Fischer, Johann Friedrich

Fischer, Johann Friedrich; Kriegssekretär [ – ] Fischer stand als Kriegssekretär in kaiserlichen Diensten.

Am 17.11.1638 informierte Piccolomini Fischer über die Verhandlungen mit dem Kardinal-Infanten und Castañeda wegen des Unterhalts der den Spanischen Niederlanden als Hilfstruppen zugewiesenen kaiserlichen Abteilungen. Ferner äußerte er sich über die Ursache des Falls von Breisach[1] und die Notwendigkeit, den Frühjahrsfeldzug früher als die Franzosen zu beginnen und in Frankreich einzumarschieren.[2]

Piccolominis Instruktion für den Kapitän Donato Alamanni vom 6.3.1639 aus Wien war für die Verhandlungen mit dem König von Polen und polnischen Adeligen über die Anwerbung von 2.000 Polen bestimmt, aus denen zwei Regimenter von je 5 Kompanien gebildet werden sollten. Alamanni möge danach trachten, dass zu ihrem Kommandanten Aleksander Koniecpolski, seit 1637 Reichsfürst, der Sohn des Palatins von Sandomierz,[3] bzw. eine andere Persönlichkeit von gleichem Ansehen und gleicher Qualität ernannt werde. Es folgten Bestimmungen über die Höhe des Monatssoldes der Offiziere und Soldaten. Der Musterungsplatz solle im schlesischen Fürstentum Glogau[4] sein, von wo die Polen von einem kaiserlichen Kommissar an den Rhein geführt werden, wo sie Anfang Juni eintreffen sollten. Die in Polen geltenden Gesetze würden für sie weiterhin gelten, den Eid sollten sie auf den Kaiser ablegen, den Sold aber von Spanien erhalten. Das Dienstverhältnis sollte auf sechs Monate abgeschlossen werden, mit der Möglichkeit einer Verlängerung. Der Sold sollte jeweils für drei Monate im Voraus ausgezahlt werden. Sollte sich die Notwendigkeit ergeben, das Königreich Polen zu verteidigen, dürften die Soldaten nach Ableistung der bezahlten Dienstzeit nicht an der Rückkehr nach Polen gehindert werden. Sollten keine 2.000 Mann angeworben werden können, möge Alamanni wenigstens 1.500 oder 1.000 Mann anwerben. Um den Kontakt zum Kaiser und Castañeda aufrecht zu erhalten, möge er mit Fischer in Korrespondenz bleiben.[5]

Am 9.5.1639 schrieb Johann Friedrich Fischer aus Wien an Piccolomini: Melchior von Hatzfeldt sei mit 4.000 Kürassierern und 5.000 Infanteristen in der Nähe von Würzburg[6] anmarschiert. Ferdinand III. habe beschlossen, ihm, Piccolomini, nicht nur die angeforderten 500 Reiter, sondern auch die Regimenter Ruebland und Heister zu überlassen. Er, Fischer, begnüge sich mit den 6.000 von Piccolomini abkommandierten Infanteristen und warte auf Soldaten aus Mailand, wohin er einen weiteren Kurier mit der Bitte um Hilfe entsandt habe. Er glaube, dass die Regimenter Gallas und Hieronymus Lodron anrücken sollten und dass man zusammen mit Hatzfeldt, den Ungarn und Kroaten, die unter Isolano und Földváry unterwegs seien, insgesamt 30.000 Mann zur Verteidigung der Erbländer aufstellen könne. Bei Leitmeritz[7] sei es zu Gefechten gekommen, Banér schlage dort eine Brücke über die Elbe.[8]

[1] Breisach am Rhein [LK Breisgau-Hochschwarzwald]; HHSD VI, S. 110ff.

[2] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 718.

[3] Sandomierz [dt. Sandomir; Kreis Sandomierz].

[4] Glogau [Glogów]; HHSSchl, S. 127ff.

[5] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 756.

[6] Würzburg; HHSD VII, S. 837ff.

[7] Leitmeritz [Litoměřice]; HHSBöhm, S. 324ff.

[8] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 811.

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