Ladray, N

Ladray, N; Leutnant [ – ] Ladray war 1643 lothringischer Leutnant im Regiment Houssé und saß auf der Madenburg[1] im Fürstentum Speyer.

„Auch die Lothringer, mochten sie noch so lästig fallen, gewährten dem Fürstbistum einige Deckung. Mitte September legte sich Lieutenant Gelhay vom Regimente Houssé nach Deidesheim,[2] um mit seinen Mannschaften die Trauben zu versuchen; erst ‚gegen etliche Dukaten, und zwar baar Geld, keine Obligationen‘, wollte er abziehen. Er begnügte sich dann mit 2 1/2 Fuder Wein, nachdem ‚jeder Reiter noch 13-14 fl. von seinem Wirte erpresst‘.

Ebenso lag in Kirrweiler[3] Lieutenant Beaufort vom Regimente Nörtingen, ’so daß man mit der Saat und dem Herbste nit fortkommen konnte‘. An Herzog Karl [IV. von Lothringen; BW] ging darum die Bitte, ‚blos 10 Musketiere dazulassen, damit die Saat beschehen möge und der Herbst eingetan werde‘. Endlich saß auf der Madenburg Lieutenant Ladray, der auch nicht genug bekommen konnte. Ausgangs Oktober trugen Weingarten und Warsberg diese Beschwerden dem Herzoge zu Worms[4] vor, erhielten aber den Bescheid, man möge die Madenburg entweder ‚rasieren‘ oder mit eigenen Soldaten besetzen, wenn man s e i n e Truppen nicht verpflegen könne. Durch die ‚Präsentation von einem guten Trunke roten Weines‘ ließ sich Karl etwas besser stimmen und gab sich schließlich mit einem Gesamtbetrage von           m o n a t l i c h 200 fl. zufrieden, die er freilich nachher auf 300 fl. erhöhte. Trotzdem begehrten Houssé und seine Offiziere alle Augenblicke bald Geld, bald Heu, bald Getreide. Auch die ’salvaguardia‘ zu Deidesheim ließ sich            t ä g l i c h 5 Th. geben, obschon sie nur auf Verpflegung Anspruch besaß“.[5]

[1] Madenburg: 1621 von Graf Ludwig von Löwenstein-Scharfeneck und 1622 durch Graf Ernst von Mansfeld eingenommen. 1634 wird die Burganlage durch französische Truppen erobert und 1635 durch kaiserliche Truppen zurück gewonnen.

[2] Deidesheim [Kr. Neustadt a. d. W.]; HHSD V, S. 71.

[3] Kirrweiler [LK Kusel].

[4] Worms; HHSD V, S. 410ff.

[5] BAUR, Speyer, S. 32.

Dieser Beitrag wurde unter Miniaturen abgelegt und mit verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.