was mit Canoniren vnd geringẽ  scharmuzieren / gemelter massen vorgegangen / an Ihre Fürstl. Gn. ferner nicht gesetzt / haben dieselben sich vmb den Mittag wider etwas zurück nach Mohlburg[75] gezogen / vnd damit den beeden Herren Feldmarschallen desto mehr vrsach gelassen / von dem ingehabten Berg sich ebenmessig zuerheben. Die Nacht darauff / ward beederseyts ohne Alarm zugebracht / vnd liessen Ihre Fürstl. Gn. den folgenden Morgen / war der 30 Julii (9 Augusti) den Gottesdienst vnd die Predigt von den Threnen Christi über Jerusalem / so wegen deß Verlauffs den Tag zuvor eingestelt verblieben / ordentlich verrichten; vnd als zum beschluß derselben / bewegliche außführung geschehen / wie der langmüthige Gott die Verächter vnd Verfolger seines heiligen Worts / wann sie sich schon eine Zeit lang mächtig vnd schröcklich seyen / doch zuletzt stürzen lasse: Haben Ihre Fürstl. Gn. die endliche resolution gefast / auch hernach den vmbstehenden Cavallirn gleich gesagt / daß Sie ohne fernern Verzug an den Feind zugehen / entschlossen werẽ / mit versicherung / daß ihnen Gott noch denselben Tag Heyl verleyhen werde; haben darauff als gleich der ganzen Armee auffbruch befördern lassen / vnd seyn / so bald Sie was wenigs speiß zu sich genommen / stracks zu Pferdt gesessen / auch weiln Sie Kundschafft erlangt hatten / daß offtermelte beede Herrn FeldMarschallen mit all ihren Völckern vnd Proviant-Wägen vnten am Rhein auffwarts zugehen allbereit begriffen seyen / haben Ihre Fürstl. Gn. damit sie nicht vorbey kommen / noch ihr intention mit Proviantierung der Veste Preysach[76] / erlangen möchten / ihnen vorzubiegen / destomehr geeylet. Seyn darauff bald nach 12 Vhren Mittags / nahend Wittenweyher (allda Ihre Fürstl. Gn. nechst verwichenen Jahrs dero Schiffbrück vnd Schanzen gehabt) an sie kommen; Es hatten aber Ihre Excellentien sich dessen schon versehen / vnd derenthalb das Feld mit der schönen SchlachtOrdnung / darein sie sich bald gestellt / wol in acht genommen. Dagegen Ihren Fürstl. Gn. beschwerlich gefallen / durch ein zimlichen Wald / über ein Werte vnd Brucken zwischen zweyen tieffen / vnd mit dicken Hecken überwachsenen Gräben zu filiren, welches dann vermittelst etlicher 100 Mann von der Gegenpart / wo nicht gar verwehrt / jedoch ein geraume zeit hätte disputirt werden können; Weil aber Ihren Fürstl. Gn. darinn kein widersetzligkeit anbegegnet / haben sie dero übergebrachte Trouppen sampt der Artolleri noch vor dem außgang deß gemelten Walds gesetzt / vnd wol enge zusammen gehalten / biß sie zugleich außbrechen / vnd mit rechter Ordnung den angriff thun können; da dañ das Canoniren von beederseyt / bald angangen / mit grossem eyfer stätig continuirt / auch Ihr Fürstl. Gn. rechter flügel (so der Herr General Major Tupadel [Taupadel; BW] geführt), weil der Keyserisch vnd Bayrische lincke flügel / von derselben stärckstem Volck / als nemblich den Curaßiern vnd andern besten Regimentern erlesen gewest / gewaltiglich zurück getriben / vnd sich biß auff die reserve / welche der Obrist Kanoffsky [Chanovsky; BW] gehalten / zu retiriren getrungen worden. Weil nun derselbe noch etwas fern zuruck gestanden / so seyn die Keyserische an solcher seyt / in hoffnung gerahten / schon viel gewonnen zu haben; aber es hat nicht lang gewärt. Dann so bald besagter Herr General Major gemelten Herrn Obristen erlangt / seyn sie in all müglicher eyl wider auff vorerwehnten linckẽ flügel ankommen / vnd haben demselben / so ernstlich zugesetzt / daß er sich nicht weniger als jene zuvorn / nach secundirung vmbsehen müssen. Vnter dessen hat der Obrist Rosa [Reinhold v. Rosen; BW] so neben dem Herrn Grafen von [Wilhelm Otto v. Nassau-Siegen; BW] Nassaw vnd Freyherrn von Puttbuß [Putbus; BW] / deß Herzogen lincke seyten gehalten / den Savellischen vnd Götzischen rechten Flügel / sonder grosse resistenz über Kopff vnd Halß / in ihr eygen Fußvolck gejagt / vnd biß dahin verfolgt / da dann die Keyßerliche Parthei grossen schaden gelidten / vnd alsbald ein theil derselben Infanteri / außzureissen angefangen. Inmittelst aber / seyn die andere Brigaden gar nahe auff einander kom̃en / vnd haben doch die Keyserische Mußquetirs nicht eh Fewer geben wollen / biß der Herzog etlich keine Trouppen auß den seinigen gezogen / solche hart an sie geschickt / vnd das Kugelwechseln anfangen lassen / warüber die grosse hauffen aneinander kommen / vnd bald dieser: bald jener theil / von der Reuterey angesprengt / auch hingegen widerumb entsetzt worden. In welcher vermengung es so weit gelangt / daß sie endlich gar die Mußqueten einander vmb die Köpff geschmissen / die Götzische von deß Herzogs Artolleri 3. zwölfpfündige / vnd 4. der kleinen Regiments Stücklein bekommen / hingegen Ihre Fürstl. Gn. all deß gegentheils Canon sampt darzu gehörigen Kugeln / in ihren gewalt gebracht / da sich