Maillard, N; Obrist [ – ] Maillard stand 1635 als Obrist in spanischen Diensten.
„Der Kurfürst [Philipp Christoph v.; BW] von Trier,[1] der noch immer nicht aufhörte, der Kaiserlich-Spanischen Partei zu widerstreben, wurde im Laufe des Monats März, eben als er auch die Jesuiten, diese treuen Söhne der Kirche, aus Trier[2] ausweisen wollte, von den Spaniern gefangen genommen. Der Spanische Oberst Maillard war nämlich in die Stadt eingedrungen und eilte mit vier Compagnien Reiter und dem abgesetzten Domdechanten, Obersten [Heinrich; BW] von Metternich in das Schloß, wo der eben aus dem Bette aufstehende Kurfürst nichts weniger, als seinen erbittertsten Gegner vermuthete. Metternich und Maillard setzten ihm den Degen auf die Brust und zwangen ihn, sich gefangen zu geben, indessen die nachdringenden Soldaten vor den Augen des auf einmal muthlos gewordenen Despoten alles, was nur aus dem Schlosse mitgenommen werden konnte, unter sich theilten, wobei sich der Kurfürst, als er dies sah, der spöttischen Rede nicht enthalten konnte: ‚den Rock werden sie mir hoffentlich am Leibe lassen’. Er wurde zuerst nach Luxemburg, dann nach Namür[3] und endlich nach Linz[4] und Wien abgeführt, wo er zehn Jahre in Kaiserlicher Gefangenschaft blieb. Trier wurde von Spanischen Soldaten wohl verwahrt gehalten und das Land regierte das Domcapitel, namentlich die Domherrn Husmann [Johann Wilhelm Hausmann v. Namedy; BW], Metzenhausen und Metternich. Die Gefangenschaft eines Erzbischofs, die in neuester Zeit so viel Aufsehen machte, führte damals der Kaiser ohne Schwierigkeiten aus“.[5]
[1] LAUER, Philipp Christoph von Sötern, S. 18-46.
[2] Trier; HHSD V, S. 372ff.
[3] Namur [Belgien, Prov. Namur].
[4] Linz; HHSÖ I, S. 66f.
[5] KELLER, Drangsale, S. 257f.