Dolbier, Jean

Dolbier, Jean; Schatzmeister, Obrist [ – ] Jean [Johann, John] Dolbier [Dalbier, Dulbier], ein Straßburger Kaufmann, hatte bereits als ab 1622 als Generalschatzmeister (thrésorier général), Kapitän und Abgesandter unter Ernst von Mansfeld gedient.[1] Er wird bei einem unbekannten Zeitgenossen erwähnt: „Demnach nun Pfalzgraf Friedrich sich zur Reise nach der Pfalz gefasst gemacht, hat er sich in aller Still aus dem Haag[2] auf das Meer begeben und ist in drei Tagen, in welchen er in größter Gefahr gewesen, in Frankreich gelandet, hernach seinen Weg auf Paris genommen, allda den König zur Tafel sitzend und was sonst Denkwürdiges unbekannter Weis gesehen und also durch selbig Königreich und vörders mit wenig Gefährte als einen böhmischen Herrn von Michalowitz und einen Kaufmanns Diener, Dulbier genannt, von Paris durch Lothringen gereist. Wie er nun zu Bitsch[3] an der elsässischen Grenze angelangt, hat er allda 12 Erzherzog-Leopoldische Soldaten angetroffen, mit denen er Mahlzeit gehalten, viel verächtliche Wort von seiner Person hören und auf seiner Feinde Gesundheit Bescheid tun müssen. Worauf er sich in der Nacht von dannen gemacht, einen Umweg über Zweibrücken[4] gemacht, daselbst aber auch nicht zu erkennen gegeben, bis er nach Landau[5] kam, da gab er sich als Graf Georg Ludwig von Löwenstein zu erkennen, der von da aus solche Ankunft dem von Mansfeld zu wissen täte, der eben damals bei Ankündigung dieses der spanischen Infantin Gesandten bei sich hatte, welcher wegen Abführung des Pfalzgräflichen Kriegsvolkes mit ihm traktierte“.[6]

Er stand später in schwedischen Diensten und berichtete als Augenzeuge über den Tod Gustav Adolfs in der Schlacht bei Lützen am 16.9.1632. „The king wasted no time. As he could not make use of his cannons, he started marching on his enemy, at the head of his Swedish cavalry. He charged on the enemy himself. By his side were volunteer cavaliers, among them the Duke Franz Albrecht of Sachsen-Lauenburg and two gentlemen. According to the reports later made by the Duke of Lauenburg of the events, the king sustained a wound on his arm, was covered in blood and shouted to the Duke of Lauenburg: ‘Please my cousin, give me assistance, I am badly wounded and I need to retire from here’. Upon hearing this, the duke of Lauenburg went to give the king assistance. As he got hold of the royal horse’s bridle to turn him around, an enemy came up behind the king and fired his pistol through the king’s back. The king fell off his horse. A gentleman named Luchart who was following the Duke of Lauenburg killed the man who shot the king”.[7]

[1] KRÜSSMANN, Ernst von Mansfeld, S. 332, 386-387, 403, 425,443, 445, 454-455, 565, 607, 628-631 (die ultimative Mansfeld-Biographie).

[2] Den Haag [Niederlande].

[3] Bitche [Départemant Moselle].

[4] Zweibrücken; HHSD V, S. 419ff.

[5] Landau in der Pfalz; HHSD V, S. 192ff.

[6] SCHÜTTE, Pfälzer Land, S. 28f.

[7] WILSON, Sourcebook, S. 175f. (hier John Dalbier). Vgl. dazu auch ELLIS, Original letters Bd.3, S. 275ff. (als Holländer bezeichnet). Freundlicher Hinweis von Herrn Thomas Kossert.

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