Heyden [Heyde, Heiden, Heide], Hans Wolf [Johann Wolfgang] von der
Heyden [Heyde, Heiden, Heide],Hans Wolf [Johann Wolfgang] von der; Obrist [ -1643] Johann Wolfgang von der Heyden [Heyde, Heiden, Heide] [ -1643], Ritter vom Orden des Weißen Kreuzes,[1] der angeblich aus Pommern stammte, hatte 1618 als Kapitän[2] unter Mansfeld[3] vor Pilsen gelegen.[4] 1621 war er bereits Obristleutnant[5] in einem Reiterregiment[6] der Markgrafen Johann Georg[7] und Sigismund von Brandenburg.[8] 1622-1626 stand er in kurpfälzischen und dänischen Diensten.[9] 1626 führte er ein kurbrandenburgisches Regiment zu Pferd aus 5 Kompanien.[10]
Der schwarzburg-sondershausische Hofrat Volkmar Happe [1587-nach 1642][11] erwähnt ihn in seiner „Thüringischen Chronik“: „Den 1. März [11.3.1632; BW] ist des Obersten[12] Mischefalls[13] Regiment aus dem Ambt Keula[14] in das Ambt Salza[15] gezogen, desgleichen auch die 2 Compagnien von Großmehlra.[16] Eodem [die], als dis Volck nehrlich hinweg gewesen, sind wieder einhundert Musquetir[17] und 40 Reuter in Holzthaleben[18] kommen und darinnen pernoctiret.[19] Dis ist gewesen der Oberste Lieutenant Heyde, ein Pommerscher von Adel, mit einer Compagnia Tragoner,[20] die haben sich zu Keula, Thaleben[21] und Menteroda[22] einquartiret, haben von Hertzog Wilhelm[23] Ordinanz gehabt auf diese Orthe“.[24]
„Haben wir dem Obersten Lieutenant Heyden musten mit 14 Compagnien Quartier geben“.[25]
Heyden stand 1632 als Obrist[26] in braunschweig-lüneburgischen Diensten, nachdem sich Georg von Braunschweig-Lüneburg[27] den Schweden[28] angeschlossen hatte.
„Als der Herzog im Mai 1632 das Kriegstheater in unserer Heimat als Verbündeter Gustav Adolfs wieder betrat, waren die meisten festen Plätze Niedersachsens in Händen der Liga.[29] Zwar war Tilly[30] im Vorjahre am Lech vor Augsburg[31] gegen Gustav Adolf, der selbst in Süddeutschland stand, gefallen, aber der Reitergeneral Graf Pappenheim,[32] dem Kaiser Ferdinand II.[33] die Anwartschaft auf das Land Calenberg verliehen hatte, saß in seinem Hauptquartier in Hameln[34] an dem wichtigen Weserübergang, so recht an dem Tore für Calenberg. Herzog Georg hatte seine sechs Regimenter im Norden des Fürstentums Celle, in Winsen a. d. Luhe,[35] aufgestellt, und tat nun die ersten Schritte zur Befreiung der Heimat. Ihm war ein schwedisches Korps unter dem General v. Baudissin,[36] welches vorher im Bremischen gegen Pappenheim operiert hatte, zur Unterstützung zugesagt. Aber da dieses Korps noch nicht eingetroffen war, konnte Georg vorläufig nur Operationen in kleinem Umfange vornehmen. Er brach am 18. Mai von Winsen nach Süden auf und schlug am 29. Mai in der Neustadt von Hannover sein Hauptquartier auf. Die starke Festung Hannover[37] hatte sich mit Erfolg aller Aufnahme von Truppen entziehen können, doch hatte nach langen Verhandlungen mit Georg der Magistrat eingewilligt, drei Kompagnien des Herzogs sowie dessen Gemahlin bei sich aufzunehmen. Auf diese Weise hatte Georg den stärksten Stützpunkt des Landes in seinem Besitz. Georgs Plan war zunächst, die beiden festen Schlösser Calenberg[38] und Steuerwald[39] von feindlicher Besatzung zu säubern. Er detachierte am 9. Juni die Obersten v. Lohausen[40] und von der Heyden mit zwei Infanterie-Regimentern zur Besetzung von Hildesheim[41] und zur Belagerung von Steuerwald dorthin, er selbst nahm zum Schutz dieses Unternehmens mit zwei Kavallerieregimentern, seinem Leibregiment[42] und dem Regiment v. Wettberg[43] eine Bereitschaftsstellung beim Dorfe Linderte[44] vor dem Deister. Von hier konnte er sowohl die Straße von Minden[45] als auch die von Hameln, die hier zusammenstoßen, beobachten. Von beiden Weserfestungen aus war der Versuch des Entsatzes von Steuerwald zu erwarten, und richtig hatte Pappenheim von Hameln aus den General Ludloi[46] mit einem bedeutenden Kavalleriekorps zu diesem Zwecke detachiert. Ludloi marschierte über Elze,[47] Poppenburg,[48] wo er die Leine überschritt, und Sarstedt[49] auf den Hülperberg (Kipphut) nordöstlich von Sarstedt, und stellte sich hier zunächst mit der Front gegen Steuerwald auf. Gegen die Belagerer des Schlosses wurden Aufklärungsabteilungen vorgeschickt, damit Ludloi nach dem Ergebnis der Aufklärung seine Maßnahmen zum Entsatz der Festung treffen konnte. Sein Kavallerie-Korps biwakierte währenddem in der angegebenen Front.
Herzog Georg, durch seine Patrouillen von den Bewegungen des Gegners genau unterrichtet, beschloß, den bedeutend überlegenen Feind zu überfallen, der, durch die Leine im Rücken geschützt, von hier keine Gefahr vermutete. Diesen Fluß wollte Georg mit seinen beiden Kürassierregimentern[50] an einer seichten Stelle, die ihm ein Bauer aus Linderte zu zeigen sich anheischig gemacht hatte, nächtlicherweise durchreiten und dann sofort den Überfall ausführen. Gegen Abend brach der Herzog, geführt von dem Bauern, mit den beiden Regimentern auf und erreichte auch die als seicht bezeichnete Stelle. Aber durch Regengüsse war die Leine stark angeschwollen. Man weiß, was für ein gefahrvolles Unternehmen es ist, eine Furt bei Hochwasser und starker Strömung zu durchreiten, noch dazu bei Nacht und mit schwer gepanzerten 2000 Reitern, dicht hinter der feindlichen Front. Aber der Herzog zeigte seine echten Führereigenschaften, hier, wo schnelles Handeln das einzige Gebot der Stunde war. Als erster hat er sich sofort zu Pferd in die Leine gestürzt und hat glücklich das andere Ufer erreicht. Es wird erzählt, daß seine Kürassiere zunächst noch gestutzt hätten, daß aber auf den Ruf des Herzogs: ‚Folgt, folgt!’ als erster nach ihm ein Reiter seines Leibregiments, namens Barthold aus Wettbergen,[51] den Sprung in den Fluß gewagt hätte, worauf beide Regimenter nacheinander die Furt ohne Unfall durchritten. Jedenfalls ist der Herzog als erster in der Gefahr voran und seinen Leuten ein wahrer Führer gewesen, wie in noch vielen Fällen später. Am anderen Ufer hat Georg in der Stille der Nacht seine beiden Regimenter zum Angriff formieren lassen und im ersten Morgengrauen den Überfall auf das ahnungslose, sehr überlegene feindliche Kavallerie-Korps ausgeführt. Der mit großem Ungestüm unternommene Angriff gelang vollständig; der Feind wurde zum großen Teil niedergemacht oder gefangen genommen,[52] der General Ludloi entkam mit dem Rest nach Hameln. Die Belagerung von Steuerwald konnte ungestört ihren Fortgang nehmen und führte nach kurzer Zeit zur Übergabe des Schlosses. Dieses erste, nur in kleinerem Rahmen ausgeführte Unternehmen Georgs in diesem Kriegsabschnitt ist insofern von besonderem Interesse, weil es dicht bei Hannover, Georgs künftiger Residenz, sich abspielte. Der Herzog belohnt den Reiter Barthold, der ihm als erster durch die Leine gefolgt war, dadurch, daß er ihm den Namen Volger gab, ihn als stete Ordonnanz in den folgenden Feldzügen bei sich behielt und ihn mit einem Hofe in Wettbergen belohnt, auf dem seine Nachkommen noch gegenwärtig sitzen sollen. Dem Bauern aus Linderte, der ihn sicher zu der Furt geführt hatte, erteilte der Herzog für seinen Hof Befreiung von allen Abgaben.
Georg wandte sich jetzt zur Belagerung des sehr festen Schlosses Calenberg. Dieses Unternehmen sollte zu einem zweiten glücklichen Gefechte die Veranlassung geben. Der Graf v. Pappenheim hatte kurz nach der Detachierung des Generals Ludloi sich von Hameln südwärts nach Westfalen gewandt. Es hatte nämlich dort sein sehr tätiger General Graf Gronsfeld[53] glücklich gegen die Truppen des Landgrafen von Hessen[54] operiert und bei Volkmarsen,[55] nicht weit von Waldeck,[56] 14 Cornetten[57] hessischer[58] Reiter überfallen und größtenteils aufgerieben. Der Begriff Cornetten entspricht ungefähr unseren Schwadronen. Pappenheim wollte diesen Vorteil militärisch ausnutzen und war bis Warburg[59] an der Diemel in Westfalen vorgerückt, als ihn die schlimme Nachricht von der Vernichtung des Ludloi’schen Kavallerie-Korps bei Sarstedt und der Eroberung von Steuerwald traf. Sofort detachierte Pappenheim den General Grafen Gronsfeld gegen den Herzog Georg. Graf Gronsfeld hoffte auf einen ähnlichen Erfolg gegen diesen, wie er ihn soeben gegen die Hessen errungen hatte und rechnete auf schwache und mangelhaft ausgebildete Kavallerie bei der erst kürzlich aufgestellten Armee des Herzogs. Er wollte mit den vier Kavallerie-Regimentern, an deren Spitze er den Überfall bei Volkmarsen ausgeführt hatte, Calenberg entsetzen. Das Unglück des Ludloi’schen Korps schreckte ihn nicht. Denn die Unterführer des Pappenheimschen Heeres hatten eine hohe Meinung von der taktischen Überlegenheit ihrer Kavallerie. Graf Gronsfeld überschritt bei Poppenburg die Leine und zog gegen Calenberg. Aber da zeigte sich sofort wieder Georgs Führereigenschaft. Statt den Gegner vor Calenberg zu erwarten, ging er ihm mit seiner Kavallerie entgegen, griff ihn ungestüm an und trieb ihn mit großen Verlusten über die Leine zurück. Graf Gronsfeld rettete sich nur durch Aufopferung seiner aus fünf Cornetten bestehenden Arrieregarde, die sich am linken Ufer rühmlich hielt und niedergehauen wurde, während er Zeit gewann, die Brücke abbrechen zu lassen, wodurch Georg an der weiteren Verfolgung gehindert wurde. Gronsfeld erreichte Hameln und erbat schleunige Verstärkungen von Pappenheim. Diese beiden, in kurzer Zeit nacheinander errungenen Vorteile über Unterführer des berühmten Pappenheimschen Heeres ließen Georgs früheren Kriegsruhm wieder hell aufleuchten und die Herzen in der gequälten Heimat voll Hoffnung ihm entgegenschlagen.
Pappenheim, der nun in Georg seinen Hauptgegner erkannte, wandte sich sofort wieder nordwärts aus Westfalen, vereinigte sich in Hameln mit Gronsfeld und rückte, 10 000 Mann Infanterie und 3500 Mann Kavallerie stark, gegen Georg vor. Dieser war inzwischen durch den schwedischen General Baudissin erheblich verstärkt worden und hatte ebenfalls ungefähr 14 000 Mann unter seinem Kommando. Er hob bei Annäherung Pappenheims die Belagerung auf und marschierte gegen Hildesheim, auf welche Stadt er bei der Wichtigkeit derselben als Stützpunkt für Pappenheim einen feindlichen Angriff vermuten mußte. Für Georg war aber der Besitz von Hildesheim ebenso wichtig wie der von Hannover. Pappenheim blieb bis zum 29. Juni vor dem Calenberg in Stellung, marschierte dann vom linken Innersteufer gegen Hildesheim und besetzte die Vorstadt Moritzberg. Dann nahm er eine verschanzte Stellung längs der Innerste, wobei Moritzberg den Mittelpunkt der Stellung bildete und stark verschanzt wurde. Ihm gegenüber, zu beiden Seiten von Hildesheim und auf den Wällen der Stadt selbst nahm Herzog Georg Aufstellung mit seiner Armee, die Kavallerie größtenteils als Reserve im Mittelpunkte der Stellung hart hinter Hildesheim. Die Innerste trennte beide Armeen. Die an beiden Ufern aufgestellten Posten lieferten sich ein ununterbrochenes Infanteriefeuer. Für beide Teile war ein förmlicher Angriff mit den größten Schwierigkeiten verbunden. Pappenheim ließ mit seiner Artillerie die Stadt Hildesheim beschießen, doch brachte des Herzogs Artillerie die feindliche Batterie nach stundenlanger heftiger Kanonade zum Schweigen. In der Nacht ließ Pappenheim Kavallerie-Detachements mit großer Kühnheit über die Innerste setzen, um die Vorposten Georgs längs des Flusses durch Überfall auszureiben, doch wurden diese Unterbrechungen durch Gegenangriffe vereitelt und die Pappenheimer mit Verlust zurückgetrieben. Der Herzog sah diese nächtlichen Unternehmungen als das Vorspiel zum Angriff an und hielt seine Truppen in Bereitschaft, doch erkannte er bei Tagesanbruch, daß Pappenheim hiermit nur seinen bereits eingeleiteten Abmarsch verschleiert hatte.
Pappenheim war durch mehrere Ursachen zum Rückzuge bewogen worden, deren wichtigste eine dringende Aufforderung des Kurfürsten von Cöln[60] war, Pappenheim möge ihm gegen den schwedischen Feldmarschall Horn[61] zu Hülfe kommen, der von Süden gegen den Niederrhein im Anmarsch war. Auch war Unzufriedenheit in Pappenheims Heere wegen mangelnder Soldauszahlung[62] ausgebrochen. Er beschloß daher, Niedersachsen aufzugeben und zog über Gronau,[63] woselbst sich die Besatzung von Calenberg mit ihm vereinigte, die das Schloß nach Sprengung der Festungswerke geräumt hatte, nach Hameln. Den kaiserlichen Besatzungen in Peine[64] und Steinbrück[65] erteilte Pappenheim den Befehl, zur Verstärkung der Garnison Wolfenbüttel[66] dahin abzumarschieren. So hatten Georgs Unternehmungen mit glücklichen Erfolgen begonnen. Zweimal war er im offenen Felde siegreich gegen Pappenheims Unterführer gewesen. Pappenheim selbst war ohne Schlacht zum Rückzuge aus Niedersachsen bewogen worden. Die meisten festen Plätze waren vom Feinde geräumt, die Befreiung Niedersachsens schien schon nahe herbeigeführt”.[67]
Der Hildesheimer Arzt, Ratsherr und Chronist Dr. Conrad Jordan[68] hält in seinem Tagebuch unter dem 31.7./10.8.1632 fest: „Der Obr. Friedrich von Merrettig[69] ziehet mit seinen 8 blawen allhie erst verfertigten Fahnen, und also mit seinem gantzen Regiment von hinnen nebest 2 halben Carthaunen,[70] so schwedisch waren. It: 2 compagnia Pferden, so von außen herein kamen und sie convoirten Nachmittages zwischen 2 und 3 Uhren, wird also die Stadt vom frembder Soldateßen gantz quitirt. Balt darauf schickte H. Georg von Lüneburg, General, als fast kein Stund vorbey seinen Trompeter,[71] begehrte an die Stadt den Obristen Heiden, der sein Regiment allhie completiren solte, einzunemen. Aus Ursachen, weil der von Bappenheimb 7 Regimenter auscommendirt, diese Orter zue secundiren, weil man aber den Handel gemerket, wurd es höflich abgeschlagen, den(n) der General selbst verheißen, die Stadt hinführo gäntzlich damit zu verschonen, es wäre denn, daß es die hohe Noth erfoderte. Es ist aber diese Anschaffung aus der Stadt hernacher übel ausgelaufen“.[72] In der Hannoverschen Chronik heißt es: „Sonsten ist im Augusto dieses Orts nichts sonderlichs vorgelaufen, nur daß Wolfenbüttel[73] von Hertzogen Georgens, der Stadt Braunschweig[74] und der Stadt Hannover Volke blocquiret gehalten, und Papenheim sich nach dem Niederlande, Mastrick,[75] so von den Staden belagert, zu entsetzen, sich gewendet und dass der Obr. Heide mit Lüneburg. Volke auf die Neustadt allhie marschieret und übel gehauset, welcher auch zum öfteren Quartier herein begehret“.[76]
„Der Herzog war leider nicht selbständiger Herr seiner Entschließungen, sondern mußte sich nach den Ansichten des Kriegsrates richten, dessen gewichtigste Stimme er als anerkannt guter Feldherr wohl selbst war, dessen Meinungen aber doch oft auseinandergingen. So war es besonders jetzt, wo es sich um den Verfolg der weiteren Kriegsoperationen handeln mußte. Die schwedischen Offiziere im Kriegsrat waren der Meinung, dem Befehle Gustav Adolfs zufolge müßte der Herzog mit dem ganzen Heere nach Westfalen gegen Pappenheim aufbrechen. Der Herzog Friedrich Ulrich von Wolfenbüttel mahnte aber immer dringender, daß nun die sofortige Belagerung und Befreiung seiner Hauptstadt, wie zugesagt sei, erfolgen müsse. Georg entschied sich auch hierfür, und begründete seine Ansicht damit, ‚daß sowohl in dem Vergleiche, den er selbst mit dem König von Schweden zu Würzburg,[77] als auch in dem Traktat, den der Herzog von Wolfenbüttel später mit selbigem abgeschlossen habe, ausdrücklich festgesetzt sei, daß die Wiedereroberung der Festung Wolfenbüttel der erste Gegenstand der Unternehmung der schwedischen Truppen und ihrer Niedersächsischen Alliierten sein solle’. Der Entschluß, zu dem der Kriegsrat schließlich kam, war aber leider ein Kompromiß, der beide Meinungen vereinigen sollte, und der den Keim des Mißlingens in sich tragen mußte: die Armee sollte getrennt werden. Der Herzog sollte mit der halben Armee Wolfenbüttel belagern, mit der anderen Hälfte sollte der schwedische General von Baudissin nach Westfalen marschieren, um Pappenheim zu beobachten. Die Teilung einer kleinen Armee hat meist die Folgen, daß keiner der gestellten Aufgaben kraftvoll begegnet werden kann, und daß die getrennten Armeeteile in die Gefahr geraten, einzeln geschlagen zu werden. Der Herzog Georg wäre mit seinem vereinigten Heere dem des Grafen Pappenheim gewachsen gewesen, er hätte auch mit seinem vereinigten Heere zu einer aussichtsreichen Belagerung von Wolfenbüttel schreiten können. Wo er nun aber wie hier seine Streitkräfte teilen mußte, konnte auf keiner Seite etwas Entscheidendes erwartet werden. Schweren Herzens und voll Grimm mußte Georg sich dem Beschlusse fügen.
General v. Baudissin setzte sich mit den Schweden also nach der Weser in Marsch, Georg, vereinigt mit den Wolfenbüttelschen Truppen des Generalmajors von Lohausen, marschierte nach Wolfenbüttel. Hier vereinigte sich mit ihm der wolfenbüttelsche Oberst von Mützephal,[78] der ein schwaches, meist aus Ausschuß-Kompagnien bestehendes Korps führte. Der Herzog schloß Wolfenbüttel von allen Seiten ein. Noch während des Anmarsches am 9. August wurde ein feindlicher Ausfall nach lebhaftem Gefecht, wobei die Kaiserlichen zwei Geschütze verloren, zurückgeschlagen. Auch ein zweiter, am 15. August unternommener Ausfall wurde zurückgeschlagen, doch nahmen die Kaiserlichen dabei den schwedischen Kriegskommissar,[79] Oberst Anderson,[80] gefangen.
Aber der Herzog Friedrich Ulrich,[81] der doch so dringend für die Belagerung seiner Residenz gestimmt hatte, war nicht einmal zu dem Entgegenkommen geschritten, Verpflegung in Magazinen für die Belagerungsarmee bereit stellen zu lassen. Von weither mußte gewaltsam requiriert werden, und die Kavallerie mußte Georg wegen fehlender Fourage[82] bis ins Magdeburgische verlegen. Dadurch war die Lage für Georg sehr schwierig, zumal seine Truppen kaum um die Hälfte stärker als die kaiserliche Besatzung waren. Auch machte sich Munitionsmangel bemerkbar. Seinen Bruder in Celle, den Herzog Christian der Ältere,[83] vermochte Georg nicht zur Unterstützung durch Lieferungen zu bewegen, vielmehr geriet er mit ihm in Mißhelligkeiten wegen der Forderungen, die das in Winsen[84] noch in der Formierung begriffene Regiment von der Heyden an den Herzog Christian zu stellen hatte.
