Rauch [Rauh], Jakob

Rauch [Rauh], Jakob; Hauptmann [ – ] Rauch stand 1644 als Hauptmann und Mustermeister in kaiserlichen Diensten.

Am 1.2.1644 schrieb Ferdinand III. an Gallas: Er sei über die Bewegungen des Siebenbürger Fürsten Rákóczi informiert worden. Er entsende Mustermeister Rauch mit einer Instruktion und einer gewissen Summe Geldes zu ihm. In diesen Tagen, da die Armee in Winterquartieren liege, möchte er ihn gern in Prag treffen.[1]

Die Belagerung der in seine Hände gefallenen Festung Kaschau[2] durch Johann von Götz sollte Rákóczi disziplinieren. Kaschau war von Rákóczis Scharen erobert worden, wie Wassenberg berichtet: „Hierauf hat mehrgenanter Ragotzky das Königreich Ungarn mit einem mächtigen Krieges-Heer biß in 70. tausend Mann so wol geworbenen / als Landvolcks / würcklich bezogen / sich mit 23000 Mann. vor Kaschaw gelegt / welche Statt der Backos Gabor [Bakos Gábor; BW] / als Commendant Ragotzkyschen Lägers häftig geängstiget / vnangesehen daß Herr Obrister Vorgatsch [Peter Forgách de Ghymes; BW] darinnen mit Keyserl. Besatzung allen möglichen Widerstand gethan.

So ward auch Epperies[3] belägert / vnd giengen etliche tausend Mann auf Newheusel[4] zu straifen / welchen / wie bericht / die freye Heyducken / vnd 7. Spanschafften zugefallen, deren Parthyen nebens viel Tartaren schon weit außgangen / daß sie wol deß Herrn Palatini / als deß Graffen Humaney Herrschaften mit plünderung vnd Brand mercklichen schaden zugefüget / wie auch den Keyserlichen Commissarium Rauh / welcher an die Ottomanische Pforten geschickt gewesen / nebens einem bey sich habenden Obristen Leutenant / so in die Vestung Sackmar als Befehhaber eingesetzt werden sollen / vnter weges gefangen genommen. Vmb welcher vrsachen Ihr Keyserliche Majestät dem Herrn Graffen von Buchheim Befehl auffgetragen / sich mit den 20000. auffgebottenen Vngarn zu vereinbaren / vnnd also allem hereinbrechenden Vnheil bey zeit zu begegnen; welcher Handel aber dahero sehr langsam fortgangen / weil gemeldte Völcker ohne Geld nicht auffziehen / vnd Ihre Majestät in person zu Feld haben wollen“.[5]

[1] TOEGEL; KOČĺ, Der Kampf, Nr. 156.

[2] Kaschau [Košice]; Kgr Böhmen; ungarisch Kassa, romani Kasha, neulateinisch Cassovia, französisch Cassovie), Stadt in der Ostslowakei, nahe der Grenze zu Ungarn am Fluss Hornád.

[3] Eperies [Prešov; Oberungarn, heute Slowakei].

[4] Neuhäusel [Nové Zámky; ung. Érsekujvár; Bez. Nové Zámky].

[5] WASSENBERG, Florus, S. 557f.. Am 22.3.1644 berichtete Enckevort W. E. v. Lobkowitz über die Gefangennahme Forgáchs in Kaschau; TOEGEL; KOČĺ, Der Kampf, Nr. 193.

Dieser Beitrag wurde unter Miniaturen abgelegt und mit verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.