Neumarckh, Anton

Neumarckh, Anton; Generalkommissar [ – ] Anton Neumarckh [ – ] stand als Generalkommissar in schwedischen Diensten und tauchte 1648 in Landshut[1] auf. Dort drangsalierte er die Franziskaner. „Schwierigkeiten bereitete insbesondere ein ‚General Commissarius mit Namen Neumarckh‘. Der verlangte unter Drohungen, ihm die Güter der Flüchtlinge zu zeigen, sonst werde er noch öfter kommen. Man habe ihm aber nur die ‚schlechtere‘ Truhen und Kästen sehen lassen, aus denen sich früher schon das Soldatenpack bedient hatte. Als er das zweite Mal kam und dabei schon etwas schroffer auftrat, habe man ihm zur Vermeidung größeren Unheils das Getreide gezeigt, von dem er dann mitgenommen habe, was nicht den Franziskanern selbst gehörte. Damit war die Sache aber immer noch nicht ausgestanden, denn Neumarckh erschien ein drittes Mal, trug noch schlimmere Drohungen vor als bei seinen ersten beiden Besuchen und behauptete sogar, es sei ihm ‚für gewiß gesagt worden‘, daß ‚nit weit vom Chor=Altar, deme sie dann gleich aufgerissen aber nichts gefunden, ein grosser Schaz an Güttern vorhanden were: Wo Wir solchen nit mit güette wurden offenbaren, gewißlich mit vnserm Schaden durch ihre Findtlender (Soldaten aus Finnland) suechen und finden wollen‘. Glücklicherweise mußten die ‚Raub Vögl‘ nach zwei Tagen wieder abmarschieren. Jener Neumarckh allerdings ließ den Pater Guardian das zweite und dritte Mal in sein Quartier rufen und verlangte im Namen der feindlichen Generalität eine Brandschatzung. Nach vielen Entschuldigungen und Beteuerungen, daß eine solche zu leisten völlig unmöglich sei, kam man schließlich doch nicht umhin, wenigstens Wachs, Öl, Butter, Eier und insbesondere Kräuter und was sonst im Garten geerntet werden konnte zu den ‚Generals Persohnen‘ an ‚vnderschidliche Ohrt vnd Feldlager‘ zu bringen. Das Gelieferte sei teils mit Fleisch und anderen Dingen vergolten worden, teils habe man es aber auch ‚umsonst weggenommen‘ „.[2]

Um weitere Hinweise unter Bernd.Warlich@gmx.de wird gebeten !

[1] Landshut; HHSD VII, S. 386ff.

[2] EBERMEIER, Landshut, S. 158.

Dieser Beitrag wurde unter Miniaturen abgelegt und mit verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.