Eichel [Eychel], Adam von

Eichel [Eychel], Adam von; Hauptmann [ – ] Adam von Eichel [Eychel] [ – ] stand als Hauptmann in kaiserlich-ligistischen Diensten und war in Osnabrück[1] stationiert.

Der protestantische Osnabrücker Chronist Bellinckhausen (1567-1645) berichtet: „Denn 15. Novembris [1631; BW], satertags, ist eine fahne, der low, genandt, 300 man, von Juncker Eychels haubtmannschaft herauß nach hause gezogen“.[2] „Man sagt auch, das der rote pfaff zu Unser Lieben Frauen sey von denn soldaten beraubt und haben ihm auß seinem hoff etwas genommen, aber der h[err] Weyh bischof will eß nicht bekennenn, er schambts sich, selber zu sagenn. Die die soldaten bey nacht zeyt stehln macht, das sie kein geldt bekommen. Sie konnen hand und fuße nicht essen. Die obristen und sonst befehlshaber bekommen ihrn soldt. Eß klagen etlich soldaten, das sie in 3 wochen gar kein geldt empfangen, doch wirdt alle 8 tag die contribution von den k[eyserlichen] soldtenn collogirt durch den ganzen statt“.[3]

„Den 21. Junii [1632; BW] sindt widerumb 50 soldatn vonn des haubtmans Eychels componey auß Oßnabrugk nach Widenbrugk[4] hinauß gezogen“.[5]

„Denn 7. Aprilis [1633; BW] hat haubtman Eychel, so mit seinen soldaten zu Widenbrugk etlich wochen gelegen, widerumb Oßnabrugk besucht und widerumb bey reichen und […] armen inlosirt, da man von der gemein groß klagenn und karmen gehort, als ich selber gesehenn und erfahrenn“.[6]

„Am gemelten dingstag [3.5.; BW] zu 3 uhren sind ohn gefehr 150 soldaten von hauptman Eychels componey nach Widenbrugk widerumb gesandt“.[7]

Nach der Schlacht bei Hessisch-Oldendorf[8] und der Einnahme von Hameln durch die Schweden und ihre Konföderierten mussten die Kaiserlich-Ligistischen Osnabrück aufgeben und sich auf die Zitadelle Petersburg zurückziehen. Eichel war bei den Übergabeverhandlungen dabei: „Denn 10. Septembris, den 28. tag der belagerung, sindt nachfolgende gesandten auß unser stad nach S[anct] Gertrudis berg nach dem Fursten Jorgen von Luneburg und Graff Dodo von Kniphausen abgefertigt wordenn, als der commendant h[aubtman] Beechon, haubtman Adam von Eychel, D[octor] Christofer Lahausen, obrist burgermeister, Gerhardus Vorheydenn, burgermeister, Hermann Hallvort, Utriusque Iuris Doctor, Gerdt Steinman, olderman“.[9]

„Den 6 Octobris, donnerstags um mittag, ist das keysersche kriegsvolck, so ohngefehr in der h[…] burg S[ancti] Petri ihr quartier gehalten, mit ihrer gewehr auf accort außgezogen, zwey halb schlangen und einen feuermöser ihm urlaubt mitgenommen. Der obrist leutenambt S[anct] Loy mit 6 fahnen kriegs volcks, der gar wenig unter denn fahnenn waren, die 6 fahnen waren blau, haubtman Eychels fahne war die 7. Haubtman […] Berchon ist darmit auß nach […] gezogenn. Und in dieser burg haben viel soldaten großenn hunger und kummer gelitten, insonderheit die armen weiber und kinder, der auch viel in dießer teufelsburg gestorben, auch viel aus der stad beschädigt worden, so durch geschoß und anders umbkommen“.[10]

[1] Osnabrück; HHSD II, S. 364ff.

[2] BELLINCKHAUSEN; TEGEDER; KREIENBRINK, S. 174.

[3] BELLINCKHAUSEN; TEGEDER; KREIENBRINK, S. 174.

[4] Wiedenbrück [LK Wiedenbrück]; HHSD III, S. 782f.

[5] BELLINCKHAUSEN; TEGEDER; KREIENBRINK, S. 195.

[6] BELLINCKHAUSEN; TEGEDER; KREIENBRINK, S. 228.

[7] BELLINCKHAUSEN; TEGEDER; KREIENBRINK, S. 229.

[8] Hessisch-Oldendorf [Kr. Grafschaft Schaumburg]; HHSD II, S. 226f.

[9] BELLINCKHAUSEN; TEGEDER; KREIENBRINK, S. 252.

[10] BELLINCKHAUSEN; TEGEDER; KREIENBRINK, S. 261.

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