Fleckenstein, Philipp Jakob Graf von

Fleckenstein, Philipp Jakob Graf von; Obrist [ -6.5.1622 bei Wimpfen] Philipp Jakob Graf von Fleckenstein [ -6.5.1622 bei Wimpfen] stand zunächst im Dienste Ernst von Mansfelds.[1] Bereits am 15.10.1621 hatte Johann Friedrich von Württemberg[2] Anweisungen an seinen Amtmann in Derdingen[3] erlassen, da Mansfeld „mit etlichen Taußend Kriegsvolk in vollem Anzug“ sei.[4] Mansfeld’sche Reiter plünderten im Oktober Michelfeld,[5] Eschelbach[6] und Waldangelloch.[7] Dass Gochsheim[8] verschont blieb, mag der Hilfe des Grafen von Fleckenstein zu verdanken gewesen sein, dessen Schwester Philippa Barbara[9] die Witwe Philipps III. von Eberstein[10] war, die in Gochsheim ihren Witwensitz hatte.

Philipp Jakob fiel[11] als Reiterobrist am 6.5.1622 in der Schlacht bei Wimpfen[12] gegen die Liga-Truppen[13] Tillys.[14]

Um weitere Hinweise unter Bernd.Warlich@gmx.de wird gebeten !

[1] Ernst Graf v. Mansfeld [1580 Luxemburg- 30.11.1626 Rakovica bei Sarajewo], Söldnerführer. Vgl. KRÜSSMANN, Ernst von Mansfeld.

[2] Johann Friedrich Herzog v. Württemberg [5.5.1582 Mömpelgard-28.7.1628 bei Heidenheim], 1608-1628 Herzog v. Württemberg. Vgl. LORENZ; MERTENS; PRESS (Hg.), Das Haus Württemberg, S. 142-146.

[3] Oberderdingen [LK Karlsruhe].

[4] HERZER, Gochsheim, S. 4.

[5] Michelfeld [LK Schwäbisch Hall]; HHSD VI, S. 528f.

[6] Eschelbach, heute Ortsteil von Sinsheim [Rhein-Neckar-Kreis].

[7] HERZER, Gochsheim, S. 5; Waldangelloch, heute Ortsteil von Sinsheim [Rhein-Neckar-Kreis].

[8] Gochsheim [Kraichtal, LK Karlsruhe]; HHSD VI, S. 257f.

[9] Philippa Barbara v. Fleckenstein [1572, gest. vor 1637].

[10] Philipp III. v. Eberstein in Wertenstein, Frauenburg [ca. 1570-1609], von Wertenstein-Frauenburg, 1593 zu Neu-Eberstein, verheiratet mit: Philippa Barbara v. Fleckenstein [1572, gest. vor 1637].

[11] PFLÜGER, Geschichte, S. 380ff.; FROHNHÄUSER, Geschichte, S. 302f.

[12] Schlacht bei Wimpfen am 6.5.1622: Tilly und Córdoba schlagen Georg Friedrich von Baden-Durlach. Es blieben etwa 5.000 Gefallene und Verwundete. WERTHEIM, Der tolle Halberstädter Herzog Christian von Braunschweig 2. Bd., S. 410, spricht v. 2.000 Mann Verlust, während RITTER, Geschichte 3. Bd., S.159, von etwa 1.500-2.000 Toten u. Verwundeten auf beiden Seiten ausgeht. Zu der Legende v. den 400 in der Schlacht gefallenen Pforzheimern des „Weißen Regiments“ COSTE, Die vierhundert Pforzheimer, S. 23ff.; RIEZLER, Baiern 5. Bd., S. 214, Anm. 2; Nach BICKEL, Kraichgau und Bruhrainm S. 18, Anm. 27, bestand dieses Regiment wohl aus dem baden-durlachischen Landwehr-Regiment „Unterbaden“; zwei Fähnlein hatten ihren Werbebereich im Amt Pforzheim gehabt. Zu den Verlusten vgl. dagegen die zeitgenössische Einschätzung bei ZILLHARDT, Der Dreißigjährige Krieg, S. 18: Auf „beyden seiten sind umbkhomen mehr dan sibentausent man, welches ein gewisen wahrheit ist, welches ich von wahrhafften leiten gehert, welche selbs darin und dabey gewesen, die solches selbs beschriben und gesehen haben“. Vgl. REITZENSTEIN, Der Feldzug 1622, 2. Heft; wikipedia.org/wiki/Schlacht_bei_Wimpfen.

[13] Liga: Die Liga war das Bündnis katholischer Reichsstände vom 10.7.1609 (vgl. ERNST; SCHINDLING, Union und Liga) zur Verteidigung des Landfriedens und der katholischen Religion, 1619 neu formiert, maßgeblich unter Führung Maximilians I. von Bayern zusammen mit spanischen und österreichischen Habsburgern an der Phase des Dreißigjährigen Krieges bis zum Prager Frieden (1635) beteiligt, danach erfolgte formell die Auflösung. Das bayerische Heer wurde Teil der Reichsarmada. Zur Liga-Politik vgl. KAISER, Politik, S. 152ff.

[14] Johann ‘t Serclaes Graf v. Tilly [Feb. 1559 Schloss Tilly, Gemeinde Villers-la-Ville/Villers; Herzogtum Brabant-30.4.1632 Ingolstadt], ligistischer Feldmarschall. Vgl. KAISER, Politik; JUNKELMANN, Der Du gelehrt hast; JUNKELMANN, Tilly.

Dieser Beitrag wurde unter Miniaturen abgelegt und mit verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.