Schifer [Schiefer, Schiefert, Schiffer], Alexander Freiherr von und zu Freiling auf Dachsberg und Lichtenau

Schifer [Schiefer, Schiefert, Schiffer], Alexander Freiherr von und zu Freiling auf Dachsberg und Lichtenau; Obrist [1612 – 1661] Alexander Schifer[1] Freiherr von und zu Freiling[2] auf Dachsberg[3] und Lichtenau[4] stand als Kroaten-Obrist in kaiserlichen Diensten.

„Im März des Jahres 1635 waren die Kroaten wiederum bis Creuzburg[5] hin vorgedrungen und fielen am 1. April unter Oberst Schiefert in Ifta[6] ein. Sie verwüsteten die Gegend und streiften bis Stedtfeld,[7] dessen Einwohner Andreas Buch von ihnen er-schlagen wurde. Auch sonst fiel noch mancher einer den sich herumtreibenden Soldaten zum Opfer. So wurde am 20. April Claus Schill aus Neukirchen,[8] als er nach Eisenach[9] in die Mühle gehen wollte, um Mehl abzuholen, von einem Marodeur in der Nähe der Ammeriger Brücke erschossen“.[10]

1642 erhielt er ein mährisches Infanterie-Regiment.

Nach Aussage des Historiographen und Habsburg-Anhängers Wassenberg[11] in seinem 1647 erneut aufgelegten „Florus“ soll er in der Schlacht bei Jankau[12] am 6.3.1645 in Gefangenschaft geraten sein.[13]

Der Chronist und Bürgermeister Georg Leopold[14] aus dem von Eger[15] abhängigen Marktredwitz[16] erinnert sich an den Mai 1646: „Den 10. Mai ist Hauptmann Sieber vom Regiment des Oberst Schiefer mit fast 100 Soldaten zu Fuß von der Armee herauf hierher[ge]kommen. Sie waren meistenteils (alle) krank, wie denn der Hauptmann selbst einen toten Sohn mitführte, den er zu Eger begraben lassen wollte. Zur Fortbringung der Kranken hatte er etliche Wagen bei sich. Darüberhinaus sind ihm noch 2 mit 4 Pferden und 4 Ochsen bespannte Wagen von Bayreuth[17] bis hierher geliehen worden, welche er von hier [aus] alsbald wieder zurückgeschickt hat. Dagegen haben wir ihm 2 andere Wagen verschaffen, mit Kranken beladen und bis nach Lorenzreuth[18] führen müssen. Man hat ihnen zum Tor hinaus Bier und Brot geben müssen. Den Hauptmann hat man hereingelassen und einen Trunk Wein [ge]geben. In das Quartier nach Lorenzreuth haben wir ihm 3 Meß Hafer(n) geschickt. Als er den anderen Morgen von dort fortrücken und die Kranken auf die Wagen tragen lassen, ist einer beim Tragen auf der Misttrage gestorben. Den hat er allda begraben lassen. Damit die Lorenzreuther dieser Kranken wieder ledig wurden, haben sie sie alle nach Eger führen müssen“.[19]

[1] Vgl. die Erwähnungen bei HARRACH, Tagebücher.

[2] Freiling, heute Ortsteil von Oftering [Bez. Linz-Land].

[3] Dachsberg bei Brambachkirchen [Bez. Eferding].

[4] Lichtenau im Mühlkreis [Bez. Rohrbach]

[5] Creuzburg a. d. Werra; HHSD IX, S. 70ff.

[6] Ifta [Wartburgkreis].

[7] Stedtfeld; HHSD IX, S. 420f.

[8] Neukirchen, heute Stadtteil von Eisenach.

[9] Eisenach; HHSD IX, S. 88ff.

[10] PETER, Eisenach, S. 29.

[11] Vgl. LAHRKAMP, Everhard Wassenberg.

[12] Jankau [Jankov, Bez. Beneschau]; HHSBöhm, S. 226.

[13] WASSENBERG, Florus, S. 608.

[14] KRUSENSTJERN, Selbstzeugnisse, S. 151f.

[15] Eger [Cheb]; HHSBöhm, S. 119ff.

[16] Marktredwitz [LK Wunsiedel i. Fichtelgebirge]; HHSD VII, S. 429f.

[17] Bayreuth; HHSD VII, S. 77f.

[18] Lorenzreuth, heute Stadtteil von Marktredwitz [LK Wunsiedel i. Fichtelgebirge].

[19] BRAUN, Marktredwitz, S. 268.

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