dañ ein ieder theil / solcher seines Feinds Stücken nach vermögen: allein mit dieser mercklichen ohngleicheit / bedient / daß die Götzische / weil sie zu den erlangten 7. Stücken / mit tauglichen Kugeln nicht versehen / gar schlechten Vortheil davon gehabt / hingegen aber die Weymarische stetigs fort / vnd mit mercklichem effect schiessen können. Weil es nun zu lang gewärt / vnd das Artolleri Volck ganz darüber erlegen / so seynd theils von deß Herzogs Reutern abgesessen / haben der ermüdeten Constables vnd Handlangere Ampt versehen / vnd das Lob davon getragen / daß sie trefflich wol geschossen. Dessen aber ohnerachtet / weil die Keyserische immer mit mehrerm Volck nachsetzen können / lauter Alte / deß Handels verständige vnd wolgeübte Soldaten von beederseyt / mit einander zuthun gehabt / vnd bald nicht ein Squadron, Er sey dann eusserst bemüssigt worden / das feldt raumen wollen / sondern sie sich so herzhafft mit einander herumb geschlagen / daß ein jeder theil zum zweyten mal auff deß andern vorige stell / zu stehen kommen / vnd also die Victori biß in die fünffte Stund wanckelmütig geblieben; So haben sie endlich nur Squadron: vnd Regimenter weiß auffeinander getroffen / vnd hat dern fast ein jedes absonderlich / auß dem Feld getrungen werden müssen / da dañ in der letzte die Götzische: vnd Savellische mit hauffen durchgegangen / einander nach in ihr eygen Bagage gefallen / vnd solches selbst zu plündern angefangen / die Schwedische es ihnen aber nit gönnen wollen / sondern sie davon gejagt / vñ die guten Beuten lieber vnter sich getheilt, damit aber sich also von einander gethan vnd getrennet / daß der Herzog auff sein meiste cavalleri kein Staat mehr machen können / sondern allein mit der Infanteri vnd etlich wenig Reutern stehen geblieben / vnd an dem Feld / auch all den andern Siegzeichen / so Gott ihren Fürstlichen Gn. zuerhalten gegönt / sich wol vnd Danckbarlich begnügt. Als es nun dahin gelangt / vnd Ihren Fürstl. Gn. die ihrige schon derenthalb glück zu wünschen angefangen / hat den Herrn General Major Tupadeln der eyfer getrieben / den Flüchtigen mit etlich wenig der seinigen ferner nachzuhawen / da Er dann seine Auffwärter vnd Diener hin vnd wider von sich geschickt / vnd als Er solcher gestalt allein wider zu rück gekehrt / in meynung / daß von den Kayserischen oder Bayerischen ganz niemand mehr zu gegen sey / ist Er von einer Troupp / so sich wider zusammen gefunden / ohngefähr angetroffen / vnd also gefangen mitgenommen worden: Wie sich dann auch auff der Wahlstatt / an einem Graben vñ Vortheilhafften Paß / noch endlich 5. Squadrons zu Pferd uvnd 4. zu Fuß / widerumb befunden / welche sich ferner zu wehren zwar ansehen lasse / aber so bald die beynahende Nacht ihnen zu statten kommen / vnd ein wenig blinder alarm gemacht wurde/ in grosser dissordre durch: vnd auff Offenburg[77] gegangen / Allda Ihr Excell. Herr Graf Götz selbsten / nicht über ein halbe Stund geblieben / sondern mit 6 / seiner BagagiWägen / die Er von aller menge daselbst hinderlassen hatte / vnd von all den zusamen gefundnen Trouppen / sich noch dieselbe Nacht / beneben dem Herrn Gener. Wachtmeister Schnettern [Schnetter; BW] / Herr Obrist. Geyling [Gayling v. Altheim; BW] / Truckenmüllern [Druckmüller; BW] vnd Reynach [Melchior v. Reinach; BW] / auff Oberkirch[78] nach demselben Thal reterirt / allda Seine Excell. folgends etlich vnterschiedliche hohe Officirs / so todt auß der Schlacht mit abgeführt waren / oder doch vnterwegs noch / den Geist auffgeben / begraben: Inmittelst die verhawene Wege vber das hohe Gebürg / der Kniebis[79] genandt / durch das Landvolck eröffnen / den Rest Seiner Excell vnd deß Herrn Duca Savello Volcks / als biß in 1400. Reuter vnd 900. Mañ zu Fuß / doch alles in mercklicher confusion / darüber nach dem Würtenbergischen Land gehen / vñ besagte Weg gleich wider hinder sich stärcker als zuvor vergraben vñ verhauen lassen. I. F. G. Herzog Bernhart haben sich dagegen auff der Walstatt vnd eben an dem Orth / wo der Feind anfangs der Schlacht gestanden / vnter den Todten vnd gequetschten gelägert / vnd von dero denselben Tag gehabtẽ überauß grossen müh / mit frewden geruhet / dann Sie nahend alle Squadrons vnd Brigaden selbst angeführt / vnd sich zu mehrmaln mitten vnder der Feinde Trouppen befunden hatten / auch von theils derselben Officirs gekandt / vnd vmb ertheilung Quartiers mit namen angeruffen vnd gebetten worden. Aber der Allmächtige hat I. F. Gn. dermassen beschirmet / daß Sie ganz ohnverletzt geblieben / vnd allein auff dero Waffen 2. Schuß bekommen. Ihr Feldgeschrey in solch hitziger Schlacht / war abermalen / GOTT MIT VNS / aber bey den Franzos: vñ andern beywesenden Nationen / welche das Teutsche nicht wohl aussprechen kunden / Emanuel. Vnter der Götzischen vnd Savellischen aber / rufften sie / FERNANDUS.