Aber die Hauptschwierigkeiten kamen noch. Der General v. Baudissin hatte bei Höxter[85] die Weser überschritten, hatte Warburg und Volkmarsen[86] besetzt und aus Paderborn[87] kaiserliche Werbe-Depots vertrieben. Da kam Pappenheim vom Rhein zurück und drang mit seiner vereinigten Macht gegen die Weser vor. Baudissin zog sich nach Höxter in eine verschanzte Stellung zurück und bat den Herzog dringend um Unterstützung. Schon der Kriegsrat hatte dem Herzog den Rat gegeben, Wolfenbüttel nur zu blockieren, und zwar mit seinen eigenen Regimentern, den Generalmajor von Lohausen aber mit allen anderen Truppen dem General v. Baudissin zu Hülfe zu schicken. Dem Herzog konnte die ihm zugedachte Rolle, Wolfenbüttel, welches er erobern wollte, nur zu blockieren, seine Armee aber ganz aufzulösen, natürlich nicht gefallen, und erst durch die dringenden Unterstützungsrufe Baudissins fühlte er sich bewogen, ihm den Generalmajor v. Lohausen zu Hülfe zu schicken. Am 20. September setzte sich Lohausen mit sieben Regimentern aus dem Lager von Wolfenbüttel in Marsch auf Höxter.
Nun verblieben dem Herzog außer seiner eigenen Infanterie nur noch Ausschußkompagnien[88] des Herzogs von Wolfenbüttel und die Stadtkompagnien von Hannover. Georgs Kavallerie lag, wie erwähnt, zum großen Teil weit rückwärts im Halberstädtischen und Magdeburgischen. Die Blockadetruppen wurden in drei Teile geteilt, und zwar stand der Hauptposten unter dem schwedischen Obersten King zu Halchter,[89] südlich der Festung, wo sich auch der größte Teil der wolfenbüttelschen Truppen befand, ein zweiter Posten zu Linden,[90] südöstlich der Festung, unter dem Oberst Mützephal, ein dritter zu Thiede[91] und Fummelse,[92] westlich, unter dem Oberst von Meerettig. Der Oberst King führte den Oberbefehl über die beiden Posten von Halchter und Linden. Herzog Georg stand mit der Hauptreserve unter dem Oberst v. d. Heyden in Kl.-Stöckheim[93] zwischen Wolfenbüttel und Braunschweig. So waren nur die Hauptausgangsstraßen der Festung blockiert.
Inzwischen war Pappenheim mit seiner Armeeabteilung vor Höxter angekommen. Um den schwierigen frontalen Angriff auf die verschanzte Stellung des General v. Baudissin zu vermeiden, setzte Pappenheim eine geschickte Umgehung der Stellung ins Werk, indem er einen Teil seiner Truppen bei Polle[94] über die Weser gehen und Baudissin im Rücken beschießen ließ. Die natürliche Folge war die Unhaltbarkeit der Stellung. Baudissin sah sich gezwungen, sich bei Nacht auf Münden[95] zurückzuziehen.
General v. Lohausen, der Baudissin unterstützen sollte, war auf dem Vormarsch auf Höxter über Seesen hinaus gelangt, als er den Rückzug des General v. Baudissin auf Münden erfuhr. Er wagte sich nun nicht mehr ins Leine-Tal vor, aus Besorgnis, allein auf den überlegenen Pappenheim zu stoßen, sondern zog eilig in den Harz, um südlich dieses Gebirges über Duderstadt[96] die Vereinigung mit dem General v. Baudissin zu suchen. Er sowohl wie Baudissin begingen aber den Fehler, dem Herzog keine Meldungen über ihre Bewegungen zukommen zu lassen. Georg mußte daher die beiden Heeresabteilungen, wahrscheinlich vereint, jedenfalls zwischen seinen Blockadetruppen und Pappenheim vermuten. Er bekam am Morgen des 24. September die Meldung von Pappenheims Weserübergang bei Polle, und glaubte nun sinngemäß, daß Baudissin in Verbindung mit Lohausen sich direkt an ihn wieder heranziehen würden. Er rechnete aber mit der Wahrscheinlichkeit eines Entsatzes von Wolfenbüttel vor seiner Vereinigung mit Baudissin und wollte in diesem Falle wegen der geringen Zahl seiner Truppen die Blockade zeitig aufgeben und sich in nördlicher Richtung zurückziehen. Er gab an die einzelnen Abschnittskommandanten vor der Festung die hierfür nötigen Direktiven, die darauf hinausliefen, daß sämtliche Blockadetruppen sich auf Klein-Stöckheim zurückziehen sollten.
Am 25. September, noch bei Dunkelheit, durchbrach der General Graf Gronsfeld mit Pappenheims Kavallerie überraschend den schwachen Blockade-Ring und entsetzte die Festung, und Herzog Georg zog seine Reserve und die Blockadetruppen mit starken Verlusten auf Braunschweig zurück. Der Oberst King[97] war verwundet in Gefangenschaft geraten. Nach Braunschweig zog sich auch das Regiment von Meerettig zurück, das der Herzog am Tage vorher nach Hildesheim detachiert hatte, das aber bei seiner Ankunft vor Hildesheim Pappenheim mit seinen Truppen dort bereits vorgefunden hatte. Baudissin und Lohausen abgedrängt, Pappenheim vor Hildesheim, Wolfenbüttel entsetzt, das waren die Folgen von dem unseligen Beschluß des Kriegsrates, gegen Georgs bessere Meinung und Willen, die Armee zu verschiedenen Aufgaben zu trennen. Keine dieser Aufgaben hatte gelöst werden können. Auch war die Folge der unterlassenen Meldungen der beiden Generale von Baudissin und von Lohausen der Überfall auf die Blockadetruppen.
Für den Herzog waren die Verluste vor Wolfenbüttel und die am 29. September erfolgende Einnahme von Hildesheim sehr schmerzlich, obwohl nicht ihm, sondern allein dem Kriegsrat ein Vorwurf deswegen gemacht werden konnte. Herzog Georgs Bestreben mußte jetzt dahin gehen, seine gänzlich verzettelten und aufgelösten Truppen wieder zu sammeln. Bei der großen Nähe der Pappenheimschen Armee in Wolfenbüttel und Hildesheim konnte dieses Sammeln nur in nördlicher oder östlicher Richtung geschehen. Georg scheint zuerst gegen Norden zum Schutz der Residenz Celle[98] das Zusammenziehen seiner Truppen beabsichtigt zu haben, denn nach Aufhebung der Blockade von Wolfenbüttel ist der Herzog nach Gifhorn[99] geritten. Von dort erteilte er aber die Marschbefehle an seine Regimenter und detachierten Korps und beorderte sie in die Gegend von Halberstadt.[100] Er ließ nur das Regiment v. d. Heyden in Hannover, sowie die Regimenter von Wurmb[101] und von Merrettig in Braunschweig, auf dringende Bitten des dortigen Rats. Am 7. Oktober schrieb ihm aus Nürnberg[102] der schwedische Kanzler Oxenstierna[103] und empfahl ihm im Namen des Königs Gustav Adolf, eine Aufstellung an der Elbe zu nehmen. Dieser Rat stimmte mit Georgs eigenen Absichten zusammen, der nach den eingegangenen Meldungen ein Vordringen Pappenheims in östlicher Richtung vermuten mußte. Er beabsichtigte also, die Elbübergänge gegen Pappenheim zu sperren, setzte sich auch sogleich mit dem Kurfürsten von Sachsen[104] in Verbindung, der die nahende Hilfe Georgs freudig begrüßte und ihm einen Teil seiner eigenen Truppen unterstellte. Am 19. Oktober ersuchte der Kurfürst den Herzog, auf Torgau[105] zu marschieren zur Vereinigung mit dem sächsischen General-Wachtmeister von Hoffkirchen.[106] Bei Leipzig[107] und Eilenburg[108] hätten sich feindliche Reiter in großer Zahl sehen lassen”.[109]
In der Hannoverschen Chronik heißt es: „Den 17. [27.; BW] Oct. ist der Obriste Heyde von der Neustadt aufgebrochen in der Nacht und die Zeller Straße gezogen, hat es auf der Neustadt wie ein Feind zugerichtet. Ist 6 Wochen darauf gelegen, die Kirchen gebrochen und großer Muthwillen den Soldaten gestattet, hat auch zum Bothfelde[110] feindlich geplündert“.[111]
Ende 1633 stand Heyde als Obrist und Resident[112] in Berlin in schwedischen Diensten.
„Am 22. November [1633; BW] brach er[113] von Erfurt[114] auf und begab sich über Oldisleben[115] nach Sangerhausen.[116] Seine Regimenter ließ er zunächst in ihren Quartieren bei Frankenhausen[117] und Wiehe[118] zurück. Von Sangerhausen aus sandte er an Arnim[119] und Franz Albrecht[120] Schreiben, in denen er ihnen die Absicht kundtat, sich mit der sächsischen Armee zu verbinden. Er bat Arnim oder, wenn dieser nicht von der Armee abkommen könnte, Franz Albrecht zu einer Unterredung nach Wittenberg.[121] Am Abend des 25. November traf er in Magdeburg[122] ein. Am 26. hatte er eine Unterredung mit Fürst Ludwig[123] und Baner.[124] Er verlangte von Baner, sich seinem Kommando unterzuordnen, versicherte aber, daß er selbst nur den Titel des Oberbefehlshabers, Baner dagegen die eigentliche Führung haben sollte. Dieser erklärte, sich dem Herzog gern unterordnen zu wollen, wenn der Reichskanzler damit einverstanden sei. Einen Revers zu unterschreiben, wie Wilhelm es forderte, lehnte er ab, weigerte sich auch, Truppen zu Arnim zu senden. Er hoffe, es werde ihm nichts ‚anderes zugemutet werden, als was zu meines Vaterlandes und dero mitalliiierten evangelischen Kurfürsten und Stände Respect, Dienst und Wohlfahrt gereicht und auch meiner vorigen Charge und bisher wohlerlangten Reputation gemäß’ sei. Auch mit dem Obersten von der Heyden, den Kurfürst Georg Wilhelm[125] ihm nach Magdeburg entgegengeschickt hatte, und der ihn und Baner zur Eile antreiben sollte, traf er zusammen. Mit diesem und Baner hoffte er nach Brandenburg zu reisen, doch wurde Baner durch Krankheit davon abgehalten und gab ihm nur ein Schreiben mit, in dem er sich auf Wilhelm bezog und die getroffene Unterredung andeutete.
Trotz dieses Mißerfolgs gab der Herzog seinen Plan nicht auf. Er befahl seinen Truppen, aus ihren thüringischen Quartieren aufzubrechen, nach Halle[126] zu marschieren, dort über die Saale zu gehen, den Weg, ohne die Fürstentümer Anhalt zu berühren, nach Wittenberg zu nehmen und sich diesseits der Elbe zu lagern. Er selbst reiste in Begleitung von der Heydens am 28. November von Magdeburg ab und traf am Abend desselben Tages in Brandenburg beim Kurfürsten ein. Hier kam am 30. November zwischen beiden ein Abkommen zustande. Herzog Wilhelm erklärte sich bereit, seine und die Truppen, die Baner schicken werde, an die Oder zu führen und sie zur Rückeroberung Frankfurts[127] und Landsberg[128] mit denen Arnims zu verbinden. Nach gemeinsamem Beschluß sollten die kriegerischen Maßnahmen getroffen werden, jeder Heerführer seine Truppen aber selbst befehligen und keiner dem andern untertan sein. Zunächst aber sollten Wilhelms Truppen sofort nach Brandenburg zur Deckung der Havel- und Spreepässe marschieren. Die brandenburgischen Truppen unter Oberst Volkmann,[129] die später dem Kommando des Herzogs unterstellt werden sollten, sollten inzwischen an die Oder zur Belagerung Frankfurts vorangehen. Wilhelm hatte außerdem gefordert, auch alle übrigen, jetzt noch Arnims Befehl unterstehenden brandenburgischen Regimenter von Sachsen abzuziehen und ihm zu unterstellen. Georg Wilhelm ließ sich aber darauf nicht ein. Er meinte, es würde Sachsen befremden, zumal die sächsische Armee schon in brandenburgischen Landen stehe und diese vom Feind befreien wolle. Dagegen war er bereit, diese Regimenter bei sich zurückzubehalten, wenn Arnim nach Sachsen zurückgehe, und sie neben dem Obersten Volkmann zu den schwedischen Truppen und ihren Verbündeten zu stoßen. Er behielt sich jedoch das Oberkommando darüber vor. Auch Wilhelm sollte seine Truppen jederzeit, wenn er sie nötig hätte, abfordern zu können”.[130]
Der schwedische Hofhistoriograph Bogislaw Philipp von Chemnitz [9.5.1605 Stettin-19.5.1678 Hallsta, Gem. Västerås] berichtet sehr ausführlich über die Verschwörung gegen Banér im April/Mai 1635, an deren Aufeckung auch von der Heyden zumindest indirekt beteiligt war: „Schlieslich / damit Wir / was beym Königl-Schwedischē FeldMarschalck H. Johan Baner / vnd dessen Armee vorgelauffen / nicht übergehen / hatte dieselbe ein zeit hero / nachdem Sie den ChurSächsischen theils quartiere abgetreten vnd geräumet / võ Denselben zwar ziemliche ruhe gehabt: Allein es ward sonsten bey der Armee selbst ein Conspiration entdecket / von gefährlichem / weitem aussehen.
Die redelsführer waren Johan Stahlman[131] / vom Hochseligsten Könige vor deme in den Ertz- vnd Stifftern / Magdeburg vnd Halberstadt / verordneter Cantzler / vnd Jacob Capaun[132] aus Rügen:[133] Deren jenner der Religion halber / weil er der reformirten zugethan / seine charge[134] ohnlängst zuvor resigniret / vnd den daher / wie auch aus andern vrsachē geschöpfftē vnmuth sich dergestalt übernehmen lassen / das er / da er doch sonst hoch beneficiret[135] aus einem Diener vnd Rath ein schändlicher verräther werden wollen; Dieser in Polen Spioniren gewesen / vnd nachdem Er von seiner verrichtung daselbst dem FeldMarschalck relation gethan / solches aber von Ihm nicht geachtet / noch in sondere Consideration gezogen worden / einen tödlichen has auf Denselben geworffen / vnd / sich an Ihm zurächen vorgenommen. Es vermeinet aber itztgedachter
Capaun den Obristen / Erasmus von Plato[136] / welcher beym FeldMarschalck in vngelegenheit gerathen / vnd nicht im gutem Concepte war / mit zum anschlage inziehen: Kam also demselben an bort / vnd vermeldete; Das man itzo ein / dem gantzen Evangelischen Wesen hocherspriesliches / werck / daran aller Chur-fürsten vnd Stände wolfart / ja des gantzen Römischen Reichs Freyheit mercklich gelegen / wan er / der Obriste / mit anstehen / vnd darzu helffen wolte / verrichten könte. Wie nun der Obriste zuwissen begehrte / was es were / fuhr er weiter fort / sagend. Es were diese itzige trennung vnter dē Häubtern des Evangelischen Wesens von niemandt verursachet / als vom FeldM. Baner: Mit Welchem kein einziger zufrieden / vñ seinentwegen das Reich sich in so elendem zustande befinden thete. Deme nun vorzukommen / wüste Er mittel / den FeldM. von der Armee abzubringen / dessen person sich zubemächtigen / Ihn wegzuführen / vnd vor recht zustellen; Da allein der Obriste / ihm zuassistiren / sich erklärete: Massen es durch weinig volck zuthun were. Vnd könte man alsdan stracks allen Obristen schrifftlich anfügen: Das man sie zubefriedigen gemeinet. Auch müste darauff ein newer Status zur stund gemachet / vnd vngeseumt an die Cron Schweden geschrieben werden: Das Sie ihre Deputirte heraus schicken möchte: Weil man nicht desto weiniger fest bey Derselben halten / vnd nur den Feld-M. überweisen wolte; Das Er / nebenst des Evangelischen Wesens besten / auch der Cron Schweden / seines eignen Vaterlandes / dienste nicht gesuchet. Gab dem Obristen darauff ein Schreiben an Stahlman mit: Der Ihm den grund ferner sagen würde / wie es anzufangen were / vnd wohin der Feld-M. solte geführet werden. Erwehnte hiebey; Das durch die Saal ein pas / worüber man Ihn sicher bringen könte / er auch versuchen wolte / ob er drey hundert pferde von Hertzog Wilhelm[137] darzu überkommen möchte: Deswegen er zu demselben zureisen / in willens. Vnd da ihm solche nicht gefolget würden / hette doch Stahlman mittel gnug darzu an der hand; War[138] der Obriste / die sache zuverrichten / nur mit auf sich nehmen thete. Wie dan auch er / Capaun / sicher gnug / vnd ohne einige gefahr aufs Haus Egeln[139] nur durch eine Petarde[140] zukommen getrawete: Vnd sich sonst dahin bearbeiten wollte / ob er Hertzog Wilhelms Gen-Quartiermeister[141] / de la Garde,[142] hierzu mit überreden könte. Vnd weil Ersken[143] vnd Steinacker[144] nicht weit von Egeln sich stets befünden[145] / solte man dieselben zugleich in einem streiche mit aufheben: Sonst begehrete Er mehr nicht / dan / nebenst des Feld-Marschalcks person / dessen Cantzley mächtig zuwerden. Als aber der Obriste weiter gefraget; Was dan der H. ReichsCantzler hierauff vernehmen würde ? Antwortete Capaun: Wan nur dieser / der FeldMarschalck / weg were / so würde es mit den andern sich auch wol schicken. Wie nun der Obriste Plato gemeldten Capaun also ausgehöret, trug Er dennoch / vngeachtet der FeldMarschalck Ihm aufsetzig war / auch die Conspiranten nicht nahmen haben wolten / das sie wieder die Königin vnd Cron Schweden etwas machinirten[146] / bedencken / ihnen beyzupflichten: Sondern nahm vielmehr resolution, den FeldMarschalck diesen handel zuoffenbaren. Welches auch geschehen / vnd er seine aussage / so schrifftlich aufgesetzet ward / in gegenwart beyder Gen-Majors[147] / Wedel[148] vnd Dromonds[149] / dan Obristen Lieutenants Schapelowen[150] / mit eigner hand vnterschrieben / vnd mit seinem pittschafft[151] bekräftiget.
Gleichwol konnte solches so geschwind vnd geheim nicht zugehen / das gemeldte beyde redelsführer / ehe man sie zur gefänglichen hafft bringen können / hiervon nicht wind bekommen / vnd sich aus dem staube gemachet: Die man deßwegen gegen den fünff vnd zwantzigsten Mäy Monats nacher Magdeburg / vor den Königlichen Kriegs- / Lands- / vnd Regierungs-Deputirten zuerscheinen / das einige / was / wegen der / ihnen zugemessenen / conjuration vnd verräterrey vorgebracht würde / anzuhören / zuvernehmē / hierauff ihre antwort zugeben / vnd dan fernern bescheids / was die Rechte disfals mit sich brechten / zuerwarten / citiret vnd eingeladen. Es ward auch deren einer / als Johan Stahlmann von Major[152] Duwals[153] Qvartiermeister[154] an der Polnischen grentze ertappet: Darüber er / aus verzweifelung / sich selbst mit einem messer zuerstechen gesuchet / vnd ihm eine gefährliche wunde / so doch folgends ausgeheilet worden / zugefüget“.[155]
„Am 13. April 1635 findet sich der Oberst Erasmus Platow[156] in Baners[157] Hauptquartier auf Schloß Egeln[158] ein und bittet um ein Gespräch unter vier Augen. Hierbei teilt er ihm mit, daß eine Meuterei[159] im Gange sei und daß die Verschwörer sich der Person Baners bemächtigen wollen. Die Intrige ist nicht in allen Einzelheiten klar, aber jedenfalls geht etwas vor. Die Verschwörer sind in untergeordneter Stellung und handeln offenbar im Auftrag hochgestellter Persönlichkeiten. Als Ursache für das Komplott wird angegeben, daß Baner der Anlaß zu Zersplitterungen und zur Uneinigkeit auf beiden Seiten sei und daß er deshalb unschädlich gemacht werden müsse. Über die Art des beabsichtigten Handstreichs bestehen verschiedene Lesarten, die teilweise recht phantastisch klingen. Einmal heißt es, die Verschworenen wollten sich mit Gewalt Zutritt zu Baners Wohnung verschaffen, dann wieder, Baner solle auf einem Spazierritt erschossen werden, oder auch, die Stadt Egeln solle angezündet und Baner im herrschenden Wirrwarr gefangengenommen werden.
