Loferer, N

Loferer, N; Amtsverwalter [ – ] Loferer war Amtsverwalter von Waldsassen.[1]

„Von der kaiserlichen Armee Hatzfeld, die Erfurt[2] belagerte, kamen am 26. November [1641; BW] 150 Reiter nach Ehenfeld,[3] quartierten sich dort eigenmächtig ein, mißhandelten die Einwohner in arger Weise, plünderten am 27. auf der Straße bei Wernberg[4] Leipziger[5] Kaufleute aus, nächtigten zum 28. in Schönsicht[6] und ritten am 28. Über Falkenberg,[7] Mitterteich[8] und Waldsassen, wo der Amtsverwalter Loferer bei ihrem Erscheinen Alarm schlagen ließ. Über die geringe Lust der Waldsassener, sich am Kampf zur Verteidigung ihrer Stadt zu beteiligen, berichtete Loferer: ‚wie schlecht sie aber erschienen und wie übel bestölt es mit ihnen in solchem nothfall ist, hat man wohl gesehen‘. Trotzdem hatte der Alarm die Wirkung, daß die Reiter keinen Versuch zu stürmen machten, und nach Hofteich[9] abzogen. Hier übernachteten sie zum 29. Loferer und der Pfleger Burhuß von Tirschenreuth[10] zogen nun am 29. mit 160 Mann vom Ausschuß dahin. Loferer ritt mit 4 Mann in das Dorf hinein und verhandelte mit dem Rittmeister, der die Herausgabe der geraubten Pferde versprach. Die Tirschenreuther aber warteten in unvernünftiger Weise das Ergebnis dieser Verhandlung nicht ab, sondern stürmten in das Dorf hinein, wo sie auf die bereits aufgesessenen Reiter stießen und zurückgeschlagen wurden. Die Waldsassener flohen sofort. 1 Bürger von Tirschenreuth wurde erschossen, mehrere Leute wurden verwundet, darunter auch Loferer, der einen Säbelhieb über die Stirn erhielt gefangen genommen, jedoch auf dem Rückmarsch in Arzberg[11] frei gelassen wurde, Am 16. Dezember war er wiederhergestellt. Er berichtete, daß die Untertanen nicht halten und davon laufen, sobald es Ernst wird“.[12]

„Am 9. September [1644] fielen 200 Schweden in Konnersreuth[13] ein, plünderten den Ort aus, schossen den Unterrichter, den Bürgermeister Hossauer, den Bräumeister und den 2. Bürgermeister nieder und brannten 5 Häuser mit Städeln ab. Der schwedische Kommandant rief: ‚Schießt tot alles, was ihr antrefft, wir wollen die Bauern streifen und sich wehren helfen‘. 50 Stück Rindvieh und 150 Schafe führten sie mit sich fort. Der Verwalter Loferer von Waldsassen berichtete hierüber: ‚es ist mir unmöglich, mit den unterthanen etwas zu erhalten, holl der teufel den Bauernkrieg, die losen tropfen halten keinen Stich‘ „.[14]

[1] Waldsassen [LK Tirschenreuth]; HHSD VII, S. 785ff.

[2] Erfurt; HHSD IX, S. 100ff.

[3] Ehenfeld [LK Amberg-Sulzbach].

[4] Wernberg-Köblitz [LK Schwandorf].

[5] Leipzig; HHSD VIII, S. 178ff.

[6] Schönficht, heute Ortsteil von Plößberg [LK Tirschenreuth].

[7] Falkenberg [LK Tirschenreuth]; HHSD VII, S. 192f.

[8] Mitterteich [LK Tirschenreuth].

[9] Hofteich [LK Tirschenreuth].

[10] Tirschenreuth [LK Tirschenreuth]; HHSD VII, S. 747f.

[11] Arzberg [LK Wunsiedel im Fichtelgebirge]; HHSD VII, S. 31f.

[12] HELML, Dreißigjähriger Krieg, S. 208.

[13] Konnersreuth [LK Tirschenreuth].

[14] HELML, Dreißigjähriger Krieg, S. 221.

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