Vnd ist im vbrigen der vollkom̃ene Sieg in deme bestanden I. Daß Ihre Fürstl. Gn. nicht allein dero von den Kays. in wehrendẽ Treffen / an sich gebrachte Stück / alle wider erlangt / sondern auch ihnen die ihrige / so viel sie gehabt / als nemlichen 2 halbe Carthaunen / 2 schöne Böhler auff 125. Pfund schiessend / 3 Falckonen / 2 Falckonerlein / vnd 4 Regiments stück / neben aller zugehör / von Kugeln / Granaten / Pulver vnnd Lundten in grosser anzahl / auch viel Wägen mit materialien / 2 Feld Schmitten / vnd aller nothwendigkeit eines wohlbestelten Artolleri Staats / sampt den darzu gehörigen Officiers vnnd anderm Volck / abgewonnen vnd erhalten. II. Daß Ihre Fürstl. Gn. all die Proviant vnd andere namhaffte Vivers / damit Preysach versorgt werden sollen / sampt darzu behörigen Wägen / deren in allem biß in 1000. gewest / erobert. III. Daß Sie neben deme / ihnen den Götzischen vnd Savellischen auch all ihr Bagage / so biß in 2000. Wägen vnd Kärch / vnd darunter viel hübsche Carotschen / mit manch guter Beut / Insonderheit aber der beeden / Herrn Generalen Canzleyen vnd Brieffe mit begriffen / aberhalten. IV. Daß Ihre Fürstl. Gn. ihnen 80 Cornet vnnd Fähnlein genommen / darunter allein von deß Herrn Feldmarschalckẽ Graf Götzens LeibRegiment Curasiers / 7 schöne von Silber vnd Gold gestückte / von andern Regimentern Curasiers aber: auch etlich Cornet / sich befunden. V. Daß von den Keyserisch: vnd Ligistischen nicht allein über 1500 Mann auff dem Platz erschlagen / sondern ihrer auch ein grosse anzahl in den Rhein gejagt vnd ersäufft / viel zu Gnaden vnnd in Dienst auffgenommen / andere gefangen / vnd in Summa solch ansehnliches Corpus von lauter den ältesten Regimentern / zum wenigsten 12000 Mañ effectivè starck / also verringert vñ zerstrwet worden / daß wie obgesagt / dern nicht dritthalb Tausend mehr / zu Roß vnnd Fuß / bey ihrem General sich versamblet / Wie viel aber gequetschte / darunter seyn mögen / das weiß man noch nicht. Der Kayserisch Herr Feldmarschall Duca Savello ist in den Rucken geschossen / kümmerlich davon kommen. Herr Obrist Seneschal ist gefangen / Herr Obrist Meusel / Obrist Hagshausen [Moritz von Haxthausen; BW] / Obrist Soles [Gottfried von Salis; BW] / so das Prisigellisch [Brisigello; BW]: Obr. Stefan Alber / so das Tyllisch: vnd Obrist du Puis [Puech; BW], der das Eppische [Epp; BW] Regiment hatte / deßgleichen der Obr. Limpach [Limbach; BW] / vnd wie man gewiß darvor hält / auch Herr Obr. Edelstett [Edlinstetten; BW] / seyn Tod / 5 Obriste Leutenant seyn gefangen / vnd deren zum wenigsten 6. oder 7. gleichfals Todt. Von Obrist Wachtmeistern seyn nur 3 gefangen / wie viel aber derselben / so dann auch von Rittmeistern / Capitains / Leutenanten / Cornets / Fenderichen / vñ geringern Officirs eigentlich Todt geblieben / hat man noch der zeit nit allerdings wissen köñen / wiewol deren ein zimliche anzahl bekandt / vnd es auß obigem wohl abzunehmen ist. Obrist Wachtmeister Vivario, ist neben andern zu Oberkirch erst begraben worden: Vnd seynd sonst von erstbenanten Officiers sehr viel: vnd allein bey dem Rosischen Regiment /über 100 gefangen / darunter die geringste / Quartiermeisters seyn / daß man aber die gesampte anzahl von allen Regimentern / nicht zusammentragen tragen vnd hier benambsen können / ist die vrsach; weil die regimenter nicht mehr als einen ganzen Tag zu hauff geblieben / sondern von Ihrn Fürstl. Gn. theils vmb den Feind weiter zufolgen / mehrentheils aber vmb die Fütterung besser zu haben / hin vñ wider Commandirt: vnd auß einander gezogen worden. Gegen all oberzehltem haben Ihre Fürstl. Gn. in dem grossen vnnd ernsten gemenge ihr seyts verlohren / 14. Fähnlein vnd 8 Cornet / 2 Majors / als nemlich Major Weyerheim von den Tupadelischen zu Pferdt / vnnd Major Vizdumb [Eckstätt; BW] von den [Philipp Eustach v.; BW] Hattsteinischen Regiment zu Fuß / beneben 8. oder 9 Rittmeistern vnd Capitains in allem / vnd etlich geringern Officirs / auch nicht über 500. gemeine Reuter vnd Knecht / deren Zahl doch allgleich so reichlich ersetzt worden / daß (wie beweißlich) der grösser Theil Ihrer Fürstl. Gn. Regimenter zu Fuß / vmb etlich 100. Mann stärcker / ab: dann auff die Walstatt gezogen: die gefangene gemeine Soldaten / so sich nicht alsbald gutwillig vntergestellt / vnd dern auch etlich viel 100 seyn / damit nicht eingezehlt. Sonsten aber / so seyn Ihren Fürstl. Gn. abgefangen / vnd in der retirada mit fortgebracht wordẽ / der General Major Tupadel / wie oberzelt / Obrist Leutenant Ruht [Ruuht; BW] von dem Vorbußischen [Forbes; BW] Regiment / 4. Rittmeister / vnd 3. oder 4. Capitains / beneben etlich Leutenant / Cornets vnd Fendrichen / welche dann nechster Tagen sollen wider eingetauscht werden. Vnd seyn bey dieser ernsten occassion, Ihr Fürstl. Gn. seyts / am gefährlichsten gequetscht worden / Herr Obrist Rotenhan / Herr Obrist Leutenant Rheingraf Johann Ludwig [v. Salm; BW] / Obrist Leutenant [Friedrich Wolfgang v.; BW] Fleckenstein / Major Rosa [Johann v. Rosen; BW] / vnd Major Prestin / aber nunmehr alle ausser lebensgefahr. Herr Obrist Rosa [Reinhold v. Rosen; BW] / vnd Herr Obrist Graf Wilhelm Otto von Nassaw seyn zwar gleichfalls vom schiessen beschädigt / haben doch einen Weg als den andern / immer mit fortzureiten / vnd ihre Dienst zuthun nicht vnterlassen. Dienstags den 31 Julii hernach / haben Ihre Fürstl. Gn. forderst die von dero Armee gebliebene Soldaten samptlich / vnd was man auch vom Feind für vorneme Officirs erkennen mögen / lassen ordentlich begrabẽ / weil auß mangl deß Volcks solches überal ins Werck zubringen / nicht möglich war, Ingleichem haben Seine Fürstl. Gn. Vorsehung gethan / daß die gequetschte versorgt / vnd hin vnd wider außgetheilt worden / hernach der Soldatesca zur ergetzlichkeit / die eroberte ProviantWägen / sampt allen Vivers so darauff / zum besten gegeben / vnd zumahln dero Bagage von Mohlburg zu sich auf die Wahlstatt kommen lassen. Mitwochs den 1 (11) Augusti / frühe / ward zu Ehren deß Allmächtigen Gottes / welcher so ein reichen Sieg verliehen hatte / bey der ganzen Armee ein solenn Danckfest gehalten / da dann der Lobgesang / Gebet vnd Verkündigung der Wolthaten deß Allerhöchsten / bey jedem Regiment absonderlich / in dem ganzen Feld vmbher / erschallet / bey Ihren Fürstl. Gn. aber / sich alle Obristen vnd Vornehmbste Officiers befunden / vnd sampt denselben / Erstlichen den 124 Psalmen / Wer Gott nicht mit vns diese Zeit / etc. von Herzen gesungen / hernach auff anhörung der Predigt Göttlichen Worts sich vnter dem freyen Himmel vmbher / auf ihre Knie gelegt / vnd Gott durch sonderbahre Gebet / inniglich gedanckt / So dann auch das Te Deum Laudamus etc. mit frewden intonirt, Vnnd hierauff so sein Ihren Fürstl. Gn. von dero Regimentern nacheinander / die eroberte Cornet vnd Fähnlein / vnterthäniglich præsentirt / vnd von dero Zelt plantirt oder auffgesteckt worden / welches dann (weil sonderlich viel schön erneuerte Standarten vnd Fahnen darunter) sehr prächtig vnd magnifi. anzusehen gewest. Nach diesem haben Ihr Fürstl. Gn. erstlich so wol auß dero vorigen / als denen vom Feind new eroberten Stücken / hernach von der gesampten Cavallerie / vnnd so dann von den Mußquetirs zum zweyten mal / in hüpscher Ordnung Salve schiessen vnd also diß allgemeine Frewdenfest beschliessen lassen“.[80]

