Domhof, N; Obrist [ – ] Domhof stand als Obrist in schwedischen Diensten.
„Fest glaubten [1631/32; BW] die herzoglichen Kommissare [Sachsen-Coburg; BW], die Amtskastner und Schultheißen, ihr Glaubensbruder [Gustav II. Adolf; BW] werde alles Unrecht nun wiedergutmachen und Leib und Gut der Menschen schonen. Wie bitter wurden sie enttäuscht ! Latermannn [Rentmeister von Hildburghausen;[1] BW] muß an seinen Souverän nach Coburg[2] melden, sie seien ’nicht ein Deut besser als die kaiserlichen Landsknechte, indem sie die armen Leute ärger als die Kaiserlichen tribulierten, sie mit Schlägen übel traktierten, die Schultheißen und Dorfmeister aus den nächsten Ortschaften zu sich bescheiden und Geld aus ihnen erpressen‘.
In Crock[3] und Oberwind[4] hatte sich der schwedische Obrist Domhof mit seinem Stab eingenistet und sich nicht gerade als Glaubenskamerad gezeigt. Latermann hatte den Mut, ihm zu drohen: ‚Es gehe nicht an, wenn die Soldaten in den engen Quartieren sich zusammenfinden, die ganze Nacht durch dominieren, jubilieren, fluchen und schwärmen, daß weder die Bürger in Häusern, wann sie sich also toll- und vollgesoffen, noch die Wache auf der Gassen vor ihnen sicher seien‘. Er lasse sie bitten, ‚Freund zu sein, gut Quartier zu halten, unrechtmäßig Gewalt und Drangsal abzuschaffen oder aber zu entschuldigen, wenn die Untertanen aus Ungeduld sich verteidigen. Voller Sorge prophezeit Latermann, ‚die armen Bauersleut müßten, wo es länger währen sollte, Hungers sterben und verderben oder aber in den Krieg laufen‘ „.[5]
[1] Hildburghausen [Kr. Hildburghausen]; HHSD IX, S. 198ff.
[2] Coburg; HHSD VII, S. 127f.
[3] Crock, heute Ortsteil von Auengrund [LK Hildburghausen].
[4] Oberwind, heute Ortsteil von Auengrund [LK Hildburghausen].
[5] LUDWIG, Rennsteig, S. 330.