Baner und die ihm nahestehenden Männer wissen nicht recht, was sie von all dem halten sollen. Man erinnert sich, daß schon früher Gerüchte in den Soldatenquartieren umliefen und daß von merkwürdigen Spukphänomenen die Rede war, die Schlimmes für den Feldmarschall bedeuten sollten. Jedenfalls beschließt Baner, die Sache zu untersuchen. Sobald die Verschworenen hiervon Witterung bekommen, fliehen sie nach allen Himmelsrichtungen auseinander. Nach langer Klapperjagd glückt es, einen der Hauptverschworenen, den früheren Hofrat im schwedischen Dienst Johan Stallman, zu fassen. Er versucht, im Gefängnis Selbstmord zu begehen, wird aber daran gehindert, und das Prozeßverfahren gegen ihn wird eingeleitet. Eben soll das Urteil fallen, als es Stallman gelingt, zu fliehen und so dem Galgen, der ihn erwartet, zu entgehen. Damit verläuft die Geschichte im Sande. Was hinter dem Komplott steckt, ist schwer zu sagen. Vielleicht wollen Schwedens Gegner in Deutschland durch einen Handstreich gegen Baner die Machtstellung Schwedens just in dem Augenblick, da Oxenstierna in Frankfurt[160] ist und nicht eingreifen kann, untergraben. Nur ein Jahr früher ist Wallenstein[161] aus ähnlichen Gründen und unter geheimnisvollen Umständen aus dem Wege geräumt. Die Prophezeiungen um Wallenstein und die Spukphänomene um Baner können aus derselben Quelle stammen. In einer Zeit die so wenig nach Leben und Tod fragt, wirkt ein Geschehnis wie Wallensteins Ermordung ansteckend. Für eine Handvoll Dukaten kann man jederzeit ein paar gewissenlose Gesellen anwerben, die einen unbequemen Gegner aus dem Hinterhalt erledigen“.[162]
Der Hildesheimer Chronist Dr. Jordan notiert allerdings in seinem Tagebuch unter dem 17./27.4.1635: „Heut haben etzliche Calvinische Räthe, worunter D. Stalman und 2 Gebrüdere Cappaunen[163] gewesen, deren Schwedischen Feldmarschalk Bremer [Banér; BW] den Walnsteinischen Process machen wollen, worüber die beiden Brüder sollen ertappt worden sein“. [164]
Der schwedische Historiker Englund meint dazu: „Im April [1635; BW] wurde eine Verschwörung unter einer Gruppe deutscher Offiziere aufdeckt, die darauf abzielte, den Befehlshaber des Heeres, Johan Banér, zu entführen oder zu ermorden. (Es war geplant, das Tor von Banérs Schloß, Egeln, mit einer Petarde[165] aufzusprengen und dann einige hundert Reiter hineinzuschicken, um ihn, seinen Kriegsrat und seine Feldkanzlei zu ergreifen.) In den Quartieren der Truppen kursierte der Rückrufbrief des Kaisers ganz offen; darin wurden alle Deutschen, die in feindlichen Dienst getreten waren, aufgefordert, sich ein für allemal beim eigenen Heer des Reichs einzustellen, ansonsten drohten Konfiskation und Todesstrafe. Gleichzeitig winkte ein lächelnder Kurfürst von Sachsen[166] mit voller Amnestie sowie Bezahlung und guten Quartieren für jene, die überlaufen und lieber unter seinen Fahnen dienen wollten. Die Lage war zeitweilig überaus bedrohlich. Bei einer Gelegenheit mußte man Axel Oxenstierna – der nach all den Rückschlägen körperlich wie geistig ausgelaugt war – heimlich im Schutz der Nacht mit Hilfe loyaler Livländer vor der unberechenbaren Soldateska in Sicherheit bringen. Nur mit Mühe und Not entging die schwedische Führung einer allgemeinen Meuterei“.[167] Baner selbst schrieb am 21.4.1635 an Georg von Braunschweig-Lüneburg: „Sonsten kann ich E. F. G. ich hiermit demütig nicht verhalten, wie dass sich dieser Tage eine gantze unvermutliche große conspiration und martenation etzlicher unruhiger undt vermessener gesellen, mich erstlich undt zwar in weniger Zeit nach freventlicher undt gewaltthätiger Weise übr eine seite zu bringen, auch dem Hrn. Reichß-Canzler, so balt er sich dieser ortten etwas genähert, ein gleichmässiges widerfahren zu lassen, durch leichtfertige practicen sich äußerst verkehret, undt bearbeitet, hier zu Lande endecket, und wunderbahrlicher weise offenbahret, indem der Oberst Plato, welcher von den beiden rädelsführern, alß Johann Stalman undt Jacob Cappern[168] zum Executoren bestellet werden sollen, aus Gottes des Allmächtigen gerechtesten und allein weisen willen, sich darzu nicht accomodieren wollen, sondern diese verrätherei selbsten angegeben. Wie dan aus denen darbei sich ereigneten unterschiedlichen weit aussehenden circumstantien solches verräterisches beginnen, da er seine endtschaft erreicht haben würde, dem ganzen Evangelischen Wesen högst nachtheilig undt gefährlich würde gewesen seyn, Also zweiffelt man nicht, E. F. G. werden auch solches zum högsten abhorriren. Undt will mir nun dieserwegen anders nicht gebühren, den E. F. G. solches dehmütig hierdurch zu notificiren undt in Demütigkeit zu bitten, derselbe gnedig geruhen wolte, weil obgedachter Johan Stalman undt Jacob Cappern flüchtig, undt vielleicht durch E. F. G. quartier undt Landen passieren mögten, überall die nöthige Verordnung thun zu lassen, ob sie etwa an einigen ortt erforschet undt vest genommen werden könten, undt versichern E. F. G. sich gnedig, daß solche pratiquen dermassen gefehrlich gewesen, daß es sie zwar wegen meiner person in geringe consideration zu nehmen, doch dieser Armee ja dem ganzen Evangelischen Wesen ein über die maaßen großes Unheil dadurch zugewachsen seyn würde“.[169]
Christian II. von Anhalt-Bernburg[170] notierte während seines Wiener Aufenthalts unter dem 8./18.7.1635 in seinem Tagebuch, dass von der Heyden Stalman gefangen hätte: „Zeitung daß der Oberste heyde den Cantzler Stahlmann in der Margk Brandenburg gefangen bekommen, vndt ihn wol verwahrt, naher Magdeburg geschickt, dörffte ihm ein böser proceß alda gemacht werden. Jeder ist seines GLÜCKES Schmied. Quilibet faber suæ FORTUNÆ“.[171]
Der Pfarrer Jacob Möser [um 1570-1644][172] in Staßfurt[173] erinnert sich: „Den 5. [15.; BW] Juli wird Johann Stahlmann, dem Schuld gegeben wurde, daß er den General Baner habe umbringen wollen, gefangen nach Magdeburg geführet“.[174] „Das Complott wurde verraten, allein auch die Verschwornen gewannen Zeit zur Flucht. Erst an der polnischen Grenze wurde Stallman von einem Officier Duwall’s[175] eingeholt. Aus Verzweiflung wollte er sich mit einem Messer erstechen. Jedoch die Wunde war nicht tödlich, er wurde geheilt und bis zum Tag der Strafe in strenger Haft gehalten. Auch [Aus; BW] dieser entrann er im Sept. 1635 und floh nach Wien. Bald darauf, vielleicht noch in demselben Jahre starb er auf einer Reise nach Prag“.[176] Unter dem 10./20.7.1635 heißt es bei Christian II.: „Avis, daß Stahlmann nicht, (wie man draußen vermeinet) gefangen, sondern in Polen endtrunnen seye, vndt dem Kayser, sejne dienste præsentire“.[177]
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[1] Johanniter-Orden: Der Orden vom Hospital des Heiligen Johannes zu Jerusalem (lat. Name: Ordo Hospitalis sancti Johannis Ierosolimitani), auch Ritterlicher Orden Sankt Johannis vom Spital zu Jerusalem genannt, entstand nach der Eroberung Jerusalems durch das Heer des Ersten Kreuzzuges im Jahre 1099. Die Ritter dieses Ordens wurden auch als Johanniter oder Hospitaliter bezeichnet. Nach dem Untergang der Kreuzfahrerstaaten und der ab 1306 erfolgten Übersiedlung des Ordens nach Rhodos, der 1530 eine weitere nach Malta folgte, bürgerten sich für die Ordensritter auch die Bezeichnungen Rhodesier und Malteser ein [wikipedia].
[2] Pilsen [Plzeň, Tschechien]; HHSBöhm, S. 444ff.
[3] Ernst Graf v. Mansfeld [1580 Luxemburg- 30.11.1626 Rakovica bei Sarajewo], Söldnerführer. Vgl. KRÜSSMANN, Ernst von Mansfeld.
[4] ÜTTERODT, Ernest Graf zu Mansfeld, S. 182.
[5] Obristleutnant [schwed. Överstelöjtnant, dän. oberstløjtnant]: Der Obristleutnant war der Stellvertreter des Obristen, der dessen Kompetenzen auch bei dessen häufiger, von den Kriegsherrn immer wieder kritisierten Abwesenheit – bedingt durch Minderjährigkeit, Krankheit, Badekuren, persönliche Geschäfte, Wallfahrten oder Aufenthalt in der nächsten Stadt, vor allem bei Ausbruch von Lagerseuchen – besaß. Meist trat der Obristleutnant als militärischer Subunternehmer auf, der dem Obristen Soldaten und die dazu gehörigen Offiziere zur Verfügung stellte. Verlangt waren in der Regel, dass er die nötige Autorität, aber auch Härte gegenüber den Regimentsoffizieren und Soldaten bewies und für die Verteilung des Soldes sorgte, falls dieser eintraf. Auch die Ergänzung des Regiments und die Anwerbung von Fachleuten oblagen ihm. Zu den weiteren Aufgaben gehörten Exerzieren, Bekleidungsbeschaffung, Garnisons- und Logieraufsicht, Überwachung der Marschordnung, Verproviantierung etc. Der Profos hatte die Aufgabe, hereingebrachte Lebensmittel dem Obristleutnant zu bringen, der die Preise für die Marketender festlegte. Um all diese Aufgaben bewältigen zu können, waren umfangreiche Kenntnisse und Erfahrungen notwendig. Nicht selten lag die eigentliche Führung des Regiments in der Verantwortung eines fähigen Obristleutnants, der im Monat je nach Truppengattung zwischen 120 [nach der „Ordnung Wie es mit der verpflegung der Soldaten“ (1630)] und 150 fl. bezog – in besetzten Städten (1626) wurden z. T. monatlich 400 Rt. erpresst (HEIMATMUSEUM SCHWEDT, Die Uckermark, S. 15 – , in der brandenburgischen Armee sogar 300 fl. Nach Wallensteins Verpflegungsordnbung (1629) standen ihm bei der Infanterie 320 Rt. monatlich zu; KRAUSE, Urkunden 1. Bd., S. 460. Voraussetzung war allerdings in der bayerischen Armee die richtige Religionszugehörigkeit. Maximilian I. hatte Tilly den Ersatz der „unkatholischen“ Offiziere befohlen; Bayerisches Hauptstaatsarchiv München Dreißigjähriger Krieg Akten 236, fol. 39′ (Ausfertigung): Maximilian I. an Tilly, München, 1629 XI 04: … „wann man dergleich officiren nit in allen fällen, wie es die unuorsehen notdurfft erfordert, gebrauchen khan und darff: alß werdet ihr euch angelegen sein lassen, wie die uncatholischen officiri, sowol undere diesem alß anderen regimentern nach unnd nach sovil muglich abgeschoben unnd ihre stellen mit catholischen qualificirten subiectis ersezt werden konnde“. Der Obristleutnant war zumeist auch Hauptmann oder Rittmeister einer Kompanie, so dass er bei Einquartierungen und Garnisonsdienst zwei Quartiere und damit auch entsprechende Verpflegung und Bezahlung beanspruchte oder es zumindest versuchte. Von Piccolomini stammt angeblich der Ausspruch (1642): „Ein teutscher tauge für mehrers nicht alß die Oberstleutnantstell“. HÖBELT, „Wallsteinisch spielen“, S. 285.
[6] Regiment: Größte Einheit im Heer, aber mit höchst unterschiedlicher Stärke: Für die Aufstellung eines Regiments waren allein für Werbegelder, Laufgelder, den ersten Sold und die Ausrüstung 1631 bereits ca. 135.000 fl. notwendig. Zum Teil wurden die Kosten dadurch aufgebracht, dass der Obrist Verträge mit Hauptleuten abschloss, die ihrerseits unter Androhung einer Geldstrafe eine bestimmte Anzahl von Söldnern aufbringen mussten. Die Hauptleute warben daher Fähnriche, Kornetts und Unteroffiziere an, die Söldner mitbrachten. Adlige Hauptleute oder Rittmeister brachten zudem Eigenleute von ihren Besitzungen mit. Wegen der z. T. immensen Aufstellungskosten kam es vor, dass Obristen die Teilnahme an den Kämpfen mitten in der Schlacht verweigerten, um ihr Regiment nicht aufs Spiel zu setzen. Der jährliche Unterhalt eines Fußregiments von 3.000 Mann Soll-Stärke wurde mit 400- 450.000 fl. eines Reiterregiments von 1.200 Mann mit 260.-300.000 fl. angesetzt. Zu den Soldaufwendungen für die bayerischen Regimenter vgl. GOETZ, Kriegskosten Bayerns, S. 120ff.; KAPSER, Kriegsorganisation, S. 277ff. Ein Regiment zu Fuß umfasste de facto bei den Kaiserlichen zwischen 650 und 1.100, ein Regiment zu Pferd zwischen 320 und 440, bei den Schweden ein Regiment zu Fuß zwischen 480 und 1.000 (offiziell 1.200 Mann), zu Pferd zwischen 400 und 580 Mann, bei den Bayerischen 1 Regiment zu Fuß zwischen 1.250 und 2.350, 1 Regiment zu Roß zwischen 460 und 875 Mann. Das Regiment wurde vom Obristen aufgestellt, von dem Vorgänger übernommen und oft vom seinem Obristleutnant geführt. Über die Ist-Stärke eines Regiments lassen sich selten genaue Angaben finden. Das kurbrandenburgische Regiment Carl Joachim v. Karberg [Kerberg] sollte 1638 sollte auf 600 Mann gebracht werden, es kam aber nie auf 200. Karberg wurde der Prozess gemacht, er wurde verhaftet und kassiert; OELSNITZ, Geschichte, S. 64. Als 1644 der kaiserliche Generalwachtmeister Johann Wilhelm v. Hunolstein die Stärke der in Böhmen stehenden Regimenter feststellen sollte, zählte er 3.950 Mann, die Obristen hatten 6.685 Mann angegeben. REBITSCH, Gallas, S. 211; BOCKHORST, Westfälische Adlige.
[7] Johann Georg Markgraf v. Brandenburg-Jägerndorf [16.12.1577 Wolmirstedt-2.3.1624 Leutschau], kurpfälzischer Obrist.
[8] Sigismund Markgraf v. Brandenburg-Ansbach [1592-1640], pfälzischer Obrist.
[9] REITZENSTEIN, Der Feldzug des Jahres 1622, S. 121.
[10] grosser-generalstab.de/regiment/bredow/bw001.html. – Kompanie [schwed. kompani, dän. kompany]: Eine Kompanie zu Fuß (kaiserlich, bayerisch und schwedisch) umfasste von der Soll-Stärke her 100 Mann, doch wurden Kranke und Tote noch 6 Monate in den Listen weiter geführt, so dass ihre Ist-Stärke bei etwa 70-80 Mann lag. Eine Kompanie zu Pferd hatte bei den Bayerischen 200, den Kaiserlichen 60, den Schwedischen 80, manchmal bei 100-150, zum Teil allerdings auch nur ca. 30. Geführt wurde die Fußkompanie von einem Hauptmann, die berittene Kompanie von einem Rittmeister. Vgl. TROUPITZ, Kriegs-Kunst. Vgl. auch „Kornett“, „Fähnlein“, „Leibkompanie“.
[11] KRUSENSTJERN, Selbstzeugnisse, S. 111f.
[12] Obrist [schwed. överste, dän. oberst]: I. Regimentskommandeur oder Regimentschef mit legislativer und exekutiver Gewalt, „Bandenführer unter besonderem Rechtstitel“ (ROECK, Als wollt die Welt, S. 265), der für Bewaffnung und Bezahlung seiner Soldaten und deren Disziplin sorgte, mit oberster Rechtsprechung und Befehlsgewalt über Leben und Tod. Dieses Vertragsverhältnis mit dem obersten Kriegsherrn wurde nach dem Krieg durch die Verstaatlichung der Armee in ein Dienstverhältnis umgewandelt. Voraussetzungen für die Beförderung waren (zumindest in der kurbayerischen Armee) richtige Religionszugehörigkeit (oder die Konversion), Kompetenz (Anciennität und Leistung), finanzielle Mittel (die Aufstellung eines Fußregiments verschlang 1631 in der Anlaufphase ca. 135.000 fl.) und Herkunft bzw. verwandtschaftliche Beziehungen (Protektion). Zum Teil wurden Kriegskommissare wie Johann Christoph Freiherr v. Ruepp zu Bachhausen zu Obristen befördert, ohne vorher im Heer gedient zu haben; Bayerisches Hauptstaatsarchiv München Kurbayern Äußeres Archiv 2398, fol. 577 (Ausfertigung): Ruepp an Maximilian I., Gunzenhausen, 1631 XI 25. Der Obrist ernannte die Offiziere. Als Chef eines Regiments übte er nicht nur das Straf- und Begnadigungsrecht über seine Regimentsangehörigen aus, sondern er war auch Inhaber einer besonderen Leibkompanie, die ein Kapitänleutnant als sein Stellvertreter führte. Ein Obrist erhielt in der Regel einen Monatssold von 500-800 fl. je nach Truppengattung, 500 fl. zu Fuß, 600 fl. zu Roß [nach der „Ordnung Wie es mit der verpflegung der Soldaten“ (1630)] in der kurbrandenburgischen Armee 1.000 fl. „Leibesbesoldung“ nebst 400 fl. Tafelgeld und 400 fl. für Aufwärter. In besetzten Städten (1626) wurden z. T. 920 Rt. erpresst (HEIMATMUSEUM SCHWEDT, Die Uckermark, S. 15). Nach Wallensteins Verpflegungsordnbung (1629) standen ihm als Obrist und Hauptmann der Infanterie 800 Rt. monatlich zu; KRAUSE, Urkunden 1. Bd., S. 460. Daneben bezog er Einkünfte aus der Vergabe von Offiziersstellen. Weitere Einnahmen kamen aus der Ausstellung von Heiratsbewilligungen, aus Ranzionsgeldern – 1/10 davon dürfte er als Kommandeur erhalten haben – , Verpflegungsgeldern, Kontributionen, Ausstellung von Salvagardia-Briefen – die er auch in gedruckter Form gegen entsprechende Gebühr ausstellen ließ – und auch aus den Summen, die dem jeweiligen Regiment für Instandhaltung und Beschaffung von Waffen, Bekleidung und Werbegeldern ausgezahlt wurden. Da der Sold teilweise über die Kommandeure ausbezahlt werden sollten, behielten diese einen Teil für sich selbst oder führten „Blinde“ oder Stellen auf, die aber nicht besetzt waren. Auch ersetzten sie zum Teil den gelieferten Sold durch eine schlechtere Münze. Zudem wurde der Sold unter dem Vorwand, Ausrüstung beschaffen zu müssen, gekürzt oder die Kontribution unterschlagen. Zur brandenburgischen Armee heißt es; OELSNITZ, Geschichte, S. 64: „Fälle, daß die Obersten mit ihren Werbegeldern durchgingen, gehörten nicht zu den größten Seltenheiten; auch stimmte bei den Musterungen die Anzahl der anwesenden Mannschaften außerordentlich selten mit den in der Kapitulation bedingten. So sollte das Kehrberg’sche [Carl Joachim v. Karberg; BW] Regiment 1638 auf 600 Mann gebracht werden, es kam aber nie auf 200. Es wurde dem Obersten der Proceß gemacht, derselbe verhaftet und kassirt. Aehnlich machte es der Oberst Rüdiger v. Waldow [Rüdiger [Rötcher] v. Waldow; BW] und es ließen sich noch viele ähnliche Beispiele aufführen“. Vgl. BELLINCKHAUSEN; TEGEDER; KREIENBRINK, der osnabrugischen handlung, S. 277: „Wir burger mußen alle wochen unse contribution zahlen, die obristen nehmmens geldt zu sich, und die gemeinen soldaten mußen hunger leyden“. Der Austausch altgedienter Soldaten durch neugeworbene diente dazu, ausstehende Soldansprüche in die eigene Tasche zu stecken. Zu diesen „Einkünften“ kamen noch die üblichen „Verehrungen“, die mit dem Rang stiegen und nichts anderes als eine Form von Erpressung darstellten, und die Zuwendungen für abgeführte oder nicht eingelegte Regimenter („Handsalben“) und nicht in Anspruch genommene Musterplätze; abzüglich allerdings der monatlichen „schwarzen“ Abgabe, die jeder Regimentskommandeur unter der Hand an den Generalleutnant oder Feldmarschall abzuführen hatte; Praktiken, die die obersten Kriegsherrn durchschauten. Zudem erbte er den Nachlass eines ohne Erben und Testament verstorbenen Offiziers. Häufig stellte der Obrist das Regiment in Klientelbeziehung zu seinem Oberkommandierenden auf, der seinerseits für diese Aufstellung vom Kriegsherrn das Patent erhalten hatte. Der Obrist war der militärische ‚Unternehmer‘, die eigentlich militärischen Dienste wurden vom Major geführt. Das einträgliche Amt – auch wenn er manchmal „Gläubiger“-Obrist seines Kriegsherrn wurde – führte dazu, dass begüterte Obristen mehrere Regimenter zu errichten versuchten (so verfügte Werth zeitweise sogar über 3 Regimenter), was Maximilian I. von Bayern nur selten zuließ oder die Investition eigener Geldmittel von seiner Genehmigung abhängig machte. Im April 1634 erging die kaiserliche Verfügung, dass kein Obrist mehr als ein Regiment innehaben dürfe; ALLMAYER-BECK; LESSING, Kaiserliche Kriegsvölker, S. 72. Die Möglichkeiten des Obristenamts führten des Öfteren zu Misshelligkeiten und offenkundigen Spannungen zwischen den Obristen, ihren karrierewilligen Obristleutnanten (die z. T. für minderjährige Regimentsinhaber das Kommando führten; KELLER, Drangsale, S. 388) und den intertenierten Obristen, die auf Zeit in Wartegeld gehalten wurden und auf ein neues Kommando warteten. Zumindest im schwedischen Armeekorps war die Nobilitierung mit dem Aufstieg zum Obristen sicher. Zur finanziell bedrängten Situation mancher Obristen vgl. dagegen OMPTEDA, Die von Kronberg, S. 555. Da der Obrist auch militärischer Unternehmer war, war ein Wechsel in die besser bezahlten Dienste des Kaisers oder des Gegners relativ häufig. Der Regimentsinhaber besaß meist noch eine eigene Kompanie, so dass er Obrist und Hauptmann war. Auf der Hauptmannsstelle ließ er sich durch einen anderen Offizier vertreten. Ein Teil des Hauptmannssoldes floss in seine eigenen Taschen. Dazu beanspruchte er auch die Verpflegung. OELSNITZ, Geschichte, S. 64f.: Der kurbrandenburgische Geheime Rat Adam Graf zu „Schwarzenberg spricht sich in einem eigenhändigen Briefe (22. August 1638) an den Geheimen Rath etc. v. Blumenthal [Joachim Friedrich Freiherr v. Blumenthal; BW] sehr nachtheilig über mehrere Obersten aus und sagt: ‚weil die officierer insgemein zu geitzig sein und zuviel prosperiren wollen, so haben noch auf die heutige stunde sehr viele Soldaten kein qvartier Aber vnter dem schein als ob Sie salvaguardien sein oder aber alte reste einfodern sollen im landt herumb vagiren vnd schaffen ihren Obristen nur etwas in den beutel vnd in die küch, Es gehöret zu solchen dantz mehr als ein paar weißer schue, das man dem General Klitzingk [Hans Kaspar [Caspar] v. Klitzing; BW] die dispositiones vom Gelde und vonn proviant laßen sollte, würde, wan Churt borxtorff [Konrad [Kurt] Alexander Magnus v. Burgsdorff; BW] Pfennigmeister vnd darvber custos wehre der katzen die kehle befohlen sein, wir haben vnd wissen das allbereit 23 Stäbe in Sr. Churf. Drchl. Dienst vnd doch ist kein einsiger ohne der alte Obrister Kracht [Hildebrand [Hillebrandt] v. Kracht; BW] der nit auß vollem halse klaget als ob Man Ihme ungerecht wehre, ob Sie In schaden gerieten, Man sol sie vornemen Insonderheit die, welche 2000 zu lievern versprochen vnd sich nit 300 befinden vndt sol also exempel statuiren – aber wer sol Recht sprechen, die höchste Im kriegsrath sein selber intressirt vnd mit einer suppen begossen“. Ertragreich waren auch Spekulationen mit Grundbesitz oder der Handel mit (gestohlenem) Wein (vgl. BENTELE, Protokolle, S. 195), Holz, Fleisch oder Getreide. Zum Teil führte er auch seine Familie mit sich, so dass bei Einquartierungen wie etwa in Schweinfurt schon einmal drei Häuser „durch- und zusammen gebrochen“ wurden, um Raum zu schaffen; MÜHLICH; HAHN, Chronik 3. Bd., S. 504. Die z. T. für den gesamten Dreißigjährigen Krieg angenommene Anzahl von rund 1.500 Kriegsunternehmern, von denen ca. 100 bis 300 gleichzeitig agiert hätten, ist nicht haltbar, fast alle Regimentsinhaber waren zugleich auch Kriegs- bzw. Heeresunternehmer. II. Manchmal meint die Bezeichnung „Obrist“ in den Zeugnissen nicht den faktischen militärischen Rang, sondern wird als Synonym für „Befehlshaber“ verwandt. Vgl. KAPSER, Heeresorganisation, S. 101ff.; BOCKHORST, Westfälische Adelige, S. 15ff., REDLICH, German military enterpriser; DAMBOER, Krise; WINKELBAUER, Österreichische Geschichte Bd. 1, S. 413ff.