„Im Gefechtsbericht hob Götz hervor, daß sich zwar der Generalwachtmeister Schnetter und Obrist Gayling, ‚welcher ritterlich wie ein Löw gefochten‘, ausgezeichnet, aber andere Obristen schlecht bewährt hätten“.[81]

Im Juni 1642 ging es in der Korrespondenz mit Melchior von Hatzfeldt um die Übernahme des Kommandos in Westfalen. Schnetter hielt sich vorübergehend in Hamm[82] auf und meldete Hatzfeldt im Stift Münster herumstreifende gegnerische Truppen. Um die Entlassung des schwedischen Hauptmanns Tarras aus der Gefangenschaft ging es im August.[83] Die Verstärkung der Garnison in Höxter[84] und die Ablösung des Obristen Philipp Ernst von Daun als Kommandant von Lemgo,[85] die Untersuchung gegen den Obristen Hasenbein sowie der Auszug der Garnison aus Wolfenbüttel[86] beschäftigten ihn im September.[87] In diesem September  unterrichtete Ferdinand von Köln Melchior von Hatzfeldt über Schnetters Abmarsch aus Wolfenbüttel.[88] Im Oktober berichtete Schnetter Hatzfeldt über Truppenbewegungen im Stift Münster, die Einquartierung in Vechta[89] und die Gefahr eines schwedischen Einfalls unter Königsmarck in Westfalen. Sachsen-weimarische Truppen waren bei Iburg[90] und Bielefeld[91] aufgetaucht. Er berichtete über den Überfall auf Kloster Marienfeld.[92] Von Wiedenbrück[93] aus sah er auf Grund der Lage Gefahren für Lemgo voraus. Zugleich wurde der Vormarsch schwedischer Truppen an die Weser beobachtet. Schnetter hielt sich dann in Paderborn[94] auf. Er meldete den Übergang über die Weser bei Lafferde[95] und die Zerstörung von Aerzen.[96] Schnetter, der sich nach Höxter begeben hatte, überlieferte Hatzfeldt den Bericht Reuschenbergs, des Kommandanten in Wolfenbüttel, über die dortige Lage und die im Herzogtum Braunschweig-Lüneburg. Im November musste er Hatzfeldt von dem gegnerischen Übergang über die Leine bei Gronau[97] unterrichten. Über Lemgo zog er sich nach Hamm zurück.[98]

Im Januar 1643 konnte er Hatzfeldt die Entlassung seines Sohnes aus hessen-kasselischer Gefangenschaft mitteilten. In Hamm hielt er sich  im Februar 1643 auf und informierte ihn von seinem erfolgreichen Angriff auf das von hessen-kasselischen Truppen besetzte Schloss Freusburg.[99] Der Historiograph und Habsburg-Anhänger Wassenberg[100] berichtet in seinem 1647 erneut aufgelegten „Florus“: „Dahingegen haben sich die Schnetter- vnnd Trierischen Soldaten auch wacker gehalten. Dann der General Wachtmeister Schnetter für das Chur-Trierische Schloß Freusberg[101] am Westerwald mit etlichem Volck gerückt / selbiges auffordern lassen. Weil er aber nach abschläger Antwort bey vngefähr 36. Schüsse auff die Belägerten gethan / vnnd sie solcher nichts achten wollen / hat er ihnen ferner mit Granaten vnnd Fewerballen zugesprochen / welche dann ihre Wirckungen dergestalt verrichtet / daß die darin liegende Hessischen mit rührung der Trommel zu vergleichen begehret / welches sie aber anderst nicht als auf Gnad vnnd Vngnad erhalten. Nach beschehenem Außzug hat gedachter General Wachtmeister den Hessischen Befehlhaber so ist ein Obrister Leutenant / gefänglich mit Weib vnnd Kind nach Andernach[102] geführt / dessen Soldaten aber haben sich sämptlich vnterstellen müssen. Ein Bawer  welcher den Hessischen diß Hauß zu ersteigen / anfangs den anschlag geben / jetzt aber mit erwischt / ist allda auffgeknüpfet; auch ein alt fast zerlumptes Weib mit Brieffen den entsatz verheissend / auffgefangen nach erfolgter übergab aber mit Ruthen außgestrichen / vnd ihr beyde Ohren abgeschnitten worden“.[103]

