Erb, N

Erb, N; Hauptmann [ – ] Erb war 1643 Hauptmann und Werbeoffizier unter Lothar von Bönninghausen.

„Indessen hatte sich Bönninghausen mit dem gleichen Angebot auch an die Regierung der spanischen Niederlande zu Brüssel gewandt, zu der er seit seiner Teilnahme am niederländischen Feldzug des Jahres 1638 Beziehungen unterhielt. Dem neuen Generalgouverneur Don Francisco de Mello, Marques de Tordelaguna und Conde de Assumar, der am 9. November 1642 die Nachfolge des verstorbenen Kardinalinfanten Ferdinand [Fernando] angetreten hatte, kam Bönninghausens Anerbieten sehr gelegen. Er plante eine großangelegte Frühjahrsoffensive gegen die Franzosen, bemühte sich, die spanischen Truppen zu ergänzen und teilte an Obristen verschiedener Nationalitäten Patente zur Werbung aus. Sogar Polen, Schweizer und Kroaten wurden in spanischen Sold genommen, daneben zahlreiche Frei-Fähnlein hochdeutschen Kriegsvolkes errichtet. Am 4. Januar 1643 vereinbarte Don Francisco mit Bönninghausen, der nach Brüssel gereist war, zwei Kapitulationen. Die erste sah vor, daß der Freiherr Lothar von Bönninghausen, Römisch-Kaiserlicher Majestät bestallter Kämmerer, Kriegsrat und Feldmarschall-Leutnant, ein Regiment deutscher Reiter, nämlich etwa 1000 Mann in 10 Kompanien, für den Dienst der Krone Spanien zu errichten unternahm; die zweite Kapitulation beauftragte ihn mit der Aufbringung eines Regiments deutscher Knechte zu Fuß – ungefähr 3000 Mann in 20 Fähnlein, deren Werbung in deutschen Landen erfolgen sollte. Alle Fürsten und Reichsstände wurden gebeten, Bönninghausen und seinen Offizieren Musterplätze anzuweisen und gegen Bezahlung Lebensmittel zu liefern, wodurch dem König von Spanien besonderer Gefallen erwiesen werde.

Leider sind wir über den Verlauf der Werbung Bönninghausens nicht im Einzelnen unterrichtet, da seine Korrespondenz mit den Werbeoffizieren, wie dem Rittmeister Danckart und dem Hauptmann Erb, nicht erhalten sind. Lauf- und Werbeplätze standen ihm nur in den von spanischen Garnisonen behaupteten Plätzen – so in Jülich,[1] wo Don Gabriel della Torre kommandierte – zur Verfügung. Dort hatten aber schon andere Befehlshaber, die ebenfalls mit der Aufstellung neuer Truppenteile beauftragt waren, ihre Leute einquartiert. Die Stadt Jülich z. B. beschwerte sich am 5. und 13. Februar 1643 beim Generalgouverneur über die starke Belegung mit spanischen Kriegsvölkern. Zur Garnison und einer Kompanie des Obristen Donato Alemani würden nun Werber Bönnninghausens angekündigt; es sei aber unmöglich, diese noch unterzubringen, da in der kleinen Stadt bereits 1700 Soldaten, 700 Weiber und etliche hundert Kinder einquartiert seien. Mello gab zur Antwort, die Söldner würden schon Ende März ins Feld rücken“.[2]

[1] Jülich [LK Jülich]; HHSD III, S. 367ff.

[2] LAHRKAMP, Bönninghausen, S. 331f.

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