[13] Jobst Heinrich v. Mützephal [Metzfall, Mitschefall, Mitschefahl, Mutschefahl, Mutzschefall, Müttschefahl, Mutzefahl, Mischefall] [ -1635], braunschweig-lüneburgischer Obrist.
[14] Keula [Kyffhäuserkreis].
[15] (Bad) Langensalza [Unstrut-Hainich-Kreis]; HHSD IX, S. 33ff.
[16] Großmehlra [Unstrut-Hainich-Kreis].
[17] Musketier [schwed. musketerare, musketör, dän. musketeer]: Fußsoldat, der die Muskete führte. Die Muskete war die klassische Feuerwaffe der Infanterie. Sie war ein Gewehr mit Luntenschloss, bei dem das Zündkraut auf der Pulverpfanne durch den Abzugsbügel und den Abzugshahn mit der eingesetzten Lunte entzündet wurde. Die Muskete hatte eine Schussweite bis zu 250 m. Wegen ihres Gewichts (7-10 kg) stützte man die Muskete auf Gabeln und legte sie mit dem Kolben an die Schulter. Nach einem Schuss wichen die Musketiere in den Haufen der Pikeniere zurück, um nachladen zu können. Nach 1630 wurden die Waffen leichter (ca. 5 kg) und die Musketiere zu einer höheren Feuergeschwindigkeit gedrillt; die Schussfolge betrug dann 1 bis 2 Schuss pro Minute (vgl. BUßMANN; SCHILLING, 1648, Bd .1, S. 89). Die zielfähige Schussweite betrug ca. 300 Meter, auf 100 Meter soll die Kugel die damals übliche Panzerung durchschlagen haben. Die Treffsicherheit soll bei 75 Metern Entfernung noch 50 % betragen haben. Die Aufhaltewirkung war im Nahbereich sehr hoch, die Getroffenen sollen sich förmlich überschlagen haben. Je nach Entfernung sollen jedoch im Normalfall nur 5-7% aller abgegebenen Schüsse eine Wirkung im Ziel gehabt haben. Vgl. WALLHAUSEN, Kriegskunst zu Fuß. Zudem rissen sie auf etwa 10 Meter Entfernung etwa dreimal so große Wundhöhlen wie moderne Infanteriegeschosse. Ausführlich beschrieben wird deren Handhabung bei ENGERISSER, Von Kronach nach Nördlingen, S. 544ff. Eine einfache Muskete kostete etwa 2 – 3 ¼ Gulden, die qualitativ besseren Suhler Waffen das Doppelte, so dass seine Ausrüstung nicht so kostenintensiv war. Die Muskete löste das Handrohr ab. Die ab 1630 im thüringischen Suhl gefertigte schwedische Muskete war etwa 140 cm lang bei einer Lauflänge von 102 cm und wog etwa 4,5 – 4,7 kg bei einem Kaliber von zumeist 19,7 mm. Sie konnte bereits ohne Stützgabel geschossen werden, wenngleich man diese noch länger zum Lade- und Zielvorgang benutzte. Die Zerstörung Suhls durch Isolanos Kroaten am 16./26.10.1634 geschah wohl auch in der Absicht, die Produktionsstätten und Lieferbetriebe dem Bedarf der schwedischen Armee endgültig zu entziehen. BRNARDÍC, Imperial Armies I. Für den Nahkampf trug er ein Seitengewehr – Kurzsäbel oder Degen – und schlug mit dem Kolben seiner Muskete zu. In aller Regel kämpfte er jedoch als Schütze aus der Ferne. Deshalb trug er keine Panzerung, schon ein leichter Helm war selten. Eine einfache Muskete kostete etwa 3 ¼ Gulden, die qualitativ besseren Suhler Waffen das Doppelte, so dass seine Ausrüstung nicht so kostenintensiv war. Im Notfall wurden die Musketiere auch als Dragoner verwendet, die aber zum Kampf absaßen. MAHR, Monro, S. 15: „Der Musketier schoß mit der Luntenschloßmuskete, die wegen ihres Gewichtes [etwa 5 kg] auf eine Gewehrgabel gelegt werden mußte. Die Waffe wurde im Stehen geladen, indem man den Inhalt der am Bandelier hängenden hölzernen Pulverkapseln, der sog. Apostel, in den Lauf schüttete und dann das Geschoß mit dem Ladestock hineinstieß. Verschossen wurden Bleikugeln, sog. Rollkugeln, die einen geringeren Durchmesser als das Kaliber des Laufes hatten, damit man sie auch bei Verschmutzung des Laufes durch die Rückstände der Pulvergase noch einführen und mit Stoff oder Papier verdämmen konnte. Da die Treffgenauigkeit dieser Musketen mit glattem Lauf auf die übliche Kampfentfernung von maximal 150 Metern unter 20 Prozent lag, wurde Salvenschießen bevorzugt. Die Verbände waren dabei in sog. Treffen aufgestellt. Dies waren Linien zu drei Gliedern, wobei das zweite Treffen etwa 50 Schritt, das dritte 100 Schritt hinter der Bataille, d. h. der Schlachtlinie des ersten Treffens, zu stehen kamen, so daß sie diese bei Bedarf rasch verstärken konnten. Gefeuert wurde gliedweise mit zeitlichem Abstand, damit für die einzelnen Glieder Zeit zum Laden bestand. Ein gut geübter Musketier konnte in drei Minuten zwei Schuß abgeben. Die Bleigeschosse bis zu 2 cm Kaliber [vgl. auch GROTHE, Auf die Kugeln geschaut, S. 386, hier 16, 8-19,5 mm] verformten sich beim Aufprall auf den Körper leicht, und es entstanden schwere Fleischwunden. In den Kämpfen leisteten Feldscherer erste Hilfe; doch insgesamt blieb die medizinische Versorgung der Verwundeten mangelhaft. Selbst Streifschüsse führten oft aufgrund der Infektion mit Tetanus zum Tode, erst recht dann schwere Verletzungen“. Der Hildesheimer Arzt und Chronist Dr. Jordan berichtet 1634, dass sich unter den Gefallenen eines Scharmützels auch ein weiblicher Musketier in Männerkleidern gefunden habe; SCHLOTTER, Acta, S. 194. Der Bad Windheimer Chronist Pastorius hält unter 1631 fest; PASTORIUS, Kurtze Beschreibung, S. 100: „1631. Den 10. May eroberte der General Tylli die Stadt Magdeburg / plünderte sie aus / eine Jungfrau hatte ihres Bruders Kleider angezogen / und sich in ein groß leeres Weinfaß verstecket / ward endlich von einem Reuter gefunden / der dingte sie für einen Knecht / deme sie auch drey Monat treulich die Pferde wartete / und als in einem Treffen der Reuter umkam / und sie von denen Schweden gefangen gen Erffurt kam / ließ sie sich für einen Musquetirer unterhalten / dienete fünff Jahr redlich / hatte in etlichen Duellen mit dem Degen obsieget / wurde endlich durch eine Müllerin / wo sie im Quartier lag / verrathen / daß sie ein Weib wäre / da erzehlete sie der Commendantin allen Verlauff / die name sie zu einer Dienerin / kleidete sie / und schenckte ihr 100. Ducaten zum Heyrath-Guthe“. Weiter gibt es den Fall der Clara Oefelein, die schriftliche Aufzeichnungen über ihren Kriegsdienst hinterlassen haben soll. Allerdings heißt es schon bei Stanislaus Hohenspach (1577), zit. bei BAUMANN, Landsknechte, S. 77: „Gemeiniglich hat man 300 Mann unter dem Fenlein, ist 60 Glied alleda stellt man welsche Marketender, Huren und Buben in Landsknechtskleyder ein, muß alles gut seyn, gilt jedes ein Mann, wann schon das Ding, so in den Latz gehörig, zerspalten ist, gibet es doch einen Landsknecht“. Bei Bedarf wurden selbst Kinder schon als Musketiere eingesetzt (1632); so der Benediktiner-Abt Gaisser; STEMMLER, Tagebuch Bd. 1, S. 181f.; WALLHAUSEN, Kriegskunst zu Fuß, S. 43ff., über die Bedienung; BRNARDÍC, Imperial Armies I, S. 33ff.; Vgl. KEITH, Pike and Shot Tactics; EICKHOFF; SCHOPPER, 1636, S. 59ff.
[18] Holzthaleben [Unstrut-Hainich-Kreis].
[19] pernoktiert: übernachtet.
[20] Dragoner [schwed. dragon, dän. dragoon, frz. dragon]: leichter Reiter, der auch zu Fuß focht, benannt nach den mit Drachenkopf (dragon) verzierten Reiterpistolen, nach KEITH, Pike and Shot Tactics, S. 24, aus dem Holländischen „dragen“ bzw. „tragen“. „Arbeiter zu Pferd“ hat man sie genannt. Der Dragoner war im Prinzip ein berittener Musketier (der zum Gefecht absaß), da das Pferd zu schlecht war, um mit der Kavallerie ins Gefecht reiten zu können. Berneck, Geschichte der Kriegskunst, S. 136. Auch äußerlich war der Dragoner nicht vom Infanteristen zu unterscheiden. So sprechen auch Zeitgenossen in der Regel von Reitern und Dragonern. Zudem verfügte in der schwedischen Armee 1631/32 etwa nur die Hälfte der Dragoner überhaupt über ein Pferd. Oft saßen daher zwei Dragoner auf einem Pferd. Falls überhaupt beritten, wurden die Dragoner als Vorhut eingesetzt, um die Vormarschwege zu räumen und zu sichern. Teilweise machte man auch Unberittene zu Dragonern, indem man ihnen ein Pferd und eine Muskete gab; SCHWARZ, Die Neumark, S. 52. Des Öfteren führten Dragoner am Sattelknopf kleine Äxte mit, um Hindernisse entfernen oder sich auch zeitweise selbst verteidigen zu können. Zum Teil wurden unberittene Dragoner-Einheiten im Kampf auch als Musketiere eingesetzt. Zu ihren Aufgaben gehörte auch Sicherung und Deckung von Konvois, Patrouillen, Angriffe aus dem Hinterhalt, Bildung der Vor- und Nachhut. Ausführlich dargestellt bei ENGERISSER, Von Kronach, S. 468ff., FLIEGER, Die Schlacht, S. 123ff. Eine Designation vom 13.7.1643 über die Verwendung des Werbegeldes bzw. die Abrechnung für einen Dragoner stellt 44 Gulden 55 Kreuzer in Rechnung. Ein schwedisches Dragonerregiment soll zu einem Drittel aus Zigeunern bestanden haben. Vgl. WALLHAUSEN, Kriegs-Kunst zu Pferd. Zu den Waffen vgl. http://www.engerisser.de/Bewaffnung/Bewaffnung.html.
[21] Thalleben, unter Ilfeld [Nordhausen]; HHSD IX, S. 210.
[22] Menteroda [Unstrut-Hainich-Kreis].
[23] Wilhelm IV. Herzog v. Sachsen-Weimar 11.4.1598 Altenburg-17.5.1662 Weimar], schwedischer Generalleutnant. Vgl. HUSCHKE, Wilhelm IV.
[24] HAPPE I 221 r; mdsz.thulb.uni-jena.de.
[25] HAPPE I 225 v; mdsz.thulb.uni-jena.de.
[26] Obrist [schwed. överste, dän. oberst]: I. Regimentskommandeur oder Regimentschef mit legislativer und exekutiver Gewalt, „Bandenführer unter besonderem Rechtstitel“ (ROECK, Als wollt die Welt, S. 265), der für Bewaffnung und Bezahlung seiner Soldaten und deren Disziplin sorgte, mit oberster Rechtsprechung und Befehlsgewalt über Leben und Tod. Dieses Vertragsverhältnis mit dem obersten Kriegsherrn wurde nach dem Krieg durch die Verstaatlichung der Armee in ein Dienstverhältnis umgewandelt. Voraussetzungen für die Beförderung waren (zumindest in der kurbayerischen Armee) richtige Religionszugehörigkeit (oder die Konversion), Kompetenz (Anciennität und Leistung), finanzielle Mittel (die Aufstellung eines Fußregiments verschlang 1631 in der Anlaufphase ca. 135.000 fl.) und Herkunft bzw. verwandtschaftliche Beziehungen (Protektion). Zum Teil wurden Kriegskommissare wie Johann Christoph Freiherr v. Ruepp zu Bachhausen zu Obristen befördert, ohne vorher im Heer gedient zu haben; Bayerisches Hauptstaatsarchiv München Kurbayern Äußeres Archiv 2398, fol. 577 (Ausfertigung): Ruepp an Maximilian I., Gunzenhausen, 1631 XI 25. Der Obrist ernannte die Offiziere. Als Chef eines Regiments übte er nicht nur das Straf- und Begnadigungsrecht über seine Regimentsangehörigen aus, sondern er war auch Inhaber einer besonderen Leibkompanie, die ein Kapitänleutnant als sein Stellvertreter führte. Ein Obrist erhielt in der Regel einen Monatssold von 500-800 fl. je nach Truppengattung, 500 fl. zu Fuß, 600 fl. zu Roß [nach der „Ordnung Wie es mit der verpflegung der Soldaten“ (1630)] in der kurbrandenburgischen Armee 1.000 fl. „Leibesbesoldung“ nebst 400 fl. Tafelgeld und 400 fl. für Aufwärter. In besetzten Städten (1626) wurden z. T. 920 Rt. erpresst (HEIMATMUSEUM SCHWEDT, Die Uckermark, S. 15). Nach Wallensteins Verpflegungsordnbung (1629) standen ihm als Obrist und Hauptmann der Infanterie 800 Rt. monatlich zu; KRAUSE, Urkunden 1. Bd., S. 460. Daneben bezog er Einkünfte aus der Vergabe von Offiziersstellen. Weitere Einnahmen kamen aus der Ausstellung von Heiratsbewilligungen, aus Ranzionsgeldern – 1/10 davon dürfte er als Kommandeur erhalten haben – , Verpflegungsgeldern, Kontributionen, Ausstellung von Salvagardia-Briefen – die er auch in gedruckter Form gegen entsprechende Gebühr ausstellen ließ – und auch aus den Summen, die dem jeweiligen Regiment für Instandhaltung und Beschaffung von Waffen, Bekleidung und Werbegeldern ausgezahlt wurden. Da der Sold teilweise über die Kommandeure ausbezahlt werden sollten, behielten diese einen Teil für sich selbst oder führten „Blinde“ oder Stellen auf, die aber nicht besetzt waren. Auch ersetzten sie zum Teil den gelieferten Sold durch eine schlechtere Münze. Zudem wurde der Sold unter dem Vorwand, Ausrüstung beschaffen zu müssen, gekürzt oder die Kontribution unterschlagen. Zur brandenburgischen Armee heißt es; OELSNITZ, Geschichte, S. 64: „Fälle, daß die Obersten mit ihren Werbegeldern durchgingen, gehörten nicht zu den größten Seltenheiten; auch stimmte bei den Musterungen die Anzahl der anwesenden Mannschaften außerordentlich selten mit den in der Kapitulation bedingten. So sollte das Kehrberg’sche [Carl Joachim v. Karberg; BW] Regiment 1638 auf 600 Mann gebracht werden, es kam aber nie auf 200. Es wurde dem Obersten der Proceß gemacht, derselbe verhaftet und kassirt. Aehnlich machte es der Oberst Rüdiger v. Waldow [Rüdiger [Rötcher] v. Waldow; BW] und es ließen sich noch viele ähnliche Beispiele aufführen“. Vgl. BELLINCKHAUSEN; TEGEDER; KREIENBRINK, der osnabrugischen handlung, S. 277: „Wir burger mußen alle wochen unse contribution zahlen, die obristen nehmmens geldt zu sich, und die gemeinen soldaten mußen hunger leyden“. Der Austausch altgedienter Soldaten durch neugeworbene diente dazu, ausstehende Soldansprüche in die eigene Tasche zu stecken. Zu diesen „Einkünften“ kamen noch die üblichen „Verehrungen“, die mit dem Rang stiegen und nichts anderes als eine Form von Erpressung darstellten, und die Zuwendungen für abgeführte oder nicht eingelegte Regimenter („Handsalben“) und nicht in Anspruch genommene Musterplätze; abzüglich allerdings der monatlichen „schwarzen“ Abgabe, die jeder Regimentskommandeur unter der Hand an den Generalleutnant oder Feldmarschall abzuführen hatte; Praktiken, die die obersten Kriegsherrn durchschauten. Zudem erbte er den Nachlass eines ohne Erben und Testament verstorbenen Offiziers. Häufig stellte der Obrist das Regiment in Klientelbeziehung zu seinem Oberkommandierenden auf, der seinerseits für diese Aufstellung vom Kriegsherrn das Patent erhalten hatte. Der Obrist war der militärische ‚Unternehmer‘, die eigentlich militärischen Dienste wurden vom Major geführt. Das einträgliche Amt – auch wenn er manchmal „Gläubiger“-Obrist seines Kriegsherrn wurde – führte dazu, dass begüterte Obristen mehrere Regimenter zu errichten versuchten (so verfügte Werth zeitweise sogar über 3 Regimenter), was Maximilian I. von Bayern nur selten zuließ oder die Investition eigener Geldmittel von seiner Genehmigung abhängig machte. Im April 1634 erging die kaiserliche Verfügung, dass kein Obrist mehr als ein Regiment innehaben dürfe; ALLMAYER-BECK; LESSING, Kaiserliche Kriegsvölker, S. 72. Die Möglichkeiten des Obristenamts führten des Öfteren zu Misshelligkeiten und offenkundigen Spannungen zwischen den Obristen, ihren karrierewilligen Obristleutnanten (die z. T. für minderjährige Regimentsinhaber das Kommando führten; KELLER, Drangsale, S. 388) und den intertenierten Obristen, die auf Zeit in Wartegeld gehalten wurden und auf ein neues Kommando warteten. Zumindest im schwedischen Armeekorps war die Nobilitierung mit dem Aufstieg zum Obristen sicher. Zur finanziell bedrängten Situation mancher Obristen vgl. dagegen OMPTEDA, Die von Kronberg, S. 555. Da der Obrist auch militärischer Unternehmer war, war ein Wechsel in die besser bezahlten Dienste des Kaisers oder des Gegners relativ häufig. Der Regimentsinhaber besaß meist noch eine eigene Kompanie, so dass er Obrist und Hauptmann war. Auf der Hauptmannsstelle ließ er sich durch einen anderen Offizier vertreten. Ein Teil des Hauptmannssoldes floss in seine eigenen Taschen. Dazu beanspruchte er auch die Verpflegung. OELSNITZ, Geschichte, S. 64f.: Der kurbrandenburgische Geheime Rat Adam Graf zu „Schwarzenberg spricht sich in einem eigenhändigen Briefe (22. August 1638) an den Geheimen Rath etc. v. Blumenthal [Joachim Friedrich Freiherr v. Blumenthal; BW] sehr nachtheilig über mehrere Obersten aus und sagt: ‚weil die officierer insgemein zu geitzig sein und zuviel prosperiren wollen, so haben noch auf die heutige stunde sehr viele Soldaten kein qvartier Aber vnter dem schein als ob Sie salvaguardien sein oder aber alte reste einfodern sollen im landt herumb vagiren vnd schaffen ihren Obristen nur etwas in den beutel vnd in die küch, Es gehöret zu solchen dantz mehr als ein paar weißer schue, das man dem General Klitzingk [Hans Kaspar [Caspar] v. Klitzing; BW] die dispositiones vom Gelde und vonn proviant laßen sollte, würde, wan Churt borxtorff [Konrad [Kurt] Alexander Magnus v. Burgsdorff; BW] Pfennigmeister vnd darvber custos wehre der katzen die kehle befohlen sein, wir haben vnd wissen das allbereit 23 Stäbe in Sr. Churf. Drchl. Dienst vnd doch ist kein einsiger ohne der alte Obrister Kracht [Hildebrand [Hillebrandt] v. Kracht; BW] der nit auß vollem halse klaget als ob Man Ihme ungerecht wehre, ob Sie In schaden gerieten, Man sol sie vornemen Insonderheit die, welche 2000 zu lievern versprochen vnd sich nit 300 befinden vndt sol also exempel statuiren – aber wer sol Recht sprechen, die höchste Im kriegsrath sein selber intressirt vnd mit einer suppen begossen“. Ertragreich waren auch Spekulationen mit Grundbesitz oder der Handel mit (gestohlenem) Wein (vgl. BENTELE, Protokolle, S. 195), Holz, Fleisch oder Getreide. Zum Teil führte er auch seine Familie mit sich, so dass bei Einquartierungen wie etwa in Schweinfurt schon einmal drei Häuser „durch- und zusammen gebrochen“ wurden, um Raum zu schaffen; MÜHLICH; HAHN, Chronik 3. Bd., S. 504. Die z. T. für den gesamten Dreißigjährigen Krieg angenommene Anzahl von rund 1.500 Kriegsunternehmern, von denen ca. 100 bis 300 gleichzeitig agiert hätten, ist nicht haltbar, fast alle Regimentsinhaber waren zugleich auch Kriegs- bzw. Heeresunternehmer. II. Manchmal meint die Bezeichnung „Obrist“ in den Zeugnissen nicht den faktischen militärischen Rang, sondern wird als Synonym für „Befehlshaber“ verwandt. Vgl. KAPSER, Heeresorganisation, S. 101ff.; BOCKHORST, Westfälische Adelige, S. 15ff., REDLICH, German military enterpriser; DAMBOER, Krise; WINKELBAUER, Österreichische Geschichte Bd. 1, S. 413ff.