Im Juni dieses Jahres wurde auch Hasenbein wieder aus derm Arrest entlassen. Hessen-kasselische Truppen hatten Quartiere in Salzkotten,[104] Fritzlar[105] und der Grafschaft Waldeck[106] bezogen, wie er im August Hatzfeldt mitteilte. Im Oktober wurden wieder umfangreiche gegnerische Truppenbewegungen beobachtet. Der spanische Gesandte Diego de Saavedra hatte sich vorübergehend in Dorsten aufgehalten, um von dort nach Münster[107] weiter zu reisen. Wie Johann von Reumont im September 1643 Hatzfeldt meldete, war Schnetter zu dieser Zeit Kommandant in Dorsten.[108] Vom Oktober dieses Jahres existiert ein Schreiben Wilhelm von Westphalens an Hatzfeldt mit Quartiervorschlägen Schnetters aus Warendorf[109] für die Stifter Paderborn und Dorsten.[110]

1643/44 erhielt er das Kommando der kurkölnischen Mediattruppen und wurde zum Generalfeldwachtmeister ernannt.[111]

Im Januar 1644 korrespondierte er mit Hatzfeldt wegen des Austausches von Gefangenen.[112]

Als Mitverantwortlicher – zusammen mit Obrist Nievenheim – für die ruinöse Beschießung von Burg Stahleck im Oktober 1644 wird er gar als Anführer der Kölner Soldaten genannt.[113] Im Oktober 1644 meldete der kaiserliche Kriegskommissar Blumenthal Hatzfeldt den Tod Schnetters.[114]

[1] Friedberg; HHSD IV, S. 145ff.

[2] WAAS, Chroniken, S. 147.

[2a] Don Alvaro de Lósada [Lassades] [ – ], spanischer Generalkommissar der Kavallerie; REITZENSTEIN, Der Feldzug des Jahres 1622, 2. Heft, S. 145.

[2b] N Dött [ – ], Hauptmann in spanischen Diensten.

[2c] RIESCHER, Pfarrer in höchster Not, S. 164.

[3] WOLF, Landsberg-Velen, S. 98.

[4] München, HHSD VII, S. 464ff.

[5] Grundlegend ist hier ALBRECHT, Maximilian I.

[6] Braunau a. Inn; HHSÖ I, S. 24ff.

[7] Ingolstadt; HHSD VII, S. 326ff.

[8] SALIS-SOGLIO, Hans Wolf von Salis, S. 38.

[9] Vgl. JENDRE, Diplomatie und Feldherrnkunst.

[10] Rebdorf [LK Eichstätt]; HHSD VII, S. 604.

[11] Neuburg a. d. Donau [LK Neuburg-Schrobenhausen]; HHSD VII, S. 497ff.

[12] Eichstätt [LK Eichstätt]; HHSD VII, S. 160ff.

[13] Spalt [LK Roth], HHSD VII, S. 704ff.

[14] Regensburg; HHSD VII, S. 605ff.

[15] FINA, Staiger, S. 52ff.

[16] Wülzburg; HHSD VII, S. 835f.

[17] Weißenburg; HHSD VII, S. 799ff.

[18] SALIS-SOGLIO, Hans Wolf von Salis, S. 49.

[19] Eichstätt [LK Eichstätt]; HHSD VII, S. 160ff.

[19a] Johann Landgraf v. Hessen-Darmstadt [17.6.1609 Darmstadt-1.4.1651 Bad Ems], Sohn des Landgrafen Ludwig V. v. Hessen-Darmstadt (1577-1626) u. Bruder Georgs II. v. Hessen-Darmstadt, 1631-1634 schwedischer Obrist, 1636 Befehlshaber der hessisch-darmstädtischen Truppen im kaiserlichen Heer, 1641/42 Oberkommandierender der Armee des verstorbenen Herzogs Georg v. Braunschweig-Calenberg [1582-1641]; ab 1643 Inhaber der Herrschaften Eppstein, Katzenelnbogen u. Braubach; seit 1639 Mitglied Nr. 326 der „Fruchtbringenden Gesellschaft“ als „Der Stattliche“; CONERMANN, Die Mitglieder, S. 373f. Dem Testament seines Vaters nicht ganz gemäß, focht er im schwedischen Heer unter Bernhard u. Weimar u. später unter Melchior v. Hatzfeldt. „Hessen-Darmstadt, Johannes Landgraf von“, in: Hessische Biografie <http://www.lagis-hessen.de/pnd/121930882>

[20] HEILMANN, Kriegsgeschichte Bd. 2, S. 457; SODEN, Gustav Adolph Bd. 2, S. 405. Bei Klara Staiger, der Äbtissin von Mariastein, heißt es:““Untter dißen tag ist von ingolstättischen soldaten  ein außfall geschechen / daruntter der Commendant (Schnetter) und vil officir gefangen thails umbkomen / Auch der Obrist Haßlinger und das fueßvolck mererthails bliben“. FINA, Staiger, S. 126.

[21] Memmingen; HHSD VII, S. 439ff.

[22] Augsburg; HHSD VII, S. 44ff.

[23] Donauwörth [LK Donau-Ries]; HHSD VII, S. 147ff.

[24] Aichach [LK Aichach-Friedberg]; HHSD VII, S. 3.

[25] Lechhausen; heute Stadtteil von Augsburg.

[26] Archives Municipales de Strasbourg.

[27] Dachau [LK Dachau], HHSD VII, S. 129ff.

[28] ENGERISSER, Von Kronach, S. 289f.; die zur Zeit beste militärhistorische Darstellung.

[29] Coburg; HHSD VII, S. 127f.

[30] Nördlingen [LK Donau-Ries]; HHSD VII, S. 525ff.

