Eck, N von

Eck, N von; Hauptmann [ – 1641] Eck war bayerischer Hauptmann und lag 1641 mit 200 Mann als Besatzung in Cham,[1] als Banér mit seinem Korps heranzog. Eck übergab die Stadt am 29. Januar 1641 ohne einen Schwertstreich und stach dazu noch einen Posten auf der Mauer nieder, weil er ohne seinen Befehl auf die Schweden geschossen hatte. An fehlenden Vorräten kann diese unehrenhafte Übergabe wohl nicht gelegen haben. Eck, der wohl geglaubt hatte, zu den Schweden übertreten können, aber auch dort konnte man dergleichen Offiziere nicht gebrauchen, wurde später gemäß dem Kriegsrecht von seinem Obristen Günther und auf Befehl Maximilians I. zum Tode verurteilt und in Straubing[2] enthauptet, wie der Zeitzeuge Augustin von Fritsch, damals gerade Obristleutnant im Regiment Hagenbach geworden, in seinem Tagebuch festhielt.[3]

Das „Theatrum Europaeum“ berichtet dazu: „Ferners gieng der Bannerische Marche von Schwandorff[4] und Regenstauff[5] auß / nach Chamb / so von denen Orten nur 6. Meilen / und 7. von Regenspurg[6] liget / und wurde zumach Lengenfeld[7] und Schwandorff / welches ein sonderlicher Paß ist / besetzet gelassen.

Den 19. 29. Januarii wurde Chamb mit Accord schon übergeben / darinnen ein Herr von Eck mit 200. Mann legen / und von dannen nach Straubingen / 5. Meilen davon convoyrt worden : welcher nicht einigen Schuß zur Resistentz herauß thun lassen / sondern vielmehr einen Soldaten / der ohne Befelch nur einmal Feuer herauß gegeben / selbsten nieder gestochen : dannenhero er zu Straubingen alsbald eingezogen / und als der jenige / so seiner Ehren und Pflichten kein Genüge gethan / mit dem Schwerd justificiret worden / der sonsten archibusiret werden sollen.

In der Stadt und Schloß / so ein Ort von ziemlicher Importantz ist / haben die Schwedischen eine überauß grosse Quantität von geflehetem Geträyd und Viehe gefunden“.[8]

Der Kaiser hatte am 4.2.1641 aus Regensburg u. a. an Rudolf von Colloredo geschrieben: Da sich die Stadt Cham dem Feinde widerstandslos ergab – Leslie hatte am 4.2. Piccolomini höchst indigniert mitgeteilt, die Stadt habe sich dem Feind ergeben, ohne auch nur einen einzigen Musketen- , geschweige denn Kanonenschuss abzuwarten[9] – , sei der Feind offenbar auch im Königreich Böhmen zu erwarten. Deshalb müssten die befestigten Orte mit allem Notwendigen versehen und mit tüchtigen Befehlshabern besetzt werden, damit diese unter Einsatz von Leben und Ehre die ihnen anvertrauten Orte verteidigen.[10]

[1] Cham [LK Cham]; HHSD VII, S. 124ff.

[2] Straubing; HHSD VII, S. 723ff.

[3] FRITSCH, Tagbuch, S. 173; HEILMANN, Kriegsgeschichte Bd. 2, S. 626.

[4] Schwandorf i. Bay. [LK Schwandorf]; HHSD VII, S. 684.

[5] Regenstauf; unter Neuburg a. d. Donau, HHSD VII, S. 501.

[6] Regensburg; HHSD VII, S. 605ff.

[7] Burglengenfeld [LK Schwandorf]; HHSD VII, S. 117f.

[8] THEATRUM EUROPAEUM Bd. 4, S. 606.

[9] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 1136.

[10] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 1135.

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