[27] Georg Herzog v. Braunschweig-Lüneburg [17.2.1582 Celle-2.4.1641 Hildesheim], kaiserlicher Obrist, 1631 schwedischer General. Vgl. DECKEN, Herzog Georg.
[28] schwedische Armee: Trotz des Anteils an ausländischen Söldnern (ca. 85 %; nach GEYSO, Beiträge II, S. 150, Anm., soll Banérs Armee 1625 bereits aus über 90 % Nichtschweden bestanden haben) als „schwedisch-finnische Armee“ bezeichnet. Die Unterscheidung zwischen der „Royal-Armee“, die v. Gustav II. Adolf selbst geführt wurde, u. den v. den Feldmarschällen seiner Konföderierten geführten „bastanten“ Armeen erscheint angesichts der Operationen der letzteren überflüssig. Nach LUNDKVIST, Kriegsfinanzierung, S. 384, betrug der Mannschaftsbestand (nach altem Stil) im Juni 1630 38.100, Sept. 1631 22.900, Dez. 1631 83.200, Febr./März 1632 108.500, Nov. 1632 149.200 Mann; das war die größte paneuropäische Armee vor Napoleon. 9/10 der Armee Banérs stellten deutsche Söldner; GONZENBACH, Der General Hans Ludwig von Erlach von Castelen II, S. 130. Schwedischstämmige stellten in dieser Armee einen nur geringen Anteil der Obristen. So waren z. B. unter den 67 Generälen und Obristen der im Juni 1637 bei Torgau liegenden Regimenter nur 12 Schweden; die anderen waren Deutsche, Finnen, Livländern, Böhmen, Schotten, Iren, Niederländern und Wallonen; GENTZSCH, Der Dreißigjährige Krieg, S. 208. Vgl. die Unterredung eines Pastors mit einem einquartierten „schwedischen“ Kapitän, Mügeln (1642); FIEDLER, Müglische Ehren- und Gedachtnis-Seule, S. 208f.: „In dem nun bald dieses bald jenes geredet wird / spricht der Capitain zu mir: Herr Pastor, wie gefället euch der Schwedische Krieg ? Ich antwortet: Der Krieg möge Schwedisch / Türkisch oder Tartarisch seyn / so köndte er mir nicht sonderlich gefallen / ich für meine Person betete und hette zu beten / Gott gieb Fried in deinem Lande. Sind aber die Schweden nicht rechte Soldaten / sagte der Capitain / treten sie den Keyser und das ganze Römische Reich nicht recht auff die Füsse ? Habt ihr sie nicht anietzo im Lande ? Für Leipzig liegen sie / das werden sie bald einbekommen / wer wird hernach Herr im Lande seyn als die Schweden ? Ich fragte darauff den Capitain / ob er ein Schwede / oder aus welchem Lande er were ? Ich bin ein Märcker / sagte der Capitain. Ich fragte den andern Reuter / der war bey Dreßden her / der dritte bey Erffurt zu Hause / etc. und war keiner unter ihnen / der Schweden die Zeit ihres Lebens mit einem Auge gesehen hette. So haben die Schweden gut kriegen / sagte ich / wenn ihr Deutschen hierzu die Köpffe und die Fäuste her leihet / und lasset sie den Namen und die Herrschafft haben. Sie sahen einander an und schwiegen stille“. Vgl. auch das Streitgespräch zwischen einem kaiserlich und einem schwedisch Gesinnten „Colloquium Politicum“ (1632). Zur Fehleinschätzung der schwedischen Armee (1642): FEIL, Die Schweden in Oesterreich, S. 355, zitiert [siehe VD17 12:191579K] den Jesuiten Anton Zeiler (1642): „Copey Antwort-Schreibens / So von Herrn Pater Antoni Zeylern Jesuiten zur Newstadt in under Oesterreich / an einen Land-Herrn auß Mähren / welcher deß Schwedischen Einfalls wegen / nach Wien entwichen / den 28 Junii An. 1642. ergangen : Darauß zu sehen: I. Wessen man sich bey diesem harten und langwürigen Krieg in Teutschland / vornemlich zutrösten habe / Insonderheit aber / und für das II. Was die rechte und gründliche Ursach seye / warumb man bißher zu keinem Frieden mehr gelangen können“. a. a. O.: „Es heisst: die Schweden bestünden bloss aus 5 bis 6000 zerrissenen Bettelbuben; denen sich 12 bis 15000 deutsche Rebellen beigesellt. Da sie aus Schweden selbst jährlich höchstens 2 bis 3000 Mann ‚mit Marter und Zwang’ erhalten, so gleiche diese Hilfe einem geharnischten Manne, der auf einem Krebs reitet. Im Ganzen sei es ein zusammengerafftes, loses Gesindel, ein ‚disreputirliches kahles Volk’, welches bei gutem Erfolge Gott lobe, beim schlimmen aber um sein Erbarmen flehe“. Im Mai 1645 beklagte Torstensson, dass er kaum noch 500 eigentliche Schweden bei sich habe, die er trotz Aufforderung nicht zurückschicken könne; DUDÍK, Schweden in Böhmen und Mähren, S. 160.
[29] Liga: Die Liga war das Bündnis katholischer Reichsstände vom 10.7.1609 (vgl. ERNST; SCHINDLING, Union und Liga) zur Verteidigung des Landfriedens und der katholischen Religion, 1619 neu formiert, maßgeblich unter Führung Maximilians I. von Bayern zusammen mit spanischen und österreichischen Habsburgern an der Phase des Dreißigjährigen Krieges bis zum Prager Frieden (1635) beteiligt, danach erfolgte formell die Auflösung. Das bayerische Heer wurde Teil der Reichsarmada. Zur Liga-Politik vgl. KAISER, Politik, S. 152ff.
[30] Johann ‘t Serclaes Graf v. Tilly [Feb. 1559 Schloss Tilly, Gemeinde Villers-la-Ville/Villers; Herzogtum Brabant-30.4.1632 Ingolstadt], ligistischer Feldmarschall. Vgl. KAISER, Politik; JUNKELMANN, Der Du gelehrt hast; JUNKELMANN, Tilly.
[31] Augsburg; HHSD VII, S. 44ff.
[32] Gottfried Heinrich Graf v. Pappenheim [8.6.1594 Treuchtlingen-16.11.1632 bei Lützen], ligistischer u. kaiserlicher General. Vgl. STADLER, Pappenheim.
[33] Vgl. BROCKMANN, Dynastie; BIRELEY, Ferdinand II.
[34] Hameln [LK Hameln-Pyrmont]; HHSD II, S. 192ff.
[35] Winsen/Luhe [LK Harburg]; HHSD II, S. 497f.
[36] Wolf Heinrich v. Baudissin [1579 (1597 ?) Schloss Lupa-4.7.1646 Elbing (Belschwitz)], schwedischer, dann kursächsischer Generalleutnant. Vgl. http://sok.riksarkivet.se/sbl/Presentation.aspx?id=19088.
[37] Hannover; HHSD II, S. 197ff.
[38] Calenberg [Region Hannover]; HHSD II, S. 91ff.
[39] Steuerwald, heute Stadtteil von Hildesheim [LK Hildesheim]; HHSD II, S. 443.
[40] Wilhelm v. Kalkum [Calcheim, Calchum], genannt Lohausen [Lohehausen] [Aschermittwoch 1584 auf Lohausen-30.1.1640 Rostock], schwedischer u. mecklenburgischer Generalmajor.
[41] Hildesheim; HHSD II, S. 228ff. Zu den Kriegsereignissen in Hildesheim vgl. auch PLATHE, Konfessionskampf.
[42] Leibregiment: Als Leibregiment wurde im 17. Jahrhundert im Heiligen Römischen Reich, in Dänemark und in Schweden diejenigen Regimenter bezeichnet, deren Inhaber der regierende Landesherr war. Ihm standen zudem die sich daraus im Rahmen der Regiments- bzw. Kompaniewirtschaft ergebenden Einnahmen zu. Ein Leibregiment hatte daher eine grundsätzlich andere Funktion als die Leibkompanie eines Obristen. Zudem waren in der Regel die Ausstattung und Verpflegung besser als in anderen Regimentern bzw. wurden von den Neugeworbenen eingefordert.
[43] Christoph [Christopher] v. Wettberg [Wedtberg, Wetberg] [ -6.9.1634 gefallen bei Nördlingen], braunschweig-lüneburgischer, dann schwedisch-weimarischer Obrist
[44] Linderte, heute Stadtteil von Ronnenberg [Region Hannover].
[45] Minden [LK Minden-Lübbecke]; HHSD III, S. 517ff. Vgl. NORDSIEK, Die schwedische Herrschaft.
[46] Timon [Thimon, Timas, Tyman, Tilmann, Thiemann, „Timor“] v. Lintelo [Lindeloo, Lindlo, Lintlo, Lindtloe, Lindloe] [1568-22.4.1650], ligistischer Obrist.
[47] Elze [LK Hildesheim]; HHSD II, S. 133f.
[48] Poppenburg [LK Hildesheim]; HHSD II, S. 384.
[49] Sarstedt [LK Hildesheim]; HHSD II, S. 410f.
[50] Kürassiere waren die älteste, vornehmste – ein gerade daher unter Adligen bevorzugtes Regiment – und am besten besoldete Waffengattung. Sie gehörten zu den Eliteregimentern, der schweren Reiterei, deren Aufgabe im Gefecht es war, die feindlichen Linien zu durchbrechen, die Feinde zur Flucht zu nötigen und damit die Schlacht zu entscheiden. Sie trugen einen geschwärzten Trabharnisch (Brust- und Rückenharnisch, den „Kürass“), Schwert, Ober- und Unterarmzeug, eiserne Stulphandschuhe, Beinschienen und Stulpstiefel mit Sporen, Schwert oder Säbel und zwei lange Reiterpistolen, die vor dem Aufsitzen gespannt wurden. Im späten 16. Jahrhundert wurde es in der schweren Reiterei üblich, einen knielangen Küriss ohne Unterbeinzeug zu tragen. Der Kürass wurde mit 15 Rt. veranschlagt. SKALA, Kürassiere; WALLHAUSEN, Kriegs-Kunst zu Pferd. Nach LICHTENSTEIN, Schlacht, S. 42f., musste ein dänischer Kürassier mit einem mindestens 16 „Palmen“ [1 Palme = 8, 86 cm] hohen Pferd, Degen u. Pistolen antreten. Der Kürass kostete ihn 15 Rt. Er durfte ein kleineres Gepäckpferd u. einen Jungen mitbringen. Der Arkebusier hatte ebenfalls Pferd, Degen u. Pistolen mitzubringen, durfte aber ein 2. Pferd nur halten, wenn er v. Adel war. Für Brust- u. Rückenschild musste er 11 Rt. zahlen. Der Infanterist brachte den Degen mit u. ließ sich für das gelieferte Gewehr einen Monatssold im ersten halben Jahr seines Dienstes abziehen. Bei der Auflösung des Regiments erhielten die Soldaten sämtl. Waffen mit einem Drittel des Ankaufspreises vergütet, falls der Infanterist noch nicht 6 Monate, der Kavallerist noch nicht 10 Monate gedient hatte; andernfalls mussten sie die Waffen ohne jede Vergütung abliefern. Der Kürassier erhielt für sich u. seinen Jungen täglich 2 Pfd. Fleisch, 2 Pfd. Brot, 1/8 Pfd. Butter oder Käse u. 3 „Pott“ [1 Pott = 4 Glas = 0, 96 Liter] Bier. Arkebusier u. Infanterist bekamen die Hälfte. Die tägliche Ration betrug 12 Pfd. Heu, Gerste oder Hafer je nach den Vorräten. An das Kommissariat musste der Kürassier für Portion u. Ration monatlich 7 Rt., an den Wirt im eigenen oder kontribuierenden Land musste der Kürassier 5, der Unteroffizier 4, der Sergeant 3, Arkebusier u. Infanterist 2 1/2 Rt. zahlen. Im besetzten Land, das keine Kontributionen aufbrachte, wurde ohne Bezahlung requiriert. Ein Teil des Handgeldes wurde bis zum Abschied zurückbehalten, um Desertionen zu verhüten, beim Tode wurde der Teil an die Erben ausbezahlt. Kinder u. Witwen bezogen einen sechsmonatlichen Sold. Zu den schwedischen Kürassierregimentern vgl. die Bestimmungen in der Kapitulation für Efferen, Adolf Theodor [Dietrich], genannt Hall => „Miniaturen“. Des Öfteren wurden Arkebusierregimenter in Kürassierregimenter umgewandelt, falls die notwendigen Mittel vorhanden waren.
[51] Wettbergen, heute Stadtteil von Ricklingen (9. Stadtbezirk von Hannover).