[31] ROECK, Als wollt die Welt, S. 272: „Dem Deutschmeister Graf Stadion, der nach der Nördlinger Schlacht den Ausgleich zwischen der Reichsstadt und dem Kaiser vermitteln wollte, schrieb man: «Auf allen unverschuldeten und nicht hoffenden Fall aber sind wir alles dasjenige gewissenshalben zu erdauern gezwungen, was der liebe Gott in diesem schnöden Jammertal über uns in seinem göttlichen unwandelbaren Willen beschlossen: geströsten uns auch gegen Gott und eine ganze ehrbare Welt unserer Unschuld, und daß alle zeitliche Macht, Hab und Gut, Leid und Freud in dieser flüchtigen Zergänglichkeit gar bald ihre Endschaft gewinne, die Gewissensruhe und Seligkeit aber immerwährenden bestehe und rechtschaffener Christen ewiger Trost und erwünschtes Heil sei.» „

[32] Rain am Lech [LK Donau-Ries]; HHSD VII, S. 599f.

[33] Landsberg a. Lech; HHSD VII, S. 385f.

[34] Kroaten: (kroatische Regimenter in kaiserlichen und kurbayerischen Diensten), des „Teufels neuer Adel“, wie sie Gustav II. Adolf genannt hatte (GULDESCU, Croatian-Slavonian Kingdom, S. 130). Mit der (älteren) Bezeichnung „Crabaten“ (Crawaten = Halstücher) wurden die kroatischen Soldaten, die auf ihren Fahnen einen Wolf mit aufgesperrtem Rachen führten führten [vgl. REDLICH, De Praeda Militari, S. 21], mit Grausamkeiten in Verbindung gebracht, die von „Freireutern“ verübt wurden. „Freireuter“ waren zum einen Soldaten beweglicher Reiterverbände, die die Aufgabe hatten, über Stärke und Stellung des Gegners sowie über günstige Marschkorridore und Quartierräume aufzuklären. Diese Soldaten wurden außerdem zur Verfolgung fliehender, versprengter oder in Auflösung begriffener feindlicher Truppen eingesetzt. Diese Aufgabe verhinderte eine Überwachung und Disziplinierung dieser „Streifparteyen“ und wurde von diesen vielfach dazu genutzt, auf eigene Rechnung Krieg zu führen. Zum anderen handelte es sich bei „Freireutern“ um bewaffnete und berittene Bauern, die über Raubzüge Verwirrung hinter den feindlichen Linien schufen. Sie taten dies entweder mit Erlaubnis ihrer Kommandierenden, als integraler Bestandteil der kaiserlichen Kriegsführung, oder aber unerlaubter Weise – nicht ohne dabei z. T. drakonische Strafen zu riskieren. Diese „Freireuter“ stahlen und plünderten auf Bestellung der eigenen Kameraden sowie der Marketender, die ihrerseits einen Teil ihrer Einnahmen an die Obristen und Feldmarschälle abzuführen hatten. An Schlachten nahmen sie in der Regel nicht teil oder zogen sogar auch in der Schlacht ab. Zudem war „Kroaten“ ein zeitgenössischer Sammelbegriff für alle aus dem Osten oder Südosten stammenden Soldaten. Ihre Bewaffnung bestand aus Arkebuse, Säbel (angeblich „vergiftet“; PUSCH, Episcopali, S. 137; MITTAG, Chronik, S. 359, wahrscheinlich jedoch Sepsis durch den Hieb) und Dolch sowie meist 2 Reiterpistolen. Jeder fünfte dieser „kahlen Schelme Ungarns“ war zudem mit einer Lanze bewaffnet. SCHUCKELT, Kroatische Reiter; GULDESCU, Croatian-Slavonian Kingdom. Meist griffen sie Städte nur mit Überzahl an. Die Hamburger „Post Zeitung“ berichtete im März 1633: „Die Stadt Hoff haben an vergangenen Donnerstag in 1400. Crabaten in Grundt außgeplündert / vnnd in 18000 Thaller werth schaden gethan / haben noch sollen 1500. fl. geben / dass sie der Kirchen verschonet / deßwegen etliche da gelassen / die andern seind mit dem Raub darvon gemacht“. MINTZEL, Stadt Hof, S. 101. Zur Grausamkeit dieser Kroatenregimenter vgl. den Überfall der Kroaten Isolanis am 21.8.1634 auf Höchstädt (bei Dillingen) THEATRUM EUROPAEUM Bd. 3, S. 331f.; bzw. den Überfall auf Reinheim (Landgrafschaft Hessen-Darmstadt) durch die Kroaten des bayerischen Generalfeldzeugmeisters Jost Maximilian von Gronsfelds im Mai 1635: HERRMANN, Aus tiefer Not, S. 148ff.; den Überfall auf Reichensachsen 1635: GROMES, Sontra, S. 39: „1634 Christag ist von uns (Reichensächsern) hier gehalten, aber weil die Croaten in der Christnacht die Stadt Sontra überfallen und in Brand gestecket, sind wir wieder ausgewichen. Etliche haben sich gewagt hierzubleiben, bis auf Sonnabend vor Jubilate, da die Croaten mit tausend Pferden stark vor Eschwege gerückt, morgens von 7-11 Uhr mittags mit den unsrigen gefochten, bis die Croaten gewichen, in welchem Zurückweichen die Croaten alles in Brand gestecket. Um 10 Uhr hats in Reichensachsen angefangen zu brennen, den ganzen Tag bis an den Sonntags Morgen in vollem Brande gestanden und 130 Wohnhäuser samt Scheuern und Ställen eingeäschert. Von denen, die sich zu bleiben gewaget, sind etliche todtgestoßen, etlichen die Köpfe auf den Gaßen abgehauen, etliche mit Äxten totgeschlagen, etliche verbrannt, etliche in Kellern erstickt, etliche gefangen weggeführet, die elender gewesen als die auf der Stelle todt blieben, denn sie sind jämmerlich tractirt, bis man sie mit Geld ablösen konnte“. LEHMANN, Kriegschronik, S. 61, anlässlich des 2. Einfall Holks in Sachsen (1632): „In Elterlein haben die Crabaten unmanbare Töchter geschendet und auf den Pferden mit sich geführet, in und umb das gedreid, brod, auf die Bibel und bücher ihren mist auß dem hindern gesezt, In der Schletta [Schlettau] 21 bürger beschediget, weiber und Jungfern geschendet“. LANDAU, Beschreibung, S. 302f. (Eschwege 1637). Auf dem Höhepunkt des Krieges sollen über 20.000 Kroaten in kaiserlichen Diensten gestanden haben. In einem Kirchturmknopf in Ostheim v. d. Rhön von 1657 fand sich ein als bedeutsam erachteter Bericht für die Nachgeborenen über den Einfall kroatischer Truppen 1634; ZEITEL, Die kirchlichen Urkunden, S. 219-282, hier S. 233-239 [Frdl. Hinweis von Hans Medick, s. a. dessen Aufsatz: Der Dreißigjährige Krieg]. Vgl. BAUER, Glanz und Tragik; neuerdings KOSSERT, „daß der rothe Safft hernach gieng…“ http://home.arcor.de/sprengel-schoenhagen/2index/30jaehrigekrieg.htm: „Am grauenhaftesten hatte in dieser Zeit von allen Städten der Prignitz Perleberg zu leiden. Die Kaiserlichen waren von den Schweden aus Pommern und Mecklenburg gedrängt worden und befanden sich auf ungeordnetem Rückzug nach Sachsen und Böhmen. Es ist nicht möglich, alle Leiden der Stadt hier zu beschreiben.
Am ehesten kann man sich das Leid vorstellen, wenn man den Bericht des Chronisten Beckmann über den 15. November 1638 liest: ‚… Mit der Kirche aber hat es auch nicht lange gewähret, sondern ist an allen Ecken erstiegen, geöffnet und ganz und gar, nicht allein was der Bürger und Privatpersonen Güter gewesen, besonders aber auch aller Kirchenschmuck an Kelchen und was dazu gehöret, unter gotteslästerlichen Spottreden ausgeplündert und weggeraubet, auch ein Bürger an dem untersten Knauf der Kanzel aufgeknüpfet, die Gräber eröffnet, auch abermals ganz grausam und viel schlimmer, als je zuvor mit den Leuten umgegangen worden, indem sie der abscheulichen und selbst in den Kirchen frevelhafter und widernatürlicher Weise verübten Schändung des weiblichen Geschlechts, selbst 11- und 12-jähriger Kinder, nicht zu gedenken – was sie nur mächtig (haben) werden können, ohne Unterschied angegriffen, nackt ausgezogen, allerlei faules Wasser von Kot und Mist aus den Schweinetrögen, oder was sie am unreinsten und nächsten (haben) bekommen können, ganze Eimer voll zusammen gesammelt und den Leuten zum Maul, (zu) Nase und Ohren eingeschüttet und solch einen ‚Schwedischen Trunk oder Branntwein’ geheißen, welches auch dem damaligen Archidiakonus… widerfahren. Andern haben sie mit Daumschrauben und eisernen Stöcken die Finger und Hände wund gerieben, andern Mannspersonen die Bärte abgebrannt und noch dazu an Kopf und Armen wund geschlagen, einige alte Frauen und Mannsleute in Backöfen gesteckt und so getötet, eine andere Frau aus dem Pfarrhause in den Rauch gehängt, hernach wieder losgemacht und durch einen Brunnenschwengel in das Wasser bis über den Kopf versenket; andere an Stricken, andere bei ihren Haaren aufgehängt und so lange, bis sie schwarz gewesen, sich quälen lassen, hernach wieder losgemacht und andere Arten von Peinigung mit Schwedischen Tränken und sonsten ihnen angeleget. Und wenn sie gar nichts bekennen oder etwas (haben) nachweisen können, Füße und Hände zusammen oder die Hände auf den Rücken gebunden und also liegen lassen, wieder gesucht, und soviel sie immer tragen und fortbringen können, auf sie geladen und sie damit auf Cumlosen und andere Dörfer hinausgeführt, worüber dann viele ihr Leben (haben) zusetzen müssen, daß auch der Rittmeister der Salvegarde und andere bei ihm Seiende gesagt: Sie wären mit bei letzter Eroberung von Magdeburg gewesen, (es) wäre aber des Orts so tyrannisch und gottlos mit den Leuten, die doch ihre Feinde gewesen, nicht umgegangen worden, wie dieses Orts geschehen’ „.

