Pfuel, Hans Ditloff von

Pfuel, Hans Ditloff von; Hauptmann [ – ] Pfuel [ – ] stand 1638 als Hauptmann in kurbrandenburgischen Diensten.

In der Chronik der Stadt Beelitz[1] heißt es […] „da der Kurfürst [1638; BW] wegen Wiedererwerbung von Pommern eine Armee aufstellte, so wurde Beelitz als ‚Musterplatz’[2] eingerichtet und mit 2 Compagnien Fußknechte unter Hauptmann Hans Ditloff von Pfüelen belegt. Die Kosten des Unterhalts betrugen für die von Thümensche Compagnie allein 2645 Thaler 2 Gr. und 4 Wispel[3] 9 Scheffel[4] hart Korn. Ferner mußte Beelitz 43 Thaler an die alte Stadt Brandenburg[5] zahlen“.[6]

[1] Beelitz [LK Potsdam-Mittelmark].

[2] Musterplatz: ein von den Städten und Territorien gefürchteter Platz zur Musterung und Einstellung von Landsknechten oder Söldnern im 16. und 17. Jahrhundert, dessen Einrichtung man nach Möglichkeit zu verhindern suchte. Der militärische Unternehmer richtete einen Platz, meist in der Nähe einer Stadt, in deren Wirtshäusern oder in Landstrichen ein, die wegen ihrer wirtschaftlichen Krisensituation als besonders geeignet galten, ein, an dem sich die von Werbern mit einem Handgeld geworbenen Söldner oder Rekruten einfanden. Wenn sie gemustert und für tauglich befunden wurden, wurden sie durch den Musterschreiber in Musterrollen eingeschrieben und an ihren Bestimmungsort verbracht. Die Heeresunternehmer hatten ein Werbepatent, das sie zur Stellung einer festgelegten Anzahl von Soldaten verpflichtete. Konnte die Anzahl nicht erreicht werden, mussten die Werbegelder vom Kriegsunternehmer aus eigener Tasche zurückgezahlt werden. Im Laufe des Krieges wurden so viele Neuanwerbungen notwendig, dass die Werbung trotz steigender Werbegelder immer schwieriger wurde, so dass sich erzwungene Werbungen häuften. BURSCHEL, Söldner, S. 126f.). LANGER, Hortus, S. 92f. Vgl. Die selbstkritischen Äußerungen des schottischen Söldners Sir James Turner [1615-1686; vgl. MURDOCH (Hg.), SSNE ID: 63], Memoirs, S. 14: „I had swallowed without chewing, in Germanie, a very dangerous maximie, which militarie men there too much follow; which was, that so we serve our master honnestlie, it is no matter what master we serve; so, without examination of the justice of the quarrel, or regard of my dutie to either prince or countrey, I resolved to goe with that ship I first rencounterd”.

[3] Wispel: 1319 Liter ?

[4] Scheffel: 54, 961 Liter ?

[5] Brandenburg [Stadtkr.]; HHSD X, S. 135ff.

[6] SCHNEIDER, Chronik der Stadt Beelitz, S. 32.

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