[52] Kriegsgefangene: Zur Gefangennahme vgl. die Reflexionen bei MAHR, Monro, S. 46: „Es ist für einen Mann besser, tüchtig zu kämpfen und sich rechtzeitig zurückzuziehen, als sich gefangennehmen zu lassen, wie es am Morgen nach unserem Rückzug vielen geschah. Und im Kampf möchte ich lieber ehrenvoll sterben als leben und Gefangener eines hartherzigen Burschen sein, der mich vielleicht in dauernder Haft hält, so wie viele tapfere Männer gehalten werden. Noch viel schlimmer ist es, bei Gefangennahme, wie es in gemeiner Weise immer wieder geübt wird, von einem Schurken nackt ausgezogen zu werden, um dann, wenn ich kein Geld bei mir habe, niedergeschlagen und zerhauen, ja am Ende jämmerlich getötet zu werden: und dann bin ich nackt und ohne Waffen und kann mich nicht verteidigen. Man Rat für den, der sich nicht entschließen kann, gut zu kämpfen, geht dahin, daß er sich dann wenigstens je nach seinem Rang gut mit Geld versehen soll, nicht nur um stets selbst etwas bei sich zu haben, sondern um es an einem sicheren Ort in sicheren Händen zu hinterlegen, damit man ihm, wenn er gefangen ist, beistehen und sein Lösegeld zahlen kann. Sonst bleibt ihm nichts anderes übrig, als sich zu entschließen, in dauernder Gefangenschaft zu bleiben, es sei denn, einige edle Freunde oder andere haben mit ihm Mitleid“. Nach Lavater, Kriegs-Büchlein, S. 65, hatten folgende Soldaten bei Gefangennahme keinerlei Anspruch auf Quartier (Pardon): „wann ein Soldat ein eysen, zinne, in speck gegossen, gekäuete, gehauene oder gevierte Kugel schiesset, alle die gezogene Rohr und französische Füse [Steinschloßflinten] führen, haben das Quartier verwirkt. Item alle die jenigen, die von eysen geschrotete, viereckige und andere Geschröt vnd Stahel schiessen, oder geflammte Dägen, sollt du todt schlagen“. Leider reduziert die Forschung die Problematik der de facto rechtlosen Kriegsgefangenen noch immer zu einseitig auf die Alternative „unterstecken“ oder „ranzionieren“. Der Ratsherr Dr. Plummern berichtet (1633); SEMLER, Tagebücher, S. 65: „Eodem alß die von Pfullendorff avisirt, daß ein schwedischer reütter bei ihnen sich befinnde, hatt vnser rittmaister Gintfeld fünf seiner reütter dahin geschickht sollen reütter abzuholen, welliche ihne biß nach Menßlißhausen gebracht, allda in dem wald spolirt vnd hernach zu todt geschoßen, auch den bauren daselbst befohlen in den wald zu vergraben, wie beschehen. Zu gleicher zeit haben ettlich andere gintfeldische reütter zu Langen-Enßlingen zwo schwedische salvaguardien aufgehebt vnd naher Veberlingen gebracht, deren einer auß Pommern gebürtig vnd adenlichen geschlächts sein sollen, dahero weiln rittmaister Gintfeld ein gůtte ranzion zu erheben verhofft, er bei leben gelassen wird“. Der Benediktiner-Abt Gaisser berichtet zu 1633; STEMMLER, Tagebuch Bd. 1, S. 415: „Der Bürger August Diem sei sein Mitgefangener gewesen, für den er, falls er nicht auch in dieser Nacht entkommen sei, fürchte, daß er heute durch Aufhängen umkomme. Dieser sei, schon vorher verwundet, von den Franzosen an den Füßen in einem Kamin aufgehängt und so lange durch Hängen und Rauch gequält worden, bis das Seil wieder abgeschnitten worden sei und er gerade auf den Kopf habe herabfallen dürfen“. Soldaten mussten sich mit einem Monatssold freikaufen, für Offiziere gab es je nach Rang besondere Vereinbarungen zwischen den Kriegsparteien. Das Einsperren in besondere Käfige, die Massenhinrichtungen, das Vorantreiben als Kugelfang in der ersten Schlachtreihe, die Folterungen, um Auskünfte über Stärke und Bewegung des Gegners zu erfahren, die Hungerkuren, um die „Untersteckung“ zu erzwingen etc., werden nicht berücksichtigt. Frauen, deren Männer in Gefangenschaft gerieten, erhielten, wenn sie Glück hatten, einen halben Monatssold bis zwei Monatssolde ausgezahlt und wurden samt ihren Kindern fortgeschickt. KAISER, Kriegsgefangene; KROENER, Soldat als Ware. Die Auslösung konnte das eigene Leben retten; SEMLER, Tagebücher, S. 65: „Zu gleicher zeitt [August 1630] haben ettlich andere gintfeldische reütter zu Langen-Enßlingen zwo schwedische salvaguardien aufgehebt vnd nacher Veberlingen gebracht, deren einer auß Pommern gebürtig vnd adenlichen geschlächte sein sollen, dahero weiln rittmeister Gintfeld eine gůtte ranzion zu erheben verhofft, er bei leben gelassen worden“. Teilweise beschaffte man über sie Informationen; SEMLER, Tagebücher, S. 70 (1633): „Wie beschehen vnd seyn nahendt bei der statt [Überlingen; BW] vier schwedische reütter, so auf dem straiff geweßt, von vnsern tragonern betretten [angetroffen; BW], zwen darvon alsbald nidergemacht, zwen aber, so vmb quartier gebeten, gefangen in die statt herein gebracht worden. Deren der eine seines angebens Christian Schultheß von Friedland [S. 57] auß dem hertzogthumb Mechelburg gebürtig vnder der kayßerlichen armada siben jahr gedient vnd diesen sommer zu Newmarckht gefangen vnd vndergestoßen [am 30.6.1633; BW] worden: der ander aber von Saltzburg, vnderm obrist König geritten vnd zu Aichen [Aichach; BW] in Bayern vom feind gefangen vnd zum dienen genötiget worden. Vnd sagte der erste bei hoher betheurung vnd verpfändung leib vnd lebens, dass die schwedische vmb Pfullendorff ankomne vnd noch erwartende armada 24 regimenter starck, vnd werde alternis diebus von dem Horn vnd hertzogen Bernhard commandirt; führen 4 halb carthaunen mit sich vnd ettlich klainere veld stückhlin. Der ander vermainte, daß die armada 10.000 pferdt vnd 6.000 zu fůß starckh vnd der so geschwinde aufbruch von Tonawerd [Donauwörth; BW] in diese land beschehen seye, weiln man vernommen, dass die kayserische 8000 starckh in Würtemberg eingefallen“. Auf Gefangenenbefreiung standen harte Strafen. Pflummern hält in seinem Tagebuch fest: „Martij 24 [1638; BW] ist duca Federico di Savelli, so in dem letzsten vnglückhseeligen treffen von Rheinfelden den 3 Martij neben dem General von Wert, Enckefort vnd andern obristen vnd officiern gefangen vnd bis dahin zu Lauffenburg enthallten worden, durch hilff eines weibs auß: vnd den bemellten 24 Martij zu Baden [Kanton Aargau] ankommen, volgenden morgen nach Lucern geritten vnd von dannen nach Costantz vnd seinem vermellden nach fürter zu dem general Götzen ihne zu fürderlichem fortzug gegen den feind zu animirn passirt. Nach seinem außkommen seyn ein officier sambt noch einem soldaten wegen vnfleißiger wacht vnd der pfarherr zu Laufenburg neben seinem capellan auß verdacht, daß sie von deß duca vorhabender flucht waß gewüßt, gefänglich eingezogen, die gaistliche, wie verlautt, hart torquirt [gefoltert; BW], vnd obwoln sie vnschuldig geweßt, offentlich enthauptet; die ihenige fraw aber, durch deren hauß der duca sambt seinem camerdiener außkommen, vnd noch zwo personen mit růthen hart gestrichen worden“. Der Benediktoner-Abt Gaisser berichtet über die Verschiffung schwedischer Gefangener des Obristen John Forbes de Corse von Villingen nach Lindau (1633); STEMMLER, Tagebücher Bd. 1, S. 319: „Abschreckend war das Aussehen der meisten gemeinen Soldaten, da sie von Wunden entkräftet, mit eigenem oder fremdem Blute besudelt, von Schlägen geschwächt, der Kleider und Hüte beraubt, viele auch ohne Schuhe, mit zerrissenen Decken behängt, zu den Schiffen mehr getragen als geführt wurden, mit harter, aber ihren Taten angemessener Strafe belegt“. Gefangene waren je nach Vermögen darauf angewiesen, in den Städten ihren Unterhalt durch Betteln zu bestreiten. Sie wurden auch unter Offizieren als Geschenk gebraucht; KAISER, Wohin mit den Gefangenen ?, in: http://dkblog.hypotheses.org/108: „Im Frühsommer 1623 hatte Christian von Braunschweig, bekannt vor allem als ‚toller Halberstädter’, mit seinen Truppen in der Nähe Göttingens, also im Territorium seines älteren Bruders Herzog Friedrich Ulrich, Quartier genommen. In Scharmützeln mit Einheiten der Armee der Liga, die damals im Hessischen operierte, hatte er einige Gefangene gemacht. Was sollte nun mit diesen geschehen? Am 1. Juli a. St. wies er die Stadt Göttingen an, die gefangenen Kriegsknechte nicht freizulassen; vielmehr sollte die Stadt sie weiterhin ‚mit nottürfftigem vnterhalt’ versorgen, bis andere Anweisungen kämen. Genau das geschah wenige Tage später: Am 7. Juli a. St. erteilte Christian seinem Generalgewaltiger (d. h. der frühmodernen Militärpolizei) den Befehl, daß er ‚noch heutt vor der Sonnen vntergangk, viertzig dero zu Göttingen entthaltenen gefangenen Soldaten vom feinde, den Lieutenantt vnd Officiers außsgenommen, Laße auffhencken’. Um den Ernst der Anweisung zu unterstreichen, fügte er hinzu, daß dies ‚bei vermeidung vnser hochsten vngnad’ geschehen solle. Der Generalgewaltiger präsentierte daraufhin der Stadt Göttingen diesen Befehl; bei der dort überlieferten Abschrift findet sich auf der Rückseite die Notiz vom Folgetag: ‚Vff diesen Schein seindt dem Gewalthiger 20 Gefangene vff sein darneben mundtlich andeuten ausgevolgtt worden’. Der Vollzug fand also offenbar doch nicht mehr am 7. Juli, am Tag der Ausfertigung des Befehls, statt. Aber es besteht kaum ein Zweifel, daß zwanzig Kriegsgefangene mit dem Strang hingerichtet wurden. (StA Göttingen, Altes Aktenarchiv, Nr. 5774 fol. 2 Kopie; der Befehl an die Stadt Göttingen vom 1.7.1623 a.St. ebd. fol. 32 Ausf.)“. Teilweise wurden Gefangene auch unter den Offizieren verkauft; MÜHLICH; HAHN, Chronik Bd. 3, S. 607 (Schweinfurt 1645). Zur Problematik vgl. KAISER, Kriegsgefangene in der Frühen Neuzeit, S. 11-14.
[53] Jost Maximilian Graf v. Gronsfeld [6.11.1596 Rimburg-24.9.1662 Gronsveld], ligistisch-bayerischer Obrist, kurbayerischer Feldmarschall. Vgl. WARLICH, Für Bayern, Habsburg und Reich [Typoskript].
[54] Wilhelm V. Landgraf v. Hessen-Kassel [14.2.1602 Kassel-21.9.1637 Leer]. Vgl. ALTMANN, Wilhelm V.; KEIM, Landgraf Wilhelm V. v. Hessen-Kassel I, II; PETRI, Das Militärwesen von Hessen-Kassel; GEYSO, Beiträge I-III.
[55] Volkmarsen [LK Waldeck-Frankenberg]; HHSD IV, S. 441f.
[56] Waldeck; HHSD IV, S. 444f.
[57] Kornett: die kleinste Einheit der Reiterei mit eigenen Feldzeichen, entsprach der Kompanie; 1 berittene Kompanie hatte in der kursächsischen Armee ca. 125 Pferde, 1 schwedische Reiterkompanie umfasste in der Regel 80 Mann. Der Kornett erhielt ca. 50 fl. Monatssold; nach Wallensteins Verpflegungsordnung (1629) standen ihm bei der Infanterie 60 Rt. monatlich zu; KRAUSE, Urkunden 1. Bd., S. 460; z. T. wurden allerdings 240 Rt. (!) in besetzten Städten (1626) erpresst (HEIMATMUSEUM SCHWEDT, Die Uckermarck, S. 15). => Fähnrich; Fahne.
[58] Hessen-kasselische Armee: „Armee ohne Land“: PRESS, Hessen, S. 312, über die Armee der Landgrafschaft Hessen-Kassel. Nach den Zahlen bei BETTENHÄUSER, Die Landgrafschaft Hessen, S. 17, müsste jeder 4. Einwohner der Landgrafschaft Soldat gewesen sein. Hessen-Kassel unterhielt bei einer Einwohnerzahl v. 70.-80.000 eine Armee v. insgesamt 18.000 Mann, die nur durch Kontributionen in den besetzten Gebieten erhalten werden konnte; ein typischer Fall v. Überrüstung. Laut Dorstener Vertrag hatte Amalie von Hessen-Kassel eine Armee v. 7.000 Mann zu Fuß u. 3.000 Reitern zu unterhalten; dafür zahlte Frankreich jährlich 200.000 Rt.; Staatsarchiv Marburg 4 f Frankreich Nr. 55; Bibliothèque Nationale Paris Manuscrit français Nr. 17885. Vgl. auch SODENSTERN, Die Anfänge.
[59] Warburg [LK Höxter]; HHSD III, S. 752ff.
[60] Ferdinand v. Bayern, Kurfürst v. Köln [7.10.1577-13.9.1650 Arnsberg]. Vgl. FOERSTER, Kurfürst Ferdinand von Köln.
[61] Gustav-Carlsson Horn af Kanckas, Graf af Björneborg [22.10.1592 Örbyhus im Kirchspiel Vendel-10.5.1657 Skara], schwedischer Feldmarschall. Vgl. http://sok.riksarkivet.se/sbl/Presentation.aspx?id=13818.
[62] Soldrückstände: Hauptmann Burgunder von der Ley stand während des Gradiskaner-Krieges als Hauptmann im Dienst des Erzherzogs Ferdinand von Österreich. Er musste sein Tafelsilber verpfänden, um die Soldrückstände seiner Soldaten ausgleichen zu können; PECHMANN, Obrist Gabriel Pechmann. 1624 hatte man den Offizieren der nach den Kämpfen gegen Bethlen Gábor abgedankten Regimenter während der Verhandlungen in Freistadt vorgehalten, kein Kriegsherr habe je alle Außenstände beglichen, ein Nachlass sei doch üblich; Bayerisches Hauptstaatsarchiv München Kurbayern Äußeres Archiv 2345, fol. 69f. (Abschrift): »Fürhalt« an die Offiziere der Liga-Regimenter u. Freikompanien, Freistadt, 1624 V 15. Die sogenannten „freien u. einschichtigen“ Kompanien (1619-1648) schlugen immerhin mit 5.042.840 fl. 58 kr. in der Hauptkriegskostenrechnung zu Buch; GOETZ, Kriegskosten, S. 123; KAPSER, Kriegsorganisation, S. 282. “. Der Benediktinerabt von St. Georgen im Schwarzwald, Georg Gaisser [1595 – 1655], berichtet noch zum März: „Ein Soldat mit dem Übernamen Reißteufel, Schuster von Beruf, aus Gmünd gebürtig, der in erster Linie unter denen gewesen sein soll, die neulich Sold gefordert (oder Lebensmittel erpressten ? stipendia exegerant) hatten, wird vom Generalkommissariat zum Galgen verurteilt und heute [27.3.1648; BW] hingerichtet, vom weiblichen Geschlecht aufs höchste beklagt. Drei Jungfrauen, die ihn aus den Händen der Henker zu befreien suchten, erfuhren eine Ablehnung“. STEMMLER, Tagebuch Bd. 2, S. 1138. GENTZSCH, Der Dreißigjährige Krieg, S. 209: „Eine Beschwerde über seine Notlage war für den Soldaten gefährlich, wie das Beispiel von neun Soldaten der Schweinitzschen Kompanie zeigt, die am 30. April 1645 zum Tode verurteilt wurden (einer von ihnen wurde tatsächlich in Freiburg gehenkt), weil ‚sie sich ihrer hinderstelligen wöchentlichen Lehnungen halber beklaget’ “. THEATRUM EUROPAEUM 3. Bd., S. 764 (1637): „Es hatten damalen etliche Comp. Reuter vnter dem Obr. Leutenant Cronenberger [Nicolas (Nikolaus) v. Cronenburg (Cronberger, Cronenberger); BW] von der Kayserl. Werthischen Armee in den Cöllnischen Landen angefangen zu meuteniren / vñ mit ernst Gelt haben wollen / sonsten sie ihre Dienste anderstwo zu præsentiren wüsten: Dieweil sie nun von gedachtem ihrem Obristen Leutenant deßwegen zur Patientz gewiesen / vnd sothaner importunitet halber wolmeynend gestrafft worden / haben sie denselben alsbalden niedergeschossen / darvon zwar hernach von den Thätern 6. auffgehänckt / vnd etliche archibusirt worden / der meiste theil aber nach Kerpen in der Stadischen Dienst sich begeben“.
[63] Gronau [LK Hildesheim]; HHSD II, S. 184.
[64] Peine [LK Peine]; HHSD II, S. 377ff.
[65] Steinbrück (Söhlde) [LK Hildesheim]; HHSD II, S. 439f.
[66] Wolfenbüttel [LK Wolfenbüttel]; HHSD II, S. 503ff.
[67] WERSEBE, Geschichte der hannoverschen Armee, S. 6 – 12. Online unter: lebendiges-museum.de/NecAsperaTerrent/geschichte/30jahr/wersebe_30jahr/wersebe3.htm.
[68] Dr. Conrad Jordan [10.11.1591 Bockenem-23.10.1659 Hildesheim], Chronist, seit 1620 Arzt, seit 1629 in Hildesheim wohnhaft, ab 1635 mehrfach Ratsherr, Stadtarchivar; SCHLOTTER, Acta; SCHLOTTER, Hans, Der Rat der Stadt Hildesheim von 1300-1634, in: Norddeutsche Familienkunde Heft 4, 1986, S. 581-585; SCHLOTTER, Hans, Die Bürgermeister und Ratsherren der Stadt Hildesheim 1147-1634, in: Norddeutsche Familienkunde Heft 3, 1979, S. 551-558.
[69] Friedrich v. Meerettig [Merrettig, Meretig, Merredich, Marettich, Maretti] [ – ], braunschweig-lüneburgischer, dann schwedischer Obrist.
[70] Kartaune, halbe: langläufiges Geschütz mit großer Reichweite, Rohrlänge 22-faches Kaliber (15 cm), schoß 24 Pfund Eisen. Das Rohrgewicht betrug 40-45 Zentner, das Gesamtgewicht 70-74 Zentner. Als Vorspann wurden 20-25 Pferde benötigt. ENGERISSER, Von Nördlingen, S. 579. Das Material und der Feuerwerker-Lohn für den Abschuss einer einzigen 24-pfündigen Eisenkugel aus den „Halben Kartaunen“ kostete fünf Reichstaler – mehr als die monatliche Besoldung eines Fußsoldaten“. EICKHOFF; SCHOPPER, 1636, S. 81. Sie hatte eine max. Schussweite von 720 Meter; DAMBOER, Krise, S. 211.
[71] Trompeter: Eigener, mit 12 fl. monatlich – teilweise wurden in besetzten Städten 12 Rt. (18 fl.) herausgepresst; HEIMATMUSEUM SCHWEDT, Die Uckermark, S. 15); Nach Wallensteins Verpflegungsordnung (1629) standen ihm 16 Rt. monatlich zu; KRAUSE, Urkunden 1. Bd., S. 461 – der Trommelschläger recht gut bezahlter, aber auch risikoreicher Berufsstand innerhalb des Militärs und bei Hof mit wichtigen Aufgaben, z. B. Verhandlungen mit belagerten Städten, Überbringung wichtiger Schriftstücke etc., beim Militär mit Aufstiegsmöglichkeit in die unteren Offiziersränge.
[72] SCHLOTTER, Acta, S. 54f.
[73] Wolfenbüttel [LK Wolfenbüttel]; HHSD II, S. 503ff.
[74] Braunschweig; HHSD II, S. 63ff.
[75] Maastricht [Niederlande, Provinz Limburg].
[76] JÜRGENS, Chronik, S. 508.
[77] Würzburg; HHSD VII, S. 837ff.
[78] Wilhelm Kaspar v. Metzfall [Mitschefall, Mitschefal, Mitzschefal, Mützfall, Mispalt, Mützephal] [ – hingerichtet am 18.10.1632 in Neuburg a. d. Donau], schwedisch-weimarischer Obrist.
[79] Kriegskommissar [schwed. war kommissionär, dän. war-kommissær]: Bevollmächtigter des Kriegsherrn zur Eintreibung von Kriegssteuern (Kontribution). Als Quartierkommissar legte er darüber hinaus die Einquartierungen der Soldaten fest. (Der Quartiermeister bzw. Fourier sorgte dann für deren praktische Umsetzung; vgl. s. v. „Fourier“.) Der „Musterkommissarius“ führte in landesherrlichem Auftrag die Musterungen durch und überwachte die Zusammensetzung des Heeres. Musterkommissare waren bei gemeinen Soldaten wie Offizieren gleichermaßen verhasst, da sie Manipulationen und Betrügereien auf den Musterplätzen zu unterbinden suchten: Söldner erschlichen sich vielfach Sold, indem sie sich unter verändertem Namen mehrfach mustern ließen, Offiziere führten zuweilen mehr Männer in den Soldlisten, als tatsächlich vorhanden waren, um die eigene Tasche mit den überschüssigen Löhnungen zu füllen (vgl. BURSCHEL, Söldner, S. 120ff.). Auch hatten sie die Abdankungen und die Zusammenlegung und Neuformierung kleiner Einheiten zu überwachen. Der Anteil der Kontributionsgelder an den Einkünften der Generalkriegskommissare und Kriegskommissare betrug bis zu 30 %. So erhielt z. B. der kurbayerische Kriegskommissar Christoph von Ruepp vom 18.1.1621 bis 30.4.1633 95.341 fl., davon 30.347 fl. Kontributionsgelder. DAMBOER, Krise, S. 51; vgl. auch PFEILSTICKER, Lang. In einer Landtagsbeschwerde des Gerichtes Hörtenberg wird geklagt, daß bei Durchzügen „auch tails beglaitcommissari den unntertonnen mehr sched- als nutzlich sein, in deme sy mer dem soldaten beifallen, unnd in ansuechenden unerzeuglichen sachen recht geben, als den unnderthonnen obhabennden gebierennden schutz erweisen“. SCHENNAT, Tiroler Landesverteidigung, S. 63. Zum Teil wurden Kriegskommissare wie Johann Christoph Freiherr v. Ruepp zu Bachhausen zu Obristen befördert, ohne vorher im Heer gedient zu haben; Bayerisches Hauptstaatsarchiv München Kurbayern Äußeres Archiv 2398, fol. 577 (Ausfertigung): Ruepp an Maximilian I., Gunzenhausen, 1631 XI 25. „Im Dreißigjährigen Krieg machten sich jüdische Kommissare unersetzlich. Ein schwedischer Diplomat sagte: ‚Alle Juden sind Kommissarii, und alle Kommissarii sind Juden‘ “ [MÜHLAUER, Des Kaisers Kommissar]. Teilweise wird in zeitgenössischen Chroniken auch festgehalten, dass Kriegskommissare ihr Amt aufgaben, um sich nicht länger an der Ausbeutung der kriegsverarmen Leute zu beteiligen; Chronik des Sweder von Schele, Teil 3, fol. 877 (Juli 1634).
[80] Eerikki Antinpoika [Erik Andersson, Andersohn, Anterson „Erich Krana Enderßon“, „Erich Enderson K(o)rona“] Trana auf Sataniemi u. Raisala (Karelien) [1586 -24.10.1634 vor Minden], schwedischer Generalkriegskommissar; Obrist.
[81] Friedrich Ulrich Herzog v. Braunschweig-Wolfenbüttel [5.4.1591 Wolfenbüttel-11.8.1634 Braunschweig].