[35] Göggingen [Stadt Augsburg]; HHSD VII, S. 239f.

[36] Schlacht bei Nördlingen am 5./6.9.1634 zwischen den kaiserlich-ligistischen Truppen unter Ferdinand (III.) von Ungarn und spanischen Kontingenten unter dem Kardinal-Infanten Fernando auf der einen Seite und dem schwedischen Heer unter Feldmarschall Gustav Horn, der in eine 7 Jahre dauernde Gefangenschaft geriet, und Bernhard von Weimar auf der anderen. Die Schwedisch-Weimarischen verloren nicht allein die Schlacht, etwa 8.000-10.000 Tote und 3.000-4.000 Verwundete – auf kaiserlicher Seite waren es 1.200 Tote und 1.200 Verwundete – , sondern mit ihr auch den Einfluss in ganz Süddeutschland, während der französische Einfluss zunahm. Vgl. die ausführliche Darstellung bei  ENGERISSER; HRNČIŘĺK, Nördlingen 1634 (die detaillierteste Darstellung der Schlacht); STRUCK, Schlacht, WENG, Schlacht. Vgl. den lat. Bericht »Pugna et victoria ad Nordlingam«, der den protestantischen Ständen zuging; Staatsarchiv Bamberg B 48/145, fol. 74 (Abschrift). Zur französischen Sicht vgl. den Avis Richelieus, 1634 IX 11; HARTMANN, Papiers de Richelieu, Nr. 288.

[37] Vgl. REBITSCH, Matthias Gallas; KILIÁN, Johann Matthias Gallas.

[38] Erfurt; HHSD IX, S. 100ff.

[39] Vgl. HABERER, Ott Heinrich Fugger.

[40] ENGERISSER, Von Kronach, S. 419f.

[41] HEILMANN, Kriegsgeschichte Bd. 2, S. 1127.

