Itsborn, N

Itsborn, N; Obristleutnant [ – 29.7.1626 bei Rössing] Itsborn soll als Obristleutnant im Heer Tillys gestanden haben.

Als Tilly 1626 vernahm, dass sich Mansfeld in der Grafschaft Diepholz[1] festsetzen wollte und damit die Stifter Osnabrück[2] und Minden unmittelbar bedrohte, wurden ihm Gronsfeld und Anholt entgegen geschickt. Als sie zwischen Minden[3] und Hameln[4] ankamen, erhielten sie die Nachricht, dass dänische Verbände ihnen den Pass abzuschneiden drohten. Sie rückten ihnen entgegen und schlugen sie – allerdings unter dem hohen Verlust von 3.000 Mann – in die Flucht.[5] Der Hildesheimer[6] Arzt und Chronist Dr. Jordan hält in seinem Tagebuch über das Gefecht bei Rössing[7] am 29.7.1626 fest (bei ihm allerdings unter dem 17./27.7. datiert): „Die Königsche Cavalleristen etzliche Tage in Rüstung sich uffgehalten, in Sicherheit gelebt, und Hochzeit gehalten, werden vom Graffen von Ruestenberg [Jakob Ludwig v. Fürstenberg !; BW] überfallen, saß sie sich notwendig, so viel in der Eyl geschehen können, ins Feld mit ihnen begeben, maßen da es den ein scharfes Gefecht gegeben und beederseits viel Volk geblieben, und weil die Kayserl. sehr stark, als haben sich die Königsche, welche eine tapfere Cavallerie gewesen, worauf sie sich auch gedrogen, den gleich mit dem Geschütz nach Sarstedt[8] und Hannover[9] genomen. Uff Königl. Seite blieb der Obristleutnand von Freytag, von den Kayserl. der Obristleutnandt Itsborn. Die Kayserl. haben 7, die Königl. 5 Corneths bekomen“.[10]

[1] FORST, Korrespondenz, Nr. 130, S. 109: Aldenhoven an F. W. v. Wartenberg, Köln, 1625 XI 23; Diepholz [Kr. Grafschaft Diepholz]; HHSD II, S. 114f.

[2] Am 27.10.1625 war F. W. v. Wartenberg zum Bischof postuliert worden, trotz der Bemühungen Dänemarks u. Ferdinands II., die das Stift für ihre Söhne beanspruchten. Wartenberg selbst war wie Maximilian I. u. Kurfürst Ferdinand von Köln über die Postulation nicht gerade erfreut gewesen; FORST, Korrespondenz, Nr. 128, S. 105: „Der herr hatt mir die Martinßganß wohl versaltzen und gar verderbt; ich kan mirs noch auf diese stund nit imaginiren, und wans der herr nit mit beilagen von Osnabrug selben confirmirt, hett ichs je noch so viel nit geglaubt“. Wartenberg an Aldenhoven, Kirbach, 1625 XI 12.

[3] Minden [LK Minden]; HHSD III, S. 517ff.

[4] Hameln; HHSD II, S. 192ff.

[5] HEILMANN, Kriegsgeschichte Bd. 2, S. 184. Dankschreiben gingen an Lintelo, J. L. v. Fürstenberg, Schönburg, Cortenbach, Cronberg, Gf Spaur, Hans Ernst v. Vizthum v. Eckstädt; BA NF II/2, Nr. 136, S. 456 (Max. an Tilly, 1625 XII 02).

[6] Hildesheim; HHSD II, S. 228ff.

[7] Rössing [Gem. Nordstemmen].

[8] Sarstedt [Kr. Hildesheim-Marienburg]; HHSD II, S. 410f.

[9] Hannover; HHSD II, S. 197ff.

[10] SCHLOTTER, Acta, S. 12f.

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