[82] Fourage: Viehfutter, auch Unterkunft und Verpflegung für die jeweilige Einheit. Die Fourage musste von der betreffenden Garnisonsstadt und den umliegenden Dörfern aufgebracht werden und war an sich genau geregelt; vgl. auch die „Königlich Schwedische Kammer-Ordre“ Torstenssons vom 4.9.1642 bei ZEHME, Die Einnahme, S. 93ff. Wrangels Kammerordnung, Bregenz, 20.2.1647, sah vor; HELLER, Rothenburg, S. 362: „Fourage: Auf jedeß Dienst Pferd Monatlich 8 Scheffel Haber Erfurtisch Meeß [1 Scheffel = 59, 6132 Liter], 360 Pfund Hewe, 6 Gebund Stroh; auf die Bagagepferd wird halb so viel Futter alß auf ein Dienst Pferd gereicht“. Natürlich wurde gegen die Bestimmungen immer wieder verstoßen.
[83] Christian der Ältere, Herzog v. Braunschweig u. Lüneburg [9.11.1566-8.11.1633 Celle], Fürst v. Lüneburg u. Bischof von Minden, 2. Sohn des Herzogs Wilhelm v. Braunschweig-Lüneburg u. der dänischen Prinzessin Dorothea, 1597 zum Koadjutor des Stifts Minden erwählt, trat 1599 die Regierung daselbst an. Nach dem Tod seines ältern Bruders, Ernst II. (1611), übernahm er die Regierung des Lüneburger Landes u. erwarb 1617 das Fürstentum Grubenhagen. Beim Ausbruch des Dreißigjährigen Kriegs hielt er mit dem Herzog Friedrich von Holstein zur Partei des Kaisers, wurde Obrist der niedersächsischen Kreistruppen und suchte mit vieler Klugheit den Schauplatz des Kriegs möglichst vom Stiftsland fern zu halten; doch nahmen 1623 die Kaiserlichen unter Tilly Besitz davon. Als die Stände Niedersachsens hierauf zur Abwehr rüsteten, legte Christian sein Amt als Kreisoberst nieder. Erst 1629, nach dem Erlass des Restitutionsedikts, schloss er sich der protestantischen Partei an.
[84] Winsen/Luhe [LK Harburg]; HHSD II, S. 497f.
[85] Höxter [LK Höxter]; HHSD III, S. 346ff.
[86] Volkmarsen [LK Waldeck-Frankenberg]; HHSD IV, S. 441f.
[87] Paderborn; HHSD III, S. 601ff. Vgl. BRAUN, Paderborn im Dreißigjährigen Krieg; GÖTTMANN; HÜSER; JARNUT, Paderborn 2. Bd.
[88] Ausschuss: Bürgerwehr: (zumeist relativ wirkungslose, unzuverlässige und aufsässige) Miliz zur selbstständigen Landesverteidigung (vgl. Landwehr), die teilweise schon beim ersten Musketenschuss auseinanderlief oder als Kanonenfutter diente, wenn sie nicht unter dem Schutz von Soldaten eingesetzt wurde. Zum Dienst im Ausschuss konnten sowohl Bürger – meist kleine Handwerker und ärmere Bürger, reichere Bürger drückten sich vor diesem Dienst – als auch Bauern der städtischen Dörfer herangezogen werden. Üblich war die Stellung des 5. oder 10. Mannes. Die Erfurter Bürgerwehr soll aus 1.200 Mann bestanden haben; BEYER; BIEREYE, Geschichte, S. 537. Zur Nutzlosigkeit des Bürgerausschusses vgl. die Äußerungen des brandenburgischen Kanzlers Friedrich Pruckmann [1562-1630]; FADEN, Berlin, S. 144: Sie wurden „von ihrer zween angeführt, die ihr Lebetage wohl keinen toten Menschen im Felde gesehen. Da war ein Trommelschlagen, Platzen und Schießen, auch Schreien in beiden Städten [Berlin und Cölln] die ganze Nacht hindurch, dass ihrer wohl wenige dieselbe Nacht werden geschlafen haben. Denn es war alles besoffen, was da war. Da hätte man wohlbeschossene Musketiere sehen sollen; der eine schoß die Lunte mit hinweg; dem andern entfiel der Ladestecken, dem dritten die Forschett [Gabelstock]; dem vierten versagte die Muskete zwei- bis dreimal; der fünfte steckte die Nase gar in den Ärmel, wenn er schießen wollte, gleich den Mönchen, Pfaffen und Jesuiten, die vor etlichen Jahren zu Paris gassatim gingen, Die dann losgeschossen hatten, konnten zu keiner Ladung wieder kommen, also voll waren sie. Die Pikeniere trugen die Pike auch gar musterlich, zu geschweigen, dass sie solche sonsten zu gebrauchen sollten gewusst haben. Summa, man hat nur lauter Schimpf gehabt“. FADEN, Berlin, S. 153f. Vgl. auch die Einschätzung Herzog Friedrichs III. von Schleswig-Holstein-Gottorp; RATHJEN, Soldaten im Dorf, S. 39: „das landtvolckh ohngeubet zu fechten, kleinmüthig und verzagt sein, ihr hertz und muth zurück bei ihren hinterlassenen Eltern, Weib undt Kindern gelassen“. SCHMIDT, Chronica Cygnea, S. 507 (1632): „Bald darauff sind die Bauern bewehret / und hinauff an Wald und Gräntzen verleget worden. Unter diesen waren ihr viel / die aus Mangel anderer Gewehr / Sensen an Stangen liesen machen / und darmit fort zogen / sie wurden aber zuvor am hindern Theil anders gerichtet / daß sie gerade wie Spiesse standen“. Der niederrheinische katholische Chronist von Kempen und Dekan des Stifts Kaiserswerth, Johannes Wilmius [1585-1655]; WILMIUS, Chronicon, S. 115, über die Ernsthaftigkeit von Verteidigungsmaßnahmen: „Im gleichen Jahr [1641; BW], als vorher im September in Deutschland alles vom Krieg verwüstet wurde und das kaiserliche Heer in Hessen gegen den Schwedengeneral Johannes Banèr lagerte, nahmen die Hessen unter Rabenhaupt [Karl Rabenhaupt von Sucha (1602-1675); BW] Kalkar im Klevischen zu nachtschlafender Zeit. Sie bedrohten uns schwer und kündigten feindselige Handlungen an. In panischem Schrecken befestigten die Kempener den Ort und widersetzten sich dem Amtmann [Johann Konstantin v. Neukirch, gen. Nievenheim; BW], der Soldaten aus ihrer Mitte ausheben wollte. Mit welchem Erfolg, wird die Zeit lehren. Jedoch auf einen Befehl des Fürsten hin, den der Amtmann unter Hinweis auf die Gefahr von ihm erwirkt hatte, wurden einige Abteilungen und Gruppen von Soldaten mit großem Aufwand der gesamten Gemeinde ausgehoben. Als Hauptmann wurde der Sohn des Amtmanns an ihre Spitze gestellt, ein Junge von neun oder zehn Jahren. Er sollte 60 Taler Sold monatlich bekommen. Hieraus kann man schließen, was die einfachen Soldaten erhalten werden. Gegen diese Aushebung erhoben die Vierter und die Gemeinde Einspruch, jedoch der Rat und die Schöffen wagten den Mund nicht aufzutun. Lieber wollten sie den Interessen ihres Vorgesetzten nachkommen, wenn auch die Stadt darüber zu Grunde ginge”.Teilweise wurde schon aus Kostengründen der Ausschuss von Städten abgelehnt; BRUNS, Hallenberg, S. 258f.; WALLHAUSEN, Defensio Patriae. „Daß die angestellte Landesdefension Erfolg haben konnte, wenn es sich bei den Übergriffen um kleinere Gruppen von Plünderern handelte, zeigte sich in unmittelbarer Nähe der Landeshauptstadt, als man in (Düsseldorf-)Gerresheim eine Gruppe brabantischer Soldaten gefangennahm, die ‚die Gerresheimer Kirch spoliert’ (geplündert) hatten. Dreizehn von ihnen wurden am 27. Januar 1625 gehenkt und sechs enthauptet“. STOMMEL, Johann Adolf Freiherr Wolff, S. 78.
[89] Halchter, heute Ortsteil von Wolfenbüttel.
[90] Linden (Stadt Hannover); HHSD II, S. 298f.
[91] Thiede, heute Stadtteil von Salzgitter.
[92] Fümmelse, heute Stadtteil von Wolfenbüttel.
[93] Klein Stöckheim, heute in Braunschweig eingemeindet.
[94] Polle [LK Minden]; HHSD II, S. 383.
[95] Hann. Münden [LK Göttingen]; HHSD II, S. 333f.
[96] Duderstadt [LK Göttingen]; HHSD II, S. 123f.
[97] James [Jakob] King of Birness and Dudwick, Baron Eythin und Baron Sandshult [Kieg, Kinge, Kyng, Kingy, Kink, Kinck, Knige, Kurden] [1589-9.6.1652], schwedischer Generalleutnant. MURDOCH, SSNE ID: 2814; MURDOCH; WALES, James King; BLACKER, Brief Sketches, S. 364f.; BACKHAUS, Brev I, II.
[98] Celle [LK Celle]; HHSD II, S. 94ff.
[99] Gifhorn [LK Gifhorn]; HHSD II, S. 167ff.
[100] Halberstadt [LK Harz]; HHSD XI, S. 169ff.
[101] Georg Ernst Wurmb [Wurm, Worm] [24.08.1590 Nordhausen-13.12.1645] braunschweig-lüneburgischer Obrist.
[102] Nürnberg; HHSD VII, S. 530ff.
[103] Axel Gustafsson Oxenstierna Greve af Södermore [16.6.1583 Fanö bei Uppsala-28.1.1654 Stockholm], schwedischer Reichskanzler. Vgl. WETTERBERG, Axel Oxenstierna; FINDEISEN, Axel Oxenstierna; BACKHAUS (Hg.), Brev 1-2.
[104] Johann Georg I. Kurfürst v. Sachsen [5.3.1585 Dresden-8.10.1656 Dresden].
[105] Torgau [LK Nordsachsen]; HHSD XI, S. 467ff.
[106] [Wolf] Lorenz [Laurenz] (II.) Freiherr [Graf] v. Hofkirchen [um 1606 -Anfang 1656], kursächsischer Obrist, Generalmajor, dann kaiserlicher Generalleutnant, Feldmarschallleutnant.
[107] Leipzig; HHSD VIII, S. 178ff.
[108] Eilenburg [LK Nordsachsen]; HHSD XI, S. 100ff.
[109] WERSEBE, Geschichte, S. 12ff. Online unter: lebendiges museum.de/NecAsperaTerrent/geschichte/30jahr/wersebe_30jahr/wersebe3.htm.
[110] Bothfeld-Vahrenheide, heute 3. Stadtbezirk von Hannover.
[111] JÜRGENS, Chronik, S. 510.
[112] Resident: Diplomatischer Vertreter zweiten bzw. dritten Ranges im Gegensatz zum Legaten oder Ambassador, der teilweise auch aus dem Land gejagt werden konnte, da er nicht den Schutz des Ambassadors besaß. Residenten waren selten adlig, an den Höfen der Souveräne waren sie in der Regel Gelehrte.
[113] Wilhelm IV. Herzog v. Sachsen-Weimar 11.4.1598 Altenburg-17.5.1662 Weimar], schwedischer Generalleutnant. Vgl. HUSCHKE, Wilhelm IV.
[114] Erfurt; HHSD IX, S. 100ff. Vgl. STIEVERMANN, Erfurt, S. 35ff.
[115] Oldisleben [Kyffhäuserkreis]; HHSD IX, S. 327f.
[116] Sangerhausen [Kreis Mansfeld-Südharz]; HHSD XI, S. 409f.
[117] [Bad] Frankenhausen [Kyffhäuserkreis]; HHSD IX, S. 29ff.
[118] Wiehe [Kyffhäuserkreis]; HHSD XI, S. 499f.
[119] Wolf Christoph I. v. Arnim [Arnheim] auf Pretzsch [19.12.1607 Lindow -21.3.1668 Pretzsch], kursächsischer Obrist, Generalleutnant, Kammerherr, Geheimer Rat u. Kriegsrat, Obrist u. Oberkommandant der Festungen Pleißenburg u. Wittenberg, Amtshauptmann zu Leipzig u. Grimma, zum Generalleutnant. aufgestiegen und zusätzlich zu Döben, das er schon besaß, 1647 auch mit Pretzsch an der Elbe belehnt worden.
[120] Franz Albrecht Herzog v. Sachsen-Lauenburg [10.11.1598 Lauenburg-10.6.1642 Schweidnitz], kaiserlich-kursächsischer Feldmarschall.
[121] Wittenberg [LK Wittenberg]; HHSD XI, S. 504ff.
[122] Magdeburg; HHSD XI, S. 288ff.
[123] Ludwig I. Fürst v. Anhalt-Köthen [17.6.1579 Dessau-7.1.1650 Köthen]. Vgl. KRAUSE, Gottlieb, Ludwig, Fürst zu Anhalt-Cöthen und sein Land vor und während des Dreißigjährigen Krieges. 3 Bände. Köthen und Neusalz 1877-1879; KRAUSE, Urkunden, Aktenstücke und Briefe, Bd. 1-5. Vgl. Genealogie der Fürsten von Anhalt um die Zeit Christians II. von Anhalt-Bernburg (1599–1656), unter: http://diglib.hab.de/edoc/ed000228/start.htm: Digitale Edition und Kommentierung der Tagebücher des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg (1599-1656). in: Editiones Electronicae Guelferbytanae. Wolfenbüttel 2013.
[124] Johan Banér [Bannier, Panier, Panner] [23.6./3.7.1596 Djursholm-20.5.1641 Halberstadt], schwedischer Feldmarschall. Vgl. BJÖRLIN, Johan Baner.
[125] Georg Wilhelm Kurfürst v. Brandenburg [13.11.1595 Kölln-1.12.1640 Königsberg].
[126] Halle a. d. Saale; HHSD XI, S. 177ff.
[127] Frankfurt a. d. Oder; HHSD X, S. 177ff.
[128] Landsberg a. d. Warthe [Gorzów Wielkopolski, Brandenburg, h. Polen]; HHSD X, S. 446ff.
[129] Georg Volkmann [ – ], kurbrandenburgischer Obrist.
[130] HUSCHKE, Herzog Wilhelm, S. 159f.
[131] Johan Stalman der „Ältere“ [vom Stall, Stahlmann, Stallman] [1577-1635 ? oder um 1640], 1612-1628 anhaltischer Rat, schwedischer Hof- u. Kriegsrat.
[132] Jacob Kapoun [Cappaun, Cappun, Cappern, Kappern] [ – ], schwedischer Beamter.
[133] Rügen [Mecklenburg-Vorpommern].
[134] Charge: Amt.
[135] beneficiert: beschenkt.
[136] Erasmus Freiherr v. Platen-Hallermund [Platow, Platho, Plato] [5.3.1590 Granskevitz auf Rügen-15.3.1663 Erxleben], schwedischer Obrist.
[137] HUSCHKE, Herzog Wilhelm, S. 294: ,„Die Beziehungen zwischen Wilhelm und Baner waren schlecht. Der Feldmarschall, dem der Herzog vorwarf, er habe ‚so manche gute occasion wider den Feind versäumt und aus der Hand gelassen‘, womit er ihm vor allem den Verlust Koburgs in die Schuhe schob, geriet dadurch in helle Empörung und verlangte von ihm Beweise. Es schmerze ihn sehr, schrieb er an den Herzog, daß er von ihm ‚ohneeinige Ursache eines solchen beschuldigt werden soll, indem solches noch dergleichen niemand jemals auf mich mit Wahrheit wird erweisen können‘. Wilhelm antwortete darauf ironisch, er habe bei seinen Äußerungen nur an die Verweigerung von Regimentern, die er zum Entsatz Koburgs habe verwenden wollen, gedacht und damit sagen wollen, daß er selbst an dem Fall der Veste unschuldig sei. Der Feldmarschall brauche sich ihm gegenüber nicht zu rechtfertigen, sondern werde seine Taten gegen seine Vorgesetzten zu verantworten haben. Er habe nur gehofft, man würde ihm die Regimenter nicht versagen, da er sich, wie er glaube, um Schweden große Verdienste erworben habe“.
[138] Wan.
[139] Schloss Egeln [Salzlandkreis]war zu der Zeit Banérs Hauptquartier, auchAufenthaltsort seiner Familie.
[140] Petarde: durch Petardiere angebrachte Sprengladung, die am Tor oder an einer Brücke mit einem Brett angeschraubt oder aufgehängt und mit einer Lunte gezündet wird. Dabei kommen auf 50 Pfd. Metall 4 Pfd. Pulver. Damit wurden Festungsringe an Schwachstellen aufgesprengt, ohne die Wehranlage zu zerstören. Durch die Bresche drangen Sturmtruppen ein, während die aufgesprengten Eingänge zum eigenen Schutz schnell wieder geschlossen werden konnten, wenn der äußere Ring u. die Festung oder das Schloss erobert waren. Zum Teil wurden Soldaten durch Sonderzahlungen zu dieser unter Umständen lebensgefährlichen Tätigkeit gebracht; THEATRUM EUROPEUM 5. Bd., S. 535 (1644). FEIL, Die Schweden, S. 461 Anm.: „Petarden (Pétara Polyclastra, Sprengkessel), zum Aufsprengen von Festungsthoren, Zugbrücken, Fallgittern, Palissaden, Ketten, Minen u. s. w. bestimmt, waren aus Stückgut oder Eisen gegossene Kessel, mit gutem Kornpulver gefüllt, welche mit der breiten Mündung auf einem starken Brett (Mandrill-Brett) befestiget und dann an das zu sprengende Objekt (z. B. Thor) entweder angeschraubt, oder mittels eines Balkens mit starkem Stachel angestemmt, oder auf einem Karren soweit angetrieben wurden, bis sie hafteten. Losgebrannt wurden sie mittels Lauffeuers oder Lunten“. „Sie dienten zum Zerstören von solchen Objekten, denen man durch direkten Kanonenschuss nichts anhaben konnte. Besonders häufig wurden sie zum Sprengen von Toren und Eindrücken von Contre-Escarpen beim Sappe-Durchbruch oder zum Sprengen von Pallisaden etc. verwendet. Die Petarde war ein mörserartiges bronzenes Gefäss, welches mit 0,5 bis 100 kg Pulver geladen [normal waren 6-8 Pfd. Pulver; BW] und nach gehöriger Dämmung mittels Schrauben, Ketten oder Seilen an ein beschlagenes Brett befestigt wurde. Man brachte die Petarde unter Schutz der Dunkelheit an den Ort der Verwendung (meist durch Freiwillige) und hängte sie dort an. Sie wurde dann durch eine lange Feuerleitung durch die im Boden angebrachte Brandröhre zur Explosion gebracht. Die Anwendung soll 1574 von den Franzosen herrühren. Die Kaiserlichen unter FM Adolf v. Schwarzenberg sprengten mit Hilfe zweier Petarden bereits am 29.3.1598 zwei Tore der von Türken verteidigten Festung Raab. Sie waren unter der Leitung des FZM Johann Albrecht v. Sprinzenstein auf seine eigenen Kosten in Wien erzeugt worden. Die Gefäße hielten der Explosion stand und konnten wieder verwendet werden ! Sprinzenstein hatte eine Reihe von Verbesserungen bei der Artillerie eingeführt und eine Reihe von Erfindungen gehen auf sein Konto. Er hatte für Herzog Wilhelm V. v. Baiern ein Geschütz mit gezogenem Rohr als Hinterlader hergestellt. (Der Herzog schenkte es späte Kaiser Rudolf II.) Die Petarden hatten ein großes Gewicht. Auf 5 kg Ladung wurden 40 kg Metall gerechnet, eine leere Petarde für 100 kg Ladung wog 2,5 Zentner !“ [http://www.kuk-wehrmacht.de/regiment/artillerie/artgesch.html].
[141] Generalquartiermeister, „Oberstfeldquartiermeister“ [schwed. kvarter allmänna, dän. generalkvartermester]: Der Generalquartiermeister leitete das Quartieramt (mit zwei Oberquartiermeistern und dem Stabsquartiermeister sowie drei weiteren Offizieren), unterstützt von der Kriegskanzlei. Die Eingänge wurden dem Feldmarschall vorgetragen und die Antwortschreiben dementsprechend zur Billigung vorgelegt. Für technische Fragen wurden Ingenieure des Stabs herangezogen. Die mündliche Befehlsübermittlung oblag zwei bis vier Generaladjutanten. Das Quartieramt lieferte je nach Eingang Berichte an den Kaiser, den Hofkriegsrat, Weisungen an die Kommandeure der Feldarmeen, an die örtlichen Kommandeure und Festungskommandeure, an alle zuständigen Verwaltungsbehörden und gab Lageberichte an hohe abwesende Generäle und Nachrichten an die Gesandten des Westfälischen Friedenskongresses heraus. Nach der „Ordnung Wie es mit der verpflegung der Soldaten“ (1630) erhielt er 400 fl. monatlich. Der Generalquartiermeister hatte als Dienstvorgesetzter alle Quartiermeister der einzelnen Regimenter unter sich, sein Amt war eine sehr lukrative Einnahmequelle wegen der „Verehrungen“, um Einquartierungen (gerade bei den Winterquartieren) abzuwenden oder zu erleichtern. Zudem war er meist auch Inhaber eines eigenen Regiments, das die besten Quartiere zu erwarten hatte.
[142] N de la Garde [ – ], sachsen-weimarischer Generalquartiermeister.