[42] Vgl. ANGERER, Aus dem Leben des Feldmarschalls Johann Graf von Götz.

[43] Nach seiner eigenen Aufstellung verfügte er über insgesamt 22.500 Mann; BADURA; KOČÍ, Der große Kampf,, Nr. 210, S. 94 (Speyer, 1636 IV 09).

[44] Koblenz; HHSD V, S. 178ff.

[45] Ehrenbreitstein; HHSD V, S. 86f. Ehrenbreitstein sollte erst am 21.6.1637 vor Werth kapitulieren; LAHRKAMP, Werth, S. 67ff.

[46] Niederlahnstein; HHSD V, S. 264.

[47] Weiden; HHSD VII, S. 794ff.

[48] KRUSENSTJERN, Selbstzeugnisse, S. 92f.

[49] Oberlahnstein; HHSD V, S. 271f.

[50] Faschinen: Schanzkörbe, Reisig, Bündel, Holzwälle, Rutenbündel.

[51] Reitknecht, Tagedieb, Faulpelz, Tölpel.

[52] FRITSCH, Tagbuch, S. 150ff.

[53] Köln; HHSD III, S. 403ff.

[54] Historisches Stadtarchiv Köln Ratsprotokolle R 82, fol. 9 (nach dem allerdings nicht immer zuverlässigen ENNEN, Geschichte der Stadt Köln Bd. 5, S. 672).

[55] Nach HHSD V, S. 182, am 4.5.1636. Zum Teil lag das auch daran, dass Gronsfelds Truppen, um die Götz ersucht hatte, noch nicht herangerückt waren.

[56] MICHEL, Ehrenbreitstein, S. 12.

[57] Tongeren [heute Belgien, Prov. Limburg].

[58] LAHRKAMP, Werth, S. 53.

[59] LAHRKAMP, Werth, S. 61f.

[60] Arras [Frankreich, Dép. Pas-de-Calais].

[61] Douai [Frankreich, Dép. Nord].

[62] LAHRKAMP, Werth, S. 64f.

[63] Ahrweiler; HHSD V, S. 2.

[64] Bad Bodendorf [LK Ahrweiler].

[65] Bad Niederbreisig; HHSD V, S. 29.

[66] Dorsten; HHSD III, S. 165f.

[67] LAHRKAMP, Werth, S. 71f.

[68] Rijckheyt, Centrum voor regionale geschiedenis: Cortenbach, kasteel [Voerendaal]: http://www.rijckheyt.nl/sjablonen/rijckheyt/pagina.asp?subsite=100&pagina=275

[69] Wittenweier [Kr. Lahr]. Am 30.7./9.8.1638 schlägt Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar die kaiserliche Armee unter Graf Johann von Götz und Federigo Duca di Savelli bei Wittenweier im Breisgau.

[70] Denzlingen [LK Emmendingen].

[71] Freiburg im Breisgau, HHSD VI, S. 215ff.

[72] Kenzingen [LK Emmendingen]; HHSD VI, S. 397f.

[73] Schuttern [Gem. Friesenheim, Ortenaukr.]; HHSD VI, S. 718f.

[74] Friesenheim [Ortenaukr.]; HHSD VI, S. 718f.

[75] Mahlberg [Ortenau-Kr.]; HHSD VI, S. 496f.

[76] Breisach am Rhein [LK Breisgau-Hochschwarzwald]; HHSD VI, S. 110ff.

[77] Offenburg [Ortenaukr.]; HHSD VI, S. 607ff.

[78] Oberkirch [Ortenaukr.]; HHSD VI, S. 587f.

[79] Kniebis [LK Freudenstadt]; HHSD VI, S. 412.

[80] Relation oder gründliche Erzehlung / Wie die Ernstliche Feldt=Schlacht / so den 30 Julii Alten Calenders / dieses 1638 Jahrs / nahend dem Dorff Wittenweyher in dem Preißgaw am Rheinstrom / vorgegangen / sich Erstlich zugetragen / vnd endlich nach Gottes Willen geendet. Gedruckt im Jahr 1638 [Stadtbibliothek Ulm 1880].

[81] LAHRKAMP, Werth, S. 113; SALIS-Soglio, Hans Wolf von Salis, S. 49.

[82] Hamm; HHSD III, S. 286ff.

[83] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 204.

[84] Höxter; HHSD III, S. 346ff.

[85] Lemgo; HHSD III, S. 452ff.

[86] Wolfenbüttel; HHSD II, S. 503ff.

[87] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 204.

[88] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 54.

[89] Vechta; HHSD II, S. 461f.

[90] Iburg; HHSD III, S. 358f.

[91] Bielefeld; HHSD III, S. 73ff.

[92] Marienfeld [LK Warendorf]; HHSD III, S. 490f.

[93] Wiedenbrück; HHSD III, S. 782f.

[94] Paderborn; HHSD III, S. 601ff.

[95] Groß Lafferde [Kr. Peine]; HHSD II, S. 187. Bei ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 204, fälschlich als Latferde bezeichnet.

[96] Aerzen [Kr. Hameln-Pyrmont].

[97] Gronau; HHSD II, S. 184.

[98] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 204.

[99] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 204; Freusburg [Kr. Altenkirchen]; HHSD V, S. 105f.

[100] Vgl. LAHRKAMP, Everhard Wassenberg.

[101] HHSD V, S. 105f. Vgl. den Bericht v. Heinrich v. Walpott-Bassenheim für Hatzfeldt, Februar 1643, über die Eroberung Freusburgs durch Schnetter; ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 148.

[102] Andernach; HHSD V, S. 12f.

[103] WASSENBERG, Florus, S. 519f.

[104] Salzkotten; HHSD III, S. 660f.

[105] Fritzlar; HHSD IV, S. 149ff.

[106] Waldeck; HHSD IV, S. 444f.

[107] Münster; HHSD III, S. 537ff.

[108] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 197; Dorsten; HHSD III, S. 165f.

[109] Warendorf; HHSD III, S. 754ff.

[110] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 152.

[111] HEILMANN, Kriegsgeschichte Bd. 2, S. 1127.

[112] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 204.

[113] STÜBER, Burg Stahleck, S. 36.

[114] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 229.

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