[143] Alexander [v.] Erskein [Esken, Eske, Erskeine, Eßkhen, Eschen] [31.1.1598 Greifswald-27.7.1656 Zamość], schwedischer Kriegsrat, Resident. Vgl. http://sok.riksarkivet.se/sbl/Presentation.aspx?id=15450.
[144] Otto Johann v. Steinecker [Steinaecker] [ca. 1607-1667 Haldem], schwedischer Obrist u. Kriegsrat.
[145] GÖBKE, Chronik, S. 58; Schneidlingen, heute Stadtteil von Hecklingen [LK Aschersleben-Staßfurt]. „Am 20. März 1635 nahm Fürst Ludwig von Anhalt seine Entlassung als schwedischer Statthalter. Die Gewalt ging über in die Hand des Generals Alexander Esche, der den Titel Resident führte. Seine Residenz war in den Monaten April bis Juni 1635 Schloß Schneidlingen“. Zu Schneidlingen vgl. http://315696.forumromanum.com/member/forum/entry.user_315696.4.1110704884.historie-burgeninventar.html
[146] machinierten: im Schilde führten.
[147] Generalmajor [schwed. generalmajor, dän. generalmajor]: Der Generalmajor nahm die Aufgaben eines Generalwachtmeisters in der kaiserlichen oder bayerischen Armee war. Er stand rangmäßig bei den Schweden zwischen dem Obristen und dem General der Kavallerie, bei den Kaiserlichen zwischen dem Obristen und dem Feldmarschallleutnant.
[148] Ernst Ludwig v. Wedel [Wedell] [ – ], kurbrandenburgischer Obristwachtmeister, schwedischer Obrister, Generalmajor.
[149] David (von) Drummond [Drummond [Dramond, Dromont, Drommont, Drommond, Drommont, Drumme, Drummen, Drummunt, Dortmund, Dremont, Trommont] [1593-12.3.1638], schwedischer Generalmajor. MURDOCH, SSNE ID: 2396.
[150] Joachim Hasse [Hasso] v. Schaplow [Schaplaw, Schaplau, Schablaw] [ – ], schwedischer Obrist.
[151] Petschaft: Siegel.
[152] Major [schwed. major, dän. major]: Der Major war im Dreißigjährigen Krieg der Oberwachtmeister des Regiments (zunächst nur in der Infanterie). Er sorgte für die Ausführung der Anordnungen und Befehle des Obristen und Obristleutnants. Im Frieden leitete er die Ausbildung der Soldaten, sorgte für die Instandhaltung ihrer Waffen, hatte die Aufsicht über die Munition und war verantwortlich für die Regimentsverwaltung. Im Krieg sorgte der Major für Ordnung auf dem Marsch und im Lager, beaufsichtigte die Wach- und Patrouillendienste und stellte die Regimenter in Schlachtordnung. Zudem hatte er den Vorsitz im Kriegs- und Standgericht. Er erhielt 1633 monatlich 200 Rt. bei der Infanterie und 300 fl. bei der Kavallerie.
[153] Tobias Duwall [Duval, McDougall, Dubald, Tubalt, Tubold, Tuboldt, Tubolt] [ -1657], schwedischer Obrist. MURDOCH, SSNE ID: 2475; AILES, British Military Community, S. 102; CRONHOLM, Trettioåriga kriget, S. 45; BOETHIUS, Duwall, S. 608.
[154] Christian II. v. Anhalt-Bernburg notierte während seines Wiener Aufenthalts unter dem 8./18.7.1635, dass es dagegen um den schwedischen Obristen Johann Wolfgang v. der Heyden [Heyde, Heiden, Heide] [ – ] gehandelt habe. http://diglib.hab.de/edoc/ed000228/start.htm.
[155] CHMENITZ, Königlich Schwedischen in Teutschland geführten Kriegs 2. Teil, S. 730f.
[156] Erasmus Freiherr v. Platen [Platow] [5.3.1590-15.3.1663], schwedischer Obrist.
[157] Johan Banér [Bannier, Panier, Panner] [23.6./3.7.1596 Djursholm-20.5.1641 Halberstadt], schwedischer Feldmarschall.
[158] Egeln [Salzlandkr.]; HHSD XI, S. 98f.
[159] Meuterei, meutination, meutation: Meuterei. Meutereien waren schon kurz vor dem eigentlichen Dreißigjährigen Krieg eine ständige Begleiterscheinung innerhalb der Heere. Der hessen-kasselische Obrist Widmarckter schildert die z. T. drakonische Niederschlagung mehrerer Meutereien (1617) in Frankreich; GRÄF, Söldnerleben, S. 116f.: „20. Hatt Brearts Compagnia im Furüberzihen für Grand [ bei Sauvigny; BW] meinem Quartir meutiniren wollen, aber durch meine Gegenwart abgeschreckt worden. 21. Montaults Compagnia so auß Anregung Brearts Soldaten meutiniren wollen. Darzu ich kommen und zum Theill mitt harten, zum Theill mitt gutten Worten zu Frieden gesprochen. Darauf ihn Brearts und Effern Quartir geritten, die Soldaten fur mich gefordert, ihnen Fehler verwiesen und nach vorhergangener Demütigung, verzihen und also an dem Ort diese beyden Mutinationen gestillet. Alß ich aber von dannen in mein Quartir nach Andelot reitten wollen, treffe ich hart fur Brearts Quartir im freien Földe deß Obristen Fendlein in Schlachtordnung ahn, so gleichfallß meutiniren wollen. [fol. 204v] Auf welche ich so balde mitt bloßem Degen geeilet, in die Schlachtordnung geritten und manchen gutten Streich fließen laaßen und die Anfänger dieser Meutination begehret, deren sie mir auch endlich 2 volgen lassen. Hab solche dem Provos gelieffert und befohlen, mitt ihnen nach dem Quartir Andelot zu eylen, dahin ich mich gleichfalß verfüget. Beyde arme Sünder von dem Flecken führen lassen und, weill damals mein Scharfrichter entlauffen, dem einen dass Leben geschenkt, wofern er den andern erwürgete. So er acceptiret, sich an seinen Gesellen gemacht und nach großem Wiederstand sein Meister worden, auf der Erde erwürget und volgents stranguliret. Den toden Cörper hab ich ahn einen Hügell setzen und einen Brieff Meutinirer an die Brust hefften lassen, damit er von den Soldaten und Regiment gesehen wurde“. Der Stadtarzt Gabriel Furttenbach [1640-1716] von Leutkirch (unter 1619); GAIER; SCHÜRLE; PRAßER, Schwabenspiegel Bd. 3, S. 106f.: „Den 25. Dito [1619]. Donnerstag Morgens sein abermahlen alle Fahnen auff bemeltes Feld Commandiert und Gemustert worden. Alß nun ein Soldat von Erazheimb Gebürtig / ein armer Tropff und Baursmann / umb fl. 7. deß Monats nicht Dienen / sondern fl. 8. haben wollte / hat sich der Herr Obriste [Johann Fuchs; BW] über ihn so hefftig Erzürnt / daß Er andern zu einem Exempel solchen den Scharpffrichter (nicht daß er ihne ohne weitern Befelch Hinrichten solle) in seinen Handen zugeben Befohlen: Demnach aber der Profos Caspar Tenger von Rothweil mit dem armen Tropffen zugeschwind fortgefahren / ihne zwar nochmalen erinnert die benannte Besoldung ohne widerred anzunemmen / oder ihme für einen Steckenknecht Zudienen / Er aber solches nicht thun / sondern ehender Sterben wolte / hat der Profos denselbigen / ohne weitere Ordre deß Obristen / welcher schon Perdon zugesagt hat / an einen Baum am Heggelbacher Weg Auffhencken lassen. Warüber aber der Obriste und Soldaten übel zufriden gewesen / und deßwegen diser Profos sich mit Leib und Leben dem Regiment Verschreiben miessen“. LAHRKAMP, Werth, S. 71f.: „Aber auch Werths Reiterregimenter litten Not und wurden schwierig; ein Symptom war, daß am 8. März [1637; BW] im Regiment Gayling [von Altheim] eine ernsthafte Meuterei ausbrach. Die Reiter lagen in Quartieren im Amte Ahrweiler, in Bodendorf und um Breisig. Der Tumult entstand in der Kompanie des Rittmeisters Ley, der einen Plünderer hatte verhaften lassen. Seine Kameraden rotteten sich zusammen und suchten ihn mit Gewalt zu befreien. Als der Regimentsführer, der Obristleutnant von Cronenburg, der für den verwundeten Gayling das Kommando führte, energisch einschritt und einen Reiter insultierte, wurde er mit etlichen Schüssen niedergestreckt. Seine Leibkompanie geriet mit den Meuterern ins Feuergefecht, wobei es auf beiden Seiten Tote und Verwundete gab. Am 12. März umstellten Reiter der Regimenter Werth und Lothringen, die eiligst aufgeboten waren, mit 600 Musketieren das meuternde Regiment. Mit Strenge wurde durchgegriffen: sechs Reiter wurden im Angesicht ihrer entwaffneten Kameraden gehenkt; einer sprang aus Verzweiflung in den Rhein und ertrank, sechs wurden arretiert. Vorher waren bereits fünf Mann gefallen, drei weitere desertiert.“ Vgl. auch die Schilderung einer Meuterei und ihrer Niederschlagung (Mai 1642) unter dem Regiment Wolf von der Lippe; NÜCHTERLEIN, Wernigerode, S. 222f. Vgl. WASSENBERG, Florus, S. 563ff., über die Meuterei französischer Truppen in Breisach (März 1644) wegen des seit 8 Monaten ausgebliebenen Solds. Johann Heinrich (Freiherr) von Bartels ist bekannt geworden durch den hart bestraften Aufruhr in seinem Regiment im Winter 1648/49 in Hilpoltstein. Nach Grimmelshausens Darstellung, der 19 Hinrichtungen erwähnt, waren La Pierre und Elter, unter dem Grimmelshausen Regimentsschreiber war, mit der Niederschlagung der Meuterei beauftragt; Kelletat, Grimmelshausen. Simplicianische Schriften, S. 212. Einer der Meuterer ging als „Oliver“ durch Grimmelshausen in die Literatur ein. Das Dragonerregiment Bartels hatte 1647 übrigens nur einen Ausländeranteil von 9, 6 %; KAPSER, Militärorganisation, S. 67; bzw. S. 64ff. Das THEATRUM EUROPAEUM Bd. 6, S. 778, berichtet: „Bey vorhabender Exauctoration / hat sich unterdeß Herrn Obristen Barthels Tragoner-Regiment (so vor diesem Herr Obrister Creutz gehabt / und in der Abdanckung nicht begriffen) als welches mit der 3. Monatlichen Bezahlung nicht zu frieden seyn wollen / ein unvermutheter Auffstand ereygnet / daß der Obrist und Obrister Lieutenant von ihnen entreitten müssen; darauff die Rebellen sich in das Schloß Hilpoldstein retiriret: Weilen nun des Herrn Generals und Feldmarschallen von Enckefort [Adrian v. Enckevort (1603-1663); BW] Excell. in continenti etliche hundert Mann zu Roß und Fuß auff sie außcommandirt / diese auch das Schloß umbsetzt / und Stücke auffgeführt, haben sich die Empörte Mittwochs den .. April gutwillig ergeben. Darauff hat man das Regiment im freyen Feld zusammen geführt / disarmirt / von newem schweren / etliche Rädelsführer gefangen nehmen und aufhencken lassen. Als solches geschehen / ist mehrgedachtes Tragoner-Regiment / biß auff weitere Ordre / hinwiederumb auß einander gelegt / und folgenden Freytags das commandirte Volck nach Amberg / auch in andere dero Quartiere zurück gezogen. Sonsten ist unterm Dato 22. Aprilis st: vet. Nachricht eingelangt / daß / nach dem die Rebellen von mehrbenanntem Barthlischen Tragoner-Regiment durch Gewalt wiederumb zum Gehorsamb gebracht / geviertheilt / 14. Reuter / theils gehenckt und enthauptet / viel unredlich gemacht / und ohne Abschied fortweg gejagt worden“. Im „Springinsfeld“ (KELLETAT, Grimmelshausen. Simplicianische Schriften, S. 212f.), heißt es: „Unter währendem Stillstand wurde unser Regiment nach Hilpoldstein, Heideck und selbiger Orten herum gelegt, da sich ein artliches Spiel unter uns zugetragen. Denn es fand sich ein Korporal, der wollte Obrister sein, nicht weiß ich, was ihn für eine Narrheit dazu angetrieben; ein Musterschreiber, so allererst aus der Schul entlaufen, war sein Secretarius, und also hatten auch andere von seinen Kreaturen andere Officia und Ämter; viel neigten sich zu ihm, sonderlich junge ohnerfahrne Leut, und jagten die höchsten Offizier zum Teil von sich, oder nahmen ihnen sonst ihr Kommando und billige Gewalt; meinesgleichen aber von Unteroffizieren ließen sie gleichwohl gleichsam wie neutrale Leut in ihren Quartieren noch passieren; und sie hätten auch ein Großes ausgerichtet, wenn ihr Vorhaben zu einer anderen Zeit, nämlich in Kriegsnöten, wenn der Feind in der Nähe, und man unserer beiseits nötig gewesen, ins Werk gesetzt worden wäre; denn unser Regiment war damals eins von den stärksten und vermochte eitel geübte, wohlmontierte Soldaten, die entweder alt und erfahren, oder junge Wagehälse waren, welche alle gleichsam im Krieg auferzogen worden; als dieser von seiner Torheit auf gütlichs Ermahnen nicht abstehen wollte, kam Lapier und der Obriste Elter mit kommandierten Völkern, welche zu Hilpoldstein ohne alle Mühe und Blutvergießen Meister wurden, den neuen Obristen vierteilen, oder besser zu sagen, fünfteilen (denn der Kopf kam auch sonder) und an vier Straßen auf Räder legen, 18 ansehnliche Kerl aber von seinen Prinzipal-Anhängern zum Teil köpfen, und zum Teil an ihre allerbesten Hälse aufhängen, dem Regiment aber die Musketen abnehmen, und uns alle auf ein neues dem Feldherrn wieder schwören ließen“. „Das blutigste Schauspiel dieser Art aber, welches 14 Tage lang die Umgebung mit neuen Kriegsunruhen ängstigte, spielte sich im Juli 1650 in Anhalt ab. Durch unklare Nachrichten über die Absichten der Schweden aufgebracht, nahmen die unter dem Befehle des Oberst-Lieutenants Israel Isaaksohn, welcher als ein habsüchtiger und roher Mensch bekannt war, hier einquartierten Reiter ihre Offiziere plötzlich gefangen und forderten stürmisch Sold und Abschied. Nur mit genauer Not entging Isaaksohn dem Tode; da er nachwies, dass der das nötige Geld zur Ablöhnung noch nicht zur Hand habe, wurde er entlassen unter der Bedingung, dass er ihnen dasselbe in Erfurt verschaffe. Er begab sich aber sofort zu den Truppen, welche mittlerweile von Süden zur Unterdrückung der Rebellion in Bewegung gesetzt waren, liess die Aufrührer, deren Anzahl noch etwa 450 Mann betrug, umzingeln und an 33 Rädelsführern trotz seines gegebenen Wortes und trotz des Wehegeschreis der Soldatenweiber erbarmungslos das Todesurteil vollstrecken“. LORENTZEN, Schwedische Armee, S. 188f. William Crowne [1617 – 1682], Lordsekretär, Offizier, Mitglied des Parlaments und 1636 Reisebegleiter des Thomas Lord Howard, Earl of Arundel and Surrey, berichtet über die Kämpfe Gustav II. Adolfs an der Alten Veste bei Zirndorf: „Der König von Schweden hatte hier drei seiner Soldaten für den Mord an zweien seiner Kommandanten und das Überlaufen zum Feind pfählen [im Original „set upon poles alive“] lassen. Nachdem die Schlacht ausgefochten war, hatte man die Soldaten gefangen genommen und hingerichtet“. RITTER; KEIL (Hgg.), William Crowne, S. 36.
[160] Frankfurt/M.; HHSD IV, S. 126ff.
[161] Vgl. auch CATALANO, Ein Chamäleon; REBITSCH, Wallenstein; MORTIMER, Wallenstein; SCHUBERTH; REICHEL, Die blut’ge Affair’.
[162] STECKZÉN, Baner, S. 139ff.; WEIGEL, KÖHLER, Album, S. 115. Vgl. a. „Dero Königlichen Majestät und Reiche Schweden / wie auch der Evangelischen Stände in Teutschland respective Rath / General und Feldmarschalck Johann Baner auff Müllhammer Werder Ritter. Fugen allen und jeden Hohen und nieder Standes … also jedermänniglich zuwissen / welcher gestalt Johann Stalman so sich nennet den Eltern / hiebevorn in diesen beyden Ertz- und Stifftern Magdeburg und Halberstadt verordneter Cantzler und Königl. Schwedischer Kriegsrath / und Jacob Kappaun aus dem Fürstenthumb Rügen bürtig … eine Conjuration und schändliche Verrätherey / wider dero Königlichen Majestät und Reiche Schweden Rath / Cantzler … Herrn Axel Ochsenstirn … wie auch der Evangelischen Stände in Teutschland respective Rath … Herrn Johann Baner auff Mülhammer und Werder Ritter [et]c. Und dessen unterhabende … Armee anzuspinnen … zuverfolgen und zubestraffen … Wollen demnach … dich Johann Stalman … und Jacob Kappaun hiermit und Krafft dieses zum … drittenmahl … vorgeladen haben … den 25 nechstkommenden Monats Mäy … allhier in der Stadt Magdeburg auff dem Capitelhause zu rechter früher tages zeit in Person … erscheinet … : Geschehen Magdeburg am 23 Aprilis Anno 1635. …1635 [VD17 27:718235D]. b. BANÉR, Johan, Dero Königl: Mayt: und Reiche Schweden … General Feldtmarschall Johan Baner uff Mühlhammer … Fügen allen und Jeden … zuwissen / welcher gestalt Johann Stalman / so sich nennet den Eltern / hiebevorn in diesen beyden Ertz: und Stifftern Magdeburg und Halberstadt verordneter Cantzler und Königl. Schwedischer KriegsRath / und Jacob Kappaun … beyde Königl. Ministri … zu declariren / zu verfolgen und zu bestraffen … : Geschehen Magdeburg am 23. Aprilis Anno 1635. … 1635 [VD17 3:627528H]. Auch im THEATRUM EUROPAEUM VI, S. 393. c. BANÉR, Johan, Citation, und Bericht Wie D. Johann Stalmann der Elter / der beyden Ertz- und Stiffter Magdeburg und Halberstadt / gewesener Cantzler und Königl. Schwedischer KriegsRaht / etc. und Jacob Kappaun wegen ihrer vorgehabten Verrähterey den 25. Maii zu Magdeburg zuerscheinen citiret worden, 1635 [VD17 3:626591W].DECKEN, Herzog Georg Bd. 2, S. 388.
[163] Der Bruder Mathes Kapaun war am 18.4.1635 vernommen worden; HALM, Verzeichnis, Nr. 162, S. 86. Über sein Schicksal ist bisher nichts bekannt.
[164] SCHLOTTER, Acta, S. 217.
[165] Petarde, petar: durch „Petardiere“ angebrachte Sprengladung, die am Tor oder an einer Brücke mit einem Brett angeschraubt oder aufgehängt und mit einer Lunte gezündet wird. Dabei kommen auf 50 Pfd. Metall 4 Pfd. Pulver. Damit wurden Festungsringe an Schwachstellen aufgesprengt, ohne die Wehranlage zu zerstören. Durch die Bresche drangen Sturmtruppen ein, während die aufgesprengten Eingänge zum eigenen Schutz schnell wieder geschlossen werden konnten, wenn der äußere Ring u. die Festung oder das Schloss erobert waren.
[166] Johann Georg I. Kurfürst v. Sachsen [5.3.1585 Dresden-18.10.1656 Dresden].
[167] ENGLUND, Zerstörung, S. 151.
[168] Jacob Kapoun [Kappern] [ – ], schwedischer Beamter.
[169] DECKEN, Herzog Georg Bd. 2, S. 387f.
[170] Christian II. Fürst v. Anhalt-Bernburg [11.8.1599-21.9.1656 Bernburg]. Vgl. das verdienstvolle, in Arbeit befindliche Großprojekt der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, unter: http://diglib.hab.de/edoc/ed000228/start.htm: Digitale Edition und Kommentierung der Tagebücher des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg (1599-1656). in: Editiones Electronicae Guelferbytanae. Wolfenbüttel 2013.
[171] http://diglib.hab.de/edoc/ed000228/start.htm.
[172] Vgl. KRUSENSTJERN, Selbstzeugnisse, S. 170f.
[173] Staßfurt [Salzlandkreis]; HHSD XI, S. 443ff.
[174] WINTER, Möser’s Aufzeichnungen, S. 60.
[175] Tobias Duwall [Duval, McDougall, Dubald, Tubalt, Tubold, Tuboldt, Tubolt] [ -1657], schwedischer Obrist.
[176] WEIGEL; KÖHLER, Album von Autographen, S. 114.
[177] http://diglib.hab.de/edoc/ed000228/start.htm.
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